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uestem otor US iain. :r Herr erungs- dilli-ste» rtea si. Jahres- se cesden 319 . 439 Kälb" e, zusamni'« für je f >—42 Kalben lk., Schlag Lebendgei»^ 4—72 'M k, SchlaK Lebendgci«^ acht 63 19—54 Un (oO -2,65. «z f) 30^' Zeißer, ne^ lc^, 17Ü rmerikanE 00 bis rs. pro 1000» '38 . preuB , -175, sM ihmische < 126-,. bischer, 4, rusE >00 kx nev" :r grobkör^ 150. inländ^ ,pro 1000^ k-n, 190 b' Leinsaat, p; - 220- 220, Lap>' Nüböl, . 12,00, S 1. v, r,oo-l°-/ i,20.mL 2,00- für Ac^ icrstehen Die „Dttendorfer Zeitung" erscheint Dienstag, Donners- tag und Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährlich , Mark. Durch die Post bezogen ,,20 Mark. Druck und Annahme von Inseraten bi» vormittag w Uhr. Inserate werden mit w Pf. für die Spaltzeile berechnet Tabellarischer Satz nach be sonderem Tarif. Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Atoritzdorf und Umgegend. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" Verlag von Hermann Rühle in Groß-Okrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Okrilla. Nr. 75. Freitag, den 23. Juni 1905. 4. Jahrgang. Oertliches und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, 22. Juni igos. — Am vorgestrigen Abend rückte die hiesige freiwillige Feuerwehr nach Lomnitz aus, da in die dieser Richtung eine größere Rauch wolke emporstieg, aber schon nach kurzer Zeit kehrte die Feuerwehr zurück, da die Rauchmasse dem Dampfschornstein des Herrn Opitz in Lomnitz entstieg und die Alarmierung irrtümlich erfolgt war. — Die Vertilgung der Ackcrdistel. Die Königlicheu AmtShauptmannschasten richten an alle Eigentümer, Nutznießer oder Bewirtschafter von Grundstücken die dringende Mahnung, die Ackerdistel und wenn erforderlich auch andere Distelarten auf den in ihrem Besitze oder in ihrer Nutznießung befindlichen Grundstücken, soweit sie ohne Beschädigung des Pflanzen- bestandeS zugänglich sind. Wiesen, Weiden, Waldblößen und Waldrändern derart recht zeitig zu vertilgen, daß sie in größerer Anzahl nicht im blühenden oder reifen Zustande an getroffen werden. Hierbei ist zu beachten, daß das bloße Abschneiden und Vernichten der Tistelkopfe vor der Reife zwar die Gefahr der Samenverbreitung beseitigt, daß aber dadurch eine Weilerverbreitung durch die Wurzelbrut nicht gehindert wird und daher alljährlich dieselbe Arbeit wiederholt werden müßte. Es ist daher das Ausstechen der Wurzeln wirksamer und vorzuziehen. Hier ist freilich die Tiefe des Ausstichs maßgebend, für den Erfolg, da an den zurückbleibenden Wurzel teilen — bis zu 20 und 25 Zentimetern — neue Stammknospen entstehen und unter günstigen Umständen sich emporarbeiten. — Einnahmen der Königlich sächsischen StagtSeisenbahnen. Nach vorläufigen Fort setzungen betrugen die Einnahmen bei den sächsischen Staatseisenbahnen im Monat Mai 11031600 M. Gegen den gleichen Monat des Vorjahres sind dies 434850 M. weniger. Der Personenverkehr brachte 3 927 600 M. Weniger 827450 M. und der Güterverkehr 7104 000 M. mehr 392600 M. Der be trächtliche Einnahmeausfall im Personenverkehr dürfte in der Hauptsache darauf zurückzuführen sein, daß der Pfingstverkehr im vorigen Jahre in den Monat Mai, in diesem Jahre aber erst in den Juni fiel. — Die Gesamteinnahme vom Januar bis mit Mai ergab 50454252 M Und ist um 485538 M. höher als im selben Zeiträume des Vorjahres. Hiervon entfallen 16486701 M. weniger 502768 M. auf den Personen- und 33967 551 M. mehr 988 306 M aus den Güterverkehr. — Personenwagen III. Klaffe mit Wasch- einrtchtungen. Ein Fortschritt ist mit der Ausstattung von Personenwagen dritter Klaffe mit Wascheinrichtung gemacht worden. Die vom Dresdner Hauptbahnhofe allerdings wohl nur in Schnellzügen laufenden vierachsigen Wagen sind in den Aborten mit Waschtischen versehen, deren Waschbecken umkippbar ein gerichtet find. Zur Erneuerung