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rgebene er. irrung. besorgt 01»k. ertcn -bcN. abcv tendorf werde aufzu- lg- lgtN che ich, I >0 IrA -136 Mer !, pro schle- und -140, alter, ischer, letto : örnig; 15!, 8uch« Äscher )0kx ) bis pro -255 olata, pro iaps- unde 7,00. ohne Z,40, sack, ;gen- 0,20- rtikel sich >eren llalz, Ir«- Mo) Heu -28 Die „Ottendorfer Zeitung" erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährlich , Mark. Durch die Post bezogen I,20 Mark. Lokalzeitung für die Ortschaften Vttendsrf-Dkrilla mit Moritzdorf und Umgegend. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Annahme von Inseraten bis vormittag za Uhr. Inserate werden mit zo Pf. für die Spaltzeile berechnet. Tabellarischer Satz nach be- sonderem Tarif. Druck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Vkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß>E)krilla. Nr. 43. Freitag, den IO. April 1903. 2. Jahrgang. Nachaichung von Mähen, Gewichten und MrtzwerkMgen bete. Die Nachaichung der Maße, Gewichte, Wagen und Meßwerkzeuge findet hierselbst am 2L. ^pril «». im Gasthof zum k«88" von vormittags 8—12 und nachmittags von 2—6 Uhr und am 24. ^4prit v. im Gasthof zum „xolcknvn liinK" in der Zeit von vorinittagS 8—12 und nachmittags von 2—4 Uhr statt. Sämtliche Aichgegenstände sind bei Vermeidung der Zurückweisung in reinlichem Zustande vorzulegen. Otten darf-Moritzdorf, am 23. Februar 1903. Der Gemeindevvrstand. Lincke. Oertliches und Sächsisches. Ottendorf-Okrilla, g. April 1903. —* Mit dem heutigen Grün-Donnerstag beginnt der Karwoche letzter ernstester Teil, der Gefangenschaft des Herrn und Heilands folgte am Karfreitag die Kreuzigung. Am Marter holz duldete er, der der Menschheit Sünden trug, und das Grab nahm seinen Körper auf. Aber eS behielt ihn nicht, und vom lichten Osterfest her tont der Freudenruf: Christus ist aufeistanden, das Leben hat den Tod über wunden! Der ganze Inhalt unserer christlichen Religion und unseres christlicken Glaubens stellt sich in diesen Worten dar, deren Tatsache uns Kraft fürs Leben und Zuversicht für unsere letzte Stunde gibt, die wir hallen und unan getastet bewahren wollen für alle Tage und Monate und Jahre! Begehrlichkeit und oft eitler Hochmut heben in unserer Zeit hoch ihr Haupt; aber sie werden winzig klein vor den erhabenen Gedanken und Lehren dieser Tage, sie verschwinden vor der Osterkunde: Christ ist auferstandcn! —* Im volkswirtschaftlichen Interesse machen sich bei wärmerer Witterung Maßregeln zur Vertilgung der Raupen und zur Be kämpfung der Blutlaus dringend erforder lich. Die Blutlaus tritt im März und April kolonienweise und zwar ausschließlich an den Aepfelbäumcn auf. Ihr Vorhandensein verrät sich durch weiße, wollige Streifen oder breite Flecken an der Rinde und in den Stammritzen. Die Vertilgung der Blutlaus geschieht dadurch, daß der befallene Stamm und tunlichst auch die älteren Aeste namentlich die Risie und Wundstellen in der Rinde und am Wurzelhalse, sorgfälüg mit einer 3prozentigen Sagokarbol lösung (2 Eßlöffel Sagokarbol auf 1 Liter Wasser) mit steifem Pinsel bestrichen werden. Unter den Raupen sind besonders schädlich, der Goldafter, der Ringel- und Schwammspinner. Die Goldastcr-Naupe schadet durch ihre Ge fräßigkeit vornehmlich den jungen Knospen der Obstbäume. Sie zieht sich bei kalter Witterung und nachts bis Ende April in ihr Winter quartier zurück. Ihre leicht erkennbaren, aus leicht zusammengcsponnenen Blättern bestehenden Nester können bequem durch Abschneiden und Verbrennen vernichtet werden. Die Ringel- spinner-Naupe (auch Livree-Raupe genannt), kriecht gleich der Schwammspinner-Raupe im zeitigen Frühjahr aus und richtet durch