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OMÄöM Mmg Lokal-Anzeiger für Ottendorf-OKMa Md UmgeMtd «mtltchen vekmmtmachungen M vttmdochvkriLa. Vemeinb* - Vk»« kd»» M. l Nummer 58 Mittwoch, den 49» Mai 4926 25. Jahrgang Poftschmk-Kvnw Leipzig Nr. 28148. MttthMWS- Diese Zeitung veröffentlicht die de» Oemetndemter MU d« Beüa-m »Ke«, Illustrierte", ,M»be »«d Hat»" «ck ,v«r Kodald". Schriftlelluns. Druck and Verlag Herma«« Bühle, vtN«d«s»OLMa. 2 vk ,Ot>nit»rsrr A^tu-ra" «rschrtnt vi«»- " tag, xv» » v« V,,»«,< P i e t» »d» «ü » I«»« xrg^rs. L A» F«I» hvhyrn vk»»ü tKr!»g »d. f«ch. " S SSn»«« »« Brirt«»«, d« L t Sks««7it« > v«W«»«Md' A ««) Ixt »n »<dx« *»- » AnrtLicher Leil. Gewerbesteuer betr. Der 1. Termin Gewerb-sieuervmauszahlung 1926 ist am 15. dss. Ml«. fällig und spälestrn« bi« 22. ds«. Ml«, an die hiesige Ort«- steuueinnahme abzusühren. Htteudorf-Hkrissa, am 15. Mai 1926 Der Gemeinderat. Oertliches und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, den ^8. Mai <926. — Auf die Mittwoch, 19 Mai, im Gafthos zum Raß Katlfindenden Aufführung des Reformation« > Festspiels .Blauben«treue" machen wir auch an dieser Stelle besonder« vusmerksam, und ist ein Besuch dieser Veranstaltung nur iu empfehlen. (Näherer stehe Inserat.) — 60 Jahre Rote« Kreuz in Sachsen. Aus eine KV jShriöe Tätigkeit kann in diesem Tagen der Sächsische Landerverein vom Roten Kreuz zurückblicken. Was in dies« Zeit an Arbeit geleistet worden ist, davon haben wohl die wenigsten eine Ahnung. Im Sächsischen Landervereiv sind gegenwärtig 182 Sanitätskolonrien zusammengeschlossen, die im vergangenen Berichtsjahre (1 Olt. 24 — 31. März 26) rund 155000 Hilfeleistungen anzeigten. Ereignet sich irgendwo ein Unglück, so ist da« Rote Kreuz zur Stelle, ungeachtet der ost bestehenden Gefahr wird es seine Hilfe leiste», die sehr ost rccht gleichgültig hing?nommeu wird. Aber trotzdem arbeiten die Mannschaften, um das Ideal der Christentum« zu verwirklichen. Deon ihre Arbeit entströmt dem Gefühl der Menschenliebe und seinen kranke» oder ver letzten Mitmenschen, gleich welcher Nation, Konfession und Partei er angehörig, zu helfen, ist Rsnschenpslicht. Mit vorstehenden Worten dürfte ungefähr da« zusammengesaßt »in, wa« da» Rote Kreuz will, und um dieser durchzusühreu vilanstaltet er mit ministerieller Erlaubnis im Freistaat Sachsen eine Sammlung. Et möge jeder gern geben, denn « gibt e» für sich und den gesundheitlichen Wohlstand seiner Ritmeuschen. Die hiesige Sanitäts-Kolonne verzeichnete im obengenannten Berichtsjahr folgende Hilfeleistungen- Not- verbände, Massagen usw. 660, Transporte 55, Lag bezw. Nachtwachen 657, Dienstleistungen bei Festlichkeiten 2, ins- ütsamt 1374 Fälle. Ucker die im Rahmen der oben- Manntkn 60 Jahrfeier des Lande-verein« von der hiesigen Kolonne beabsichtigten Veranstaltungen wird noch nähere« bekanntgegeben. — Im Renne» um den Großen Germania-Preir nnd nachfolgend di« 5 besten Mannschaften angegeben- l. «V. Wanderfalk I Dresden 2:50:12,2 lneue deutsche Bestzeit); 2. RC- Diamant 1921 Berlin 2:55:21,8; RE. Diana Chemnitz 2:58:03,8; 4. RV. Pfeil ^harlottenburg 2:58:47; 5. M. Tornado I Leipzig 2: °ö:16. Der Germania-Preis ging nunmehr endgültig