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GGvGGVvGivG Gemedck - Gb» - Korck «Nüichen VrkLmMnachmrg« M OttmdschDLMa. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Diese Zeitung veröffentlicht die der Gemeinderatt» Mit d« Beilag« „K«»e Illustriert«*, „Mob« »b «b ,v«r Kobold. echriftLetkmg, Druck mrd Beck- Hermans Bühl«, Ottnck«s-OtrMa. s ÄE« r« s >r*xr«<s«. S L vt« ,vU-«d»rf« ersch-int Di«»- * t«S, K»««,i«g E»v««K««d. - »« V<t»«»-Vk«i» «Ä S^d« » I«»«» «!»««:» d«kamU s,z<bnr. -> A« N»I« höhn«, ««»»ki sKri»« ^d, s«ch. « »> M«w»«rch« LE«««««» ix» BE-t« b« L 2 2^ts«g, » »« Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und MSMWW«WSWSAWASM8MSVNSWWWSM»M!iW»MWWMzWjSM8S^MWDW^ MWM«WSM«WWS»SEMK!MK»»WeM««WMKMMMW Nummer 6;Mittwoch, den 26. Mai 1926 25. Jahrgang vertliches «»» Sächsisches. Gttendorf'Dkrtlla, den 26. Mai s92S. — Pfingsten ist da« Fest der Familienaurflüge und Landpartien. Schon Taae vorher werdrn Programme auf gestellt, Landkarte und Reiseführer studiert, der Eisenbahn- und Dampsschiffahrplan wird ourwendig gelernt, der Ruck sack bereitgestelll. . . . Nach arbeitsreichen Wochen winken zwei Tage der Erholung I Die Natur hat ihre Pracht ent faltet, die Knospe sich zur Blüte entwickelt, die Reife des Sommers kündet sich sieghaft an. Wer will da noch in den Stub-n hocken!? Und so steht e» dann fest: Pfingsten geht's in« Grüne! Aber — — aber das Wetter! Noch den verhältnismäßig schönen Tagen der letzten Wochen setzte „prompt" am Freitag vor den Feiertagen Regen ein, und die vielen sonnigen Pfingßträume wurden arg verwässert. Man stürzt sich am Souuabendnachmittag auf den Wetter bericht der Zeitung. Ausgerechnet über Sachsen, Schlesien und der Tschechoslowakei kommt noch eine Rsststörung der vorausgegangenen Depression zur Auswirkung, so stand da zu lesen. Doch rin Hoffnungsschimmer, ein Sonnenstrahl! I Zum Schluß de« Berichtes hieß es: Voraussichtlich (?) wird sich ou« dem nordosteuropäischen Hochdruckgebiet eine nord- Wchr Luftströmung über Sachfen durchsetzen. Doch es hat sich leider nicht viel von dieser nordöstlichen Luftströmung durchgesetzt. Der Pstngstsonnabend war trostlos. Grau der Himmel, ein feiner Regen am Nachmittag, und am Aöcnd und die ganze Nacht hindurch goß es sehr heftig. Wolken schwer und unbeständig verlief der erste Feiertag. Au« mancher geplanten großen Landpartie ist vielleicht nur ein kleiner Spaziergang geworden- Der Fremdenverkehr in der Stadt war trotzdem sehr stark. In den Hauptstraßen und auf der Brühlschen Terrasse fah man große Scharen von Wandervögeln. Auch auf den Hauptbahnhof war der Ver kehr lebhaft. Die Dampfschiffe elbauf- und elbabwürt« waren gut besetzt. Man konnte beobachten, das sich an den beiden Feiertagen der Verkehr hauptsächlich in der Stadt konzentrierte oder sich nur auf die Ortschaften der Näheren Umgebung ausdehnte. Allzu weit heraus wagten sich nicht viele. Die Straßenbahn bewältigte durch Ein- leguog von Sonderwagen deu Ansturm. Etwas besser ließ sich der 2. Feiertag au. Das Wetter hielt sich auch gut, bi« am Spätnachmittag wo ab und zu Regen einsetzte. — Es