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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Mit Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer IW Sonntag, den 5. Dezember M6 des Gememderates den Beilagen „Neue Illustrierte", amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. „Mode und Heim" und „Der Kobold". MeOltWS Diese Zeitung veröffentlicht die " Di« »Ottendorfer Zeitung- erscheint Diens- " tag, Donnerstag und Sonnabend. Der Bezugs-Preis wird mit Beginn jeden Monats bekannt gegeben. »» Im Falle höherer Gewalt (Krieg vd. sonst. 2 2 irgendwelcher Störungen des Betriebes der 2 I Zeitung, d. Lieferanten od. d. Befbrderungs- 2 - Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- - spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der »» - Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreises. 2 Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. 2 Anzeigen werden an den Tischeiiümgstaarn L - bis spätestens vorinittaa,10 Uhr tu die z> Geschäftsstelle erbeten. 2 Die Festsetzung des Anzetgen-Pretse, - 2 wird bei eintretender Änderung eine Nummer' 2 2 vorher SekaimtgegM«. 2 2 Jeder Anspruch aus Nachlaß erKscht, wen» 2 2 der Anzrigen-Betrag durch Klag»,eiuMM Z - werden muß oder wenn der Auftraggeber n» L Konkurs gerät. 2 Gemeinde - Giro - Konto Nr. 136. I 25. Jahrgang" Amtlicher Teil. Bekanntmachung. E« ist beabsichtigt, alle Gräber, über 25 Jahre alt, aus dem alten Kirchhose (Nähe Grabstätte Schifft) und aus dem neuen Friedhöfe (Eingang rechte Seite — unterer Teil) neu zu belegen. Doch soll nachgelaffen werden, daß die Gräber nach Möglichkit gegen Erstattung der geordneten Gebühren und gegen Ueberuahme der Verpflichtung guter Instandhaltung wieder auf 25 Jahre gelöst werden können. Anträge hierzu sind beim Pfarramt zu stellen. Dort wird auch wegen Abholung der Steine der Gräber, die nicht wieder gelöst werden, die innerhalb von 4 Wochen, aber nur gegen Quittung erfolgen kann, Auskunft erteilt. Htteudorf-Hkrilka, am 3. Dezember 1926. Der Kirchenvorstand. Verbot. Da» Befahren de« neuangelegten Verbindungs-Fußwege» nach dem Bahnhofe Ottendorfs Okrilla Süd mit Geschirren, Fahrrädern, Kraftfahrzeugen und sonstigen Fahrzeugen (aus- genommrn kleinen Handwagen zur Gepäckbeförderung) und der Durchgangsverkehr wird mit Zustimmung der Gemrinde verordneten hiermit verboten. Der gen. Fährverkehr hat sich lediglich auf der Staatsstraße bez. Bahnhofstraße zu bewegen. Zuwiderhandlung»» werden nach Z 366 Ziffer 10 de» ReichsstrafgesetzbucheS mit Geldstrafe bl» zu 60 Mk oder mit Hast bestraft. Httendorf-Okrilla, am 4. Dezember 1926. DerBürgermeister. OertlicheS und Sächsisches. Gttendorf-Dkrilla, den Dezember ,92«. — Der freiw. gem. Kirchenchor teilt mit, daß heute abend außer der Dornröschenausührung erfreulicherweise die Kovzrrlsängrrinen Frl. Dori« Rost u Frl. Josephine Wunderlich im 1. Teil« einige Solis zum Besten geben werden. Frl. Rost singt au« der Oper Samson und Dalila die Arie der Dalila und. Frl. Wunderlich „Lieder v. Grieg". — Von der Firma Albert Rehfeld, Dresden, Rehfeld- hau» Altmarkt und Pirnaischer Platz liegt der heutigen Nummer eine