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UMM AMU Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Gemeinde - Giro- Konto Nr. tAK Postscheck-Konto Leipzig Rr. 2S14Z. MÜ den Beilagen »Neue Illustrierte*, »Mode und Heim* und »Der Kobold*. Schristleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. amtlichen Bekanntmachungen Z zu Ottendorf-Okrilla. s A L Di« »Ottendorfer ZMina- erscheint Diens- « - E MMV « I« Fall« höher« Gewalt (Krieg od. sonst. « ' - - Dich Zeiiung v-r«ff°nL,cht die - Li^« ^«^aU^ des Gemeinderates 8 8<wmi »d. NüLiahlnag d. Deprzsprrtse,. Nummer 84 Freitag, den 22. Juli 1(927 26. Jahrgang. Amtlicher Teil. Geffentl. Ätzung der Gemeindeverordneten Freitag, den 22. IuU fs927, abends 8 Uhr im Sitzungszimmer des Rathauses. Tagesordnung ist am Amtsbrett im Rathause an geschlagen. Httendorf-HLrilla, am 20. Juli 1927. Der Vorsteher. Grundsteuer. Fällig ist der 2. Termin Grundsteuer und spätesten« bis Ende diese« Monat« an die hiesige Steuerkassr abzu- führen. Httendorf - Hkrilla, am 16. Juli 1927. Der Bürgermeister. Oertliche» »ud Sächsische». Vttendarf.Dkctlla, den 24. Juli 4-27. Am 15. ds. Mt«. sand eine Sitzung der Gemeindtverord- »eien statt, welche von Herrn Vorsteher Zesch eröffnet wurde. Herr Bürgermeister Richter nahm zunächst du« Wort, um der bellogeaswertsn Opfer der Unwetterkatastrophe im Erz. gebirge zu gedenken. Zum Zeichen der Trauer erhob sich das Kollegium von den Plätzen. Der Vorschlag de« Redner» au« der Gemeindekasse einens Beitrag von 500 Mk. ru bewilligen, wurde rinkimrnig angenommen, nachdem «in Antrag des Herrn Müh, den Betrag auf 1000 Mk. zu b,messen, gegen 3 Stimmen abgelehut worden war. WkUer wurde zur Kenntnis gebracht, daß das Ministerium für Volksbildung ein Darlehen für den Schulneubau für diese» Jahr abgelehnt hat. Bei einer Milchkontrolle ist durch die staatliche Untersuchungsßrlle festgestrllt worden, daß dir Milch in einigen Fällen nicht den vorgeschriebenen Fel gehalt hatte, sonst waren Beanstandungen nicht zu wahr«. Dir Gemeindeverwaltung hat «inen derartigen Um- fung angenommen, daß mit den vorhandenen Beamten nicht Meir auszukommrn ist. Nach «ingrhrnden Beratungen wachte der Veiwaltungrausschuß den Vorschlag, eine Um- Nung der Verwaltung in der Weise vorzunehmen, daß die Gaswukkasse und die künftige Wafferwerktkasi« in die Kemeindrkasse verlegt wird und sonstige technische Verein fachungen eingeführl werdrn. Dit Spar- und Girokasse wird dann mir d;N vorhandenen Beamten anskommen, «ährend sür die Gemetndrkaffen die Gründung von nur kine: neuen Stells erforderlich wird. Zur Erledigung der Umfangreichen Auswrrtungsarbeiten in der Sparkasse soll vorkbergthend »ine Htlsskraft eingestellt werden. Da« Kollegium stimmte den Vorschlag einstimmig zu. Hierauf ttat man in Beratung de» Vorschlages de« Wüsstrwrrkraus- fchuß«- über die Festsetzung de« Waffrrzinse« ein Nach dem Vorschläge de« Ausschußes sollen 10 der 100 »/osiM Fciedensmiete, mindesten« aber 15 Mt. jährlich erhoben ««den. Für die Industrie erfolgt Bezahlung