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'VS. RR MLR UD G M- UV M G L M G 'M G G GU Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend enmge- 26. Jahrgang. Mittwoch, den 3. August W? ü Di, »Ottendorf« Aettuna' ersckeint DI»«^ F taz, Donnerstag und Ems-adend. Der D«j»a,-Pret, «Kd M Dezi»« » jede« Monat« bekannt gegeben. Gemeinde - Gkd - Kovtü Mk tÄL yyittPliMßS' ,M,, «K WWW Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte", »Mode und Heim" und »Der Kobold". Schristleitung, Druck und Verlag Hermann Nühle, Ottendorf-Okrilla. Im Fak« höher« Gewalt (Krieg rd. sonst. kg«v»«lchee Störung«» de» Verriebe» der ^eitnnz, d. Steferante« »d. d. v.fSrd, SbaichtWlge») hat der BeUth« Leinen «v- Krach «nf Lieienmr »der NaHlirfenwg der Seitnag »b SiLckiahdmg d. Beptg»pr«is«. «IIIIIIIIIRIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIV Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 89 OertlicheS uud Sächsisches. Dttendorf-Dkrilla, den 2. August;S27. — Durch Sturz von der Leiter zog sich am Montag nachmittag der hiesige EUktro-Jnstallateur H. erhebliche innere Verletzungen zu, die seine Ueberführuvg in di« Klinik notwendig machten. — Am Sonnabend wurde der mit seinem Rad aus der Heimfahrt begriffene hiesige 21 jährige Einwohner Schw. am Arsenal von einem Motorradfahrer überfahren und er. litt dabei derartige Verletzungen, daß er sofort dem Kranken- hau« zugeführt werden mutzte. — Insektenplagen. Woher kommen nur die vielen Mückrn nnd Fliegen die jetzt im Sonnenschein helumschwirreu und unser Gesicht gerade daun zum Tummelplatz machen, wenn wir etwa« ruhen wollen? Run, st« sind ebensogut durch den Winter gekommen wie wir, trotz aller Bekämpfung in ihren Schlupfwinkeln. Allzuviel find e« noch nicht, dir sich am Lage und Abend zeigen, aber fi« machen sich immer hin bereit« unliebsam beme-kbar. Ganz erstaunt ist mancher Ausflügler, wenn er an dem stechenden Schmerz merkt wer sich seinen Tribut von ihn holen wollte. Gerade wenn »au bei schönster Stille de« Traume«, den mau in stillen Walde träumt, augelangt ist, setzt sich so ein Biest auf dir Nase und summt hinterher höhnisch um den Kopf herum. Da ist jede Hatz vergeblich. Wa» soll das nur wrrden, wenn die Sonnr rrst die Brut dieser Plagegeister schneller »ur Entwicklung kommen läßt al« jetzt? Trotzdem erreichen vir schon Unglaubliche«, wenn wir nur zum Beispiel ein einziges Fltegenpaar töten. Blteven nämlich alle Nach- kommen dieser beiden am Leben, wäre daß Heer der Blut- sauger Krankheit«träg»r im Herbst um sage und schreibe 335 Billionen, nicht etwa Millionen größer und wir könnten die SsunL nicht mehr sehe!« würden, sich die gewaltigen Scharen aus einmal in die Luft erheben. Zum Glück ist d«m nicht so, denn neben den Vernichtern in der Vogelwelt täumm Seuchen unter ihnen auf, daß ihre Zahl wenigst«»« auf ein etwas erträglicheres Matz zurückgrht. Wohl herrscht Noh hi«r und da der Aberglaube, man dürfe di« fogenannte »Brotfliege" nicht töten, da sonst das Glück von Haufe weiche. Wenn sich alle darüber schlüssig wrrden wollten, wie viel von den Ungeziefer damit neue- Leben erhält, sie würden ander« denken. Ganz ausrotten können und. wollen wir die Peiniger garuicht, sonst hätten die Schwalben und viele ander« Vögel di« Hauptnahrung^quelle