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Ottendorfer Zeitung erscheint Dions- Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. 25. Jahrgang s Mittwocb, den 20. Oktober t?26 llnd Seitengebäude in Asche legte. Aion« eine Beilage. inen ge« Dresden. Erschaffen aufgesunden wurde am Sonw in der dritten Nachmittagsstuudr auf dem Dresdner Heller (Bereich de« ForstgendarmeriebtzierkS Klotzsche) ein Wachtmeister der Landetpolizei Dresden. Es liegt Selbst mord vor. Ueber die Motive zu dieser Tat ist noch nicht« bekannt. — Am Sonntagabend wurde in der Scheune des Pfarrguter zu Leubnitz-Neuostra der Bräutigam der Tochter des Gutspächter« schwer gefesselt ausgefunden. Der Be kiffende ist der Sohn eine« Klempnermeisters und von Be- rus Maler, er steht im Anfänge der zwanziger Jahre. Er Var in die Scheune gegangen, um Futter für die Pferde »od Kühe zu holen. Da der Ueberfallene ganz erschöpft Var, ordnete der herbeigerufene Arzt die Überführung nach brm Krankenhause an. Nach den Angaben de» Ueberfallenen Men zwei noch unbekannte Männer al« Täter in Frage Kommen, die sich in der Scheune befanden; sie sollen auch bi« Brieftasche de« Ueberfallenen geraubt haben. Es wurde ofort das Ueberfallkommando alarmiert, auch erschienen in Macher Zeit Beamte der Dre«dner Kriminalpolizei um als bald die Erörterungen aufzunehmen. . Schmilka. Sonntag mittag gegen 1 Uhr stürzte b" Dresdner Herbert König, ein äußerst geübter und ge- Mckter Hochtourist, in der Nähe von Schmilka au« einer We von nur 6 Meter ab. Der sofort an die Unfallstelle ÜMtsene Arzt stellte schweren Schädelbruch und Gehiruer- Die »Ottendorfer Zeituna' erscheint D tag, Donnerstag und Sonnabend. schütterung setz und ordnete sofortige Ueberführung in das Schandauer Krankenhaus an. Beim Eintreffen des Verun glückten konnte nur noch der Tod feßgestellt werden. Bautzen. Ein schwerer UnglückZfall ereignete sich am Sonntagvormittag unweit Bautzens auf der Eisenbahn- strecke Bautzen—Görlitz. Ein au« Reichenbach (Oberlausitz) stammender 23 jähriger junger Mann benutzte die Eisenbahn gleise, um auf ihnen nach Hause zu laufen. Dabei wurde er von dem au« Görlitz kommenden Personenzuge erfaßt und ihm das linke Bein teilweise abgefahren. Er wurde nach dem Stadtkrankenhause gebracht, wo ihm das Bein ab- genommen werden mußte. Leipzig. Der bekannte Kammersänger Michael Bohnen, der in Leipzig gastierte, wäre auf seiner Autofahrt von Berlin nach Leipzig beinahe verunglückt. Kurz vor dem Dorfe Eusch kreuzt die Nebenbahn Eilenburg—Witten berg die Hauptstraße. An dieser Stelle ist keine Schranke und kein Bahnwälter. Da es nicht möglich ist die Strecke zu übersehen, kam e«, daß dar Anto Bohnens, da« im 70- Kilometer-Tempo fuhr Gefahr lief, vom Zuge überrannt zu werden. Bohnen hatte jedoch die Geistesgegenwart, noch '/« Meter vor der Lokomotive seinen Wagen Herumzureißen und so stürzte da« Auto die 1 i/, Meter hohe Böschung herunter. Der Sänger seine Mitfahrer, der Impresario Arthur Hirsch sowie der Chauffeur erlitten einen Nervenschock. Durchgzwei Kraftwagen wurde da« Auto wieder hochgezogen und konnte dann nach einer Reparatur die Fahrt nach Leipzig fort setzen. Chemnitz. Dieser Tage hatte sich da« Freiburger Schöffengericht mit einer Betrugsaffäre zu befassen, bei welcher der hiesige Arbeiter-Samariterbund der Leidtragende ist. Auf der Anklagebank saßen der 40 jährige Arthur Richard Ullmann und der 39 Jahre alte Albert Illing. Ohne jegliche Barmittel, im Gegenteil, mit Schulden be lastet, gründete Ullmann im Oktober 1925 hier in Freiburg ein Textilwarengeschäft en gro«. Unvorsichtige Leute die er als Teilhaber kaperte, vertrauten ihm zusammen über 7000 Mk. an; seine zunehmende Verschuldung konnten aber auch diese Zuwendung nicht aufhalten, da U- von einem ge ordneten kaufmännischen Betrieb zu wenig verstand und all mählich auf Kredit für 80 000 Mk. Waren augeschafft hatte. Eine wettere Bürde lud er sich mit seinem Schwager, dem Mitangeklagten Illing auf, der al« Geschäftsführer einer Vereinigung in Hamburg 2000 Mk. veruntreute, die zu er setzen Ullmann sich durch Hergabe von Wechseln verpflichtete. Ueberdie« nahm er den Schwager als Prokuristen auf. Noch rascher al« bis dahin