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irsH r. und in del der Für- mannschaft -/. 8 Uh- bilder.Vor> ) gebeten. Zister. ; ?ro - ruxi trs^er >N 24 eZALÄkö M»! vr ld Kindel. In««» Aaumwüll' r Preisen- uäeo Erwachsene. tter, 7L886. tkÄ« franko k^skM ^8- arbtg er Preil« üble, ng. g von !>m re» I etc. h »Lode edhos. Ibm übfähigen Auswahl . «Vit. - / G. M /Md» O O> sT Hch M Och G M WL W WW M W U WL WÄ Mi MLv UM WM WZ V MM W M Ws Wl WM ßkU'VAkVWA 8» 8 ^VR kViZIItl GG^GGWMs^G evvAGAAGG^ Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und 2 vt« ,vttnid,rf« 8^tu»ß« «rsch«1»i vt«»- - » t«», D,»»«r»taz »n» e-mi»»«aL. V,,««,-Vret» »tid «V V^ü« « ftd« M-n-U» « hvhen-r S«»»« »d. s««st. H vtönl»s« d« d« L b Skf-nnü«« »d. t V-W^«»«z»- A »««») Hot h« V^ch« »eto« An- F »t« SlochN^eroiiS »m » Lpchümg » Vqoz-prrts«». » llstnhiltiizs- ,K, M WWM Diese Zeitung veröffenüicht die amÜLchm Bekanntmachungen des Temeinderatt» M OttmdochOkrLLa. MU d«l Bella,«» ^Ke«e AHupriert«', ,M»d« »»k Hei»-' «d ,D«r Poftscheck-^onto Leipzig Nr. 2S14L. Schriftlektung, DruL rmL Drrtsg Herman« Rühle. Ottrndvrf-OLrilla. Nummer 47 Freitag, den 23. April 1926 25. Jahrgang. OertlicheS «ud Gächfisches. Dttendorf-Vkrilla, den 22. April,Y2S. — Wie wir erfahren, finden die von den Aerzteu Henn Dr. Förster und Dr. Goldammer geplanten Vorträge ou< Anlaß der Reichrg«sundheit«wochr erst später statt. Der Zeitpunkt der Vorträge wird rechtzeitig bekannt gegeben werden. — Morgen Freitag und Sonnabend finden 2 große Varietee Abende statt, die gewiß auf alle Kreise eine große Anziehungskraft ausüben dürften, denn e» sollen eine große Anzahl Glanzleistungen darzebolen werden, u. and.: Zauber künste, kaukasische Tänze, Kunstpfeifer, Gesang und Gymnastik. D^« ganze Programm enthält ca- 12 erstklasfische Nummern. Den Künstler geht ein guter Ruf voraus; sie waren bisher an ersten Plätzen tätig. — Bemerkenswerte Episch idrmg üb>r Beteiligung am Retigionsunterlcht. In einer Ehe war über die religiöse Eljiehuug der Kinder eine Meinungsverschiedenheit entstanden, indem der Vater die Abmeldung derselben vom Religion«. Unterricht wollte, die Mutter dem aber widersprach. Da« ^gerufenen Vo:umnöschift«gencht verfügte nunmehr die Teilnahme der beiden Kinder (em Knabe und Mädch-u) am Nellgionsumenicht, indem es auSsührt: Nach 8 2, Absatz 2 des RG. übe- die religiöse Kindercrztchung vom 15. Hult 1S21, kann während bestehender Ehe von keinen Elternteile ohne die Zustimmung des andern bestimmt »erden, daß ein Kind in einen andern als dem zur Zrit der Ehe schließung gemeinsamen Bekenntnis erzogen werden soll. Die beiden Ehegatten waren zur Zeit der Schließung der Ehe eoangelisch-lutherischer Konsesfion. Da der Abficht de« Ehe- «anne«, die beiden Kinder al« Dissidenten erziehen zu lasten, die Zustimmung feiten« seiner Ehefrau versagt worden ist, bat die Erziehung der Kinder, wa« übrigen« auch deren Wunsch« entspricht, im evangelisch-lutherischen Bekenntnis zu erfolgen, und ihr« Teilnahme am Religionsunterricht war daher anzuordnen. (8 2, Absatz 3 de» Gesetze« vom 15. Juli 1S21.) — Der Abbau bei der sächsischen Polizei. Bekanntlich AUß demnächst aus Grund der vor kurzem stattgefundeneu Verhandlungen mit der Entente eine Verringerung de« Br- üandrs der Schutzpolizei vorgenommen werden; dabei handelt t« sich um eine Vermtndrrung von insgesamt 30 000 Rann, die sich aus die Polizeikorps der einzelnen Länder verteilen weiden. Für Sachsen kommt eine Einschränkung von 1500 bi« 1700 Manu in Frage, doch wird der Abbau nicht auf einmal, sondern allmählich und auf organischen Weg« er- Illgen, und zwar dergestalt, daß ein Teil der durch Aus- Heiden entstehenden Fehlstellen nicht wieder besetzt wird. Weiterhin wird der Abbau dadurch erleichtert, daß in der Ochsten Zeit eine größere Anzahl von Polizeibeamten, di» iwölf Dienstjahre hinter sich und damit Anspruch auf die Arn grsrtzlich zustehenden VersorgungSgebühruiffe erworben haben freiwillig autscheiden werden. Lausa. Von 405 abgegebenen Stimmen entfielen NUs die List« des „Freien Schulv." 