ge fräßiges Benagen der Laub- und Blütenknospen, sowie der zarten Blätter der Obstbäume großen Schaden an. Beide Raupenarten ziehen sich bei Regen mW Kälte in Gesellschaften an die unteren Seilen der Zweige und in die Ast gabeln zurück, sich durch loses Gespinnst schützend. Gegen dieselben läßt sich nur im Frühjahre, solange sie gesellig beieinander sitzen, etwas tun. am besten durch Zerdrücken oder Abscngen mit einer Petroleumfackel oder da- durch, daß man die Nester abschneidet und verbrennt. Im Üebrigcn empfiehlt es sich, da bei starkem Regen od-r bei starker Erschütterung durch anklopsen viele Raupen von den Bäumen herunterfallen, zum Fangen der aufkriechendcn Raup.n Klebgürtel an den Bäumen unzubringen. Besitzer von Gärten und Fruchtbäumen könn n von den G meindebehörden gemäß H 368 Ziffer 2 Les Reichssttafgesetzbuchs bei Ver meidung von Geldstrafe bis zu 60 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen zur Vertilgung dieser schädlichen Insekten avfgefordert werden, olro. — Nach neuerer höherer Entscheidung brauchen Vereine, die einem landwirtschaft lichen Kreisverein angeschlossen sind, fick nicht in das Vereinsregister eintragen zu lassen, sie bedürfen auch nicht der Genehmigung der Ver waltungsbehörden. — Der gewöhnlich schon in der zweiten Hälfte des Monats April sich wieder ent wickelnde Besuch der böhmischen Bäder, nament lich Karlsbads, veranlaßt die Königl- sächsischen Staatsbahnen im Verein mit den österreichischen Anschlußbahnen, den bekannten und sehr be liebten Bäderschnellzug (O-Zug) Dresden— Teplitz—Karlsbad auch in diesem Jahre bereits vom 15. April ab verkehren zu lassen. Nach Eintreffen der Anschlußzüge 8 Uhr vormittags ab Berlin und 9 Uhr 2! Minuten vormittags ab Leipzig erfolgt die Abfahrt von Dresden (Haupibahnhof) 11 Uhr 50 Minuten vor mittags und die Ankunft in Bodenbach 12 Uhr 58 Minuten, in Teplitz 2 Uhr, in Karlsbad (über Komotau) 4 Uhr 39 Minuten nack mittags. Der Schnellzug führt durchlaufende Wagen I. bis III. Klasse von Berlin und Dresden bis Karlsbad, vom 1. Mai ab auch einen Speisewagen. Dresden. Der Verein zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehrs plant für die zweite Hälfte des Juni ein Blumenfcst, für das als Schauplatz die Radrennbahn auö- ersehen ist, die zahlreichen Teilnehmern das Zuschauen ermöglicht und eine günstige Ent faltung des Festes und seiner Veranstaltungen gestattet. Das Blumenfest soll ein Rosenfkst sein, da in Dresden, das man mit Recht eine Blumenstadt Nennen kann, gerade die hoch entwickelte Rosengärtnerei einen hervorragenden Ruf genieß!. Infolge der Deutschen Städte- ausstellung und der zahlreich hierher berufenen Kongresse darf das Fest einen besonders regen Besuch von Gästen erwarten. Der vorläufige Festplan sieht einen Einzug der Herolde, ver schiedene Gruppen, Blumentänze, Gesänge, Huldigung vor der Nosenkönigin, eine Blumen schlacht und anderes vor. Das Fest, das erste dieser Art in Dresden ist geeignet, Fremde wie Einheimische anzuziehen. Dresden. Durch starke Einspritzungen mit Morphium versuchte sich am Montag eine in der Leipziger Vorstadt wohnende Frau, die sich in letzter Z it sehr schwermütig gezeigt, zu ver giften. Sie erreichte aber ihre Absicht nicht, sondern verfiel nur in einen langen Schlaf. Sie ist jetzt außer Lebensgefahr. Dresden. Das Kriegsgericht der dritten Division verurteilte gestern den Leutnant Münzenberg vom 13. Infanterie-Regiment Nr. 178 in Kamenz wegen Fahnenflucht zu 3 Monaten Gefängnis und Dienstentlassung. Dresden. Ein schweres Bauunglück hat sich am Mittwoch vormittag in Vorstadt Plauen zugetragen. Auf dem Neubau der Firma Hartmann L Saam, Chemnitzer Straße, Ecke Grenzstraße, waren