in de« Besitz der Wanderfalken über. — Die Versendung von Pfingstkarteu. Ohne Umschlag krsandte gedruckte Pfingstkalten, die den Bestimmungen Ar Postkarten entsprechen müssen, kosten im Ortsbereich des Aufgabeortes, auch wenn sie mit beliebigen handschriftlichen oUsätzen versehen sind, 3 Pf. Sollen sie im Fernverkehr Segen dir Gebühr für Volldrucksachen (3 Pf.) befördert Verden, so dürfen außer den sogenannten Absenderangabrn irlbsendungstag, Name, Stand und Wohnort nebst Wohnung d» Absender« usw.) noch wettere 5 Worte, die aber mit gedruckten Wortlaut in leicht erkennbaren sachlichen Zu- Ivmmenhang stehen müssen, handschriftlich hinzugesügt werden. M im offenen Umschlag versandten Pfingst karten kosten lorvohl im Ortsbereich de« Aufgabeortes wie nach außerhalb Vur dann nur 3 Pf. wenn auf der Karte außer den Absender, ^gaben (siehe oben) nicht« weiter geschrieben ist. Ist jedoch ün vorhandener Wortausdruck, wie „Beste Pfingstgrüße" uud dergleichen, handschriftlich durch gestattete Nachtragungen M 5 Worten — z. B. durch den Zusatz „sendet mit Oesten Wünschen Ihre" — ergänzt, so ist die Gebühr sür Arildrücksachen, also 5 Pfennig zu entrichten. Weitere Achtragungen bedingen die Briefgebühr (im Ortsverkehr 5 Pi- nach außerhalb 10 Pf.) Auf Karten, die lediglich ein vsdruckics Bild, aber keinen Aufdruck von Worten tragen, handschriftlich nur die Absenderangaben hinzugefügt y"dcn. Andernfalls unterliegt die Sendung bei Versendung ss" K 'e der P stf- 'eng'büh", br' Versendung u -'" Schlag der Bües^bühr. Unzureichend freigemachte Sendungen werden mit Nachgebühr belastet. Es kann daher den Versendern nur dringend geraten werden, die Be stimmungen zn beachten. — In einer Versammlung, die von den „23" ein- berusen worden war und von 700 bis 800 Personen besucht war, wurde die endgültige Absplitterung von der radikal, sozialdemokratischen Partei vollzogen. Ein Brief des früheren Ministerpräsidenten und jetzigen KreirhauptmannS von Dresden Wilhelm Vack wurde verlesen, in dem es heißt: „Werte Parteigenossen! Diesen Brief schreibe ich unsern, doch gezwungen durch die Entwicklung der Partei- und Orga nisation-Verhältnisse in Sachsin in den letzt»» Jahren. Die von den Landesirstanzen der sächsischen Sozialdemokratischen Partei beschlossenen Ausschlüsse der 23 sozialdemokratischen LandtagSabgeordneten sind rechtskräftig. Soweit ich unter- richtet bin, werdrn m ine ausgeschlossenen Parteifreunde keine Berufung gegen diese Maßnahme einlegen Ich fühle die Ausschlüsse als ein Unrecht. Ich weiß weiter, daß be wußt alle« getan wird, um Genossen, die eine Opportu nitätspolitik treiben und dadurch den Einfluß der sozialdemo kratischen Partei und ihrer Vertreter in Regierung und Parlament langsam aber sicher steigern wollen, zur Streck« zu bringen. Nachdem weiter ausgeführt wird, daß diese Politik dazu führen muß, daß da« Ansehen und die Be deutung der Sozialdemokratischen Partei in Sachsen schwinden, heißt es weiter: Nach 39 jähriger Zugehörigkeit trete ich von den Rechten uns Wichten der Sozialdemokratischen Partei in Sachse» zurück. Einer bestehenden politischen Partei kann ich nicht beitreten. Meine sozialistische Weltauffassung, mein Glaube an die Macht