155, auf die d«S "Ehrtstl. Elternv." 250 Stimmen. Es kommen somit b Sitz« auf die Vertreter der christlichen und 3 Sitze auf die Vertreter der weltlichen Schule. Bisher 5 : 4. Dresden. Der Schneider Wilhelm Senftleben, der kn der hiesigen Gefangcnanstalt untergebracht, aber wegen Krankheit in das Krankenhaus übergeführt worden war, ist >n der Nacht zum Mittwoch entwichen. Senftleben hat noch fünf Jahre Zuchthaus zu verbüßen und wird außerdem ^gen Totschlag» verfolgt. — Die deutschnationalen Abgeordneten Frau Bültmann üvd Gündel haben im Landtag folgenden Antrag einge- bracht: Nach Preffemeldungen b-steht die Absicht, den Teil SlaiNSsorstrev-er«, auf drm die Landetschulc erbaut wird, k? da« Statdgebiet von Dresden cinzueemeinder. Wir be itragen: Der Landtag wolle beschließen, die Regierung sü ersuchen, die Genehmigung dieser Eingemeindung zu ver- tagen. . — Die Jubiläums-Gartenbau-Nusstkllung drr Jahr;«- Mu i92g wird am Freitag, den 23. April, mittags />I2 Uhr feiert,ch eröffnet werden. Pirna. Seit Montag abend wird h er der 56 Jahre !"ie städtische Kaffenlut« Paul Trautmann vermißt Er hat ?! lrtz'er Zeit Spuren von Schwermut gezeigt und in einen verlassenen Büesu die Absicht geäußert "in dis Elbe gehen iü wollen. Kamenz. Aus dem hiesigen Wochenmarkle werden noch Topfwaren feilgehalten jwie in frührren Zeiten. Ein' Motorradfahrer verlor auf der Straße in drr Nähe der Topfstände die Fußraste und damit auch die Gewalt über das Rad. Er fuhr mitten in die ausgebreiteten Topfwaren. Kreichend stoben die Frauen zur Seite und rang«» die Hände über den Verlust. Der Fahrer aber war froh darüber; daß die Fahrt noch so abgegangen ist und wird die Scherben natürlich gern ersetz«». Schirgiswalde. Tödlich abgestürzt ist hier der neun Jahre alte Sohn Gerhard de« Fabrikarbeiters Hänsrl. Er spielte auf dem Heuboden mit anderen Kindern und stürzte auf einen auf der Tenne stehenden Wagrn, wobei er einen Schädelbruch erlitt. Wilkau. In der Nähe des Schweiztrhaust« platzte auf der Lokomotive des abends gegen ^6 Uhr in Wilkau eintreffenden Personenzuges ein Dampfrohr. Der Heizer wurde so schwer vrrbrüht, daß er dem Kreiskankenstift zu- geführt werden mußte. Das Publikum war genötigt, den Weg nach Wilkau zu Fuß zurückzulegen, da eine Ersatz- lokomotive erst von Kirchberg geholt werden mußte. Marienberg. Ter 50 Jahre alte Streckenarbeiter Heinrich Günther aus Riitersbecg ist in der Nähe der ehe- maligen Knochrnmühle auf dem Bahnkörper tot ausgefunden worden. Er ist v:rmutlich in der Dunkelheit während des Gewitter« auf die Schienen geraten, gestürzt und vom Zuge überfahren worden. Frauenstein. In einem hiesigen Gasthaus kam «s zwischen bayrischen Bauarbritrrn und Gästen zu einer schweren Schlägerei, bei der es auf beiden Seiten zahlreiche Verletzte gab, die sich sämtlich in ärztliche Behandlung be geben mußten. Chemnitz. Fünf jung« Burschen hielten aus dem Dammwege in Furth zwei Motorradfahrer an und ver wickelten die beiden in Schlägerei. Es gelang der Polizei der fünf Burschen habhaft zu