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Ml >en zu Verlag von Hermann Rühle in Groß-Okrilla. Druck und Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Okrilla. l Nr. 67. Sonntag, den 4. Juni 1905. 4. Jahrgang Mk. rn ?s/. keu. eil, etc luv«. ahme. >re«. Ueberficht ganz interessante Feier nahl. und 6 000000 5158 000 5 000 000 4 745 000 10643 000 10400000 9 700000 9000000 9 090 000 7 775 000 Lamsdorf Elsenborn Gruppe Alten-Grabow rots l?M. und In kaffe«. Per« uws, hrlich. Mit vn 6 !N hle Annahme von Inseraten bi» vormittag lo Uhr. Inserate werden mit >o Pf, für die Spaltzeile berechnet Tabellarischer Satz nach bi- sonderem Tarif. Mk. bie „VNendorfcr Zeitung" »scheint Dienstag, Donners- lag »nd Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährlich l Mark. Durch die Post bezogen ,,20 Mark. der Standesherrschast. Ferner betrachte manl einmal das Gelände, das begrenzt ist von Schmorkau, Otterschütz, Schwepnitz und Zeiß holz, Dieses Gelände ist wiederum nur von den vorgenannten zwei Gebäuden besetzt und hat einen Flächeninhalt von etwa 30 Quadrat kilometern. Warum also in der Ferne schweifen, wenn das Billige so nahe liegt? Was nun den Preis für Grund und Boden beträgt, so ist es wohl sehr boch gegriffen, wenn man einen Durchschnittspreis von 1000 Mk. pro Hektar annimmt, sodaß die Kosten für Arealerwerb bei 6000 Hektar rund 6 Million betragen und wenn die Baulichkeiten von Zeithain auf etwa 6—8 Millionen zu ver» anschlagen sind, so werden die Kosten des neuen Platzes Alles in Allem auf 12 bis !14 Millionen zu stehen kommen. Günstig Bei der Anlage solcher Plätze spielt die Haupt rolle der Erwerb von Grund und Boden, und sind hierbei Preise von 800 bis 3000 Mk. pro Hektar gezahlt worden. Es kommen für diese Preise hauptsächlich die Ertragsverhältnisse in Betracht. Wenn Ortschaften abgerissen werden mußten, so mußte berücksichtigt werden, daß die Bewohner in anderen Gtgenden sich anzukaufen genötigt waren, also in solchen Fällen hoher entschädigt werden mußten. Durch das Anlegen von derartigen Uebungs- plätzen sind schon wiederholt ganze Ortschaften von der Erde verschwunden, in Sachsen z. B. die Ortschaft Gohrisch bei Zeithain. Es muß nun das Hauptaugenmerk der Militärverwaltung sein, eine Gegend zu finden, wo ein derartiger iFall nicht einzutreten braucht. Das ist bei uns in Sachsen mit seiner dichten Bevölkerung und Bebauung schwierig, aber doch wohl nicht unmöglich, (nach Preußen brauchen wir nicht zu laufen.) Außerdem muß der Platz wenigstens etwas von dem bieten, was die Natur an Verschiedenheit geschaffen hat, um die militärischen Uebungen auch für den Ernst fall fruchtbringend zu gestalten, und dies be sonders für die gefechtsmäßigen Schießübungen mit scharfer Munition. Den Truppen muß das Gelände wechselreich und möglichst er schwerend sein. Ob nun die bis jetzt in Aus- sich genommenen Stellen Grimma und Belgern alles das vollkommen bieten, ist sehr zu be zweifeln; beide Plätze liegen in ebener Gegend. Warum sich nun gerade das Auge der Militärverwaltung auf 'diese Gegenden richtet und das billige Gelände nördlich von Königs brück, etwa zwischen Otterschütz und Zeißholz nicht als geeignet ansieht, ist einfach unver ständlich. Von sachverständiger Seite wird er klärt, daß gerade die Gegend nördlich von Königsbrück sich sehr zur Anlage eines UebungS- platzes eigne I Man sehe nur einmal genau spricht hierbei mit, daß ein Truppenlager, allerdings in kleinem Maßstabe, in Königsbrück bereits vorhanden ist, das leicht zu vergrößern wäre. Die Anmarschentsernungen zum UebungS- platz betragen einige Kilometer, was vom militärischen Gesichtspunkt für Mann und Pferd nur von Vorteil ist. Außerdem findet sich nördlich an Königsbrück