Bauarbeiter mit dem Aufw nden eiserner D-Trägcr beschäftigt, als plötzbch einer der Balken nachgab und die Winde samt ihrer schweren Last in die Tiefe stürzte. Labet wurde der Maurer Kaubisch aus Meißen sofort getötet- Ihm wurde der Kopf von einem Träger zertrümmert. Zwei andere Arbeiter aus Plauen und Löbtau er litten schwere Verletzungen. Lo schwitz. Die Verhandlungen mit den Anliegern der Loschwitz-Pillnitzer Straßenbahn sind nunmehr endgültig zum Abschluß gelangt- Zur Zeit wird bereits an mehreren Stellen mit großer Emsigkeit gearbeitet und auch in unserem Orte wird sofort nach den Osterfeier tagen mit dem Ausbau begonnen werden. Le üben. Ein Handwerksbursche bettelte vorgestern nachmittag unter anderen auch bei der Klempnersehefrau Lina Kalinka in Seidnitz und erhielt ein Geldgeschenk. Nach einiger Zeit ward die Frau zu ihrem größten Schrecken gewahr, daß sie sich vergriffen und dem Fremden statt einer Kupfermünze ein Goldstück gegeben hatte. Nach etwa drei Stunden später klingelte es abermals und der Unbekannte stand, das Goldstück in der Hand vor der Türe. Der ehrliche Handwerksbursche, ein Thüringer Schuhmacher, war auf seiner Tour bis nach Großzschachwitz gekommen, wo er erst seinen Reichtum entdeckte und nun schleunigst wieder Kehrt machte. Man kann sich die leb hafte Freude der Frau vorstellen, die nun den braven Menschen mit Speise und Trank be wirtete und ihm obendrein ein namhaftes Geld geschenk einhändigte. Radeburg. Vor dem Feste soll in unserer Stadt zum Besten unserer Gemeindediakonie eine Hauskollekte veranstaltet werden. — Eine seltene Feier beging am Montag der noch sehr rüstige, im 75. Jahre stehende Schlosser- meister Friedrich Keller, indem derselbe an diesem Tage sein 50 jähriges Meister-Jubiläum beging. — Die in Berbisdorf ausliegende Petition an den Bundesrat um Fernhaltung der Jesuiten vom deutschen Bundesgebiet ist allein von Berbisdorf mit 126 Unterschriften bedeckt worden. Arnsdorf. Am Sonntag Abend ver unglückte hier ein aus Bischofswerda gekommener Motorzweiradfahrer schwer. Er war mit den Kleidern hängen geblieben, hatte dadurch die Gewalt über das Rad verloren und rannte gegen einen Chausseebaum. Außer schwerer Brustquetschung Hal er noch den Oberschenkel gebrochen. Großröhrsdorf. Am Freitag ist der Bauunternehmer Kühne aus Oberlichtenau, der den Bau der hiesigen neuen Schulstraße aus führt, in Haft genommen worden. Seeligstadt. Als ein Unikum dürfte folgen der Fall anzusehen sein. Kürzlich verstarb hier die Schuhmacherswitwe Wilhelmine Teich, über deren Geburtstag, Geburtsjahr und Geburtsort man keinerlei Anhalt hatte und worüber auch dieselbe bei Lebzeiten keinerlei Angaben zu machen imstande war. Trotz bereits vor einigen Jahren angestellter peinlicher Recherchen in den kirchlichen Urkunden verschiedener Ortschaften konnte man doch zu keiner Gewißheit über fragliche Punkte gelangen. So wird die Ver storbene in das Kirchenbuch für Seeligstadt nur mit einem mutmaßlichen Alter von etwa 84 Jahren eingetragen werden können. Stolpen. Ein besonders ertragreiches Stück Feld besitzt der Eigentümer des Gasthofes »Zum Fuckse" in Schmiedefeld. Auf diesem Acker, welcher an der Dresden-Görlitzsr Bahn liegt, werden regelmäßig jedes Jahr alte Gold stücke gefunden. Auch bei der diesjährigen Frühjahrsbestellung wurden wieder in zwei Tagen drei prachivolle, schön erhaltene Dukaten aufgefunden, der eine von der Frau des Be sitzers, ein anderer von ihrem Söhnchen, der dritte vom Großknechie des Gutes. Man darf wohl vermuten, das auf diesem Felde, welches schon seit langem das „Goldstückchen" genannt wird und welches früher mit Wald bedeckt war, ein Soldat in den Freiheitskriegen seinen