werden. Erlbach. Durch Scheuen drr Pferde wurde der Spediteur E Eckstein von seinem Wagen grschleudert und so schwer verletzt, daß er bald nach dem Unfall verschied. Herlasgrün. Bei dem Guttbrande in Herlatgrün hat der sechzehnjährige Kleinknecht Ernst Schoder au« Netzschkau seinen Tod in den Flammen gefunden. Die Leiche wurde am Sonnabendmittag unter den Trümmern aufgefunden. Schoder hatte noch Geflügel au« dem brennenden Gut retten wollen. Plauen. Mittwoch abend stürzte d«r 20 Jahre alte Dienstknecht Ludwig Berger au« Gerberrdorf in Bayern, der sich seit 14 Tagen in Jocketa in Stellung befand, in der Dunkelheit von der Elstertalbrücke ab. Er war Über das Geländer gestiegen, um außerhalb d«s Utbergang« die Brücke zu überschreiten. Dabei übersah er, daß der mittlere Teil der Brücke keine Untermauerung hat, und stürzte ab. Er schlug auf das Geländer de« Touristeusteg« und dann in dir Elster. Dabei trug er so schw«r« Verletzungen davon daß er nach seiner Einlieferung in da« Plauener Kranken haus in der Nacht gestorben ist. — Mittwoch vormittag gegen 10 Uhr ist zwischen Netzschkau und Elsterberg rin Auto au« Greiz verunglückt. Ein Reifen der Wagens platzte, so daß dieser sich überschlug und die Insassen — drei Erwachsene und ein Kind — in den Straßengraben geschleudert wurden. Drei Insassen kamen mit dem Schrecken davon, während der vierte, ein älterer Herr aus Rudolstadt, schwere Kopfwunden davontrug. Volksabstimmung im Wandel der Zeit. Von Fritz Ergenzinger. Die Lehre vom Selbstbestimmungsrecht der Völker stellt die Behauptung auf, das Völkerrecht fordere zur Staatenbildung wie zu Eebietsveränderungen eine Mitwir- kung der Bevölkerung. Die hauptsächlichsten Formen des Selbstbestimmungsrechtes sind die Option und die Plebis- zittheorie. Entwickelt hat sich die Plebiszittheorie aus der Lehre Rousseaus vom contrst sorinl, welcher die unumschränkte Freiheit des Individuums predigte und die volontö ssnörai« zum Staatszweck erhob Diese Lehre, bestimmt für das innenstaatliche. Leben, wurde zur Zeit der französischen Re volution durch die Nationalversammlung auch auf den Ver kehr von Surat zu Staat angewandt, und jo tritt hier der Plcbisziigcdanke zum ersten Male im Völkerleben auf. AM 13. September 1791 wurden die Gebiete von Avignon und Venaissin von der Nationalversammlung zu Bestandteilen des französischen Staates erklärt. Wie kam es zu dieser Angliederung? Zn diesen Gebieten bestand zwar eine Bewegung, welche auf eine Vereinigung mit Frankreich hinzielte, je doch war der Wunsch keineswegs allgemein. Nach anfäng lichem Zögern und erst nachdem sich 59 von 98 Gemeinden für den Anschluß an Frankreich ausgesprochen hatten, er folgte die endgültige Einverleibung durch die Nationalver sammlung. Wie es bei dieser Abstimmung zugeaangen war, ersieht man aus der Protestnote des Papstes, worin das Abstimmungsergebnis einer scharfen Kritik unterzogen wird. So wurde darauf hingewiesen, daß die Unterich'-isten von 1000 Bürgern erpreßt worden und nicht weniger als 30 000 Personen zur Zeit der Abstimmung aus dem Lange geflüchtet seien. In gleicher Weise werden in den nächsten Jahren nicht weniger als 28 Annexionen durchgefühn. dar unter Savoyen. Nizza, Basel, Belgien, Mainz und Worms mit 81 deutschen Gemeinden Alles ging nach demselben Schema. Durch das betres- fende Terrilorium wurde eine Deputation an den Konvent gesandt, welche den Wunsch nach Vereinigung mit Frank reich aussprach Der Konvent erließ dann ein Dekret, und die Vereinigung war vollzogen. Es zeigte sich bei diesen