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Onendoner Zeitung V V V UV *v V 8 V V V V V w V V MM Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Nummer 15 " Die »Ottendorfer Zeitung" erschein! Dienr» " tag, Donnerstag und Sonnabend. Der BeHnao-Pret» wird mit Beginn feden Monat» bekannt gegeben. ü Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. » L irgendwelcher Störungen des Betriebe» der " L Zeitung, d. Lieferanten od. d. Defördernng»» «s Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- »» spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der - ü Zeitung od. Rückzahlung d. Bez«g»pretse». - Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29)48. MeftÄWP- ,K MMeWÄ Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte*, »Mode und Heim* und »Der Kobold*. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Mittwoch, den Februar 1925 24. Jahrgang. L Dnzeigrn werd«» an d«v ErscheiruiEta««» m bis spLteft«» » »or«U«ß 1V Utzr io dd« GrsArst»st«ll. m Di« Fefisttzung d« Tlnzetgin»*r»is„ ü wird Lei eintretend«! Rndrrmrg N»»«« L voih« bekaniNgegU»«». L Jeder Bnspruch auf Nachlaß «BW, »a»» - » verv« muH dorr Veml dsff MdsirckAWipD» M Kontur, g«Lt. Gemeinde-Giro-Konto Nr. LSS. Oertliches und Sächsisches. Gttendorf-Bkrilla, den z Februar ,925. — Am vergangenen Sonnabend abends gegen 7 Uhr wurde auf der Dresdner-Straße in der Nähe der Gärtnerei Matthe« ein Automobil mit Steinen beworfen, wodurch die Insassen erheblich verlctzt wurden. Die Täler entkamen unerkannt. — Infolge eines schweren MaschinrndefekteS in der Beilagendruckerei, von der wir unsere Beilagen beziehen, muß die heute fällige Beilage Ausfallen. — Der heutigen Nummer liegt ein Prospekt der Firma Dr. med. Robert Hahn u. Co., Magdeburg über „Salvital" bei. — Was der Februar bringt. Der Februar ist der Faschingsmonat. Als solcher könnte man ihn den Ver- gnügungSmonat nennen, denn während feims kurzcn Daseins — er zählt b.kanntlich nur 28 Tage, daher auch Hornung (tm Altnordischen heißt „hornungr" verkürzt), genannt — regiert er alle die, die sich gern einmal am Nanenseil führen lassen: Prinz Karneval und die heiteren Veran staltungen erreichen die Höhe. Der Fastnächtsdienstog iäll! in diesem Jihre auf den 24 Februar, tun MatthäuStag, der nach dem alten Volksglauben den letzten Schnee und dar letzte Ei« bringen soll. Nah dem hundertjähriger, Kalender wird vom 13. bis 18 Februar Schnee und W nd durch dir Lande fegen, worauf es bi« zum Ende des Monats überaus kalk werden soll. Die günstige Witterung des Januar wird nach dem „100jährigen", der diesmal Ml! der Januarwitterung recht gehabt hat, dis zum 12. Februar Noch anhalten. Sollte der Februar kalte Tage bringen, so bringt er uns doch dem Frühling näher, denn eine volle Stunde länger, als am 21. .Dezember, steht jetzt schon die Sonne am Himmel. Allzu viel Sonne soll im Februar allerdings nicht scheinen, weil dann, einer alten B mernregel Nach, der März um so kälter wird. Die Erfahrung hat b.S- her die Wahrheit des Sprichwortes bestätigt: „Wenn tm Februar die Mücken schwärmen, muß man im März die Ohren wärmen." Dir Mittel- und N ederjagd erreicht mit dem Februar ihr Ende; die Fischerei birtet tm Februar eben so wie im Januar die besten Erfolge. Außer dem Fist- Nachtsdienstag nennt der Februar al« besondere Trge tm Kalender nur noch Aschermittwoch am 25. Februar. Wie schon bemerkt, haben im Faschtngrmonat karnevalistisch« Ver gnügen, Kostüm- und Maskenbälle, dm Vorrang vor anderen Veranstaltungen. Wir nennen hier von den öffenilich-n BereinSfestlichkeiten nur das bedeutendste, da« Oberbayrische Volksfest der Turnvereins „Jahn". — Wie au« Radiokreisen mitgeteilt wird, hat am