wird davor gewarnt, Wild- und Rehkälber in den Staatswaldungen einzusangen und sich anzueigneu. Auch wird daraus aufmerksam gemacht, daß die Ablieferung dieser Tiere an die Forstämter vor strafrechtlicher Verfolgung nicht schützt. Die jungen Tiere find in der keineswegs von ihren Müttern verlassen, wenn sie allein und scheinbar hilf- lo» im Walde angelroffcn werden. Diese haben sich nur bei Annäherung von Menschen geflüchtet und kehren zu ihren Jungen zurück, sobald die Menschen sich entfernt haben. Bor Ankauf von Wild- und Rehkälber wird hiermit ge warnt. — Sport und Badekleidung stehen jetzt, zu Beginn der Reisezeit im Vordergrund des modischen Interesses. Für den Kurort mit seinen Erfordernissen an eine gewisse Eleganz sind die sogenannten „Verwandlungsklrider" die große Neu heit der Mode. Ist doch ein Kleid, das durch eine leichte Berwandlung doppelten Zwecken dienen kann, etwas, das side Frau reizt, zu besitzen oder nachzuahmen. Wie au» 'inem Nachmittagskleid, in dem mau spazieren ging, rin Abendkleid wird, in dem man ohne zeitraubende« Umkleiden später „richtig" ungezogen tanzt und noch allerlei andere Möglichkeiten zeigt die neue Nummer de« „Bazar", der "inen Leserinnen damit wieder Hilst, mit bescheidenen Mitteln bescheidenen Aufwand zu treiben. — Kinderkleider, die jede Mutter mit besonderer Freude selbst schneidern oder mit hübscher Handarbeit verziert, sollen nichts modisch. Mtenziöses haben. Gu!e Vorlagen in diesem Sinne ent hält da« neu« „Bazar"-Htst ebenfalls und dazu einen reich- Austrinten Unterhaltung« teil mit vielen praktischen Rat- Mägen für die Wirtschaft und erprobten Rezepten. Alle vvßacstaltcn nehmen Bestellungen auf den „Bazar" ent eilen und jede bessere Buchhandlung liefert ihn für 50 Pfg. Aus Wunsch schickt der „Bazar" (Berlin W9) unseren gerinnen eine Probenummer. . Reitzendorf bei Pillnitz. Seit dem Himmel- sMt-tag wurden der 1S03 zu Reitzendorf geborene, in Bor», ^rg wohnhafte Bauarbeiter Artur Karl Zill und dessen 19 Mre alte Geliebte, die beim Gutsbesitzer Ehlert daselbst in Stellung befindlich« Wirtschafttgehilfin Kamilla Herta Priemer vermißt. Infolge Liebeskummer hatten beide in Flur Pillnitz den Tod gemeinsam in der Elbe gesucht und auch gefunden. Am Vormittag des Pstngstsonnabend wurden ihre L'ichrn an der Blasewitz-Loschwitzer Elbbrücke gelandet und nach dem Tolkewitzer Friedhöfe überführt. Freital. Vermißt wird seit dem 20 Mai die 13 jährige Tochter de« im Stadtteil Burgk wohnenden Schweizers Schlick. Mariann« Schlick hat mehrfach di« Schule versäumt und sich au« Furcht vor Bestrafung am 20. Mai, abends 6 Uhr au« der elterlichen Wohnung ent fernt. Alle Nachforschungen waren bisher vergeblich. Wilsdruff. Der Gau „Meißner Land" im Deutschen Sängerbund veranstaltet am 6. Juni eine Sänger fahrt nach Wilsdruff. Es werden ca- 650 Sänger hier erwartet. Der Höhepunkt de« Tages wird ein Konzert auf dem Marktplatz« bilsen, bei dem Raffenchöre von etwa 800 Sängern zum Vortrag kommen. Löbau. Die Mörder des Inspektor« Möller auf dem Rittergute Rosenhain find in Guben festgenommen worden. Wie gemeldet, ist