anschließend viel Grund und Boden zur Errichtung größerer Baulichkeiten, für welche der Wert von Grund und Boden höchstens auf 600 Mk. pro Hektar zu veranschlagen ist. Also heißt es hier: „Nicht nur gut, sondern auch billig!" Bahnverbindung ist schon jetzt hinreichend bequem und durch den Bau der Nordwestbahn wird auch die Lausitz, der Standort für 3 Regimenter des XII. Korps mit direktem Bahnverkehr angeschloffen. Ein unlängst aufgetauchtes Projekt, den Truppen übungsplatz in der Laußnitzer Heide anzulegen, kann auch als beachtlich angesehen werden. Nur würden hier im nördlichen Teile der Heide das Rittergut Glauschnitz, sowie die Ortschaften Würschnitz und Kleinnaundorf in Frage kommen. Wollte man, um die Ort schaften Würschnitz und Kleinnaundorf zu er halten, den Beginn des Uebungsplatzes schon an dem Pulsnitzstuß suchen, so kämen zwei Straßen in Frage, deren Verlegung mit großen Schwierigkeiten verbunden wäre. Wahrscheinlich in Frage gestellt würde dabei aber das Bestehen des jetzigen Jnfanterie- schießplatzes, denn es ist vollständig aus geschloffen, daß derselbe dort weiter bestehen könnte. Es ist wohl nicht anzunehmen, daß die Militärverwaltung diesen Platz, der in Schieß - lichen Anstaltsdirektion Sonnenstein erstatteten Gutachten anzunehmen sei, daß sich S. zur Zeit der Begehung der Handlnngen in einem Zustande krankhafter Störung der Geistes tätigkeit befunden habe, wodurch seine freie Willensbestimmung ausgeschloffen gewesen sei. Sieghardt wird aus der Untersuchungshaft entlassen und in eine noch zu bestimmende Heilanstalt überführt werden. Zeithain. Se. Majestät der König Friedrich August wohnte am Freitag auf hiesigem Truppenübungsplätze der Regiments vorstellung seiner Leibgrenadiere bei, die bei ziemlicher Hitze einen glänzenden Verlauf nahm. Se. Majestät war 7 Uhr 4 Minuten ab Neustädter Bahnhof von Dresden nach hier gefahren und traf 12 »/i Uhr wieder in Dresden ein. Leipzig. Ueber die Vergiftungen infolge Genusses verdorbenen Fleisches werden noch folgende Einzelheiten gemeldet: Es ist festgestellt daß die Vergiftungen nach dem Genuß von rohem gehackten Fleisch vorgekommen sind, das in der Fleischerei von Möbius in Möckern zum Verkauf geboten wurde. In Wahren sind 9 Vergiftungsfälle, in Möckern aber gegen 50 Fälle festgestellt worden. Da Fleischer Möbius mit einem Fleischermeister Walther in Böhlitz-Ehrenburg zusammen geschlachtet oder mit ihm ein krankes Stück Vieh verarbeitet und das Fleisch davon verkauft hat, so sind auch in Böhlitz-Ehrenberg gegen 50 Personen an Fleischvergiftung erkrankt. Die Staats anwaltschaft hat den Fleischermeister Möbius in Haft genommen. Die Leichen der beiden ver storbenen Geschwister Christian wurden von der Königlichen Staatsanwaltschaft beschlag nahmt Die Sektion der Leichen wird öffentlich volle Klarheit schaffen. Wie von amtlicher Seite mitgeteilt wird, handelt es sich bei den Maffenerkrankungen, abgesehen von den akuten Wahrener Fällen, glücklicherweise um leichte Fälle. Plauen. Beim hiesigen Stadtrat ist jetzt eine Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern eingegangen, in der mitgeteilt wird, daß den Gesuchen der drei Städte Plauen, Zwickau und Reichenbach um Ein führung von Schweinen aus Oesterreich-Ungarn zur sofortigen Abschlachtung aus veterinär- polizeilichen Gründen nicht habe stattgegeben werden können. Diese Vergünstigung ist viel mehr der Grenzstadt Bodenbach zugesprochen worden. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Seitliches und Sächsisches. , Dttendorf-Vkrilla, z. Juni zaos. — Noch ein Wort zur Schießplatzfrage bringt ' „Westl. Ztg." unter Eingesandt: Nachdem ^mein bekannt geworden ist, der neue für ie sächsische Armee noch nötige Uebungsplatz «Ame in die Gegend von Belgern und -ttgau, ist eine gewisse Aufregung in der öffentlichen Meinung entstanden. Und das mit "ollem Recht! Denn man hat erkannt, welche !