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MANBt ZLüNS Nummer 80 Sonntag den ^2. Juli ^925 24» Jahrgang. amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates MU den Beilagen »Reue Illustrierte", »Mode «nd Heim" «rd „Der Kodold". EchrifUeitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeinde - Giro - Konto Rr. 1- - Di« »Ottendorf« 8«üu»a' erscheint Di««- - tag, D»«n«»tag «io Tounadind. 2 D« Vein«»»Preis wird «it Vegimr - j^en Monat, bekannt gegeben. 2 Im Yale höherer Gewalt <KN«g »d. sonst. 2 I irgendwelcher Störungen d« Betrieb«, der - 2 Zeitung, b. Lieferanten ob. d. Beförderung^ z - Linrichtunge») hat b« Begehe, keinen An- - m sprach auf Lieferung ob« Nachlieferung der - 2 Zeitnng ob. Nückprhlung d. Deprg.preife». L Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend ' .... Den Tag, den mW ich noch cMsn. H Den Taz, den möcht' ich noch erleben, Wo Lug und Trug in sich zerbricht, Wo die Verleumder jäh erbeben, k Wo wieder flammt ein Morgenlicht. . Den Tag, den macht' ich noch erleben, t Wo eine Faust die Ketten bricht, I > Die klirrend, schmachvoll uns umgeben, j Daß schamrot wird das Angesicht. t !> Den Tag, den möcht'ich noch erleben, s l Ob dann mein mildes Äuge auch bricht, j ' Wo einig frei die Deutschen leben, ? Sein Urteil spricht Las Weltgericht. I ! ...s" Otto Weddigen. s Amtlicher Teil. Grundsteuer betr. Die 2. Vorauszahlung auf Grundsteuer 1925 ist am 15. Juli 1925 fällig und zur Vermeidung der zwangsweisen Beitreibung bis zum 22. Juli dr. Js. an die hiesige Ortssteuereinnahme abzuführen. Httendorf-HLrilla, am 11. Juli 1925. Der Gemeinderat. Willkommen Turner -cs 6. M.-E.-G.! Zum ersten Male seit Bestehen des Turnvereins „Jahn" ist diesem Gelegenheit geboten, eine größere turnerische Ver anstaltung aurzmüsten und Turner aus dem ganzen 6. Mittelrlbe-Gau als seine Gäste willkommen zu heißen. Schon lange widmen sich die Turnvereinsmitglieder dem notwendigen Vorarbeiten, aber auch die Einwohnerschaft wird e« sich nicht nehmen taffen durch Schmückung des Ortes das ihrige zu tun, um diesen Tag als einen Festtag zu gestalten und die auswärtigen Gäste würdig zu empfangen. Am Vorabend de» Feste« findet für di« bereit« eingetroffenen Wrtturner und Kampfrichter, Gauturnratsmitglieder, Freunde und Gäste ein Begrüßungsabend im Gasthof zum schwarzen Roß statt. Bei dieser Gelegenheit erfolgt gleichzeitig di« Weihe der Fahne des Turnvereins „Jahn". Der eigentliche Festtag — welcher bereit« früh 5 Uhr durch einen Weckruf eingeleitet wird — beginnt um 6 Uhr mit dem Gauoolks- turnen. Die zahlreich gemeldeten Wetturner werden im Laufe de« Vormittags im Dreikampf, Vereinskampf, sowie 10 km Lauf zur Erwerbung des Turn- und Sportabzeichen« ihr bester Können zeigen. Punkt 1 Uhr wird sich der Fest- zug vom OrtSteil Cunnersdorf her iu Bewegung setzen und die Hauptstraßen des Orte« berühren. Nach Ankunft auf dem Platze, der dem Verein von Seiner Durchlaucht dem Prinzen Hermann von Schönburg-Waldenburg in dankens- werter Weise zur Verfügung gestellt worden ist, findet die Sportplatzweihe statt. Jahrelange Arbeit kostete er dem Verein au« dem früheren Waldgelände einen idealen Sport platz zu schaffen. Dank gebührt aber auch allen denen, die in hochherziger Weise zur Vollendung beitrugen, vor allem den Herren Direktoren der Fa. Aug. Walther L Sühne, sowie den Landwirtin, die jederzeit ihre Geschirre kostenlo« zur Verfügung stellten. — Freiübungen und Stillauf der Wettkämpfer schließen sich der Platzweihe an und nehmen sodann die Wettkämpfe ihren Fortgang. Einzel- und Aus- schetdungrkämpfe zeigen den Zuschauern die verschiedenen