verloren. Da« Ziel ist einzig und allein, sie in engere Kreis« zurückzu- trribm. — Tod den Mücken und Fliegen ist die Parole die bereit« im Vorjahre ausgegeben wurde, als das Schnelle Umsichgreifen einiger Jns»ktiou«kcankhsiten dis erneute Auf merksamkeit aus die Keimträger lenkte. Tod den Mücken und Fliegen heißt e« auch in diesem Jahre, aber gleich, deitig wollen wir auch unsre Freunde nicht vergessen die uns so tapfer Helsen, und immer wieder daran denken: Schützt die Vögel und ihre Nester. — Wien hat di« blutigsten Revolutton«tage der UM««« Geschichte hinter sich. Der brennende Justizpalast bildrte da« düstere Folio dazu. Die neue Nummrr der »JZ." bringt über diese Ereignisse einige sehr charakte- "ftischr Bilder, dir allgemeine Aufmerksamkeit verdienen. — Ergreifend ist der Apell, für unsere Schwerkriegsbeschädigten m sorgen und ihnen durch liebevolle Behandlung in der Oeffentlichkeit mehr Lebensfreude zu bereiten. — Die Rufikwelt wird mit Interesse von dem Artikel »Klänge über Baden-Baden" Kenntnis nehmen, — Der Maler Vincent van Gogh, einer auffälligsten und auch bedeutenßen Erscheinungen unserer neuesten Kunsttpoche, wird in einem !chr guten Beitrag eingehend gewürdigt. — Einen Gegensatz öu dieser stillen Kunst bildet der Aussatz „Amerikanische Rellamestraßen." — Humorvoll und auch gleichzeitig instruktiv iii die Skizze „Der Schlagbaum" von Dr. Koch Wawra. — Sehr populär und bunt wirken die Zusammenstellungen au« den Sport und Badelrbrn, sowie auch einig, Sensation«- aufnahmen. — Aus die Fortentwicklung des im flüssigen Tttl geschriebenen Roman« darf man mit Recht gespannt sein. Dresden. Am Sonntag in dir 2. Morgenstunde «eignete sich am Boxdorfer Berge vor der bekannten Wald- Wwirtschaft Baumwtese ein ernstrr Zusammrnstotz zwischen einem au« Berlin-Wauusee kommend«« Motorradfahrer und einer Drr»duer Kraftdroschke. Dies« fuhr landwärt» und wollte eine Frau nach Moritzburg bringen. Di« Kraft droschke streifte den entgegrukommendeu Motorradfahrer, der auf die Straße geschleudert und dessen Kraftrad völlig^ zerstört wurde. Aber auch die Kraftdroschke, dir gegen einen Telcgraphrnmast rannte, wurde stark beschädigt. Sie mußte abgeschleppt wrrden. Der Führer und die Insassen kamen mit dem Schrecken davon. Der Berliner Motorfahrer wurde verletzt und nach der Diakouiffenaustalt in Dresden gebracht und erhielt dort di« erste Hilfe. — Ein tragischer und tödlicher Autouufall trug sich am Sonnabend in der Großenhainer Straße au der Ecke drr Heidtstrabe zu. Der Besitzer eines Lastkrastwageuzuge«, Robert Hermann Scholz in DreSdrn Zschachwitz hatte Ziegel nach einer Baustelle in Stadtteil Dresden-Trachau gefahren. Einige junge L«ute waren beim Abladen behilflich, um dann eine billige und bequeme Heimfahrt zu erlangen. Al« der von Scholz selbst gesteuerte Lastkraftwagen in der 10. Abend stunde plötzlich au der erwähnten Straßenkreuzung wegen der dort befindlichen Straßtnbahuhalleflelle anhielt, bekam »in im Motorwagen stehender ungefähr 24 Jahre alter Arbeiter Kurt Willy Kaiser, wohnhaft in Heideaau, einen Stoß, verlor da« Gleichgewicht und fiel au« dem Wagen herau« vor den Anhänger, dessen Räder ihm über den Kopf gingen wodurch der Tod auf der Stelle eintrat. Der Leichnam des tödlich Verunglückten