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,4k AM AM E -qO, A MM W-M «M WM WU HE KM MU M MM W Mr M W MM HZMKg L S Nummer M 25. Jahrgang Sonntag, den 3. Oktober 1926 «MWchM DÄiSWMmuhrmgm M VttMdochOLrWa. Postscheck-Ko«ts Leipzig Nr. L914L MÜ Veüaz«, „Ne», Attsstrirrt«", ,W»s« «h Hak»* «s ,v« SchrisÜettmr-, Druck und Becky Herma«» Rühl», OLsrckorf-OürtSa. MeOltWr- Dirft Zettung veröffenüicht die des DErltrinderatrs Lokal-Anzeiger für Ottendorf-OKMa und U ; vt, ,vu«»»^« 8«it»«s' ersch«<n< Di«»- E t««, «s E»Mi«-Wd. - »« vt» mit Vesimi « j»e« »ÄEt r»«»b<». 8 Z« d«L« HStzn« t-irkz -e. s«^. " Z lir»»d»«ich« Sttn»««A »« »M»»« d« » Amtlicher Teil. Wohnungsnot Zählung. Um genauere Unterlagen für seine Maßnahmen zur Bekämpfung der Wohnungsnot zu erhalten, hat das Arbeit«, rmd Wohlsahrtsministnium eine Zählung der Wohnungs suchenden ar geordnet. All- Wohnungssuchenden haben nach dem Stand vom 8. Oktober einen Aufnahmebogen aurzu- süllen und bis zum 12. Oktober an das Rathaus .Verwaltung, zurückzuliefern. Von Wohnungssuchenden, die keinen ourge- süllten Ausnahmebogeu einreichen, wird angenommen werden, daß sich ihr Wohnungsgesuch erledigt hat; sie haben deshalb zu gewärtigen, daß sie in der Wohnungsliye gestrichen werden. Den uns bekannten Wohnungsuchenden, haben wir Ausnahmebogen zur Ausfüllung zugefertigt. Diejenigen Wohnungsuchenden, die den Aufnahmebozen nicht er halten haben, werden aufgefordert ihn im Rathaus — Ver. Wallung — abzuholen. Da es die Ausgabe der Zählung ist, festzustellen, wie. viele Wohnungen zur Deckung des Bedarfs neu erstellt werden müssen, find bei der Zählung alle die Fälle ohne Jntereffe in denen jemand bereit« eine einigermaßen befriedigende Famtlienwohnung lnnehat und die Wohnung nur zu tauschen wünscht: denn dann steht seine gegenwärtige Wohnung zur Unterbringung eine« anderen Wohnungssuchenden zur Ver- fügung. Fälle dieser Art werden bei der Zählung nicht weiterbcarbeitet werden; die Ausfüllung der Aufnahmebogen ist also zwecklos. Htteudorf-HLrilla, am 30. September 1926. Der Gemeinderat. OertlicheS und Sächsisches. ' Ottendorf-Okrilla, den 2. Oktober 492s. — Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich gestern Nachmittag in Klotzsche. Das auf der Durchfahrt befindliche Auto des Herrn Direktors Mox Walther, hier, stieß auf dem Schänkhübel mit einer Straßenbahn zusammen, wobei die Insassen, Hrrr Direktor Walther nebst Gemahlin und Tochter sehr erhebliche Verletzungen erlitten. Der Zustand der Tochter, die u. a. auch einen Schädelbruch erlitt, ist be sorgniserregend. — Im Gottesdienst am Sonntag wird auch der neuen Kirchenverfassung gedacht werden, die am 1. Oktober in Kraft getreten iS. Mit dem 1. Oktober find auch die staat lichen Kirchrnbehörden aufgelöst. — Den Grundstücksbesitzern der Gemeinde gehen in diesen Tagen Einheitswertbescheide für 1925 und 1926 durch das Finanzamt zu. Von der hiesigen Gemeindebehörde werden wir darauf hingewiesen, daß diese Einhritswerte aut Grund den R<ichsbewertung«grsetze« vom 10. August 1925 festgesetzt worden sind und die Grundlage für die Berechnung und Erhebung der Grundsteuer bilden. Zur Ermittelung der Einheitswerte wurde der Friedensmietertag der Grundstücke