und Ergänzung des Wassers in den Becken sind außerdem noch zwei umfängliche Wafferkannen vorhanden, so daß der Wasservorrat für längere Strecken ausreicht. UeberdieS sind die Aborträume nach mit Wasserflaschen und Trinkgläsern aus- gestattet. Das Ganze macht einen recht angenehmen und sauberen Eindruck. — Hitzschlag und Sonnenstich gehören mit Eintritt des Sommers zu den öfters vor kommenden Erkrankungen, im Publilum herrscht aber sowohl bezüglich der äußersten Symptoms Wie der Gegenmittel noch immer eine bedauerliche Unkenntnis. Aeußere Zeichen bei Erkrankung an Hitzschlag oder Sonnenstich sind: brennender Dm st, große Mattigkeit, Schwindel, schwacher Pulsschlag und gerötete trockene Haut. In solchen Fällen ist die erste Bedingung, daß der Patient an einen möglichst kühlen Ort ruhig hingelegt wird. Die Kleider Müssen geöffnet und dem Ermatteten schluck ¬ weise Wasser gereicht werden. Nach Anwendung Keser Mittel wird der Anfall sehr bald vor- übcrgehen. Läßt man diese jedoch unbeachtet, o tritt leicht der Fall ein, daß der Kranke das Bewußtsein verliert. Der Atem geht dann im chnellsten Tempo und tritt bei ungenügender Behandlungsweise leicht der Tod ein. Dresden. Der Ausstand der Klempner und Installateure hat seit Mittwoch abend an Ausdehnung zugenommen. Seit Montag treiken einige Hundert unverheirateter Gesellen. Da die Jnnungsmeister wußten, daß auch die verheirateten Gehilfen im Ausstande jenen olgen sollten, beschloßen sie, den noch arbeitenden Gesellen ein Zirkular vorzulegen, auf dem sie sich verpflichten sollten, sich dem Streik nicht anzuschließen. Gleichzeitig wurde ihnen ein Vermittlungstartf unterbreitet. Im Weigerungsfälle sollten alle Gehilfen von den Meistern am Mittwoch ausgesperrt werden. Im Laufe des Mittwoch sind nun an die verheirateten Gesellen von den Meistern die Aufforderungen ergangen. Der größere Teil der verheirateten Gesellen hat sich durch Unterschrift verpflichtet, die übrigen wurden von )en Meistern ausgesperrt. Die Klempner in den Fabriken von.Eschebach, Anton Reiche, Alfred Feilgenhauer usw. kommen bei dem Ausstand zur Zeit nicht in betracht. — Der Arbeitgeberverband der Zigaretten- ndustrie für Dresden und Umgegend hielt am Dienstag iu British Hotel eine Versammlung ab- Es wurde festgestellt, daß die Zahl der Arbeitswilligen täglich wächst. In allen Betrieben werden Lernende eingestellt, so daß der freien Plätze immer weniger werden. Ferner kam zum Ausdrucke, was schon früher betont worden ist, daß die dem Arbeitergeber- verbande angehörigen Firmen einer unab hängigen Vereinigung ihrer Arbeitnehmer unter sich zwecks gemeinsamer Vertretung ihrer Interessen keine Hindernisse bereiten wollen noch werden. — Zum Ausstand der Bootleute. Am vergangenen Freitag wurde in Bodenbach wie dem „Pirnaer Anz-" von dort gemeldet wird, der Sekretär der sozialdemokratischen Schiffer organisation; Deckert aus Magdeburg, welcher den Streik der Bootsleute der Privatschiffer- tranSportgenoffenschaft in Szene gesetzt und Freitag nach Tetschen und Aussig gekommen war, oon der Gendarmerie wegen Uebertretung des Koalitionsrechtes und wegen unbefugter Kolportage (durch Verteilung oon Streik flugzettel an die Schiffer) verhaftet und dem Gerichte eingeliefert. Deckert dürfte im Falle der Verurteilung aus Oesterreich aus gewiesen werdens Kamenz. Der Bezirk Kamenz des Kgl. Sächs. Militärvereinsbundes hält seine dies jährige Frühjahrsbezirksversammlung am 2. Juli nachm. 