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»d« s«ü S«l. »«rt »ra«t m» > eia da» Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 DZ W- Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 5 Alle« weitere üb« einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der HW Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste. Anzeigen-Annahme bi» 10 Uhr vor» Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen mittags des Erscheinungslages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine DrwÜH» Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergletch erlischt sed« Richly preist«. anspruch. Diese Zeit»«, »erüstentlicht bi« amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und de« Finanzamte« ,« Radeberg. Postscheckkonto: Dresden 18488. Druck und Verlag: Buchdruckerei Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 881. — Fernruf: 281. Nummer 8 Donnerstag, den 18. Januar 1940 39. Jahrgang _ „ ' altung n" berichte! ien, Bauer mbmen zur >ei von der silügelwin- io ist man Igethalkung bhängig zu oßer Nach. Verteiler im ite Jung- und durch ebe weiter- ringen, vast mvung von bisher im en fährlich Sachsen ein- :ehen dazu gänie selbst e Nachsrage zenzutreten, svolle frei- Sänjemäster chltiere ein« isten gegen der im kla» prozentigek Erfahrung, n Verhält« e zur Ber ten Gänse« ißen, haben iem Fleisch üusgewach- l der Regel ht allzusehr ima. Äarum M ekamberlsln — premierminMer? Mit einem erstaunten Kopsschütteln hat die Welt Chamberlains Erklärungen vernommen, daß der britische Kriegsministe^ deshalb ausgebootet werden mutzte, weil er „zu große Fähigkeiten" besaß Merkwürdigerweise bat das englische Unter haus nicht mit dem Kc-P geich inelt Es mutz also diese Erklärungen über die Ouaü täten, die ein englischer Mini ster besitzen muß, als ganz in Orrmiug befunden haben. Jetzt müssen wir beschüm! gegeben daß wir offen bar voliüich doch völlig ungebildet sind. Wie primitiv wir doch denken' Der Premierminister der „ältesten Demo kratie der Welt" belwn uns: Ein Minister dar; gar keine großen Fälligkeiten besitzen im Gccicmcil n -nn er 'm auf- wcist, wird er sofon unbarmherzig <.us -ei em Mtn'stcr- amt entlasten Wie Lckuppen fällt es uns fetzt von den Augen! Run endlich versieben wir alles, was uns bisher so rätselhaft geblieben war. Jetzt begreifen wir endlich, weshalb z. B. Winston Churchill Erster Lord der Admiralität wurde. Daß wir darauf nicht schon früher gekommen sind, daß sein Mangel an Fähigkeiten ihn im englischen Negierungssysiem zu einem solchen Posten prädestinieren mutzte! Jetzt begreifen wir auch, weshalb Anthony Eden eine so erstaunliche Karriere gemacht hat Alle Welt fragte sich damals: Wie ist es möglich, daß dieser Mann Minister wurde. Herr Chamberlain hat jetzt die Antwort gegeben, weil er eben keine besonderen Fähigkeiten besitzt, deshalb wurde er Regierungsmitglied. Und jetzt endlich bekommen wir auch eine Vorstel lung davon, warum die englische Regierung in ihrer Krieasführung gegen Deutschland so „erfolgreich" ist. Nicht die Fähigkeit, sondern die Unfähigkeit ist ja nach Herrn Chamberlain die Voraussetzung, um in England regieren zu können! Vor allen Dingen aber verstehen wir jetzt auch, wes halb Herr Chamverain selbst — britischer Pre mierminister ist. Er selbst hat es uns verraten. Ob allerdings seine Kollegen diese Erklärung, warum sie auf ihren Ministerstühlen sitzen, sehr gerne gehört haben, möchten wir noch bezweifeln. Es war sicher von Herrn Chamberlain keine Meister leistung, das Geheimnis der englischen Reaierungsme- thode so offenherzig auszuplaudern. Das Dilemma, die wahren Gründe für die Zurücknahme des Juden Bclisba vertuschen zu müssen, har ihm diesen Streich gespielt. Nicht wahr, Herr Chamberlain? Aber, wie gesagt: „Keine Fähigkeiten" — Womit wir denn auch der weiteren Entwicklung ruhig ins Auge sehen können. „Italien muß bereit lein" Der faschistische Parteisekretär Minister Muti hat anläßlich eines