der sozialistischen Idee, an Humanität und Gerechtigkeit und an alles, wa« ich in jahr zehntelanger Tätigkeit von den besten Sozialdemokraten ge lernt habe, verbieten mir Unterschlupf bei einer anderen politischen Partei zu suchen. Mein Naturell und mein Gl- fühl drängen mich zu politischer Betätigung und Organisa tion. Ich werde darum alle« unterstützen, was mir und gleichgesinnten Sozialdemokraten die Möglichkeit gibt, zu prüfen, ob dieser mein nach reiflicher Erwägung gefaßter Schritt Btligung findet. Trotz alledem mit altem sozial- demok-atrschen G»uße. gez. Wilhelm Buck. Entschütz. Im Glückaufschacht in Bannewitz er eignete sich am Sonnabend nachmittag ein tödlicher Unfall. Der in Entschütz wohnhafte, 26 Jahre alte verheiratete Bergarbeiter Alfred Kruhne, Vater von zwei Kindern, wurde in etwa 500 Meter Tiefe von den plötzlich hereinbrrchenden Gestein-massen verschüttet. Obgleich die Bsrguug«arbeitkN sofort in Angriff genommen wurden, vermochte man den Verunglückten nur al« Leiche aufzuhcben. DieGeldspendederdeukschenArÄetter. Dieser Tage hat der „Allgemeine deutsche Ee* Werkschaftsbund", beschlossen, die streikenden britischen Arbeiter mit Geld zu unterstützen. Alsbald wurden Listen in Umlauf gesetzt, auf denen die deutsche« Arbeiter Beträge zeichnen sollten. Als vor fünf Jahre« die britischen Bergleute im Streik standen, sind sicherem Vernehmen nach mehrere Millionen Mar4 aus Deutschlands an die britischen Bergleute über wiesen worden. Umgekehrt hat man nie gehört, dah aus England Streikgelder nach Deutschland gelangt sind. Die Geldspende der deutschen Arbeiter an ih-v britischen Kollegen soll ein Beweis der Solidarität zat schen der Arbeiterschaft der beiden Länder sein. Wahres» der ersten Tage des großen britischen Streikes hatten die sozialdemokratischen Freien Gewerkschaften in Deutsch land damit begnügt, die kämpfenden Klassengenossen jen seits des Kanals ihrer Sympathie zu»üersichern. Sofort setzten die Bestrebungen des kommunistischen Flügels ein. die deutsche Arbeiterschaft zur Erklärung des Sympathie, ttreiks zu bewegen. Diese selbstmörderische Forderung scher, terte an dem gesunden Sinne der Mehrheit in den Freien Gewerkschaften und der gesamten übrigen Gewerkschaften. Immerhin glaubte die Leitung des ADGB. den radikalen Hetzern dadurch den Wind aus den Segeln nehmen zu müssen, daß sie den Beschluß faßte, eine Geldsamwlm-o zugunsten der Streikenden in England zu veranstalten. Sie zeigte damit erheblich mehr Solidarität und internatio nalen Opfersinn, als die englischen Arbeiter je betätigt hatten. Man mutz daran erinnern, datz die britischen Bergleute, die jetzt den großen Arbeitskampf in ihrer Hei mat entfesselt haben, während des Ruhrkampfes eine un- kameradschaftlich^ Haltung eingenommen hatten. An Mündlichen und papierenen Solidaritätsbekundungen haben es die Arbeiter Englands, Frankreichs und Belgiens damals nicht fehlen lassen. Die englischen Bergleute tzabey.es aber nickt verschmäht» durch fleißiges Beriah«» von Ueberschichten'die Kohlenabsatzmärkte, die Vis Lahn von den deutschen Ruhrkohlenzechen beliefert wurden, m>t Kritischen Kohlen zu versorgen und so die verheerenden Folgen abzuschwächen, die sonst der