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Ottendorfer Zeitung LokalanZeiger und AnZeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Stömngen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs preises. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 5 H/. Alles weitere über Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste 3. Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlaß- anspruch. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zu Radeberg. Hauptschristleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Postscheckkonto: Leipzig 29148. Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Verantwortlicher Anzeigenleiter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 136. Nummer 14 Fernruf: 231 HerINches und Sächsisches. Vttendorf-Mkrilla, am zp Januar <935. — Auf die öffentliche Aufforderung zur Abgabe von Steuererklärungen in der Nummer vom 27. Januar 1935 wird nochmals besonders hingewiesen. Danach sind die Steuererklärungen spätestens bis 28. Februar 1935 einzu- reichen. Llnrut Zttarrvmger von heule. (Zu seinem am 3. Februar im Sarrasani-Bau in Dresden beginnenden Gastspiel). Soll die wahre Schönheit des ganzen menschlichen Körper», nicht die des wohlgepflegten Gesichts, nicht untergehen, sollen Achtung und Verständnis de» Menschen vor der vollendeten Schönheit der Tiere erweckt und gehoben werden, dann brauchen wir dazu notwendig den Cirkua Straßburger von heute. Dort sehen wir auserlesene wahre Körperschönheit, gepaart mit Kraft, Gewandheit und Geist, zu höchster und friedlicher Leistung entwickelt. Darin liegt die unerhörte Stärke des EirkuS Straßburger. Dieses Riesenunternehmen ist technisch mit allen Errungenschaften bis in jede Einzelheit glänzend ausgerüstet. Die artistischen Leistungen de» Cirku» Straßburger auf jeden nur denkbaren Gebiete, Musik und Beleuchtung und Material stehen auf einer Höhe, wie sie da» staunende Auge noch selten gesehen hat und immer wieder sehen muß. Der Riesencirkus Straß burger ist nicht eine wahllose Maffenschau wie Barnum und Barley, sondern eine vollendete Großstadt ganz großen For- mat» und trägt den Ruhm deutscher Schaffenskraft über alle Kulturländer der Erde. Wir können stolz darauf sein, das Deutschland selbst in Zeiten schwerster Wirtschaftsnot ein Unternehmen Straßburger hat, welches der Welt nicht ge wöhnlichen Cirkuü, sondern höchste Leistungen zeigen kann. Zeichenwettbewerb 'm den Schulen zur Förderung des Winierhilsswerkes <lpr.) Um auch ichon die schulpflichtige Jugend an der gemeinschastsbildenden Arbeit des Winierhilsswerkes teil nehmen zu lassen, wird vom Reichsminister für Volksaus klärung und Propaganda ein Zeichenwettbewerb veranstal tet, der geeignet ist. den Gedanken der Winterhilfe in der Jugend zu stärken und das Werk zu fördern. An diesem Heichenwettbewerb werden nach näherer Anordnung des sächsischen Volksbildungsministers auch die sächsischen Volks- und höheren Schulen teilnehmen. Steuer- und Gebührensreiheit von Wohnungsbauten (lpr.j Die Sächsische Regierung hat die Geltungsdauer des Geseßes über die Steuer- und Gebührenfreiheit von Wohnungsbaulen bis zum 31. Dezember 1936 ver längert. Damit werden erfreulicherweise die wesentlichen Erleichierungen. die dieses sächsische Gesetz den Baulustigen gewährt, aus weitere zwei Jahre dem Wohnungsbau in Sachsen zugute kommen. - Schonung der Leimringe an den Obstbäumen slpr.) In der Nähe von Ortschaften ist es wiederholt - vorgekommen, daß die Leimringe von den Obstbäumen der Staatsstraßen abgerissen worden sind. Cs liegt die Vermu- wng nahe, daß die Täter Kinder und Jugendliche sind, die Ober die Bedeutung