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-KHs/ysn/ M/e v-sts-d»''« d« wird bei »tvtrit«»« U«»«Mta Hu vor-n bltWM-tg««, Jeder «ksvnnh «eck K«ch?A »« To«e1gni«Betrai deoch «a«W »«S« «ch oh« Brm» »st g»M. 1.95 Lon- 15 LU Lwell -5.50 -2.75 )-8.75 3.75 nwit. 5.75 1.50 März, ^elt rt der m Ka> Ueber« U Sorten i»e, nerische nerische Gärten Der- s. w, lls ^c. tSL eiswert die^ 24- Jahrgang. Nummer 30 Mittwoch, den N» März ^925 Oertliches und Sächsisches. Ottendorf-Dkrilla, den w März f9rs. — Bei der Freiwilligen Feuerwehr Süd haben die Herren Steigerzugführer August Schütze und Feldwebel Richard Hornoff eine LOjshrtge verdienstvolle Tätigkeit vollendet. Gelegentlich des am 7. d. M. stattgefundenen 29. Stiftungsfestes wurde den genannten treuen Mitgliedern durch Herrn Bürgermeister Richter das vom LandesauSschuß sächsisch» Feuerwehren verliehene Ehrendiplom mit herzlichen Worten de» Danker und der Anerkennung überreicht. Zwei weiteren Mitgliedern, den Herren Hermann Hornoff und Willy Schmidt, konnten die Abzeichen für 10 Dtenstjahre unter Anerkennung ihren gemeinnützigen Dienste ausgehändtgt werden. Herr Bürgermeister Richter ermunterte diese ver dienten Wehrmännern, ihrem hohen Ideal auch fernerhin die Treue zu bewahren. — Spitzbuben suchten in vergangener Nacht das Kolonialwarengrschäst von M. Herrich heim. Sie ver schafften sich Eingang durch da« Schaufenster und packten zusammen wa« sie für mttnehmenswert hielten. Auch in anderen Geschäften hattea die Spitzbuben Versuche zum Anbruch unternommen. — Unterrichtsbefreiung am Frühjahrsbubtag. Das sächsische Volksbildung-Ministerium hat verordnet, daß An trägen auf UnterrichtSbefreiuvg am Frühjahrsbußtag im Sinne der Verordnung vom 9. März 1925, verbunden mit der Verordnung vom 14. Januar 1924 in der Weise zu entsprechen ist, daß Lehrer und Schüler für die Tageshälfte vom Unterrichte befreit werden, in der sie den Gottesdienst besuchen wollen. — Ungebührliche Gebühren. Das an sich notwendige und zeitgemäße Bestreben, die staatlichen Verkehrsanstalten Nicht länger zu Kostengängern der Reichseinkünste zu machen, sondern sie wirtschaftlich auf eigene Füße zu stellen, hat da zu geführt, di« Monopolstellung, die die Slaatsanstalten ge nießen, zu einem Mißbrauch auf dem Gebiete der Gewinn- stcherung ausarteu zu lassen. Die auf diesem Wege erzielten Einkünfte stehen in keinem Verhältnis zu der Schädigung de» Volksvermögen« und zur Beeinträchtigung des Wirtschaftsleben«, die sie nach sich ziehen. Die Postgebühren lassen in dieser Beziehung außerordentlich viel berechtigte Wünsche laut werden. Bringt doch auch die Neuregelung der Fernsprechgebühren für die große Mehrzahl der Teil nehmer nicht die geringste Entlastung. Der Gebührensatz von 15 Pfennig für da» Gespräch beträgt da» Zehnfache der Friedenskosten, während das durchschnittliche Volksein kommen pro Kops und Jahr von 640 Mark auf 400 Mark gesunken ist. In anderen Ländern bewegen sich die Ge- sprächrsätze zwischen 0,5 und 4,2 Pfennig. Unerträglich hoch sind ebenfalls für den Handel die Gebühren für Eioschreib- und Wertsendungen sowie sür Postanweisungen. Trotz der Ermäßigung nehmen die Au-landSgebühren, wenn man sie in Beziehung zu den erheblich niedrigeren Sätzen anderer Länder stellt, keine Rücksicht auf die Wettbewerb-Möglichkeit des deutschen Außenhandels. Man hat ausgerechnet, daß durch dir Briesspesen allein der deutsche Handel gegenüber dem Ausland um 7,5 Millionen Mark mehr belastet ist, ganz agesehen davon, daß das englische Weltreich für seine Kolonien und die Vereinigten Staaten Jnlandsätze hat. Ane Eingabe des Hansa-Buudes und de« Außenhanoelsvrr- bandes macht auf diese Verhältnisse aufmerksam. Gegen den Einwand der Reichspost, daß der Urberschuß nach dem Nachtragsvoranschlag de» laufenden Etatsjahres nur 36,25 Millionen Mark gleich 2,5 Prozent der Roheinnahme betrage, wendet sich die Eingabe mit dem Hinweis darauf, daß alle Erweiterung«- und Verbesserungranlagen nicht aus Anleihen, sondern au« den laufenden Einnahmen bestritten werden. Die Reichspost, die yon dem Londoner Abkommen in keiner Weise betroffen wird, würde heute Ausländsanleihen zu wesentlich günstigeren Bedingungen