wurde nach dem Friedhof überführt. Die polizeilichen Erörterungen über die Schuldfrage sind im Gange. Kötzfchenbroda. Der Leichnam de« Diplom- ingenikur« Arthur Erich Milreuter, der kürzlich bei Kötzschen- broda mit dem Paddelboot tödlich verunglückte, während seine Ehefrau gerettet werden konnte, ist in Zadel bet Meißen geborgen, rsr wurde nach Eoswig übergesührt, wo dir Beerdigung stattfinden wird. Moritzburg. Im sogenauuten oberen Walbt«ich im Staatsforflreviec Moritzburg ertrank am Mittwochabend der einzige und studierende Sohu des Dresdner Kriminal- iuspektors Beyerlein, drr vermutlich in Schlinggewächse ge- raten und dadurch in dir Tiefe gesunken ist. Der Leichnam wurde am Sonntagmittag geborgen und nach den St.-Pauli Friedhof« übergesührt. Königsbrück. Ein Soldat des Reiterregiment« 11, da« zurzeit auf dem hiesigen Truppenplatze liegt kam beim Hürdenspringen derart unglücklich mit seinem Pferde zum Sturz, daß er eine Darmzerreißung erlitt und in der darauffolgenden Nacht verschied. — Tödlich verunglückt ist am Sounabeudvormittag der in Schwepnitz wohnhafte Produktenhändlrr Richter mit seinem erst vor einer Woche angeschafften Lieferauto. Richter betrieb in Schwepnitz einen Handel mit Gemüsen und Pilzen. Al« er am Sonnabend von Dresden zurück- kehrte fuhr er in Klotzsche an einen Straßenbau« und wurde dabri so schwer verletzt, daß er bald daraus seineu Ver letzungen erlag. Bischosswerda. Ein tödlicher Rangierunsall er eignete sich auf dem hiesigen Güterbahnhof. D«r Kohlen lader Gustav Herold Sohland geriet beim Ankuppeln zweier Wageu zwischen die Puffer, wobei ihm die Bmst zerquetscht wurde. Der Verunglückte hinterläßt Frau und zwei Kinder. Bautzen. Ein große» Schadenfeuer dessen Entstehung vermutlich auf vorsätzliche Brandstiftung zurückzuführeu iS, legte am Sonnabend in den frühen Morgenstunden in Grubschütz bei Bautzen den dortigen Gasthof von Ziegler vollständig in Asche. Die gesamten Feuerwthren der Um- grbung waren zur Hilfeleistung ausgerückt. Mehrere Per sonen befanden sich in Lebensgefahr. Der im Obergeschoß wohnende Bürgermeister Dietrich konnte sich nur mit Müh« retten, seine Frau brach dabei ein Bein. Löbau. Nach den voraurgrgangenen Prüfung der Karten für die Angestelltenverficherung durch einen Kontrollbeamten der Angestelltrnversicherung wurde in einem hiesigen größ«ren Geschäft drr T«xtilbranche ein Betrug durch Markenunterschlagung in Höhe von etwa 8000 Ml. entdeckt. Der ungetreue Angestellte der einen Vertrauen«, posten inne hatte und schon seit langer Zeit die Versicherungs- betrüge den Angestellten reg«lmäßig vom Gehalt abgezogen, aber di, entsprechenden Marken nicht geklebt hatte, ist flüchtig. Dippoldiswalde. Gegen 2 Uhr morgen« er eignet« sich am Sonntag in Oberhäslich ein ungemein schwerer Unglückssall. Der in Dresden auf der Psotenhaurr- straße 49 wohnhafte Kraftwagenbefitzer und Schokoladen fabrikaut Bruno Oswald Jähn halte mit seiner Ehrfrau dem Dachdeckermeißer Paul Bruno Hanschmann und dessen Ehefrau, Psormhaurrstraße 80 wohnhaft, am Sonnabend in der 9. Abendstunde eine Ausfahrt nach Obcrfraueudorf bei Glashütte unternommen. Auf der Rückfahrt über Dippoldis walde nach Dresden während der Ddurchfahrt dur Oberhäslich bremste Jähn an einer Kurve plötzlich so stark, daß