Tod fand, der sich im Besitze einer stattlichen Menge jener prächtigen Goldstücke befand. Löbau. Die Anhänger des Zentrums im Wahlkreise Löbau-Ebersbach, die namentlich in der Gegend von Schirgiswalde stark vertreten sind, stellten für die bevorstehende Reichstags wahl den Dr. Porsch in Breslau als Zähl kandidaten auf. Zittau. Am Palmsonntage löste sich beim Einläuten zum Sonntagsgottesdienste plötzlich der 85 Pfund schwere Klöppel der großen Glocke der hiesigen Johanniskirche aus seiner Verbindung und stürzte herab. Wie sich heraus stellte, waren die den Klöppel haltenden Riemen schadhaft geworden. Der Glöckner Neumann trug durch den niederfallenden Klöppel eine Wunde an der Hand davon. Ein Glück war es, daß der Klöppel im Glockenstuhle niederfiel, denn wenn er zu der über dem Kircheingange befindlichen Schalltür hinausflog, wäre er mitten unter die gerade im feierlichen Zuge in die Kirche sich begebenden Konfirmanden gefallen. Ortrand. Bei dem am Sonnabend hier ab gehaltenen, ziemlich gut besuchten Viehmarkte waren die Preise etwas niedriger als bisher. Auf dem Schweinemarkte herrschte in aller Frühe lebhafter Verkehr. Das Paar Ferkel kostete 30—42 Mark. Im großen ganzen war das Geschäft ein mittelmäßiges. Glauckau. Nachdem erst am Sonntag voriger Woche ein Anwohner der Talstraße nebst Frau und vier Kindern nach dem Genuß von Wurst unter Vergiftungserscheinungen er krankten, sind jetzt abermals einige Familien nach dem Genuß von Wurst (Preßkopf) er krankt und haben ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen müssen. Leider liegt eine Familie noch schwer krank darnieder, während die anderen sich wieder wohl befinden. Die Wurst ist polizeilich beschlagnahmt worden und wird von einem Sachverständigen untersucht werden Meerane. Der Brandstifter der in den letzten Tagen die drei Brände verursacht hat, ist nun endlich verhaftet worden. Es ist der ca. 20 Jahre alte Wirtschaftsgehilfe Rudolph. Er hat nach längerem Leugnen gestanden. Crimmitschau. Mit dem 1. d. MtS. ist für unsere Stadt unter Genehmigung des Ministeriums des Innern eine Wohnungs ordnung in Kraft getreten, durch welche die Herstellung ungesunder Wohnungen, sowie die gegen die Gesundheit und Sittlichkeit ver stoßende Ausnutzung der Wohnungen verhindert und die Beseitigung ungesunder Wohnungen ermöglicht werden soll. Nach den Bestimmungen dieser Ordnung unterliegt die Handhabung der Wohnungspflege einem WohnungS - Ausschuß, welcher aus 2 Natsmitgliedern und 5 Stadt verordneten besteht. Hofhainersdorf. Am Montag abend brach im Wohn- und Wirschaftsgebäude des Holzschleifereibesitzers Scheffler Feuer aus, wo durch das Gebäude zerstört wurde. Etwa 100 Zentner Futtervorräte sind mit vernichtet worden, dagegen konnte das Vieh und ein Teil des Mobiliars gerettet werden. Schneeberg. Abermals ist hier abscheu licher Baumfrevel verübt worden. In der neuen Allee nach dem Stadtwalde, in der bereits vor einigen Monaten über hundert der jungen Ahornbäume von Bubenhand zerhackt worden waren, sind in der Nacht zum Sonn tag wieder 17 der frischgepflanzten Bäumchen durch Abbrechen der Kronen vernichtet worden. Zwickau. Ein Beamter und ein Arbeiter des hiesigen Schlachtviehhofes machten gemein schaftlich einen bedeutenden Gewinn in einer auswärtigen Lotterie (100000 Mark) und quittierten infolgedessen ihre Stellungen. Plauen i. V. Montag vormittag erschoß sich der Buchhalter Hertel hier. Ein Real schüler aus dem Reußenlande, der das Examen nicht bestanden hatte, versuchte sich zu erschießen. Die Verletzungen des Realschülers sind nicht lebensgefährlich. Der Buchhalter verübte die Tat aus Schwermut. Eine Witwe und fünf Kinder trauern um ihren Ernährer,