Sportarten dem sich die Siegerverkündung und der übliche Ball anschließt. Mögen alle Mühen und Arbeiten dadurch gelohnt werden, daß alle Turner und Turnsreuude durch zahlreiche Beteiligung dieses Fest verschönern helfen. Zu gleich begrüßen wir all die erschienenen Festgäste aufs Herz- lichste. Gut Heil! OertlicheS und Sächsisches. Gttendorf-Dkrisia, den ». Juli ;y2g. Hermsdorf. Der am Dienstagabend hier ver unglückte Krastwagenführer ist seinen schweren Verletzungen «rlegm. — Am Donnerstag verunglückte au gleicher Stell« ein Rennfahrer. Er wurde in bewußtlosen Zustande ab- transportiert. Lausa. In der letzten Gemeindeverordnetensitzung kam u. a. ein Gesuch des Gutsbesitzers Ernst Pietzsch zur Vorlage, der in der Nähe des Prinz Hermann-Bad ein Kurhaus mit etwa 60 Betten zu errichten beabsichtigt; er! suchte deshalb um Erteilung der Konzession zum Ausschank alkoholischer Getränke nach. Die Brdürfnikfrage wurde, vom Kollegin« bejaht und beschlossen, da« Gesuch zu befür worten. Klotzsche. Am Sonntag früh in füuftea Stunde iß in der Nähe des Bahnhofe« ein junger Bankbeamter aus Löbau aufgefunden worden, der versucht hatte sich zu erschießen. Der erste Schuß saß unterm Herz und beim zweiten Abdrücken hat die Waffe versagt, sodaß er nach An legung eines Notverbandes nach Dresden in ein Kranken haus gebracht werden konnte, wo er ihm heute wieder besser geht. — Am Donuerrtagvormiltag fuhr auf der Straße Klotzsche—Dresden ein von Kötzschenbroda kommendes Auto gegen einen Prellstein und überschlug sich dabei. Es ist wohl nur der langsamen Fahrt zu verdanken, daß die beiden Jn- saffen nur mit leichten Hautabschürfungen davon gekommen sind. Das stark beschädigte Auto wurde später mittels Lastkraftwagen» nach Dresden gebracht. Radebeul. Die hiesigen Stadtverordneten hatten in ihrer Sitzung vor vier Wochen beschlossen, beim Ministerium des Jnne.n zu beantragen, das Kollegium auf- zulöjen, weil durch die politische Zufammensetzung e« un möglich gewvtdea war, den Haushaltplan zu verabschieden. Das Ministerium des Innern hat jetzt dahin entschieden, den Antraa auf Auslösung abzulehnen, da dis vorgelegten Gründe d ese Maßnahme nicht rrchtfertrgen würden. Sollten sich die Stadtverordneten weiterhin als arbeitsunfähig erweise», so wird die Amtshauptmannschaft veranlaßt, zunächst den Ver such einer Einigung zu machen und alsdann im Wege der Regierung gegen die Stadtgcmeinde Radebeul vorzugehen. Großröhrsdorf. Ein Kugelblitz löste hier ganz eigenartige Wirkungen aus, die fast ans Märchenhafte grenzen. Di- Familie des Bäckermeisters Thomas saß ge rade beim Essen am Tisch, als zum offenen Fenster ein Kugelblitz von der Größe eines Kinderballons hereinge schwebt kam. Er warf allen Leuten die Eßgerüte aus der Hand, ohne sie jedoch sonst zu verletzen, zerstörte die elektrische Lampe, nahm seinen Weg durch die offene Küchen tür und wurde durch dir Wafferleitung angezogeu. Hier platzte er mit furchtbarem Krach und drückte die Küchenwand in den Hof hinaus, sodaß ein metergrobes Loch entstand. Bei einem später auftretenden Gewitter schlug der Blitz in den Mtttelgasthof, wo er an der Außenwand den Putz her- unterriß, ohne in da« Gebäude selbst einzudringen. Bautzen. Noch erregt der Totschlag an der Ehefrau des Gastwirt« Brösel in Oberkaina die Gemüter, da durch schwirrt die Kunde von einem neuen Verbrechen in dem nur vier Häuser umfassenden Nachbarort Suppo di« hiesige Gegend. Dort sand man den Wirtschaftsbefitzer Kuhmann, Vater von fünf Kindern erhängt auf. Die Leiche wies einige Messerstiche in der Brust auf. Anfang« nahm man an, daß rr unter Last der