bekommen, als zu denen der Dawes-Anleihe. So richtig e« in Zeiten günstiger Finanz- und Wirtschaftslage sein mag, den Besitz der öffentlichen Hand aus lausenden Einnahmen zn mehren, so volktwirtschaftlich verkehrt ist dies in einer Zeit, wo es sich nur dadurch ermöglichen läßt, daß der Privatwirtschaft das Unerläßliche Betriebskapital fortgenommea wird. Es ist zu wünschen, daß der Reichstag sich diesen Vorstellungen nicht verschließt. Medingen. Am 31. Jauuar d. I. wurde in Medingen an einem 13 Jahre alten Schulmädchen, da« sich allein in der elterlichen Wohnung befand, «in schweres Sittlichkeitsverbrechen verübt. Der Täter war ein unbe kannter Andler mit Schnitt- und Wollwaren, der das be- bedauernswerte Mädchen durch Bedrohung mit einem Messer und der Acußerung: „Wenn du schreist, steche ich Dir das Messer in die Kehle" zur Duldung unzüchtiger Handlungen gezwungen hatte. Vor einigen Tagen wurde der Handels mann im Dorfe gesehen und von dem Mädchen erkannt, das die Gendarmerie benachrichtigte, die den Täter fest- nahmen und an das Amtsgericht Radeburg einlieserte. Der Unhold ist mit dem Händler Richard Olesch aus Ober- langendorf in Schlesien, wohnhaft in Dresden, personeneins. Radeberg. Den Tod auf deu Schienen hatte in der Nacht znm Sonnabend das 16 jährige Dienstmädchen Kaulfuß gesucht und gefunden. Am Sonnabend früh fand ein Streckenläufer deu völlig zermalmten Leichnam auf deu Schienen. Der Tod muß sofort eingetreten sein. Radebeul. Am Sonnabend morgens in der 5. Stunde ereignete sich in dem Grundstück Lousienstraße Nr. 10 eine blutige Verzweiflungstat. Der 68 Jahre alte, in der chemischen Fabrik von Heyden beschäftigte Chemiker Hugo May gab plötzlich auf seine in der Mitte der dreißiger Jahre stehende Tochter einen Schuß ab, um die Wisse hierauf gegen sich selbst zu richten. Er fügte sich eine über- aus ernste Verletzung zu. Der rasch herbeigeholt« Arzt Dr. med. Glogner legre Notverbände an. Die Tochter konnte in der Wohnung verbleiben. May mußte im Krankenkrastwagen der Dtaksniffeuanstalt in DrrsdtN zugesührt werden, wo sein Zustand am Sonntag nbrud noch andauernd ernst war. Der Ende vergangenen Jahres erfolgte Tod seiner Frau und wirtschaftliche Bedrängnis hatten ihn zu dem Entschluß getritbeu, die Tochter, die deu Haushalt führte, und sich selbst zu töten. Ein im Nebenzimmer schlafender Sohn hatte, wie auch seine erfreulicherweise nur leicht verletzte Schwester, keine Ahnung von dem Plan« de« Vater«. Meißen. Am Mittwoch nachmittag rief der Chauffeur ein«» durch Brockwitz fahrenden Lastauto« dr«i Knaben zu sich, um Auskunft über den richtigen Weg zu »laugen. Nachdem die Knaben die Auskunft erteilt hatten, sprangen sie auf das Trittbrett de« Wagen«. Der Chauffeur forderte sie auf, herunterzugehen, und einer der Jungen sprang auch ab. Während des Wortwechsels hatte der Chaffeur wahrscheinlich nicht genügend acht auf seine Steuerung gegeben, denn er fuhr an einem Baum an. Bei dem Anprall wurde einer der Knaben lebensgefährlich, der andere sehr schwer verletzt. Oschatz. Vermutlich infolge Brandstiftung wurden hier am Donnerstag das Seitengebäude mit Stallung sowie die Scheune des Mühlenbesttz»« Seibold im Jakobstyal bi« auf die Umfassungsmauern eingeäschert. Dem Feuer fielen auch zwei Pferde, zwei Kalben, ein fette« Schwein sowie Geflügel zum Ofer; außerdem sind Wagen und WirtschaftS- gerät mit verbrannt. Rödlitz bet Lichtenstein. In einer der letzten Nächte wurde in der Strumpffabrik G. Helbig Nachfolger ein verwegen» Diebstahl ausgrsührt, bei dem den in einen Arbettssaal eingrstiegenen Dieben ein ziemlich großer Posten Seidenflor-Damenstrümpfe in die Hände fiel. Lauter i. E. Schulknaben fauden im sogenannten Lumpich einen Tornister mit Gewehrhülsen, Patronen, Sprengkapseln usw. Sie nahmm die Munition mit nach Hause und hantierten damit. Plötzlich explodierte eine Sprengkapsel und riß einem zwölfjährigen Knaben fast die ganze Hand weg. Ein anderes Kind erlitt ebenfalls schwere Verletzungen an der Hand. Chemnitz. Um nach den unsteten Fahrten in Herbergen, Pennen und auf Brttelwegen wieder einmal ein anständiges Quartier zu finden, hatte der schon oft vorbe strafte 33 Jahre alte Arbeiter Bruno