der Leimringe an den Obstbäumen nicht unterrichtet sind. Die Schüler sind deshalb aus Anord nung des sächsischen Ministers für Volksbildung in den Schulen aus die Bedeutung der Leimringe an den Obst- bäamen hinzuweisen, damit die im Interesse der Obstver- lorgung getroffenen Maßnahmen nicht durch Unkenntnis äbgeschwücht werden-, auch die Eltern müssen zu Haus in diesem Sinn aus ihre Kinder er^iekeriick einwirken. Zum Landesmüllermeister ernannt Vom Reichsmüllermeister ist in Berlin der Inhaber der Stadtmühle in Neustadt (Sachsens, Edmund Kahlert, zum Landesmüllermeister für den Freistaat Sachsen ernannt worden. Dresden. Fünfzig Mütter erholen sich. In der Heimstätte Gleesberg bei Schneeberg sind durch die Kreisamtsleitung Dresden der NSV fünfzig Mütter für vier Wochen zur Erholung untergebracht. Vier Wochen lang können diese Mütter, deren Leben Entsagung und -orgen bedeutete, in dieser herrlichen Winterlandschäst aus- Pannen und Erholung finden. In Anwesenheit des Kreis- Esters Walter und des Kreisamtsleiters Spiegelberg wurden eder Mutter ein Taschengeld von 5 .^/k, 15 Gebind Wolls owie ein Bild des Führers als Andenken an diesen Erho lungsaufenthalt überreicht. Dresden. 200000 Lebensmittelgutscheine verteilt. Aus Anlaß der Wiederkehr des Tages der nationalen Erhebung wurden im Kreisgebiet Dresden durch vie Nationalsozialistische Volkswohlfahrt insgesamt 198 099 ^ebensmittelgutscheine im Wert von je einer Reichsmark «vnderspende an unterstützungsbedürftige Volksgenossen Freitag, den 1. Februar 1935 Sonderveranstaltungen vor und nach dem Jahresaus- verkauf verboten Der Führerrat der sächsischen Wirtschaft bringt in Er innerung, daß auch anläßlich des diesjährigen Jnventur- verkaufs alle Sonderveranstaltungen vier Wochen vor Be ginn und vier Wochen nach Beendigung des Jnoenturver- kaufs verboten sind. Dresden. Wieder 5000 AM gewonnen. Bei einem der „Grauen Glücksmänner" zog ein hiesiger Ein wohner ein Los der Winterhilfslotterie und damit 5000. Dresden. Doppelselbstmord. Auf den Gleisen zwischen Pieschen und Trachau ließen sich zwei junge Leute von einem Personenzug überfahren-, sie waren sofort tot. Die Personalien der Lebensmüden sind noch unbekannt, ebenso die Gründe der Verzweiflungstat. Der Mann ist etwa zwanzig, das Mädchen zweiundzwanzig bis fünfund zwanzig Jahre alt. Dresden. Er betrügt alte Leute. Die Krimi nalpolizei warnt vor einem etwa 25 bis 30 Jahre alten Mann, der sich mit älteren minderbemittelten Personen in Verbindung setzt und ihnen vorschwindelt, daß sie unterstützt werden sollen; er beruft sich hierbei aus die Technische Not hilfe und den Reichslustschutzbund. Diese Angaben sind unwahr. Für seine „Bemühungen" fordert er Entschädi gungen bis zu 5 die er auch in mehreren Fällen erüielt. Dresden. Gutgelungene Luftschutzübung. Zum erstenmal wurde hier eine Lustschutzübung durchge führt, in die auch einige angrenzende Gemeinden einbezogen worden waren. Um 21 Uhr verlöschte ein Teil der öffent lichen Beleuchtung, um damit den ersten Teil der Uebung, die „oingsschrönkt- Vatonchtung". ZI! kisginnen: sämtliche Schaufenster, Lichtwerbungen und andere Lichtquellen ver löschten, die Häuser lagen mit ihren durch Decken, Packpapier und andere Hilfsmittel abgeblendeten Fenstern im Dunkel. Kraftwagen, Radfahrer usw. fuhren mit abgeblendeten Lichtern. Die wichtigsten Verkehrspunkte, Kreuzungen und Gefahrenstellen, waren durch nach oben abgedeckte Schutz lampen gekennzeichnet. Der Verkehr wickelte sich ohne Unfälle ab. Um 22 Uhr trat die völlige „Verdunkelung" ein; in kurzer Zeit verlöschten alle noch brennenden Stra ßenlichter. Der Straßenbahnverkehr