nahm nun die Verschuldung zu. Wechselproteste und Pfändungen jagten sich in rascher Auf einanderfolge. Um diese Zeit wurde ihnen durch verwaud- schaftliche Beziehungen ein großer Lieserungsauftrag zuge- schanzt, sie sollten für eine Sachwert-Lotterie, di« der Arbeiter- Samaritelbund in Chemnitz veranstaltete, für 30000 Mk. Textilwaren liefern. Der Samgriterbund siel bei dem Ge schäft schmählich herein. Vertrauensvoll sandte der Bund nach und nach, vom März bis Ende September 1925 über Bewerbungen von nüchternen, zuverlässigen im Straßen- o»u bewanderten Ortseinwohnem werden bi« 22. Oktober '»tgegengenommen. Httevdorf-Hkrilla, am 18. Oktober 1926. Der Gemeinderat. Dresdner Schlachtviehmarkt. 18. Oktober 1926. Auftrieb: 298 Ochsen, 269 Bulln,e 321 Kalben und Kühe 533 Kälber, 726 Schafe, 2186 Schweine. Goldmarkpreist für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochst» 25-59, Bullen 41-60, Kalben und Kühe 23-56, Kälber 66-88, Schafe 25—60, Schweine 74—85. Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Landespreisprüfungsstelle für Rinder 20 °/., für Kälber und Schafe 18 und für Schweine 16 °/, niedriger al« di« hier aufgeführteu Marktpreise. Produktenbörse. 19. Oktober 1926. Weizen 26,5—27,1. Roggen inländischer 22,8—23,3. Wintergerste 20—21. Hafer 17,9—18,4. Mai« 19,3— 19,8. Raps 30—31. Erbsen 35—36. Cinquantiu 22—23. Wicken 35—36. Trockenschnitzel 11,2—11,7. Kartoffelstöcken 24,5—26. Weizenkleie 10—10,6. Roggen- klei« 11,25—13. Weizenmehl, Type 70 «/«, 41-43. Roggenmehl, Type 70 °/o, 34—36,5. Die Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupinen in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dre«den, alle» andere in Mindestmengen von 10000 Kilogramm wgsr. Dresden. AmÜichsr Teil. Hier ist eine Stelle als Gemrindestraßenwart sofort zu Men. Bezahlung erfolgt nach dem Semeindearbeiter- amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. „Mode und Heim" und „Der Kobold". UitechltWS Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Mit den Beilagen „Neue Illustrierte", Sonntag, den 17. Oktober 1926 Handball. Tv. 1877 III. - „Jahn" I. 7:3 (2:3). Obige Mannschaften standen sich am Sonntag im Pflichtspill gegenüber. Tv. Jahn hatte di« erste Halbzeit mehr vom Spiel und ging auch mit 3 - 2 in die Halbzeit. Nach der Halbzeit hatte sich 1877 noch besser zusammenge- sunden und brachte da« Tor des To. „Jahn" recht in Ge fahr. Die Torschützen von „Jahn" wurden gut abgrdeckt, und konutea dadurch in der 2. Halbzeit nichts mehr schaffen. Da« Ergebnis war 7:3 für Tv. 1877. Locarno-Genf-Thoiry — der neudeutsche Friedenswsg Mrd immer ftationsreicher. Leider aber werden auch der Illusionen immer mehr. Die deutschen Politiker, die den Verständigungsweg gehen, haben unstreitig die besten Absichten mit unserem Vaterland. Aber sie scheinen ge neigt, schöne Worte der Gegner für Taten zu nehmen — oder doch wenigstens zu erwarten, daß den schillernden Reden eines Briand oder Chamberlain kräftige Taten gu unserm Nutz und Frommen folgen werden. Bis jetzt L sMobeq. und die erhallten Auswir kungen des „Geistes von Locarno" sind nicht etngetrstsN m dem erhofften Sinne. Die Tatsache, daß trotz Locarno, Genf und Thoiry bei den Gegnern — den Franzosen und Engländern in erster Linie — nicht die mindeste Neigung besteht, an der Kriegsschuldsrage irgendwie rühren zu lasten, ist bezeichnend. Sobald von dieser heiklen Angelegenheit im öffentlichen Deutschland auch nur andeutungsweise die Rede ist, spielen die offi ziösen und halboffiziösen Blätter in Paris und London den stark Entrüsteten und „weisen" in vollster Einmütigkeit „nach", daß Deutschland selbstverständlich alleinschuldiger Teil am Weltkriege sei! Nun mag ja das böse Gewissen rä>er abgrundtiefer Eigennutz die Triebfeder zu solchem Entrüstungs-Schauspiel sein. Für uns hängt von der Lösung oder Nichtklärung der Kriegsschuldfrage die ganze Zukunft ab. Weil wir angeblich am Kriege allein die Schuld tragen, und das auch im Versailler Vertrage zu unterschreiben gezwungen wurden, io müssen wir seit sieben Jahren bereits an die halbe Welt schwere Tributs zahlen. Diese Tribute sind schon heute für unser Wirt schaftsleben untragbar und werden von Monat zu Monat