zu Grunde gelegt. Vom so errechneten Ertragswerte bilden je nach der Größe der Wohnungen 35v/o —40"/» den Einheitswert. Bei Einfamilienhäusern ist der Prozentsatz entsprechend höher, bei gewerblichen Betrieben beträgt er 70 o/v. Auf dirse Weise ergeben sich verhältnismäßig niedrige Einheitswerte, die mit dem gemeinen Werte eines Grund' stückes nicht zu verwechseln find. Die teilweise vorhandene Meinung, es handele sich bei den Sinheltswerten um Hypo- theken ist vollkommen irrig. — Wa« der Oktober bringt. Mit dem 1. Oktober, der al« zehnter Monat im Jahre der eigentliche Herbst- und vor allem der Weinmonat ist, nimmt da« Winterhalbjahr seinen Anfang und man weiß, daß die schönen Tage gezählt find. Wenn die Tag« kürzer und die Abende länger werden, erwacht «in verstärktes Regen auf allen Gebieten der Kunst« leben«. Die Konzert und Ballsaison beginnt und gewährt sine Freuden, wie sie die gesellige Welt vom Winter erhofft und erwünscht. Dem Hundertjährigen Kalender nach ist diesmal vom Oktober wenig gute Witterung zu erwarten. Dem „Hundertjährigen" zufolge soll zwar der Oktober mit schönem Wetter beginnen, aber bereit» am 2. und 3. Oktober soll e« in der Frühe gefroren sein. Vom 4. bi« 6. tritt Wärme ein, der 7. ist ein Regentag. Vom 8. bi» 14. soll e« wieder trüb und kalt sein, am 15. dazu windig und regnerisch und vom 16. ab soll die Witterung windig und unbeständig sein, zuweilen auch schneeigen Regen bringen. Erst am 28. und 29. soll wieder besseres Witter eiutreteu, während am 30. und 31. Oktober e« wieder trüb und kalt wird. Für Wetterunbilden hat jedoch die Bauernregel manchen guten Trost: „Bringt der Oktober Frost und auch Wind, find dir Jänner und Hornung gelind", während warmes Oktoberwetter dafür einen strengen Winter voraursagt. "Sitzt da« Laub fest auf dem Baum fehlt ein strenger Winter kaum". Er heißt aber auch: „Ist im Oktober das Wetter Hill, bringt es Wind und Wetter schnell. Die Jagd bringt im Oktober fast nur mehr den Schuß auf Kahltiere und Kümmerer beim Rotwild, wie auch beim Damhirsch, die beide noch in der Brunst sind, wogegen die Niederjagd den Anfang der Hasenjagt beschert. Aber viele Hasen find um diese Zeit überhaupt Noch nicht schußreif. Zur Jagd in den Lüsten locken noch die Züge der wilden Enten und Gänse; in der ersten Monatshälft« können bis weilen auch noch Hühner geschossen werden. Solange di« Witterung noch nicht allzukalt ist, bietet sich d«m Fischer noch guter Zug. Niederschöna b. Freiberg. Von eigenartigen Miß- geschick wurde am Dienstagabend der 8,25 Uhr,ab Ober- dittmanndorf nach Klingenberg-Colmnitz verkehrende Personen- zug zweimal betroffen. Zwischen den Stationen Oberschaar und Niederschöna blieb der Zug plötzlich auf freier Strecke stehen, ohne zunächst sichtbaren äußeren Grund, bis durch da» Zugbegleitpersonal festgestellt wurde, daß die Bremtlrine gerissen und so durch das selbsttätige Anlegen der Bremsen der Zug zum Halten gebracht worden war. Der Schaden war bald behoben. Kurz nach dem Verlassen der Haltestelle Niederschöna in «Richtung Falkenberg kam der Zug auf offener Strecke erneut zum unfreiwilligen Halten. Da» Bremsseil war zum zweiten Male zerrissen. Nach Au«- wechseln der schadhaften