Sonntag der Dresdner Sender auf Wellenlänge 292 seinen Versuchtdetrteb begonnen. Es wurde da« Konzert des Leipziger Senders durch Drahtaufnahme nach dem diesigen Eenderaum im neuen Rathaus übertragen. Die Tonrein- heit ist bereits sehr gut, und dir von Fachleuten schon an- gestellten Versuche ergaben, daß die Lautstärke der Konzerte auf Deteklorapparaleo mit einfacher Hils«antenne durchaus befriedigend ist. — Dir auf den 2. und 3. Februar anberaumte Ziehung der 1. Zwingerlotterte hat mit Genehmigung des Ministeriums de« Innern aus den 22. und 23 Mai verschoben werden müssen. Trotz eifrigster Propaganda, trotz Hilfe von allen Seiten, war e» leider, in Rücksicht auf den Geldmangel Und die Ueberfüllung aui dem Lotteriemarkte nicht möglich, die 1 M.lüon Lose bis zum vorgesehenen Ziehungstage an den Mann zu bringen. Nachdem nunmehr der Losvertrieb auch in P rußen und in anderen außersächsischen Staaten genehmigt wurde, steht bestimmt zu erwarten, daß die restlichen Lose bi« zum 22. und 23. Mai verlaust sind, so daß dann die Ziehung, die unter kcmm Umständen wirde verschoben wird, endgültig stattfindet. Moritzburg- Eine Neuheit im biesiaen Tierart-»- ist das weiße Damwild, das seit einigen Tagen dort an der Fütterung zu sehen ist. An sich schon eine Seltenheit, die in Deutschland ihresgleichen sucht, bietet das Wild in so unmittelbarer Nähe und doch in der Freiheit des Walder einen reizvollen Anblick. Besonders interessant ist auch da« Verhalten des dunkel gefärbten Wildes und der Hirsche den „Neulingen" gegenüber deren Nahen bei bem bisherigen Tiergartenwild auch heute noch jedes Mal eine große Auf regung hervorruft. G ittersee. Die Kartonnagenfabrik von Rudols Plötz? b'annie am Sonntag Abend nach 11 Uhr bis cus die Umfassungsmauern nieder. Der gerade herrschende Siurm fachte das F uer brsonders an. Alle umliegenden Wehren warm erschienen, darunter die aus Freital und Dresden. Letztere konnte leider nicht in Tätigkeit treten. Infolge mangelhafter Auskunft gegenüber dem Führer, ge riet die Spritze mit ihrem besonders schwerem Hinterteil auf dem Wege zum Baffin in weichen Acker und konnte ge rade wägend des Höhepunktes des Feuers nicht wieder flott gemacht werden. Pirna. Da bei einem herrenlosen Hunde, der einen Radfahrer gebissen hat und später im Stadtteil Posta ver endete, die Tollwut festgestell worden ist, wurde über einen großen Teil des omtshauptmannschafilichen Bezirkes Pi'N darunter an den Dresdner Bezirk angrenzende Ortschaften, die Hundesprrre bis zum 29. April verhängt. Döbeln Auf dem hiesigen Hauptbahnhof wurden seit längerer Zeit Güterwagen erbrochen und beraubt. Di' Di-be halten es auf Unzugsstoffe, Nahrungsmittel, H ushali. aeg nstände usw. abgesehen. Durch rin Familtenmitgli d eines der Beteiligten kamen die Diebereien heraus, woran! die Krimiaalpolizei sieben auf dem hiesigen Hauptbahnhoft bedienstete Gi'iterbodrnirbeitcr und Rangierer verhaftete. Bobersen bei Riesa. Hier versuchte der zurzeit stellungslose Schweizer Wilhelm Klemm vermutlich in einen Anfalle geistiger Störung, am vergangenen Freitag seine beiden Kinder, einen vierjährigen Knaben und ein andert halbjähriges Mädchen, in einer Jauchenambe zu ertränk.n, was aber mißlang. Als dir Ehefrau zum Fernsprecher eilte um die Polizei zu benachrichtigen, versuchte Klemm den beiden kleinen Kindern mittels eines Rassiermesser« die Kehl, m durchschnetden. D m K ab-n gelang zu entfliehen, er blieb demnach ohne Verletzungen. Das kleine Mädchen er hielt einen Schnitt in den Hals, auch versuchte sich der Täter hierauf aus die gleiche Weise zu töten. Es ' gelang, die Schnittwunden, die nicht lebensgefährlicher Natur sind, zu verbinden, worauf