Annexionen immer mehr der nackte Angliederungscharakter. Eine rechtliche Prüfung der Zustimmungsadressen erfolgte nicht mehr. Aufgegriffen wurde der Plebiszitgedanke wieder durch Napoleon III., welcher selbst durch eine Volksabstimmung auf den Thron gehoben worden war Im österreichisch-ita lienischen Kriege 1859 hatte er sich seine Unterstützung Ita liens mit der Abtretung Nizzas und Savoyens bezahlen lassen Jedoch unter der Bedingung, daß diese Vereinigung nicht gegen den Willen der Bevölkerung stattsinden dürfe. Das Ergebnis der Abstimmung war verblüffend. Die mit der Abstimmung betrauten französischen Beamten legten der Bevölkerung die Abstimmungssragen vor, und noch be« vor ein Widerspruch erklärt werden konnte, wurde die Ein mütigkeit für den Anschluß an Frankreich sestgestellt. Und Frankreich konnte die so gern zu ihm kommenden Gebiet« erst nach harten Kämpfen sich ängtiedern. Nach dem italienisch-österreichischen Kriege waren auch die süditalieniichen Monarchien erschüttert. Die landfrem den Dynastien wurden verjagt. Varma, Modena, Neapel und die Romagna suchten Anschluß an Sardinien. Dis nationalen Forderungen auf Einheit des Vaterlandes er gaben sich aus den Plebisziten, durch welche die italienische Einheitsbewegung durchgeführt wurde. Diese Plebiszite dienten aber nur dazu, damit fremde Mächte nicht das ita lienische Freiheitswerk durch irgendwelche Einmischung stl« ren konnten. Sie waren vollständig überflüssig, da die öffentliche Meinung in dieser Frage eine einheitliche war. Im Jahre 1877 mutzte eine Volksabstimmung, die natürlich für England ausfiel, den Erwerb der Insel St. Barthelemy rechtfertigen. Und schließlich stand das Wort von der Volksabstim mung wieder be, den Friedensschlüssen des Weltkrieges Pate. Dort, wo die Entente mit einem sicheren ungünstigen Abstimmungsergebnis sür Deutschland rechnete, bescherte sie dem don'ichen Volke das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Wohlweislich sah sie in anderen Fallen davon, ab. So fielen Moresnet, Euven und Malmedv ohne Abstimmung an Belgien, Südwestschlesien an die Tschccho-SIowakcl. Elsa.ß-Lolhringen an Frankreich, Westpreutzen und Posen an Polen. Für Schleswig und Oberschlesien war eine Volksabstimmung vorgeiehen. Während die Abstimmung m Schleswig ohne größere Zwischenfälle verlief, sorgte in Overschlesien die Ententckommission, die die Reglerungsge- »alt in den bettossenen Gebieten übernommen hatte, durch OedeDoNe Behandlung der Polen dafür, datz die dentsä). svern-stiche Bevölkerung durch einige blutige Aufstand« elageichüchtert nmrbe. Trotzdem stimmten am 20. Mär, 1921 trotz größten Terrors durch polnische Banden mehr als 63 Prozent der Bevölkerung für Deutschland. Und trotzdem wurde lost der ganze industrielle Teil Oberschlesiens Polen zugesprochen. D-as Abstimmungsergebnis in Ostpreußen ergab eine deutsche Mehrheit von 97,6 Prozent, und in Westpreutzen eine solche von 92 Prozent Trotzdem wurden fünf rein deutsche Weichscldörfer den Polen zugesprochen. Zm Me melgebiet sah man natürlich von einer Volksstimmung ad. Mit gutem Grunde — vor kurzem wurden in dem memel ländischen Landtag 28 Deutsche und 1 Litauer gewählt. Der Friedensvertrag von St. Germain schaffte für Kärnten und das Vurgundenland Volksabstimmungen. Leitet das Selbstbestimmungsrecht wirklich das Zeit alter des ewigen Friedens ein? Oder ist es nicht stets ei« frommes Mäntelchen für die beutegierigen Gelüste einzel ner Länder gewesen, eine hoble Phrase, deren praktische Anwendung neuen Hatz unter die Völker sät . , ,L