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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Befvrderungsetnrichtungen) hat der B ich« keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung -es Bezugs preises. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 8 All« »Ma» MW Nachlaß usw. laut auflieaender Anzeigenpreisliste. Anzeigen-Annahme bi» 10 Ich» WW mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme »Kd deka Oa»W für Richttgkeit übemommen. Bei Konkurs und Zwangsvagleich «Üscht M« RgMM» anspruch. Dies« Zett««, veröffentlicht die amtliche« BekEntmachagen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und de« Finanzamtes p» Noch«»««. Postscheckkonto: Dr«d« 18488. Dmck und Verlag: Bu- >r nickerei Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 881. — Fernruf: LU. Nummer 27 Sonnabend, den 2. März 1940 39. Jahrgang Amer Mord des Inteü'igmce Service Englischer Abgeordneter erschossen, weil er gegen den Krieg mit Deutschland war Vor einigen Tagen erschien in der englischen Presse eine kurze Notiz, daß das Mitglied des Unterhauses Sir Charles Cavzer in Kinpurnie Castle tot ausgesunden worden sei, Es wurde hinzugefügi, daß auch der Diener von Sir Charles — Benjeman Werham — tot neben seinem Herrn lag. Beide hätten tödliche Schußwunden am Kops gehabt. Neben dem Ab geordneten habe eine doppelläufige Flinte gelegen. Diese kurze Mitteilung har in England das allergrößte Aufsehen erregt. Das Aussehen wurde dadurch noch verstärkt, daß entgegen der sonstigen Uebung der englischen Presse, je des gesellschaftliche Ereignis, und vor allem jeden ungeklär ten Todesfall in den Kreisen des Adels, aus das sensationellste durch viele Zeitungsausgaben hindurch auszuschlachten, dies mal nichts dergleichen geschah. Man erinnert sich nämlich in England sehr gut an eine Rede, die Sir Charles Cayzer in seiner Eigenschaft als Abgeordneter von Chester am 3. Oktober des vergangenen Jahres im Unterhaus hielt. Damals erklärt« Sir Charles: „Ich war im letzten Kriege in Deutschland als Kriegesge- fangener. Ich habe am letzten Krieg teilgenommen. Ich bin heute noch Reserveottizier. Ich bin auch jetzt bereit, merne Pflicht und Schuldigkeit zu mn, genau wie tausende andere Enakänder auch. Aber ich möchte genau so wie diese, endlich einmal genau wissen, wofür wir eigentlich kämp fen. Ich bedauere tief, aussprechen zu müssen, daß in ge wissen Kreisen Englands zur Zeit die Meinung« vertreten haben keinen Streit mit dem deutschen Volk und mir würden nur eine Diktatur zerstören, um eine andere an ihre Stelle zu setzen Aus diesem Krieg wird keine Gerechtigkeit entspringen. Ich appelliere an den Premierminister er möge einen ver- nünstiaen Frieden in Europa schatten und keine Gelegenheit, diesen Frieben zu schließen vorüberaehen lasten Nur durch einen solchen Frieden kann die gemeinsame europäische Zivili sation aerenet werden." Sir Charles Cayzer wurde wenige Tage nach dieser tap feren Rede aus der englischen Armee ausge- stoßen. Dagegen konnte ihm der Nnterhaussitz nicht ohne weiteres aberkannt werden Nunmehr läßt die englische Zeitnno „Daily Erpreß" in einem Bericht durchblicken, daß die Ermordung Sir Charles Cavzers mit seiner politischen Stellungnahme im Zusammen hang stehen könnte D. b . daß der britische Geheim ssch liier um einen innerpoliiischen Mord gehandelt hat. Die Tatsache der E r m o r d u n a ist inzwischen einwand frei iestaestellt worden Tie Bevölkerung in der Umgebung von Kinpurnie Castle ist über diese Tatsachen unterrichtet. Nie mand zweifelt daran, daß dieser Mord vom englischen Ge heimdienst durchgeführi wurde, um einen unbequemen Ab geordneten zu beseitigen. Dr. Goebbels eröffnet die Frühjahrsmesse Am Sonntag, 3. März, um 11.30 