stand still, die Kraft fahrzeuge fuhren ohne Licht und die Bevölkerung ver schwand von den Straßen, in denen die Totenstille bis 22,30 Uhr anhielt; dann setzte die „eingeschränkte Beleuchtung" ein. Um 23 Uhr war die Uebung beendet. — In einer Be kanntmachung des Polizeipräsidiums wird diese erste Ver dunkelungsübung als gut gelungen bezeichnet. Dieser Erfolg bestätiget besonders, daß alle Kreise der Bevölkerung regste Mitarbeit geleistet haben. Das Polizeipräsidium dankt allen an den umfangreichen Vorarbeiten beteiligt gewesenen Stel len sowie der Bevölkerung und den während der Uebung eingesetzten Hilfskräften der Polizei für die wertvolle Un terstützung. Tharandt. Das „Goldmacher-"Schloß durch Feuer beschädigt. Vermutlich infolge eines Schorn steinschadens im hiesigen Schloß, das durch den „Goldmacher Tausend" eine traurige Berühmtheit erlangte, entstand ein Feuer, das sich im Dachgeschoß und in den darunter liegen den Zimmern ausbreitete. Es ist bedeutender Schaden entstanden; der jetzige Besitzer, ein Fabrikbesitzer in Penig, hatte erst in letzter Zeit das Schloß innen und außen voll ständig neu vorrichten lassen. Freiberg. Auflebende Wirtschaft. In der Bezirksausschußsitzung, an der auch der neue Kreishaupt mann, Freister von Eberstein, teilnahm, teilte Amtshaupt mann Dr. Uhlig zur Arbeitsmarktlüge im Bezirk mit, daß für die nächste Zeit eine erhebliche Besserung zu erhoffen sei, weil es gelang, einige namhafte Betriebe in den hie sigen Bezirk zu ziehen. Kreishauptmann von Eberstein bezeichnete es als seine vornehmste Pflicht, sich von den Verhältnissen in der Kreishauptmannschaft durch Augenschein zu überzeugen. Olbernhau. Erfolgreiche Arbeitsbeschaf fung. Dank der unermüdlichen Bestrebungen zur Bekämp fung der Arbeitslosigkeit konnte hier die Zahl der Wohl- fahrtserwsrbslofen um 88 v. H. gesenkt werden. Marienberg. D a ch st ü h l b r a n d. In der früheren Wurstfabrik Mühl, in der sich jetzt eine Metallwarenfabrik befindet, brach aus bisher unbekannter Ursache ein Brand aus, dem der ganze Dachstuhl zum Opfer fiel. Der Schaden wird als beträchtlich angegeben. Werdau. Glück erhalten und Glück gespen det. Füns Wohlsahrtsempfänger opferten je einen Groschen und ließen durch einen kleinen Jungen ein Los beim „Grauen Glücksmann" ziehen und damit — 500 Die glücklichen Gewinner, die in ihrer jahrelangen Arbeitslosig keit Not kennengelernt hatten, legten nun zum zweitenmal zusammen, um dem kleinen Glücksjungsn, dessen Eltern ebenfalls stark zu kämpfen haben, einen neuen Anzug zu kaufen und ihm außerdem Bargeld in die Hand zu drücken. DA. 1.3540s 34. Jahrgang Bannführer Gauber wurde als neuer Führer des Jung bannes 1/101 der Gefolgschaftsführer Erich Ludwig einge setzt. Ludwig führte bisher den Unterbann 1/213 (Borna). Grimma. Zwölfjähriger Lebensretter. Auf dem Großen Kirchteich in Grethen brach ein zwölf jähriges Schulmädchen durch das Eis und ging unter. Der zwölfjährige Volksschüler Ernst Heinze konnte mit Hilfe einer Leiter unter eigener Gefahr das Mädchen vor dem sicheren Tod des Ertrinkens retten. Leipzig. Ins Zuchthaus. Wegen Unterschlagung und Untreue wurde Alwin Stollhof von der Großen Straf kammer des Landgerichts zu einem Jahr drei Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. Stollhof hatte als Blockwart Winterhilfsabzeichen verkauft und das Geld für sich verbraucht, auch Parteigelder ein- kassiert und nicht abgeliefert. Der Angeklagte, der sich in keiner wirtschaftlichen Notlage befand, veruntreute insge samt 700 in kurzer Zen. Leipzig. DasGaslichtfeiertJubiläum. Am 29. Januar 1835, also vor hundert Jahren, wurden hier um 6 Uhr abends