fast vollständige U-'S- fall des bedeutendsten kontinental-europäischen Strin- kühlengebiets gehabt hätte. Die britische Arbeiterschaft hält eben im Gegensatz zu der deutschen Arbeiterschaft nationale Solidarität, höher als die internationale Soli darität. Wenn aus Cowjetrutzland em Betrag von mehreren Millionen Rubeln an die streikenden britischen Arbeiter überwiesen worden ist — die Streikleitung in England hat übrigens die Annahme dieser Spende verweigert —, so ift das dadurch zu erklären, daß die kommunistischen Arbeite« Rußlands durch eine möglichste VerlängermMdes briti» schen Streiks die Weltrevolution in Gang zu bringen has sen. Solche Absichten können die deutschen Arbeiter, welch« auf den Sammellisten Beträge gezeichnet Hecke«, nicht g» hegt haben. 8 por 1. Sonntag, den 16. Mai 1926. (Fußball.) „Jahn" 1. Ottendorf-Okrilla — Klotzsch- I. 1:1. Die hiesige Mannschaft weilte zum fälligen Rückspiel in Klotzsche und wiederum trennten fi- sich nach spannenden Kampfe mit einem Unentschieden. (Handball.) „Jahn" I. Ottendorf-Okrilla — Schwepnitz I. 1:2. Nachdem vor 14 Tagen das erste Spi-l der Handball» Mannschaft dem Spielverbot zum Opfer fiel, trat die neue Mannschaft nun am Sonntag zu ihrem ersten Wettspiel in Schwepnitz gegen die dortige Mannschaft an. Spielverlauf: Gleich nach Anwurf setzt das Spiel sehr flott ein und macht sich die technische Ueberlegenheit de» Gegner» bereit» nach kurzer Zeit bemerkbar. Die „Jahn"-Maunschaft versucht nun durch beschleunigte» Tempo das Spiel offen zu halten, was ihr auch nach eiu'ger Anstrengung glückte. Kurz vor Halbzeit erzielt Schwepnitz bei einem Durchbruch da» erst« Tor. Mit 0:1 geht es in die Pause. Gleich nach Wieder» beginn findet der Kampf in dem sehr schnellen Tempo seinen Fortgang. Nach einiger Zeit gelingt er wiederum Schwep nitz ein Tor zu erzielrn. Nun setzt „Jahn" zum Endspurt an und nach kurzer Zeit holt« der Schwrpuitzer Torwächter dem Ball aus dem Heiligtum und „Jahn" hatte da« Ehren- tor erzielt. Noch einige Durchbrüche auf beiden Seiten welche nichts zählbar«» erreichten, und der Schlußpfiff trennt« die Gegner von dem fair durchgeführtev Kampfe. Dresdner Schlachtviehmarkt. 17. Mai 1926, Auftrieb: 85 Ochsrn, 186 Bullen, 260 Kalben und Kühe, 1509 Kälber, 490 Schafe, 3694 Schweine. Goldmarkpreise für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochse« 36-61, Bullen 40-61, Kalben und Kühe 28—59. Kälber 50—84, Schafe 30—64, Schweine 62—76. Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Landespreirplüfungrstelle für Rinder 20 °/., für Kälber und Schafe 18 °/» und sür Schweine 16 °/, niedriger al» di« hier aufgeführten Marktpreise. Produktenbörse. 17. Mai 1926. Weizen 29.5—30. Roggen inländischer 17,3—17,8. Sommergerste 20—21. Hafer 20,6—21,7. Mai« 18— 18,5. Rap» . Erbsen 31—32. Cinquantin 21— 22. Trockenschnitzel 12,2—12,7. Kartoffelstock«» 19-19,5. Weizrnkltie 10,9—11,5, Roggeuklete 12—13,7. W«izeu- mrhl 42—44. Roggtvmrhl 26,50—29. Die Preise verstehen sich sür 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupinen in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dre»den, alle» ander« in Miudtstmrvgen von 10000 Kilogramm wgfr. Dr«»d«n. Hierzu eine Beilage.