nach den Btrbrauch». Gewerbliche Betriebe haben besondere Zuschläge iu bezahlen. Die Landwirtschaft bezahlt al» Zuschlag o Mk. für jede« Stück Großvieh und 1 Mark sür da« Atlick Kleinvieh. Herr Bürgermeister Richter erläuterte den Vorschlag eingehend und betont, daß die Aufstellung von Wassermrffern zunächst nicht möglich ist. Der Ausschußvor- Aag gründet sich auf der Annahme, daß sich 83 °/» der Grundstücke anschließen. Sollte mit diesen Prozentsatz nicht i» rechnen sein, so müßte ein Anschlußzwang — den man Snne vermeiden möchte — oder eine Grundgebühr sür alle Mundstück« erwogen werden. Jrdensall« vcrtrete d» Aus- Mß den Standpunkt, daß die Verzinsung und Tilgung Anlagekapital« unbedingt gesichert werden muß. Bet Parker Beteiligung kann ev. mit einer Ermäßigung gerechnet A«d«n. In der Au«sprach« stellte sich die sozialdemokratische Fcaklion auf den Boden de« Ausschußvorschlagek, die lornmuutsttschr Fraktion glaubte zunächst mit 8 °/o der Frieden«miete und Mindestsatz 12 Mk. au«zukommen, «ährend die bürgerliche Fraktion nach den Erklärungen der Herren König und Uhlig für einen möglichst niedrigen Vaffnprei« etntraten. Herr Thieme glaubt« auch, daß mau die Autschußsätze erheben müsse. Der Wasseriverk«aurschuß legte Wert aus eine möglichst einmütige Stellungnahme de« Kollegiums. Da diese noch nicht z» erwarten war, schlug Herr Bürgermeister Richter vor, in einer kommenden Freitag unter Zuziehung des Sachverständigen abzuhaltendrn Sitzung Beschluß zu fassen. Hieran? geheime Sitzung. Aus dieser wurde uns mitgeteilt, daß Herr Uhlig becntragt hatte, den Hau«befitzcrn Darlehns zu angemessenen Zivrsuße für die Wafferleilungsinstallationrn zur Verfügung zu stellen. Der Wasserwerksausschuß schlug vor, au« der Sparkasse auf An trag Darlehne bis zu 300 Mark gegen sichere Bürgschaft auf 9 Monate zu gewähren. Zinsfuß 7 <>/<,. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen nachdem ein Antrag des Herrn Uhlig den Zinsfuß auf 5^/, feftzusetzen abgelehnt worden war. Dir Bekanntgabe des Beschlusses wurde ge nehmigt. — Auch hier wie im ganzen Lande fand am Sonntag Trauergottesdienst zum Gedenken an die Unwetterkatastrophe und ihrer zahlreichen Opfer statt Paffende Choräle wurde von der Gemeinde gesungen, während der Ort«pfarrer des schrecklichen Unwetters und seiner furchtbare» Folgen und Opfer gedachte. Anschließend spielte die Orgel weihevoll und alle lief innerlich ergreifend ganz leite „Wie sie so sauft ruhen". Die Sammlung ergab 50 M- sodaß zusammen mit einer Spend, de« Frauenveretn« von 50 RM., 100 RM. an die Suprrinttndentur zur Weiterleitung abgeliefert werden konnten. Dar Pfaramt nimmt weiter« Sprndrn entgegen, auch bittet e« die Sammlung der Gemrinde zu unter- stützrn. — Für Sonntag, 28. August, wird von d«n Kirchg«. meindrn Schwepnitz, Schmorkau, Königsbrück, Ottendorf- Okrilla über Klotzsche, Dresden-N. und Röderau «ine Fahrt mit Sonderzug geplant, wi« die der Kirchgemeinde Radeberg di« noch in bester Erinnerung ist. Der Gesamtpreis der Fahrt wird etwa 10 RM. sür Fahrt, Mittagessen