Stelle erreichte dann der Zug glück lich Klingenberg-Colmnitz Milkwitz bei Bautzen. Von einem großen Schaden feuer wurde Donnerstag mittag das Rittergut Milkwitz heimgesucht, das dem Freiherrn v. Birtinhoff-gehört. E« brannte ein großes Schuppengebäude mit umfangreichen Holz- und Strohoorräten nieder. Mit verbraunt sind mehrere hundert Zentner Düngemittel, eine Krrissägeanlage, Biehwage usw. Nur mit Mühe konnten Wohnhau« und Scheune gerettet werden. Mit Streichhölzern spielende Kinder sollen den Brand verursacht haben. Zittau. Gewarnt wird vor dem 48 Jahre alten stellungs- und wohnungslosen Kaufmann Walter Schröder au« Reichenau, der sich, Betrügereien verübend, umhertreibt. Er sucht ihm bekannte Personen und besonder« solche auf, die in Reichenau Verwandte oder Bekannte besitzen, gibt sich al« Vertreter einer bekannten Schokoladenfabrik aus oder führt sich durch Erzählungen au« Reichenau ein. Hieraus erklärt er den durch seine Angaben sicher gemachten Personen, daß er sich in unvorhergesehener Geldverlegenheit befinde und ersucht, ihm auf einige Tage kleinere oder größere Geldbeträge zu leihen. Schröder, der auch unter dem Namen Schneider auftrilt ist mittelgroß, von auffallend dicker Gestalt und trägt Brille. Wittgensdorf. In einem unbewachten Augen blick spirlte das vierjährige Kind des Stricker« Hanke mit Streichhölzern, wodurch ein Kammerbrand entstand, dem ein großer Teil der Einrichtung zum Opfer fiel. Da« Unglück- liche Kind selbst erlitt sehr schwere Brandwunden. Leipzig. Am Montag, wurde in einem größeren Geschästthau» eine Diebin auf frischer Tat ertappt. Man fand bei ihr noch verschiedene neue Gegenstände, von denen sie behauptete, sie nicht selbst gestohlen, sondern von ihrer Freundin erhalten zu haben, die sie allerdings gestohlen habe. Die Freundin hatte sich unbemerkt au» dem Staube gemacht. Die Festgenommene sowie die bald ermittelte Freundin, beide arbeits- und «ahnungslos, gaben an, zu verschiedenen Tagen von einem Kaufhaus in das andere gezogen zu sein und dort Diebstähle verübt zu haben. Sie stahlen nur Tändeleien, wie Parfüm, seiden« Taschrntücher, Glaeehand- schuhe, billige Halsketten, ebensolche Ohrring«, Strumpf bänder, Seife, «ine Aktentasche. Zwei Schal« und zwei Damenstrickjacken sowie eine Trikothemdhose bildeten eine Ausnahme. Alle diese Sachen konnten bi« auf di« Damen- strickjacken den bestohlenen Firmen zurückgegeben w«rdev. Beide Jacken will da« ein» der leichtfertige« Mädchen au» einer Handelsbude auf dem Meffeplatze gestohlen haben. Röhrsdorf bei Limbach. Beim Spielen auf der hiesigen Staatsstraße lief das neunjährige Töchterchen des Gasthossbefitzers Schmidt in einem von Chemnitz kommende« Lastkraftwagen und zog sich dabei so schwer, Ver letzungen zu, daß e« kurz nach der Einlieferung ins Chemnitzer Stadtkrankenhau» verschied., Pegau. Am Nachmittag« ist ein au der Starkstrom leitung Böhlen—Jena beschäftigt gewesen«! Arbeit«! Benne- kam aus Linge a. Ems durch Berühren der Leitung mit 100 000 Volt Spannung tödlich verunglückt. Fremde« Ver schulden soll nicht vorliegen. Netzschkau. Wie schon des öfteren, so kam e« dies« Tage in dem Haus» Schloßstraße 15 wieder zu unliebsame« Auftritten, die zu