der Kraftwagen sich augenblicklich überschlug, wodurch rr schwer beschädigt wurde. Für die vier Insassen war da« Unglück verhängnisvoll. Jähn erlitt derart schwer, Verletzungen daß sein Tod auf der Stille rintrat. Sein Leichnam wurde am Sonntag nach der Toteuhall» dr« Friedhöfe« in Dippoldis walde gebrecht. Frau Selma Liddy Jähn, geborene Tändler, 48 Jahre alt, erlitt «inen Bruch de» Rückgrat«» und andere erhebliche Verletzungen. Dachdickmeister Hansch mann 36 Jahre alt, hatte rin«u Schädrlbruch, sein» Frau einen Armbruch und Beckeuverletzungen erlitten. Ein im Kraftwagen herbrigeeilter Arzt aus Dippoldiswalde leistete die erste Hilfe- Sie wurden in den Morgenstunden mit dem Krankenauto der Dresdner Feuerwehr nach Dresden über- geführt. Roßwein. Etliche junge Leute befanden sich hier Nacht« aus dem Rückweg« vom Zirkusbesuch. Ein 22 jähriger der auf dem Rade fuhr, ließ auf diese» noch einen jungen Manu hinten aufstellen und nahm außerdem noch ein junge« Mädchen auf dem Mittelsteg mit. Auf der abschüssigen Straße nach Marbach brach die Bordergabel dr« Rade« und alle drei stürzten dermaßrn, daß st» ohn» Btfinuung und in einer großen Blutlache liegen blieben. Sie wurden alsbald aufgefundeu und in« Krankenhaus gebracht. Dort ist der am schwersten Versetzte, der auf den Hinterrad gestandene Paul Aruold, der sich dir Zunge durchschiffen und eine schwere Schädelverlrtzung erlitten hatte, gestorben, die anderen beiden scheinen mit dem Leben davouzukommru. Glauchau. Ein in Glauchau beschäftigter 27 jähriger Maurer konnte überührt werden, kürzlich den Anschlag auf der Stricke Glaucha-Schönbörucheu versucht zu haben. Er wurde verhaftrt. Plauen. Im benachbarten Syrau wurde Sonntag nachmittag »ine Frau, di« ihr fünfjährige« Töchterchen, das vor «iuem Auto über die Straß« laufen wollt«, zurückriß, von dem Auto erfaßt und mehrere Meter weit sortgeschleudert. Sie blieb mit schweren Knochenbrüchen und Flsischwundeu liegen. Ihr Befinden ist bedenklich. Das K.nd erlitt so schwer« Verletzungen, daß es im Klank«nhaus Plauen ver starb. Da« Auto fuhr gegen einen Baum uud wurde zer trümmert. Di« Insassen kamen jedoch mit dem Schrecken davon. Dresdner Gchlachtviehmartt. 1. August 1927. Auftrieb: 109 Ochsen, 231 Bullen, 352 Kalben uud Kühr, 595 Kälber, 979 Schafe, 2523 Schweine. Goldmarlpreise für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 32—63, Bulle« 50—65, Kalben und Kühe 28—60, Kälber 55—74, Schafe 46-68, Schwein« 52—63. Di« Stallpreis« find nach d«v neuen Richtlinien der Landesprciüprüsuugistellr für Rinder 20 °/., für Kälber und Schafe 18 °/<» und für Schwein« 16 «/, ut«drig«r als di« hier aufgeführten Marktpreise. Produktenbörse, 1. August 1927. Weizen 26,5—27. Roggen inländischer 23,5—24. Wintergerste 20,5—21. Hafer 25,5—26. Mat« 19— 19,3. Rap« 30-31. Erbse» 33-37. Wicken 28- 29,5. Lupinen 20—21, Lrockenschuitzel 13,75—14,25. Kartoffelstock»» 37,5-38. Weizcnkleie 12,7—13,5. Roggen- kleir 15—16,2. Weizenmehl, Type 70 o/» 38,5—39,5. Roggeumehl, Type 70°/» 35—36,50. Di» Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbse», Peluschken, Wicken uud Lupinen in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dr««den, alle« andere in Mindestmengen von 10000 Kilogramm wgrf. Dresden. HirHA eine GebeLt-