unerträglicher. Darum mutz endlich Ernst damit gemacht werden, von den ehemaligen Feinden zu verlangen, datz vor einem unparteiischen Schiedsgericht die Kriegsschuld ftage geklärt werde und alle Folgerungen daraus gezogen und verwirklicht werden. Und wenn die Regierenden in Deutschland nicht vorangehen wollen oder können, dann mutz eben das Volk reden und handeln! Sollte es z. A. Len vielen nationalen Verbänden Deutschland« nicht möglich sein, in der Kriegsschuldfrage eine nach haltige Bewegung anzufachen, der keine Regierung standhalten kann?, , - Anzeigen werden an den Erscheinungstagen " - bis spätestens vormittag 10 Uhr tn die »» Geschäftsstelle erbeten., L Die Festsetzung des Änzeigen-Preises 2 ü wird bei eintretendcr Änderung eine Nummer H 2 vorher bekanntgegeben. A E Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, wenn L der Anzeigen-Betrag durch Klage eingszogen °» werden muß oder wenn der AüftraggMr in 2 Konkurs gerät. »Iilliiillllliilliiillliitlililltllll» Gemeinde-Giro-Konto Nr. 136. s Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgehend k 27 000 Mk. nach Fcriburg. Waren erhielt er nur für 8940 Mk., er ist also um den B-traq von etwa 18300 Mk. ge- prellt. Ullmann und sein Prokurist Illing verwendeten da« Geld für privgte Ausgaben oder zur Bezahlung von Schulden. Dem Samaritelbund steht außer dem genannten Betrag noch ein weiterer Aderlaß bevor: in unbegreiflich«!: Vertrauensseligkeit hat er auch «ine Bürgschaft in der Höhe von 5000 Mark bei einem Gläubiger de« Ullmann über ¬ nommen. Ihm und seinem Prokurist«« b«r«it«t« der Her einfall des Bundes wenig Sorge, sie reisten bald nachher zum Münchener Oktoberfest und verlebten dort gute Tag«. Da« Schöffengericht verurteilte bride Angeklagte wegen Be- trug«« zu je acht Monaten Gefängnis, abzüglich von zwei Monaten Untersuchungshaft. . Vie!Me noch die Lüge von der SriegsMuld ! Deutschlands? ü Der Bezugs-Preis wird mit Beginn n jeden Monats bekannt gegeben. I Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, ü » irgendwelcher Störungen des Betriebes der L W Zeitung, d. Lieferanten od. d. Besördernngs- I Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- 2 sprnch auf Lieferung oder Nachlieferung der - » Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreises. " Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer Gemeindeverordneten-Wahl. Für di« am 14. November ds. Jr. stattfiudende Wah! °on 19 Gemeindeverordnrten wird folgendes bekauntgrgeben: Die Wahlvorschlägr find bis 28. Oktober d«. I«. beim Unterzeichneten Gemtindewahlleiter einzureichen. In den Nahlvorschlägen sollen di« Bewerber in erkennbarer Reihen- und so deutlich angegeben werden daß über ihre Per- ^«ltchkeit kein Zweifel besteht. Die Wahlvorschläge dürfen iveimal soviel Bewerber aufführen, al« Gemeindevsrordnete A wählen sind. Die Zahl der Unterzeichner der Wahlvor- Ichläge muß 5 v. H. der Wahlzahl arr letzten Gemeinde- verordneten-Wahl betragen und darf nicht geringer als 30 mn. Enthalten Wahlvorschläge Personen, die bereits der ätzten Gemeindeverordnetrnkörperschaft angehörtrn, od«r handelt « sich um Wahlvorschläge von Parteien, die in der letzten Hemrindev«rordn»ttn-Kölperschast vertreten gewesen find, so SMgt die Unterschrift von 20 Wahlberechtigten. Mehrere Wahlvorschläge können miteinander verbunden Verden. Die Verbindungen mnß von den Vertraut»»- vännrrn d« Wahlvorschläge übereinstimmend spätesten« am Abenden Tage vor dem Wahltage dem Gemeindewahl- "iter schriftlich erklärt werden. Wahlüberweisungranträge ZA 8—13 der Gemeindewahl- °ldnung) können noch am dritten Tage hi« gestillt werdrn. Ueber die Zulaffung der eingereichten Wahlvorschläge vird der Wahlau«fchuß am 8. November ds. I». nach- vittags 6 Uhr im Rathaus« in öffentlicher Sitzung ent scheiden. Im übrigen wird auf die Btstimmungen d«r Gemeinde- Vahlordnung vom 15 Oktober 1926 verwiesen. Httendorf-Hkrilla, den 18. Oktober 1926. Der Gemeinderat als Gemeindewahlleiter. Richter, Bürgermeistrr. OertlicheS und Sächsisches. Dttendorf-GknUa, den Oktober ,yrs. Radeberg. Am Sonntag in der MitternachWunde °wch in der Mühle zu Lotzdorf Feuer au», das alsbald Srößrrc Ausbreitung annahm und das Wohnhaus (Mahlmühle)