Tätlichkeiten aurarteten. Im Verlauf« d«r Streitigkeit»» schlug der Weber Richard Müller in d«r Wohnung de« Kohlenhändlers Schrepfrr mit ei««m Beil 13 Fensterscheiben und eine Türfüllung ein. Da sich Müller nicht brruhigen konnte, wurde «r von d«r hrrbeigteilten Polizei einstweil«» in Schutzhaft genommen. Zwickau. Gegen den beschleunigten Personenzug von Dresden, der abend 9 Uhr 11 Rin. in Zwickau eiutrifft, wurde in der Nähe von Mos«! mit steinen g«worfen. Von «iv«m V-Zugwagen III. Klaffe wurden mehrere Fenster scheiben zertrümmert, aber Fahrgäste wurden nicht verletzt. Jetzt hat di« Polizei in Zwickau den Attentäter ver haftet, und zwar handelt e« sich um ein«n erst am Montag aus der Strafanstalt Rounrburg «ntlaffeuen 63 jährigen Mann au« Meerane, Was nützt es nns? Es ist in den letzten Monaten and Wochen auffallend vi'el-davon zu lesen gewesen, daß das Versailler „Friedens werk" nicht bloß für Deutschland, sondern auch für Europa und die Welt untragbar sei, daß die Deutschland auferlegten Lasten aus dem Dawes-Abkommen sich schon jetzt als nicht erfüllbar erwiesen, daß die Behauptung von Deutschlands Unfähigkeit, Kolonien zu verwalten, eine Fabel ser usw. Zumeist stammen die Pressestimmen und Aeutzerungen an geblich „einflußreicher" Männer über diese Dinge aus dem gelobten Lande Amerika. Ob nun dahinter besondere Ab sichten stecken oder ob die „Stimmen der Vernunft" lediglich als Stilübungen zu werten sind — das läßt sich von hier aus schwer feststellen. Sollten indessen dis zahlreichen, mit unter recht scharfen Kritiken von dem ungeheuerlichen Ver sailler Dokument und allen seinen Folgsverträgen das Er gebnis bewußter Aufklärungsarbeit sein, dann wäre das dankbar zu begrüßen. Oder haben die Fesselverträge von 1919 und nachher sich schon so sehr auch jenseits der großen Teiches ausgewirkt, daß die wirtschaftlichen Zirkel recht empfindlich gestört werden? Sei es, wie es wolle: Jedenfalls darf als sicher angenommen werden, Latz sehr reale Erwägungen die letzte Ursache sind, daß man jetzt drüben so viel davon redet, daß Deutschland unterträglichs Lasten aufgebürdet worden sind. Um unserer schönen Augen willen pflegt man !m Auslands — weder im nüchternen Amerika noch sonstwo —, nicht für Deutschland günstige Kritik zu üben. Aber nun das andere: Was haben wir von all' Len schönen Kritiken? Vis jetzt ist nichts, rein gar n i ch t s, was irgendwie greifbaren Wert hätte. Was hilft uns alle für uns noch so blendende Kritik am Versailler Vertrag, am Dawes-Vertrag, in Sachen der Kolonien usw., wenn auch nicht ein Quentlein Erleichterung geschaffen wird? Was nützen alle schönen Worts, wenn Las deutsche Volk unentwegt weiter an bei- nabe die ganze Welt Reparationen ohne Ende zahlen muß? Sport. Sonntag, den 3. Oktobe! 1926 Fußball. „Jahn" Schüler — Schandau Schüler. Anstoß vorm. halb 10 Uhr. „Jahn" Jugend — Schandau Jugend. Anstoß vorm. halb 11 Uhr. Neid« Spiele finden auf hiesigem Platze statt. Zschachwitz II. - „Jahn" I. Anstoß nach«, halb 3 Uhr in Zschachwitz. Handball. Loschwitz I. — „Jahn" I. Anwurf nachm. »/. 4 Uhr in Loschwitz. Kircheimachrichle« Sonntag, den 3. Oktober 1926. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. riet«« »i« »MaWe.