am Donnerstag der Gutsinspektor von zwei Schweizern im Viehstall überfallen und erschlagen worden. Hainichen. Im benachbarten Ottendorf ereignete sich beim Stöckerodrn ein bedauerlicher Uuglückssall, Ein Stock war mit Pulver gefüllt worden. Als der Schuß nicht losging, wollte der Arbeiter Th. die Ursache feststelleu. Ja demselben Augenblick explodierte der Schuß und Th. wurde im Geficht schwer verletzt. Er ist fraglich, ob ihm das Augenlicht erhalten werden kann. Ein zweiter Arbeiter wurde leicht verlttzt. Werdau. Ein tragischer Tod ereilte den von hier stammenden Maschinisten Hugo Fritzsche. Er war auf einer Schiffswerft in Bremen Zeuge, wie ein Arbeiter bet einem Wortwechsel einen anderen erschoß. Da« sollte dem Fritzsche zum Verhängnis werden, denn der Mörder schoß auch ihn nieder, um den einzigen Zeugen seiner Tat zu beseitigen. Chemnitz. Am Pfingstsonntag und Pfingstmontag gingen über Chemnitz und dem Erzgebirge außerordentlich starke Regengüsse nieder, so daß eine Reihe Gebirgsbäche große Waffrrmengen zu Tal wälzen. Bei dem am zweiten Feiertag nachmittag über Chemnitz dahinziehruden schweren Gewitter schlug u. a. auch «in Blitzstrahl in einen auf dem Schützensestplatze aufgestellten Feuermelder, wodurch die Feuerwehr wieder einmal umsonst bemüht wurde. Auf dem Falkeplatzr hat sich infolge der starken Regengüsse da« Äsphaltpflaster in einer Länge von etwa fünf und einer Breite von drei Meter etwa fünfzig Zentimeter in die Höhe gehoben. )!ö l-MfssÄWiM ss-lPM-L llörLeÄMl! zntMMlenMMWAü io: 2» I >1500^ .. , , 2» 2" 2» 2-2-2» 7200 ^00 L5 50 AugzeuMrerausbildung in Deutschland. ... -Zn den ausländischen Fach- und Tageszeitschriften Haufen sich in den letzten Wochen im Zusammenhänge mir »en Pariser Luftfahrtverhandlungcn wieder Meldungen über Art und Umfang der Flngzeugsührerausbildung in s Deutschland, die nur auf völliger Unkenntnis der Verhält- - Nisse oder auf absichtlicher, böswilliger Entstellung beruhen i rönnen. Da es zu weit führen würde, die Auslandsmel dungen einzeln zu widerlegen, so sei ein besonders krasses Verspiel herausgegrifsrn, welches zugleich bezeichnend ist für die Art, wie die Berichte über Deutschland gemacht werden. In der französischen Fachzeitschrift „l'ALro- Svortt» m»m ö. Amu 18L6 mrMnUicht OHEeutuant Hmilc Mayer einen A-Usotz. her ein rillig entstelltes Bild von den Ausbildungs,zahle-, in DenUchland aibt. So berechnet May-r Lie Zahl der FlnglmtUer auf 408. Diese Zahl har er zwor den Listen des Garontiekomitees -ntnommen: er unterlässt es aber, htNMufüpen, dass jeder Flugschüler, d«'' zwecks weiterer Ansbildung seine Flng- schule wechsel, bei jedem Wechsel unrer neuer laufender Nummer in die Listen eingetragen und auf diese Weise oft zwei- bis dreimal ausgeführt wird. Seit 1919 bis 1. Apnl 1926 — also in einem Zeit raum von mehr als sieben Jahren — sind rund 400 Jung schüler durch die deutschen Flugschulen gelaufen. 