4 Uhr im Hotel „zum grauen Wolf" in Pulsnitz ab. — Bei der Entlastung eines in einem hiesigen Geschäfte als Buchhalter angestellt ge wesenen jungen Menschen aus Mattendorf wurden größere Warendiebstähle im Werte von ca. 150 Mk. entdeckt. Die sofort ein- geleitetcn polizeilichen Recherchen führten zwar nicht zur Festnahme des Diebes, jedoch zur Wiedererlangung des größten Teiles der ge stohlenen Waren, welche nach einem auswärtigen Orte hier zur Beförderung aufgegeben worden waren. — In Hauswalde wurde der Ortsrichter und Standesbeamte König beim Umspannen der Pferde oon einem der Tiere, das scheute und durchging, zu Boden gerissen und derartig auf den Kopf getreten, daß er kurz darauf starb. Kamenz. Eines vorzüglichen Standes er freuen sich in der hiesigen Pflege die Feldfrüchte. Das fruchtbare Wetter der letzten Wochen hat auch die Futterverhältnisse aufs beste beeinflußt, so daß die Heuernte außerordentlich befriedigt. Eine Folge davon ist die Reduzierung der Milchpreise, die infolge der Trockenheit und des Futtermangels im Vorjahre von 16 auf 18 Pfg. pro Liter erhöht, jetzt aber wieder auf ihren früheren Satz ermäßigt wurden. Hellen darf. Unheil angerichtet wurde am Sonntag Nachmittag durch ein Automobil auf der Straße zwischen Berggießhübel und Hellendorf. Einer Hochzeitsgesellschaft aus Hellendorf, die in mehreren Geschirren auf der Rückfahrt von Berggießhübel begriffen war, begegnete unterwegs ein Kraftwagen, wodurch )ie Pferde eines Geschirres scheuten und das etztere in den Straßengraben geschleudert wurde, wo es zertrümmert liegen bleiben mußte. Den Insassen sind hierbei nennens werte Verletzungen nicht zugefügt worden, wohl aber erlitt der Führer und der Besitzer des Geschirres Quetschungen an der Brust. Die Insassen des Kraftwagens sollen weiter gefahren sein, ohne sich um die Heraus- zeschleuderten zu kümmern. Weinböhla. Hier scheint ein Brand- 'tifter sein ruchloses Handwerk zu treiben. In )er Nacht vom Sonnabend zum Sonntag wurde eine große Scheune des Ortsrichters und Gutsbesitzers Max Quittel samt dem in ihr befindlichen Inventar durch Feuer zerstört. Sämtliche innerhalb der letzten acht oder neun Monate stattgefundenen größeren Brände — es sind das ihrer vier — kamen nicht nur immer in einer Nacht vom Sonnabend zum Sonntag, sondern auch immer zu fast gleicher Stunde zum Ausbruch. Es waren stets ältere landwirtschaftliche Gebäude, welche dem ver zehrenden Element zum Opfer fielen. Wülknitz. Ein tödlich verlaufener Un glücksfall hat sich hier zugetragen. Am Dienstag Nachmittag gingen beim Heuaufladen die jungen Pferde des SchankgutSbesitzeuS durch. Sie waren durch viele Insektenstiche unruhig gemacht worden. Die alte Mutter, Frau verwitwete Buchmann, welche mit auf der Wiese tätig war und die Pferde aufhalten wollte, wurde umgeristen und die Pferde und der Wagen gingen über sie hinweg. Der Tod trat bald ein. Freiberg. Ein vierfacher Brandstifter wurde am Dienstag in der Person des Arbeiters, früheren Tischlers Franz Koch aus Siebenlehn vom hiesigen Schwurgericht zu 10 Jahren Ehrverlust und Zulässigkeit der Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt. Koch hatte am 13. Januar d. I. das Kesselhaus der Odworonnskischen Zünderfabrik, am 5. März einen Rindenschuppen des Lohmüllers Ruscher, am 6. März eine Scheune des Fleischermeisters Heinrich und am 7. März eine Scheune des Fuhrwerksbesitzers Günther in Siebenlehg vorsätzlich in Brand gesetzt und durch diese Brände Siebenlehn in nicht geringe Aufregung versetzt. Der Angeklagte hatte in der .Untersuchungshaft ein umfassendes Ge ständnis abgelegt, er bestritt jedoch während der tzauptverhandlung sämtliche Straftaten. Trotzdem gelang auch der Indizienbeweis derart, daß die Geschworenen sämtliche Schuld fragen mit „Ja" beantworteten. Brand bei Freiberg. Ueber die Tasel- glashütte „Saxonia" ist der Konkurs eröffnet. Das Werk ist eins der größten seiner Art in Sachsen, nach neuestem Stil erbaut und vor etwa Jahresfrist .erst in Betrieb genommen. Die von der Hütte beschäftigte Arbeiterzahl beträgt gegen 200. . Lichtenwalde. Das abgebrannte Lichten- walder Schloß des Oberstmarschalls Grafen Vitzthum von Eckstädt soll nack Plänen des Königlichen Hofbaurates Frölich in Dresden baldigst wieder