zum erstenmal Kandelaber mit Gas laternen vor der stillgelegten Glockengießerei in der dama ligen Holzgasse (jetzt Sternwartenstraße) in Betrieb gesetzt. Mit Genehmigung des Rates wurde dieser Versuch durch- peführt, und zwar unter Verwendung von sogenanntem Knochengas, das aus Knochenabfällen erzeugt worden war. Annaberg. Betriebsschließung wegen Min dergewicht. Die Kreishauptmannschaft Chemnitz hat die Schließung der unter der Firma Gebr. Gehler hier be triebenen Kostlenhandlung angeordnet, weil die Firma ihre Kunden durch Lieferung von Mindergewicht geschädigt hatte. Airckkera,. Noch Wolko.lt In Woskersarün starb der Gutsauszugler Hermann Hirsch, em Kampfer von 1870/71. Der weit und breit geachtete Entschlafene ent stammte einer alten Wolfersgrüner Bauersfamilie und war Mitbegründer und 27 Jahre lang Vorsitzender des Krieger vereins und auch Ehrenmitglied des Landwirtschaftlichen Vereins. Zwickau. Selbstmordversuch durch Brand stiftung. In Voigtsgrün war die Feldscheune des Guts pächters Schubert in Brand geraten. Wie das Kriminalamt mitteilt, ist der dreiunddreißig Jahre alte wohnungslose Otto Härtel aus Planitz unter dem Verdacht der Brandstif tung festgenommen worden. Härtel Hab die Brandstiftung zu und erklärte, des Lebens überdrüssig gewesen zu sein; er habe in den Flammen umkommen wollen. Werdau. Zugunsall. Die Nachrichtenstelle der Reichsbahndirektion Dresden teilt mit: Am 29. Januar um 19 Uhr entgleiste die Zuglokomotive vom Personenzug 853 bei Kilometer 68,4 der Strecke Leipzig—Hof zwischen Werd au und Crimmitschau mit einer Achse durch Bruch und Abspringen des vorderen linken Radkranzes. Verletzt wurde niemand. Das Gleis Hof—Leipzig war etwa drei Stunden gesperrt. Der Betrieb wird zwischen Werdau und Crim mitschau eingleisig aufrechterhalten. Werdau. Opfer der Straße. Der 39 Jahre alte Fabrikarbeiter Kurt Lenk stieß mit seinem Fahrrad in der Plauenschen Straße mit einem Kraftwagen zusammen und zog sich eine anscheinend nur geringfügige Kopfverletzung zu. Nach mehreren Stunden stellten sich Erbrechen und Bewußtlosigkeit ein und Lenk mußte dem Krankenhaus zu geführt werden, wo er, wahrscheinlich als Folge einer Ge hirnblutung, starb. Grober Erfolg der Betriebsappelle Das Presse- und Propagandaamt der Deutschen Arbeits front, Gau Sachsen, teilt mit: In fünfhundert großen sächsischen Betrieben fanden am Mittwoch auf Veranlassung der DAF im Anschluß an die Arbeitszeit mustergültige Betriebsappelle statt, die Betriebs sichrer und Gefolgschaften im Gedenken an den historischen 30. Januar 1933 vereinten. Hunderttausende sächsischer Ar- - beitskameraden und Arbeitskameradinnen hatten sich frei willig zusammengefunden, um den Jahrestag der Machtübernahme feierlich zu begehen; sie bekannten sich überall begeistert zu Adolf Hitler und seiner Bewegung. Die Redner der NSDAP und der DAF, unter denen sich auch überall die Kreisleiter befanden, ernteten jubelnde Zustimmung, als sie die große Bedeutung des Tages für die schaffenden deutschen Menschen schilderten; sie sprachen weiter über die großen weltanschaulichen Auf gaben der DAF und legten den wahren Sinn und Zweck der Vetriebsappelle dar. Ihre Aufforderung zur uner schütterlichen Gefolgschaststreue gegen über Adolf Hitler, zu Kameradschaft und weiterer Mitarbeit fiel auf fruchtbaren Boden. Der Gedanke der Gemeinschaft, der feine letzte und höchste Krönung im Betriebsappell findet, hat allenthalben weiter Fuß gefaßt und an Boden gewonnen. Dies ist zwei fellos die größte Rechtfertigung dieser fünfhundert großen Appelle, zu denen sich überall noch zahlreiche kleinere gesell ten, die nicht gemeldet worden waren.