Gauleiter-Rapports einige grundlegende Richt linien für die zukünftige Parteitätigkeit ausgestellt. Die Partei halte an der antidemokratischen und antibürgerlichen Aktion unverändert fest. Die noch über lebenden Tendenzen zum geruhsamen und bequemen Leben^um leeren Geschwätz und zum Pazifismus müßten mit allen Mit teln und durch das Beispiel der Parteiführer bekämpft werden. Die kürzlich erfolgte „Ablösung der Wache" dürfe kei nesfalls als ein Kurswechsel ausgelegt werden. Eine solche Auslegung könne nur den Wunschtraumen jener entspre chen. die aus geistiger Einstellung oder aus schlechtem Glauben heraus den Trümmern überalterter Systeme angehörten, die längst geschichtlich wie praktisch liquidiert seien. „Der auto ritäre und totalitäre Etil des Faschismus wird viel mehr sowohl dem Wesen wie der Form nach in bezug auf die Grundpfeiler des Imperiums, der Rasse und der Au tarkie stärker betont werden." Man dürfe sich nicht der Illusion hingeben, daß die derzei tige Haltung Italiens gegenüber dem Konflikt ewig dauern Werde. „Das faschistische Italien kann in jedem Augenblick in die Lage kommen, aus Notwendigkeit oder aus Pflicht zu den Waffen zu greisen. Es mutz also materiell und vor allem kseistig bereit sein. Hinzugefügt muß noch werden, daß es dbsurd und gefährlich ist, Genugtuung über kürzlich erfolgte in ternationale Sympathiekundgebungen zu empfinden, die weder gerechtfertigt noch begründet sind und auch nicht den wahren Gefühlen des italienischen Volkes entsprechen, das gelernt hat, die Geschichte, die es in letzter Zeit dramatisch miterlebte. nicht iu vergeßen." , In dem innerpolitischen Teil seines Rapportes hat Partei sekretär Minister Muti die Gauleiter und Ortsgruppenleiter dufgesordert, ihre politische Feinfühligkeit immer mehr iu entwickeln und die Tragweite getroffener Maßnahmen dem Volke zu erklären, damit keine Mißverständnisse und noch weni ger unnötige Besorgnisse entstehen Weiter hat er sie aufgesor- dert. über die Stimmung der öffentlichen Meinung in ihren Provinzen bezüglich der Rückwirkung sowohl der mternutio- dalen wie auch der nationalen Ereignisse zu berichten. Krieg der englischen Plutokratie gegen den deutschen Arbeiter Das tschechische Blatt „Ceske Slovo" stellt in einem Rückblick über den bisherigen Verlauf des Krieges fest, es zeige sich immer deutlicher, daß es heute um das Schicksal des britischen Weltreiches gehe. Es scheine daß jeder Kom promiß zwischen Deutschland und den Westmächten ausgeschlos sen ser. Es beginne mit dem neuen Jahre ein unerbittlicher Kampf zwischen England dem der Reichtum der ganzen Welt zur Verfügung steht und Deutschland das aus der Kratt »einer Menschen und dem unbeugsamen Lebenswillen »eines Volkes kämpft und handelt. Im Herzen Europas ist. jo schreibt das tschechische Blatt, eine grundsätzliche Wandlunq der Anschauun gen eingetreten. Vie ven Menschen und seine Arbeitskraft Höber eimchätzt als Gold. Der Kampf zwischen England und Deutsch land sei daher ver Kamps der gesättigten und egoistischen Erog- sprecherei gegen das zielbewußte deutsche Arbeiter- tum. der Krieg ver plutokratischen Aussauger gegen ven wah ren Sozialismus des arbeitenden Volkes. JtalienMe Jugend in Garmisch Aus Einladung des Jugendführers des Deuischcn Rei ches wird an den Winterkampfspielen der Httler- Juaenv. die in ven Tagen vom 18. bis 26. Februar vurcbqc- ttihn werden, auch eine Abordnung der faschistischen Jugend- oraanisation reilnehmen, um einen Länderkamps gegen die HJ-Skiläuser zu bestreiten. Die Italiener haben fünf ihrer besten Jungen für den Absahrt-Torlauf, das Springen und den Langlaus aus den Jahrgängen 1921 bis 1925 angcmel- dei Das Programm dieses Juqendländerkampses wird in die Meisterschaftsentscheidungen eingebaut werden. Was nutzen die Klagen der englischen Gewertschasien? Das ständige Ansteigen der Preise in England ' Hai wieder einmal die Gewerkschaften auf den Plan ge rufen Der Generalrai der Gewerkschaften forderte