Beilage ihrer vorzüglichen Orga — Privat — Schreibmaschine zu 155 Mk. bei. Anläßlich der Wethnachtrfestl» veranstaltet diese Firma mit 400 Orga — Privat — Schreibmaschinen auf acht geschmückten Lastwagen eine Orga Karawane iu Dre«den, die gefilmt wird. Kinotheater, die für einen der drei Orgafilm« zweck» Vorführung Interesse haben, wollen sich an die Firma Albert Rehfeld wenden. Einer der Filme ist ein Original Jackie Coogan-Film als Orgaschreiber. — Die Orga-Schreibmaschine kann auch bei der hiesigen Firma Paul Güttner jederzeit besichtigt und durch sie be- zogen werden. Siehe auch Inserat. — E» liegt ein Werbkblalt der Orientmission bei, das der Beachtung empfohlen wird. — Kirchgemeindevertretersitzung. Nach Eröffnung der Atzung beschließt die Versammlung, daß allen Erwerbs- losen, die feit dem 1. April 1926 (Beginn de» kirchlichen Rechuungtjahre«) zehn Wochen erwerbslos gewesen find, den ersten Termin der Kirchensteuer 1926 zu erlassen. Dasselbe gilt sür da» zweite Halbjahr. Anträge find in der Steuerstelle (Rathaus) zu stellen. Allen anderen Erwerbslosen wird eben fall« Entgegenkommen zugefichert. Ferner wird bestimmt, daß auch den Kranken, di, ja in gleicher Weise geschädigt sind, soweit ihr Gehalt nicht sortgeht, derselbe Steuererlaß gilt. Ferner wird allen Steuerzahlern über 70 Jahren so wie allen Kriegerwitwen und Witwen, soweit fie kein oder nur Arbeitseinkommen haben neben ihrer Rente die Kirchen steuer grundsätzlich ganz erlassen. Allen, die Nachweisen, daß sie im vergangenen Jahr keine Reichseinkommenßeuer bezahlt haben, muß nach dem Gesetz auf Antrag die Kirchensteuer erlassen werden. Ebenso muß auf Antrag allen denen, die die Unrichtigkeit ihrer Einschätzung nachweisen (z. B- auch Rückzahlung von Einkommensteuer für 1925 erhalten haben die Kirchensteuer berichtigt werden. Es wird weiter mitge- teilt, daß gewiße Unrichtigkeiten in der Einschätzung auf falsche Beruftkezrichnmg zuröckzusühren find (z. B. steht im Kataster Schlaffer-Glasmacher — statt mit Zusatz Lehrling Gehilfe usw). In solchen Fällen wäre bei richtiger Be- russbezeichnung eine zu hohe Einschätzung oder gar die Zu stellung eine» Steuerzettel« unterblieb««. Ferner wird noch mitgeteilt, daß viele ihren Steuerzettel nicht richtig gelesen haben. Sie dachte», der Wochenlohn sei angenommen, während es sich um dir Einkomm«nsteuersumme des Jahres 1925 handelt. Auch wissen viele nicht, daß die jetzige schlechte Etnkommenslage sich bet Steuereinschätzung von 1927 buswirkt, da nach dem geltenden Gesetz immer die Reichreinkommensteuer des vergangenen Jahre» maßgebend ist. Also würden solche, die 1926 länger erwerbslos waren, vielleicht 1927 garnicht zur Kirchensteuer 1927 her- angrzogeu. Rit großer Dankbarkeit nimmt nun di« Ver sammlung davon Kenntnis, daß mancher der an sich keine Verpflichtung hatte, seine Steuer au» Liebe zu seiner Kirche bezahlen will. Schließlich wird noch bemerkt, daß nächstes Jahr e» wohl möglich sein wird, genau nach der ReichSein, kommenstcuer alle Steuerpflichtigen einzuschätzen, da dem Finanzamt dann alle Unterlagen zur Verfügung stehen werden, was jetzt noch nicht der Fall