aufgebaut werden. Chemnitz. Vor der II. Strafkammer des hiesigen Landgerichts wurde am Dienstag der Former Jugel aus Werdau wegen Majestäts beleidigung zu drei Monaten Gefängnis ver urteilt. Die Anklageerhebung ist auf eine Denunziation des eigenen Bruders zurück zuführen, mit dem er einen Streit gehabt hatte. Der Angeklagte hatte dem Bruder gegenüber eine den deutschen Kaiser betreffende beleidigende Aeußerung getan. Chemnitz. Differenzen bestehen zwischen Angestellten und der Direktion der Lokal straßenbahn, die unter anderem ihren Grund in von der Direktion vorgenommenen Ent lastungen und im Aushang eines Plakates in den Betriebsräumen haben, durch die der gewerkschaftlichen Organisation angehörige An gestellte zum Austritt aus dieser bei Strafe des Verlustes ihrer Stellung im Betriebe auf gefordert werden. Auf einen jBrief des ikartelloorsitzenden antwortete die Direktion, daß es bei den von ihr getroffenen Maßnahmen ein Bewenden haben müsse, daß ferner auch )er betreffende Anschlag nicht entfernt werden könne. Es steht somit in Aussicht, daß am I. Juli die Direktion alle gewerkschaftlich organisierten Angestellten entlasten wird. Leipzig. Als einen „würdigen Schluß" kann man das Faktum bezeichnen, daß ein Dieb den Grundstein im Gebäude der ehe maligen Leipziger Bank ausfindig gemacht, in diesen ein großes Loch gemeiselt und dann die im Steine eingemauerten Münzen und Dokumente gestohlen hat. Das in der Kloster gaffe befindliche Gebäude wird zur Zeit einem ilmbau unterzogen. Leipzig. Dem deutschen Patrioten-Bunde ist von der Regierung aufgelegt worden, seine Kommissionäre bei Konventionalstrafe zu ver pflichten, die Lose der Völkerschlachts-Denkmal- Lotterie, auch wenn sie solche nachträglich erst oon dritter Seite bezogen haben sollten, nur zum festgesetzten Preise von 3 M. zu ver kaufen. Die Lose sind in Orten, wo sie weniger leicht umzusetzen waren, nicht selten zu niedrigeren Preisen, sehr häufig aber, wenn die Nachfrage besonders stark war, auch zu höheren Preisen verkauft werden, Crottendorf. Ein Jahr vollendete sich jetzt, seit der frühere Polizeiwachtmeister Schramm den Sparkaffenkassierer Dietze ermordete, und heute noch ist keine Spur von dem Mörder aufgefunden worden. Neustädtel. Ein Brandunglück ereignete sich am Montag Nachmittag in Neustädtel. Es entstand dort auf dem Oberboden des dem Strickmaschinenbesitzer Hermann Häußler ge hörigen Wohnhauses, verursacht durch Knaben welche junge Katzen suchten und dabei Zünd hölzer gebrauchten, Feuer, das sich ungemein rasch verbreitete. Eine im Oberstocke wohnende Witwe Werner konnte sich nur durch einen Sprung aus dem Fenster retten; sie erlitt Brandwunden am Arm. Zwickau. Staatlich genehmigt und unter staatliche Aufsicht gestellt wurde die hier ge plante Sächsische Zieglerschule zur Ausbildung von Meistern und Betriebsleitern für die Ziegelbranche. Als Direktor ist der Ingenieur Otto v. Wilucki ernannt worden. Die Anstalt wird staatlich und von der hiesigen Stadt unterstützt, hat einjährige Kurse und wird am 16. Oktober d. I. eröffnet, Mylau i. V. Ein Unfall beim Spiel er eignete sich hier. Das achtjährige Töchterchen des Appreturarbeiters Voigt schaukelte bei offenem Fenster auf einer Wäscheleine im zweiten Stockwerke. Hierbei zerriß der Strick in vollem Schwingen und das Mädchen stürzte hinaus auf dem Hof. Schwerverletzt wurde es nach dem Krankenhause gebracht; man zweifelt an seinem Aufkommen. Die Familie wird noch um so schwerer betroffen, als erst vor 14 Tagen die Gattin und Mutter zu Grabe getragen wurde. Plauen i. V. Hier stürzte der sieben jährige Sohn des Töpfers Kunz aus einer Höhe von vier Stockwerken ab und erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Der Knabe hatte beim Hinauslehnen aus dem Fenster der elterlichen Wohnung das Gleichgewicht ver loren. Er schlug auf das Hofpflaster auf.