eine schär fere Preiskontrolle und Ueberwachuna der Kriegsgewinne, „da- ! mit vie inflationistische Schraube ohne Ende vermieden wer de". Noch längst nicht seien alle Steuerquellen erschöpft und eine „Gleich des Opfers" sei noch nicht in Sicht. Bet der bisherigen Haltung der englischen Gewerkschaften, die den Knea der Plutolratie unbesehen mitmachen, ist allerdings nicht zu erwarten, daß derart theoretisch vorgetragene Forde rungen bei den Geldsäcken der City und ihren Vertretern i» der Regierung irgendwelchen Eindruck machen werde». Tonnagemangel in England Die Frachtmarktberichte der englischen Presse zeigen, daß neutrale Tonnage nach wre vor kaum angeboten wird, und daß die neutralen Länder in der Lnglandfahrt auch weiterhin größte Zurückhaltung üben. Dieser Zustand hat naturgemäß starke Auswirkungen auf oio britischen Ausfuhren, besonders auf die Kohlenausfuhr. So heißt es z. B. in einer Meldung über den Kohlenmarkt in Newcastle: „Die Schiffahrtslaae blieb der be stimmende Faktor in der örtlichen Kohlenausfuyrlage. Aufträge waren genügend vorhanden, um die Förderung äbzunehmen, aber die verfügbare Tonnage war nicht qenügend, um ein leb haftes Geschäft zu ermöglichen. Den Käufern war es in den seltensten Fällen möglich, Schiffe zu buchen." Die britischen Reeder haben sich auch mit der Beschlagnahm- ' der gesamten britischen Handelsflotte durch die britische Re» - rang noch nicht abfinden können. Insbesondere sind es die vom ! britischen Schifsahrtsministerium festgesetzten Frachtsätze, die ihren Unwillen erregen, da die neutrale Schiffa^ für gleiche Dienste weit besser bezahlt wird. England stellt den Wohnungsbau ei« Die englische Regelung trifft unausgesetzt Maßnahmen, die die rein plutokratisch-kapitalistische Haltung dieser Regierung eindeutig beweisen. So wurde von der englischen Regierung bei- spielsweise anqeordnet. daß sür die Dauer des Krieges die ge samte Wohnungsbau tätigkeit in England e i n z u» stellen sei. Was diese Maßnahme bedeutet, kann man nur ermeßen wenn man das furchtbare Wohnungselend in den : Arbeitervierteln englischer Städte, in ven sogenannten Slums, kennt. Angesichts dieses unbeschreiblichen Wohnungselends muß ? selbst die „Times" die Frage stellen, warum nicht im beschcide» ! nen Ausmaß wenigstens die Elendsquartiere der Aermsten in Menschliche Behausungen umgewandelt werden könnten. Die englische Antwort aus Panameritas Protest Die englische Amwort cm den pa-iamerik ^ ' h-.a Protest wegen der Verletzung der K.chcrheitszone wird in Wnihing rn offensichtlich als durchaus unbefriedige:-d betrachtet. Autznlwmister Hull erklärte in einer Pressekontt-renz, ermäße ' sich eine Stellungnahme und weitere Entscheid,! simN Vorbehal ten. bis er den Tert der Antwort erhalten und geprüft habe. Er dcurkte an. daß die Angelegenheit wahrscheinlich bei der i-tera Mert konischen Konferenz in Rio ce Ja neiro ml! den übrsgen panamerikanischen Staaten beraten werden dürfte. Wie in Kreisen des Staatsdepartements ver lautet, besteht jedoch keinerlei Neigung, auf die englische For derung der Internierung friedlicher deutscher Hax- delsschifse einzügehen, Man höfft, daß in Rio de Ja neiro die sögen. Proklamation von Panama tu ihr»« Atts« Wirkungen genauer definiert werden wird. AmeritanWe Kredite M Finnland Aber nur zum Ankauf landwirtschaftlicher Produkte USA.-Präsidem Roosevelt empfahl dem Bundes- konqreß, Finnland zur Finanzierung der Einfuhr land wirtschaftlicher Ueberschüße und Fertigfabrikate, nicht aber zum Kauf von Kriegsmaterialien Kredite zu gewähren, deren Höhe er oem Ermeßen des Kongreßes überlaße. Roosevelt fügte hinzu, zweifellos bestehe in Amerika eine Opposition gegen vie Schaffung von Präzedenzfällen, die zu einer Gewährung großer Kredite an Kriegssührende und an neutrale Nationen in Europa führen könnten. Niemand wünsche eine Wiederholung eines solchen Zustandes. Dieser Vorschlag des Präsidenten stell! einen Sieg der Gruppe von Amerikanern