Eichhorn der sich um de« befferrn Klanges willen „Handarbeiter" nennt, im übrigen aber in seinem Lrben bither weder mit der Hand noch mit dem Kopse groß gearbeitet hat, Ende Januar diese« Jahres auf altchemnitzer Flur eine große, mit 400 Zentnern Heu, 100 Zentnern Weizen und 60 Zentnern Roggen angefüllte Feldscheune angezündet und von der Ferne seelenruhig den Brand beobachtet. Wenige Tage später hat er sich dann selbst der Kriminalpolizei gestellt. Nun hatte er sich vor dem hiesigen Schöffengericht wegen Brandstiftung zu verantworten und der Richter hatte volles Verständnis für die Berechtigung seine» Wunsches nach einem anständigen Quartier. Er vrrurteilte Eichhorn deshalb wegen einfacher Brandstiftung zu einem Jahre sechs Monaten Gefängnt«. Leider wird die nette Quartierzett um die bereit« verbüßte Untersuchungshaft gekürzt, doch Eichhorn zeigte sich nicht kleinlich und erklärte nach der Urteilsverkündung: „Ich nehme natürlich sofort an!" Dresdner Schlachtviehmarkt. 9. März 1925. Auftrieb: 222 Ochsen, 322 Bullen, 259 Kalb«« und Kühe, 619 Kälber, 1191 Schafe, 2483 Schweine. Goldmarkpreis« für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 24—52, Bullen 26—51, Kalben und Kühe 20—50, Kälber 52—79,Schafe 28—55, Schweine 56—68. Produktenbörse. 9. März 1925. Weizen 25,5-25,7. Roggen inländisch. 25,2—25,7 Sommergerste 26—27,5. Hafer 19,5—21,2. Mai» 22— 23. Raps 38-39. Erbsen 27—29. Rotklee 235—260. Trockenschnitzel 11—11,50. Zuckerschuitzel 19—21. Wrizenkläe 14,3—14,8. Roggenkleie 14,4—15,1. Weizen mehl 36,5—38,5. Roggenmehl 38—40. Die Preise verstehen sich sür 100 Kilo in Goldmark. «irchennachrichten. Bußtag, den 11. März. Borm. 9 Uhr Predigtgotterdienst. ttendorser Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und UmgegM MU den Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der Kobold". Echriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. MeOltW5- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates M WWW amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. - Anzrlzni Z bk s»St« 2 v,« 8 »tÄ SM L »I - Gemeinde - Giro - Konto Nr. UL 8 Die »Ottendorfer Zeitung' erscheint Dien«- 8 2 tag, Donnerstag und Sonnabend. - - Der B»,ng,-Prei» wird mit Beginn jeden Monat» bekannt gegeben. Im Fall« höherer Gewalt <Krieg od. sonst. 2 »» irgendwelcher Störungen de« Betrieb«, der 8 8 Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- 8 - Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Vn- » w sviuch auf Lieferung oder Nachlieferung der »» » Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreise». - Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. OsSpLEßLKS ZchlcksÄ. Noch immer genügt der Entente die Wehrlosmachung unseres deutschen Vaterlandes nicht. Mit abgefeimter Spitz findigkeit suchen die feindlichen Staatsmänner vor allem Frankreichs danach, Deutschland noch mehr zu knebeln und in seinem wirtschaftlichen Wiederaufbau zu stören. Kein Mittel ist ihnen hierzu zu niedrig oder zu ungerecht, — an allen Grenzen des schon arg eingeschränkten und seiner wertvollsten Gebiete beraubten Reiches versucht man deut sches Land und deutsche Schollen gegen jede Rechtlichkeit dem Mutterlande zu entreißen. Ein Eingriff in Deutschlands vitalste Rechte sowohl vom politischen, völkischen, wie auch wirtschaftlichen Standpunkte bedachtet, ist die Abschneidung Ostpreußens von der Weichsel. Hierdurch geht das reiche ostpreußische Agrargebiet seiner wichtigsten Verbindung und Hauptwasserstratze verlustig. Zudem werden urdeutsche Landstrichs mit fast ausschlietzlich deutscher Bewohnerschaft einfach vom Mutterlands getrennt, ohne datz auf die be rühmten Rechte, die selbst der Versailler Vertrag verbürgt, irgendwelche Rücksicht genommen wird. Es ist zu hoffen und zu erwarten, datz auch bei dieser neuen Vergewaltigung durch unsere Feinde noch nicht das letzte Wort gesprochen sein mag. Wir dürfen nie vergessen, datz das, was wir heute vielleicht in einer Stunde der Nachgiebigkeit verlieren, nie mehr zu retten ist, und daß cs keine größere Schande gibt, als treue Landsleute, Volksbrüder, wie sie die Bewohner der deutschen Wsichseldörfer sind, im Stich zu lassen. O/e w/7 od/. U/e/L^ss/. AtzMtEN