ist. Auch erkennt man mit Dank an, daß die vielen, di« sich mit Gesuchen in Steuersachen an den Kirchenvorstand gewandt haben, damit zum Autdruck brachten, daß sie der Kirche treu bleiben wollten. Alle diese Gesuche werden nach Möglichkeit berück sichtigt. Sodann nimmt man Kenntnis von den Namen derer, dis in der letzten Zeit ausgetreten find. Es wird da zu bemerkt, daß viele von denen, die ausgetreten find, es zu leicht genommen haben und ohne Utberlegung gehandelt. Das ist bei der sc upcllosen Ausnutzung der Verteilung der Steuerzettel durch Kirchenfeinde kein Wundrr. Die Au», spräche mit Ausgetretenen hat das gezeigt, den mancher Kirchenauetrilt wäre vermieden worden, w«nn vorher Rück sprache mit berufenen Stellen der Kirche erfolgt wäre. So war r» natürlich, daß lebhafte Erbitterung darüber herrscht, daß heute noch ein KirchenaMrittsgesetz besteht, daß der vom Staate getrennten Kirche in« Gesicht schlägt und jeder Gerechtigkeit Hohn spricht. Darum will man energisch immer nnd immer wieder die Beseitigung diese» Gesetzes fordern, deren Notwendigkeit auch von Nichtmitgliedern der Kirche anerkannt wird. Der Grundwertausschuß hat den Wert den Kircheulehu« auf 631, den der Pfarrlehn» auf 27902 RM. festgesetzt. Wegen einer Beihilfe zum Umbau des Wirtschaftsgebäude» ist rin Gesuch an das Reich«finanz- Ministerium gerichtet worden, da einst über 8000 RM Lotteriesteuer dahin abgelirsert worden find' Sodann wird von den Vorarbeiten zur Synodalwahl Kenntni» genommen. Es wird beschlossen, daß mit «inem Grundstücksbesitzer Verhandlungen «ing«leitet werden sollen «ege« Erweiterung des Kirchhofe», firner sollen auf dem neuen Friedhof recht» vom Eingang neue Gräberfelder geschaffen werden. Deshalb sollen die Grabsteine innerhalb 4 Wochen abgeholt werden- Witderlösung von Gräbern kann nach Möglichkeit gestattet werden, wenn die Gebühr bezahlt und Neuvorrichtung er folgen wird. Thiendorf. Durch ein gewaltiges Schadenfeuer ist die zu hiefiger Gemeinde gehörige Kienmühle bis auf die Umfassungsmauern «ingeäschert worden. Das Feuer brach gegen 1 Uhr nachts aus und in kurzer Zeit standen da« Wohnhaus mit Sägewerk, das Mühlen- und Stallgebäude in Hellen Flammen. Das Vieh konute noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht werdcn, während das Mobiliar zum aller größten Teil vernichtet wurde. Dem Besitz« Noack erwächst grober Schaden, trotzdem « versichert hat. Sacka. Der bei dem am 15. November erfolgten Rad- fahrerzusammenstoße schwer gestürzte 19 jährige Willi Georgi, Sohn de» hiesigen Schmiedcmeisters Herrn Georgi, ist am Mittwoch nachmittag im Radeburger Krankenhaus« an den Folgen «ive» schweren Schädelbruche« gestorben. Dresden. Am 1. Dezember 1926 gegen 5 Uhr nach«, fiel in einer Kraftdroschke während der Fahrt aus dem Wiener Platz ein Schuß. Der Kraftwagenführer brachte seinen Wagen sofort zum Stehen und sand im Wagen die 19 Jahre alte Elisabeth Schnöbe! au» Teplltz mit einer Schußwunde über den rechten Ohr vor. In der rechten Hand hielt fie den noch rauchenden Revolver. Ihr Be gleiter, der au« Aufig gebürtige, 19 Jahre alte Lichtpauser Alfred Lischke, erklärte, daß sich die