und Be sichtigung betragen- Für di« Kinder von 4—10 Jahr«n würde der Fahrpreis die Hälft« betrag«». An dieser Fahrt können sich auch Mitglied« der Kirchgemeinden der Strecke Bischofswerda Dresden beteiligen. Bei genügender Be teiligung auf dieser Seite würde vielleicht rin Souderzug wieder ab Arnsdorf möglich sein, der dann in Dre«den oder Klotzsche mit dem von Schwepnitz kommeuden Zug« ver- einigt würde. Auf jeden Fall müßte in Klotzsche aus An schluß von und nach Arnsdorf Rückficht genommen werden. Anmeldungen sind an di« Pfarrämter zu richten. — Kurzweil im Urlaub gleich gM'g ob er kurz oder lang ist, man ihn auf Reisen oder zu Housa verbringt — bietet die Lektüre der Mrggeudorf» Blätter. Sie er- scheinen wöchentlich einmal mit eine« Heft, da« an Bildern und Texten, fröhlichen künstlerischen Inhalt» so viel und so Verschiedene» bietet, daß jed-w Leser etwa« geboten wird was ihn besonders unterhält interessiert und belustigt. Humoresken, Witz-, Anekdoten, für diejenigen, die nur unter halten sein wollen, Rätsel all-r Art für dir Nachdenkliche di« Wochenaufgabe für jene, die eigenen Witz und eigene Ein fälle anwenden wolle», um die lustige Lösung einer in Bildrrn Prosa oder Reimrn begonnen Humoreske zu finden und damit gleichzeitig de» Wochenprei« von Hundert Mark zu verdienen. Die mannigfachen Illustrationen, Karikaturen und künstlerischen Bilder ergänz«» und varieren den t«xt- lichm T«il zu einer Sammlung fröhlicher Einfälle, di« jeden Leser fröhliche und unbeschwerte Stimmung bringt. Politisch find die Meggevdorfer-Blätt« nicht und vermeiden damit glücklich irgendwie durch Parteinahme «inrn Leser zu- verletzen. Da« Abonnement auf die Meggeudorfer-Blätter kann jederzeit begonnen werden. Bestellungen nimmt jede Buchhandlung und jedes Postamt entgegen, ebenso auch dir Verlag in München. Rlsideuztzraße 10. Dir seit Beginn ein«- Vierteljahre« bereits erschienenen Nummern werden ! neuen Abonnenten aus Wunsch nachgelikfrrt. Kötzschenbroda. Am Dienstagmittag ereignet« sich auf der Meißner Straße ein Unfall, b«i dem D.. jur. Mt uz au« DrtSdrn Wiener Straße, sein L«ben «inbüßte. Der etwa 50jährigs Herr wollte die Straße überqueren. Er brach plötzlich zusammrn und wurde von den Motor- wageu eine« Fuhrgeschäfte« erfaßt und «ine Streck« ge schleift. All«m Anschein nach hat der Tote einen Schlaganfall erlitten. Königstein. Am Dienstag grgrn 3.45 Uhr nach mittag ist von einem Schulknabrn im Staattforstrevier Cuuner«dorf «twa 20 Minuten von Cunnersdorf ents«rnt, am Sauhackweg die Leiche eine« unbekannte» Toten auf gefunden worden. Wie die Tatortaufnahme ergebe» hat, ist der Tote von einem bis jrtzt unbekannten Täter mit einem etwa armstarkeu Holzknüppel anscheinend durch einen einzigen wuchtigen Schlag auf den Hinterkops erschlagen worden. Die Persönlichkeit de« Ermordeten konnte bi« zur Stunde noch nicht feßgestellt werden. Anscheinend handelt e» sich um einen tschechoslowakische» Staatsangehörigen der auch jenseits der Grruze seinen Wohnort haben dürft«. Kamenz. Aus dem