>chteile für unser engeres Vaterland ent- ^hen können, wenn der Platz gerade in die legend von Belgern-Torgau kommt- Es sei n. er ^b-ritz Mhain Estedt Kammer ^°sen genügend Wärme halten: mit billigen ^'"Räumen ist da nichts zu wollen. Was ^ßenverhältnis her Unterkunftsräume jis ^nllung-n betrifft, so sei dem Laien hier "W SU einer in Frieden übenden li, ^ffedivision etwa 3500 Pferde gehören, auf oder an dem UebungSplatze ij,; vorhanden sein muß- Aus allen hervor, daß die Kosten für solche ^r. find- In welchen Grenzen " Kosten solcher Plätze bewegen, darüber ^Gehende " sachen und mit seinen vorzüglichen Ein richtungen mustergiltig ist, nach einer anderen Gegend verlegen würde. Der südlichste Teil der Heide, begrenzt von den Ortschaften Lauß nitz, Höckendorf, Moritzdorf und Seifersdorf, entlang laufend der Klotzsche-Schwepnitzer Eisen bahn, würde sich wahrscheinlich seines Größen« Verhältnisses und seiner vollständigen Un- bebautheit halber, gleichfalls zu einem großen UebungSplatze eignen. Doch dürfte da die Kostenfrage, weil das Land hier Keffer ist, Schwierigkeiten bieten. Außerdem ist den Wünschen, die Laußnitzer Heide erhalten zu !sehen, eine gewisse Berechtigung nicht ab zusprechen. Alles in allem genommen, ist und bleibt deshalb die Gegend nördlich von Königsbrück die bestgeeignetste für die Anlegung d-s neuen Uebungsplatzes; bei genauer Prüfung wird derselbe alle berechtigten Wünsche erfüllen. Wird der Uebungsplatz hier angelegt, so wird nicht nur die Forderung: gut und billig! er füllt, sondern auch, was die Hauptsache und volkswirtschaftlich einzig richtig ist, die für Bau und Unterhaltung aufzuwendenden Millionen bleiben in Sachsen. Lausa. Der pädagogische Zweigverein Klotzsche-Lausa des Bezirkslehrervereins Dresden- Land hielt am Mittwoch eine Konferenz im Hennigschen Gasthofe ab, welcher auch Herr Schulrat Dr. Lange, Königlicher Bezirks schulinspektor für Dresden III, beiwohnte. Der Vorsitzende, Herr Schuldirektor Herzog- Klotzsche, gedachte des Heimganges des Herrn Geheimen Schulrat Gcüllich, des früheren Bezirksschulinspektors von Dresden-Land. Herr Lehrer Franke sprach über den ersten Teil der Anthropo-Geographie von Friedrich Natzel. Dresden. Der alte Kamelienbaum im Parke des Königlichen Luftschlosses zu Pillnitz der im vorigen Jahre beim Brande seine! Schutzhauses so schwer gelitten hatte, da man ihn zunächst für verloren betrachtete, treib zwar in diesem Frühjahre einige frische Zweig und Blättchen, doch scheint es um seine Lebens kraft immerhin schlecht bestellt zu sein. Bühlau. Am Mittwoch entstand in der Nähe unseres Waldparkes auf noch unauf geklärte Weise ein Waldbrand, dem ein Scheffe 25jähriger Kiefernbestand zum Opfer fiel. Stetzsch. Dienstag nachmittag in der I achten Stunde ertrank hier beim Baden in der "fr Beruhigung gesagt, daß die Abschlüffe noch "sch! fest und bindend sind. Es soll hier nicht "'.'wirtschaftliche Gefahr für unser Vaterland "öher erörtert werden, denn dies ist zur Ge- und allgemein verständlich im konser- Rven Verein in Dresden und besonders ""ich den Landtagsabgeordneten Herrn ^Mnerzienrat Grumbt klargelegt worden. M trotz der noch nicht festen Abschlüffe ist ö'' Gefahr sehr groß, daß der Platz nach Mußen kommt. Es sei im Nachfolgenden der Mg der Ereignisse geschildert, der sich bei Legung eines solchen Platzes (nach den neuen ?"Wlmffen) abspielt: Nach Auswahl des Mndes durch den Generalstab und das zu- Midige Kriegsministerium geht die Sache an Reichsschatzamt und von dort an den ^ichsillg, der seit den Vorkommnissen bei den Läusen von