dar, die alle Reutralitä«S"agen kühl, realistisch und ohne sentimenrale Erwägungen ledig lich vom Standpunkt ves amerikanischen Jnlereßes beurteilt wissen will. Der Vorschlag ist aleichzeitig eine wichttae Er neuerung ves Entschlusses, unter keinen Umständen eine Wie derholung des Weltkriegszustandes zu gestatten, wo die enge sinanzielle Verflechtung mit einer Kricqssette schließlich zur aktiven amerikanischen Beteiligung führte. Wie verlautet, ist von englischer Seite ein starker Druck ausgeübt worden, daß Amerika den Finnen eine größere An leihe geben solle, womit Finnland dann in England Kriegs material hätte kaufen können. Dieses Ansinnen wurde von Hull und auch von Roosevelt abgelehnt. Man ist nicht geneigt, amerikanisches Geld sür englische Krieqsgeschäfte nach Finn land vorzufchießen. Heute beantragte Kredite dürfen vielmehr nur sür Ankäufe innerhalb der Vereinigten Staaten benntzi werden, und Kriegsmaterial ist hiervon ausdrücklich cmsqe- schlossen. Man behandelt Finnland also genau wie China, das ähnliche Kredite schon vor Jahren erhielt, und vermeidet gleichzeitig eine Brüskierung Rußlands durch eine direkten.»- terstützung der finnischen Kriegsführung. Präsident Roosevelt sandte an den Senat und das Abge ordnetenhaus Schreiben, in denen er erklärt, daß die Aus- dehnung des Kredites an Finnland „in dieser Zeit in keiner Weise eine sogen. „Verwicklung" in europäische Kriege dar stelle oder die Gefahr dazu in sich berge". Lohnstretts im Neuyorker Kohlenhandel Bei Temperaturen unter Null traten am Mittwoch 5698 Kraftwagenfahrer und Arbeiter des Neuyorker Kohlenhandels in einen Lohnstreik, der Millionen BUroangestellte und Haus bewohner in Mitleidenschaft zieht. Eine Erfüllung der Gewerk» schaftsforderung würde die Arbeitskosten um 140 v. H. erhöhen. 3M Kilogramm Nitroglyzerin explodierten In der Dupont-Pulverfabrik in Eibbstown im Staate Ne« Jersey (USA.) explodierten 3000 Kilogramm Nitroglyzerin. Ein Teil der Fabrikanlagen wurde zerstört. Bisher sind zwei Arbeiter als vermißt gemeldet. Die Explosion wurde in einem Umkreis von 25 Kilometern gehört. Die indischen Unruhen dauern an Zu den schweren Unruhen in Burhanpur (Indien) wird weiter gemeldet, datzes erneut zu heftigen Zusammenstößen zwi schen Polizei und Moslems kam. Von der englischen Polizei, die mit größter Brutalität gegen die Eingeborenen vorging, wurde wieder scharf in die Menge geschossen, wobei ein Moslem getötet wurde und zwölf Verletzungen erlitten. Sie ben Polizebeamte trugen ebenfalls Verletzungen davon. Di« Unruhen dauern noch immer an. tzbn Saud wird in Metta erwartet Wie die Agenzia Stefani aus Kairo meldet, wird Jb» Saud am Sonntag in Mekka erwartet. Damit wird die Pilger- zeit in Mekka ihren Höhepunkt erreichen. Gastspiel des Deutschen Theaters in Pose« Am 20. und 21. Januar wird das Deutsche Theater Berlin - mit Shakespeares „Was Ihr wollt" auf Veranlaßuna von - Reichsminister Dr. Goebbels im Theater i« Posen gastieren. „Deutschland die stärkste Macht Europas" Der ehemalige tschechische Offizier Milos Zettl hat ein 'interessantes Buch über die wehrpolitischen Ursachen des Zerfalls der ehemaligen Tschecho-Slowa- k e i herausgegeben, das eine Anklage der falschen und egoi stischen Beeinflussung der früheren tschecho-slowakischen Politi ker durch London und Paris darstellt. Im Vorwort des Buches stellt der Persaßer fest, er habe mit seiner Untersuchung bewei sen wollen, vatz der Zusammenbruch der Tschecho-SIowakei vor allem das Ergebnis einer falschen Wehr Politik sei. die sowohl ihre eigenen als auch die Kräfte Deutschlands falsch einschätzte. Diese Politik trieb die Tschecho-SIowakei zum Konflikt mit Deutschland und damit zur Kapitulation. Das veutige Deutschland sei die stärkste Militärmacht Europas, und gerade deshalb könne die Eingliederung Böh mens und Mährens in das Reich zur sicheren Garantie der Ext« » stenz und der weiteren Entwicklung des tschechischen Bölke« werden. , <