92 von diesen wegen Nichterfüllung der Bedingungen wieder aus geschieden, insgesamt 40 waren Ausländer. Es bleiben also 275 ausgebildete Jungschüler An gültigen Führerscheinen waren — wiederum über fast acht Jahre verteilt — bis zum 1. April 1926 973 aus gestellt worden; davon entfallen aus Jungichüler 204 von 275 und 769 auf ehemalige Heeresflieger. Wenn die Anzahl der zum Fliegen Ausgebildeten seit etwa drei Jahren in langsamem Wachsen begriffen ist, so erklärt sich das ohne weiteres aus dem Überraichenden Auf schwung, den der Luftverkehr seit 1923 genommen hat. Es ist eine bekannte Tatsache, dass Mitte 1925 die Zahl der Pi loten so gering war, dass man ernstlich den Gedanken er wog, allein aus diesem Grunde den Luftverkehr einzu- fchränken. Für dieses Jahr liegen die Verhältnisse günsti ger. da die .."eutsche Verkehreilieac'-ichule Berlin-Staaken" sich um Eiiatzbcschafsung rastlos bemüht. Es trifft nicht zu, dass noch Ersatz vorhanden sein müsse in der grossen Anzahl noch lebender früherer Heeresslieger. Diese standen 1918 zum grössten Teile in einem Alter an 25—30 Jahren und sind heute — acht Jahre später — nur bedingt den hohen Anforderungen des Luftverk-.' s gewachsen. Wir haben also keinen Uebsrsluss, sondern eher Mangel a : erstklassigen Verkehrspiloten. Diese Zusammenhänge sind natürlich für den Aussenstehenden nicht sofort ersichtlich Daraus erklärt es sich auch, dass man in Deutschland selbst immer wieder auf die zweifelnde Frage stösst, ob wir nicht wirklich zu viele Piloten hätten. Nun, vielleicht genügt diesen Fraaern, dass das Interalliierte Luftfabrtgarantiekomitee die Zah len der Flugschüler gebilligt hat. Herrn Oberstleutnant Emile Mayer und ieine Freunde wird man allerdings selbst mit diesem Hinweis kaum überzeugen können, da sie ex ottwm allen Angaben, die aus Deutschland kommen, keinen Glauben schenken vllrsen! Hossentljch aber herrscht bei den verantwortlichen Stellen des Auslandes die bessere Ein sicht. damit das Misstrauen, an oem der internationale Luitverkehr noch immer krankt, bald und für immer be seitigt wird. 8 p » r 1. Sonntag, den 23. Mai 1926, (Fußball.) I. Schülermannschast — II. Schülermannschaft 0:0. Die beiden Schülermannschaften, die sich am 1. Feier tag vorm. 10 Uhr gegenüber staube«, führten ein Spiel vor, daß auf beiden Seiten zu keinem Ergebnis führte. Hoffent lich bilden sich die einzelnen weiterhin fo au«, damit recht bald noch bessere Leistungen gezeigt werden. Gut« Muth« II., Dresden — „Jahn" I. 8:4 (3:8) Rückspiel am 2. Feiertag 4:2 (1:2). G.M. war die bessere und erfahrenere Mannschaft. Zuspiel und Stellungsoermögen waren sehr gut. Hoffent lich hat T. V. „Jahn" aus beiden Spielen gelernt uud versuchen recht bald ebenso zu spielen. Im übrigen konnte Tv. „Jahn" am 2. Feiertag mit etwa« mehr Glück da« Spiel auf unentschieden stellen. (Handball.) Lv. König«brück — „Jahn" I. 8:1. Um 2 Uhr traten beide Mannschaften zu einem Freund- schastrspiel auf den Platz. Tv. Königebrück war die besser« Mannschaft, wa» dieselbe auch zahlenmäßig zum Ausdruck bringen konnte. Tv. „Jahn" hatte da« 2. Spiel und wird wohl auch bald zu Ergebnissen kommen, die nicht wieder so hoch ausfallrn werden. — Dir nächste Nummer unserer Zeitung gelaugt Sonnabend mittag zur An« gäbe. Hierzu eine Beilage.