Schnöbe! — sein« Ge- liebt« — selbst erschossen habe. Die Verletzte die noch schwache Lebenszeichen von sich gab, wurde nach der Sanitätswache de» Hauptbahnhofe» und von da Anlegung eines Notverbande« nach dem Friedrichstädter Krankenhaus gebracht, wo fie gegen 7 Uhr, ohne da» Bewußtsein wieder- erlangt zu haben verstarb. Die am Tatorte erschienenen Kriminalbeamten setzten Zweifel iu die Angaben de» Lischke und nahmen diesen wegen Mordverdacht fest. Lischke leugnete zunächst «st hartnäckig. Bei seiner Vernehmung verwickelte er sich in Widersprüche, brach aber nach längerem Verhör Mammen und legte ein Geständnis ab. Lischke behauptete, raß « die Tat im Eiuverständni» mit der Erschossenen ausgesührt habe. Angeblich fehlte ihn aber der Mut dazu ,1« Waffe auch gegen sich selbst zu richten. Sr gibt an daß beide in Berlin Abschiedsbritfe an Angehörigen geschrieben und daß sich diese Briefe iu der Handtasche der Ermordeten befunden hätten. — Am Dienstag früh gegen 6 Uhr fuhr auf der Marievbrücke ein Kraftwagen auf einen vor ihm fahrenden Nilchwagen auf. Der Kutsch« des Milchwagen» wurde mrch den heftig«« Anprall vom Bock geschleudert und blieb verletzt liegen. Er mußte in da« Krankenhaus über geführt werden. Da« Pferd des Milchwageu« ging durch !onnt« aber ehe es weiteren Schaden anrichtete, in der Nähe de« Neustädter Bahnhofes von einen Kraftdroschken- führer aufgehalteu werden. Nach dem ersten Zusammenstoß fuhr d« schuldige Kraflwagenführ«, d« angetrunken war noch auf einen anderen Kraftwagen auf. Berthelsdorf bei Neustadt. Im Hochwald tu der Nähe de» Klunker entdeckten Schüler eine Diebeshöhle. Sie benachrichtigten die Gendarm«!«. Bei der Durchsuchung wurden Lebensmittel, Bekleidungsstücke, Schlafdrcke nnd ver schiedenes andere» gefunden. Die Sachen wurden beschlag nahmt. Chemnitz. Der an der Dresdner- Ecke Sonuenstraße von einem Auto übrrfahrene 8 jährig« Schulknab« Günter Lerach ist seinen Verletzungen im Krankenhaus «legen. Nach den bisherigen polizeilichen Ermittelungen ist er dem Führer des Wagen» nach dessen Angaben nicht möglich ge- wrs«n, d«u Wagen rechtzeitig zum Halten zu bringen, w«il die Entfernung zwischen dem Wagen und den in ihn hin» eingelaufenen Knaben zu kurz gewesen sei und weil infolge des scharfen, plötzlichen Bremsen« die eine Bremse abge brochen sei und die andere versagt habe. Netzschkau. Aussehen erregte hier di« Beschlag nahme der Leiche de» 67 Jahre alten August Schaufel. Die L«iche wurde vom Amtsgericht beschlagnahmt, wril die Todesursache nicht genau sestgestellt werden konnte. Die Sezierung wird am Sonnabendnachmittag stattfinden. Sport. Sonntag, den 5. Dezember 1926. Fußball. Jahn I. — Wehlen II. Anstoß Vr I Uhr auf den Guts-Muth»-Platz in Dresden. Airchetmachrichters Sonntag, den 5. Dezember. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Pfarrer Freyer Medingen. Vorm, r/,11 Uhr KindergottrSdienst. tierv» »ix» 1 MM MIM ÜWLMemne mkolzr. kdeÄM-kn 1914 'Konsum- . ... 1924 1925 Konsum- Vveme 2942 vonnkav vurrtrunk vllllSLLU VVN0U8V t Veline L415 8VVNV35 Vyreme 2756 N86NN08 UNkNU » ll vnuvono » OM kköxüeöenwdl W286L L klWe^errsU 2.582011 M lMM L öWM