beide Verletzte im Kraftwagen nach dem Krankenhaus in Riesa übergeführt wurden. Bodenbach. Ein Arbeiter der Bergmannwerke wollte seinen Revolver einem Arbeitsgenoffrn verkaufen, krachte ihn mit zur Arbeit und putzte ihn in einer freien Minute. Dabei vergaß er, daß noch eine Kugel im Laufe stak, plötz'ich krachte ein Schuß und der Arbeiter Made kürzte zusammen. Die Kagel war ihm in d-n Bauch ge> drungen hat lebensgefährliche Verletzungen verursacht. Taura bei Burgstädt. Eine hiesige Gutsbesitzers- tochter hatte sich vor etwa hwöls Jahren eine Nähnadel in den rechten Oberarm üngestochen deren Entfernung seinerzeit unterblieben war, da der Fremdkörper dem Mävchen nie Be- schwerd-n verursacht hatte. Dieser Tage ist nun der stählerne Eindringling nach zwölfjähriger Wanderung vou selbst am linken Oberschenkel aus dem Körper getreten. Plauen. Am Sonnabend fand der Sturm in de großen Rcklamewand, die an der Außenseite des dritten Stocks des Warenhauses Tietz am Potzplatz wegen der Wnßen Wochr angebracht war, eine willkommene Angriffs fläche. Die etwa 30 Meter lange und gegen 3 Mtter hohe R klamewond winde zerrissen und krachend stürzten Teile de« angebrachten Lattengerüßes ab. Dabei wurden zwei vor» üb-rarh-nde F ouen erheblich v^etzt Okr,Kockel *^r im Laufe eines Jahres in Verkehr gebrachte Alkohol wird auf nicht weniger als 688 000 Hektoliter viel leicht sogar noch knapp geschätzt. Im Laufe eines Jahres wurden von den unermüdlich auf der Lauer befindlichen Zollbehörden auf der See 120 000 Hektoliter beschlagnahmt und gleich an Ort und Stelle dem Herrn der Fluten, Aegir, geopfert. An der kanadischen Grenze, als immerhin an einem verhältnismäßig kleinen Grenzteil, wurden allein 2000 Hektoliter beschlagnahmt. An der mexikanischen Grenze gelang es, 1600 Hektoliter unschädlich zu machen. Auch im Lande selbst blüht, aller schweren Strafen und unentwegten Verfolgungen zum Trotz, das edle und einbringende Ge werbe der Schnapsbrennerei. So wurden in sog. wilden Brennereien ebenfalls in einem Jahre nicht weniger als 14 000 Hektoliter beschlagnahmt. Eine amerikanische Sta tistik veröffentlichte kürzlich interessante Zahlen darüber, wie viele Menschen dem Prohibitions-Gesetz zum Opfer ge fallen wären.. Es sind einige hundert Beamte und etwa das Doppelte an Schmugglern und anderen Ehrenmännern, die ihre teuren Schätze mit dem geliebten Browning in der Hand zu verteidigen suchten und dabei den „Heldentod" fanden. Dafür sind aber — man lese und staune: in einem ganzen Jahr nur fünf Fälle von Alkoholvergiftung mit töd lichem Ausgang in den Staaten nachgewiesen worden. Und das ist immer schon einiges wert. — Glückliches Amerika! Dresdner Schlachtviehmartt. 2. Februar 1925, Auftrieb: 203 Ochsen, 152 Bullen, 165 Kalben und Kühe, 500 Kälber, 537 Schafe, 2079 Schweine. Soldmarkpreise für 50 Kg. Lebendgewicht: Och^N 25—53, Bullen 30—53, Kalben und Kühe 20—53, Kälber 50—74, Schafe 26—53, Schweine 55-75. Die Stallpreise sind nach den neuen Richtlinien der Landesprei«prüfung«ßelle für Rinder 20 o/», für Kälber und Schafe 18 und für Schweine 16 °/„ niedriger al» die hier aufgeführten Marktpreise. Produktenbörse. 2. Februar 1925. Weizen 25,5—26 Roggen inländisch. 25,5—26. Sommergerste 28—30. Haser 20—21,2. Mat« 23,5— 24. Rap« 39-40. Erbsen 27-29. Rotklee 240-275. Trockenschnttzel 12—12,50. Zuckerschnitzel 20—22. Wrizenkleie 16,5—17. Roggenkleie 16,7—17,2. Weizen mehl 39—41. Roggenmehl 40—42. Die Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupinen in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alle» ander« in Mindestmengen von 10000 Kilogramm wgfr. Dresden Vebraurlre -RmiäLinNaus ' sietü stets LeiäirE 8onn- tavMs!