Terrain zum Truppenübungs- Neuhammer sich schon bei der Answahl Geländes und den VorverkausSabschlüffen volle Mitwirkung gesichert hat. Darin !V gerade bei dem Platze Torgau-Belgern große Gefahr; denn die in Militärfragen x^Wbenden Parteien des Reichstage« nicht nur deutsch, sondern auch ein klein preußisch! Möge es demgegenüber konservativen Partei im Landtage und Inders deren Führern gelingen, diesen Platz Unserem Vaterlande zu behalten! War nun strage anbctrifft: Ist cs nötig, daß wir Belgrrn-Torgau gehen? so muß die Ant-thjn, beginne nördlich von Krakau, gehe durchs lauten: Nein! In unserem Vaterlande Pulsnitzniederung über die Dürre und s, es Mchen, die voll und ganz den An- Otterschützer Heide, durch die Otterschützer r Zungen entsprechen, die man an einen Brüche über die Lehden bis an die Teiche von M Platz stellen kann. Es sei hierzu I Grüngräbchen und betrachte mit militärischem der richtige Uebungsplatz ist und und mit Sachverständnis das Gelände, ideal; im ganzen deutschen Vaterlande s, wird man finden, wie wellig und ab- ,j -ine unbebaute Flache, die es ermöglicht, wechslungSreich es ist. Hohe Berge fehlen , ''Platz, der allen diesen idealen Wünschen allerdings (sind aber auch nicht zu gebrauchen.) H bieten; immer werden einige Wohl nirgends ist ein Terrain bester geeignet, 'M unerfüllt bleibeu müssen. Die nächste fgx die Bewegung übender Truppen im ist nun der Kostenpunkt. Es ist wohl Gelände! So recht wie zur Ausbildung von . "n gleichzeitig als Gruppen geschaffen! Und wie paffend sind ^Mi-bplatz, als Exerzierplatz für vor allem "die Größenverhältniffe! Es ist nicht und selbst für Kavalleriedivisionen viel gesagt: es könnte das Ideal eines reitender Artillerieabteilung und Dlvisions- Schießplatzes geschaffen werden; es könnte auf ^Ntrain benutzt wird, riesige Ausdehnung diesem Platze sowohl von Süd nach Nord, als Da sind 15 Quadratkilometer auch von Ost nach West geschaffen werden. noch eine geringe Größe. Zur Unter- Das Geländ-, begrenzt von Krakau, Zeißholz, solcher Masten übender Truppen Otterschütz und Grüngräbchen hat einen auch massive Unterkunftsräume ge- Mcheninhalt von 24 Quadratkilometern, in tzi' n werden, die selbst m einem strengen welchem nur zwei einzelne Gebäude stehen: die „,n Kirnen I P^hle von Otterschütz und die Fischzuchtanstalt Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdorf und Umgegend Elbe der 13 jährige Sohn des hier wohnhaften Schlossers Schlegel. Dtz vom Arzte vor genommenen Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Königsbrück. Am morgigen Sonntag findet nachmittags 2 Uhr auf dem Artillerie Exerzierplätze Rennen des ReitvereinS statt. Arnsdorf. Am Mittwoch abend lief in unserm Orte ein herrenloser kleiner schwarzer Rattler unter tollwutverdächtigen Erscheinungen umher. Er versuchte mehrere größere Personen zu beißen und wurde, als er zwei Kinder durch Bißwunden verletzte, erschaffen. Herr Bezirkstierarzt Beyer-Dresden stellte durch Untersuchung fest, daß der erschaffene Hund tatsächlich tollwütig war. Das eine der ver letzten Kinder wird voraussichtlich nach Berlin übergeführt und dort in Behandlung genommen werden. Die erlassenen Vorschriften über die Hundesperre werden genauester Befolgung dringend empfohlen und zugleich darauf hin gewiesen, daß Verstöße auch in allen übrigen Orten, über die die Sperre verhängt ist, unachsichtlich und streng bestraft werden. Ullersdorf. Der seit November vorigen Jahres wegen Vergehens nach § 174, Ziffer 1 verbunden mit Z 176, Ziffer 3 des Strafgesetzbuches in Untersuchungshaft be findliche Lehrer Sieghardt aus Ullersdorf ist durch Beschluß der 1. Strafkammer de» Dresdner Landgerichts außer Verfolgung ge setzt worden, weil nach dem von der König«