wirtschaftlichen Verhältnisse Selbst mord begangen habe, doch ließen Blutspuren im Erdgeschoß darauf schließen, daß der 43 Jahre alte Mann einem Ver brechen zum Opfer gefallen sein muß. Dir sofort «tugeleitetr Untersuchung ließ rr als wahrscheinlich erscheinen, daß ihm die Sttchverletzungen, während er auf dem Sofa schlief, von dritter Hand beigebracht worden find. Vermutlich ist er aufgestanden, um sich zu wehren, aber zufammengebrochcn. Der Täter hat versucht, die Leichr an einem Haken über der Stubentür aufzuhängen, um einen Selbstmord vorzn- täuschen. Da aber der Haken brach, hat er sie auf den Boden geschleppt und dort aufgehängt. Unter dem Verdacht der Täterschaft wurde Donnerstag vormittag die Ehefrau des Ermordeten, die sich in anderen Umständen befindet verhaftet und dem Bautzncr AmtSge-ichtSgrsängniS zu^efüht. Die Familicnve.hältnisse de« Eh pasrrS sollen keine besvLdrrs guten gewesen sein. Die L ichr wurde nach Bcutzen zur Obduktion gebracht. Zittau. Ein vorgeschichtlicher Bronzebeil wurde vor kurzen im Walde bei dem Luftkurort Jonsdorf aus Wallers dorfer Revier am Buchberg bei AufforstungSarbeiten von einem Arbeiter gefunden und durch den Oberförster Thiel an da» Zittauer Stadtmuseum abgeliefert. Da« Fuudstück ist sehr gut erhalten und bildet ein ganz besonders« Schmuck stück der vorgeschichtlichen Abteilung. Die Fundstelle liegt am Nordabhange de« Buchberges in einer Höhe von 430 bi« 440 Meter, etwa eine halbe Stunde von den Hainen entfernt, in denen im Jahre 1667 das Niederdorf von Neujonsdorf am Südostabhang de» Buchberges angelegt wurde. Manche Chronisten vermuteten darunter „heilig« Haine", alte vorgeschichtliche Opferstätteu. — Ein schweres Autounglück ereignet« sich iu der böhmischen Grenzstadt Böhmisch-Leipa durch die grobe Schuld eines Eh äusser«. Al« eine« Abends ein« große An zahl Einwohner des Städtchen auf dem Fubstege de« Marktes erging, raste plötzlich au« dem Dunkeln, von Alt- Lcipa kommend, ein Lastauto ohne Licht gegen den Markt platz heran und fuhr in die am Fußstege befindliche Menge hinein. Die Folge davon war ein Schwerverletzter, au dessen Aufkommen gezweifelt wird und mehrere Leichtverletzte. Die Menge geriet in Aufregung und ging gegrn den Chauffeur vor. Auf dem Lastauto befanden sich Mitglieder «ine» tschechischen Sokolvereins, die sich auf dem Rückwege von einem Arbeiterturufeste befanden. Lauenhatn bei Crimmitschau. Einen betrübten Ausgang nah« d a« Vogelschießen, da« der Gesangverein Lauenhain-Hartha im Anschluß an die Bannerweihe anläßlich des 50 jährigen Bestehens veranstaltete. Beim Schießen mit der Armbrust wurde da« fünfjährige Söhnchen de« Lehrer« und Kantors Aurich in Lauenhaiu so unglücklich getroffen, daß der Bolzen in der Stirn des Kleinen stecken blieb. Ob wohl nach dem Herauszieheu de« Geschosse« da« Gehim heraus quoll, hofft Dr. Gast, der Chirurg im Stadtkranken- Haus Crimmitschau, wohin der Knabe sofort gebracht wurde, das bedauernswerte Kind am Leben zu erhalten. Wieder eine Mahnung, daß auch bei den harmlos aussehendeu Vogel abschießen alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen werdrn müssen. Chemnitz. Beim Ausschälen von Knoch«» im väterlichen Schlachthause glitt dem 21jährigen Fleischerge hilfen Kurt Lützner da« Messer mit solcher Wucht au- der Hand, daß die Schlagader am rechten Oberschenkel glatt durchschnitten wurde. Ehe dem Schwerverletzten Hilfe ge bracht werden konnte war der Tod durch Verblutung einge treten. MWck -MM mÄNÄM Mrchennachrichte«. Sonntag, den 12. Juli. Vorm. 9 Uhr Predigtgottrsdienst. Vorm. Vs 11 Uhr Kindergotterdienst. Hierzu eine Beilare.