katholtchen Friedhöfe in Kamenz hatten im Jahre 1918 37 Italien», in Königtbrück 182 Italiener ihre Ruhestätte gesunden. Die Verstorbenen sind nun da die italienische Regierung für ihr« in Deutschland ruhenden Kriegsgefangene vier Sammrlfriedhöfe in München, Köln, Berlin und Breslau hat anlegen lassen, von hier und Königsbrück nach Bretlau übergesührt worden. Ein italienischer Militärpsarrer und ein Major sprach«» d«n Dank für die musterhafte Pflege d«r Gräber au«. Bautzen. Au» Neschwitz wird berichtet: Am Montagmvrgm gegen 4 Uhr wälzten sich aus dem Pusch, witzer Wasser, da« sonst rin kleiner Bach ist, infolge Wolken bruches an seinem Quellort surchtbare Waffermingen gegen unseren Ort; binnen weniger Minuten hattin sie die ein« Seile unsere Orte« erfaßt. Mehrer« HauSb«wohu«r konnten nur mit Mühe ihr Hab und Gut retten. Ein Manu, der auf d» Dorsstraße am Ttich ging, wurde von )«n reißenden Fluten »griffen und von der strömenden Flut in den Trich gerissen; nur mit Mühe gelang es, ihn wieder herauszuziehe«. Besonder» furchtbar« Verwüstung«» richtete das Wasser in dem Schloßpark an, wo e« am Tor fast ein Met» tief« Löcher riß. Die weit»» Rasenfläche» find mit einer hohen Schicht Sand Üb«rzog«u. Da« Wasser drang sogar bi« in die Orangrrie de« Schlosse» ei», und die Feutrwehr mußte eiugreife», damit nicht auch noch die Wohnräume übrrschwemmt wurden. Großer Schaden ist auch bei den Fischen entstanden, da auch die Teiche einen rasenden Fluß glichen. Der Schaden ist vorläufig noch unübersehbar, da sich immer noch Waffermengeu, wenn auch in bedeutend gering««» Maße, über die Straße» hiuwälzeu. Die Aelteßen der Neschwitzer Einwohner sagen, daß sie noch nie eine derartige Flut erlebt hätten. Ergänzend wird noch geschrieben: Ungeheure Waff«rmaffen ergossen stch zuerst über da« Dorf Jeßnitz, wo fi« «inen dem Rittttgute ge- hörenden Teich überfüllten, den Damm brachen und die Straßen so tief unter Wasser setzten, daß jeder Verkehr unterbunden war, selbst der Ttlephonmrkehr. In den Orten Puschwitz und Wrtro wirkten sich die Waffermaffeu ebtnsalls zerstörend und gefährdend aus. — In Löbau stieg der Pegel in kurzer Zeit auf über 1,40 cm über normal. Die Papierfabrik Benecke war durch da« Wasser abgr- schnitten. Dir Keller standen unter Wasser. Chemnitz. Ein hier wohnhafter 34 Jahr« alter Badewürter stürzte am Souutagabcnd auf den Jahrmarkts- platz au der Planitzstraße von einem im Gange befindlichen Karussel. Mit ein» schweren Gehirnerschütterung wurde er besinnungslos in« Kraukenhau» übergesührt. Chemnitz. Auf Bahnhof Chemnitz-Hilbersdorf ent gleiste» acht Güterwagen. Der Personenverkehr wurde durch diesen Betriebsunfall nicht gestört. Verletzt wurde niemand. Zwickau. Auf der Fahrt nach Lichtenstein sprang dem Ingenieur Bkcknt rin Hase ins Motorrad, wodurch Beckert zum Stürzen kam. Er »litt einen Schädelbruch, einen Schlüffelbeinbruch, und eine Augenvttlrtzung. vrSOlv mR ?rc«s»waell -lur 50 Vorjko. j«6eva io jsci»» ü«ekk»r»Z1uLA. Prob«a«m§i«r« kost««!»« »E B«rk«G V«e!i» 24 Herr»« »»« LrULUL,