Uhr, wird in Leip zig die Leipziger Frühjahrsmesse 1940 eröffnet. Reichsmini ster Dr. Goebbels wird die Eröffnungsrede halten. Sano Matz bei Dr. Goebbels Reichsminister Dr. Goebbels empfing am Freitag in Gegenwart des slowakischen Gesandten Cernak den Ober kommandierenden der Hlinka-Garde und Propagandachef der slownkischen Regierung, Sano Mach, in dessen Begleitung sich der Abgeordnete Gaspar befand. In angeregter und herzlicher Unterhaltung wurden zahlreiche aktuelle Fragen be sprochen. Pinter Mitglied des ungarischen Oberhauses Ladislas Pinter, der Leiter der deutschen Min- deicheii in Ungarn, wurde vom Reichsverweser zum Mitglied des Oberhauses ernannt. Wasserweg Schwarzes Meer-Mee ' Wie die sowjetrussische Zeitung „Iswestija" berichtet, haben im Bezirk Slonvm iWestweißrußand) die vorbereitenden Ar beiten zur Errichtung eines großen Schisfahrtskanals begon nen, der den Dnjepr mit dem Niemen verbinden soll. Der Kanal soll das alte wasserarme Oiinski Kanalsvstem ersetzen und wird durch die Verbindung zwischen Dnjepr und Njemen die kürzeste Wasserstraße zwischen dem Schwarzen Meer und der Ostsee schaffen. Die Länge des Kanals ist aus 500 Kilo meter veranschlagt. Aus der Strecke sind mehr als 3V Wasser werke vorgesehen. 30000 Arbeiter werden an dem Kanalbau beschäftigt sein. Der Dnjepr-Njemen-Kanal, der ähnlich wie ver Dnjevr-Bug-Kanal für den Güterverkehr zwischen Deutschland und der Sewjemnton eine hervorragende Rolle zu spielen hat, soll bereits 1941 dem Verkehr übergeben werden. V" ------ Fliegerangriffe aul Kriegs- und haudelsdampfer Die deutsche Luftwaffe führte am frühen Vormittag des Freitag mehrere Angriffe auf englische Kriegsschiffe, Geleit- züge und bewaffnete Handelsdampfer aus. Einige Schiffe mit großer Tonnage wurden durch Bombenvolltrefser versenkt, mehrere andere in Brand gesetzt, ein Geleitzug versprengt. Franzöliltzer Dampier explodiert Der französische Dampfer „PLM 25" <5391 BRT) ist in der Nordsee nach einer Erplosion gesunken. Vier Mann der Besatzung wurden getötet, während die übrigen 39 von einem britischen Kriegsschiff gerettet und in einen Hasen an der Südostküste an Land gebracht wurden. Neun der Gereite ten mußten mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus re- bracht werden. Der Dampfer aing sofort nach zwei aufeinan derfolgenden Erplosionen unter. Wieder Explosion in England Bei einer Explosion in den Gaswerken von Shessield wurden zwölf Arbeiter durch Brandwunden an den Händen und im Gesicht verletzt. Die Verteuerung der Lebenshaltung in England hat einen erheblichen Umfang angenommen. „Daily Herald" bringt eine sehr-aufschlußreiche Zusammenstellung über die Preiserhöhun gen für Lebensmittel von August 1939 bis Februar 1940 Aus dieser Aufstellung ergib: sich im Durchschnitt eine Verdop pelung der Preise. Reaer deutscher L-Bsot-Erlolg Ein mn Fernfahrt zurkckgekehrles U-Boot unter Führung des Korvc enlapitäns Wer ibr Hartmann hat Vie Versenkung Gelkndegewinu der rulsiltzen Truppen An der nördlichsten finnisch-russischen Fron« in Petsamo haben die ruffischen Angrisse nach längerer Pause wieder ver stärkt eingesetzt. Im Flankenschutz der norwegischen Grenze haben die Ruffen ihre Stellungen bis zu dem Ort Rautst vor geschoben. Der ruffische Vorstoß wurde mit starker Unterstüt zung der Luftwaffe durchgeführi und Hai bisher einen Ge- ländeaewinn von einer Tiefe von 20 Kilometer in südlicher Richtung der Eismeerstraße gebracht Die finnischen Venei- diaungsstellunaen sollen sich ebenfalls in der Gegend vcn Nautü befinden Der finnische Heeresbericht vom 28. Februar berichtet von Abwehrkämpsen aus der Karelischen Landenge und von beiderseitigem lebhaftem Artillerlekeuer. Nordost wärts des Ladogasees seien russische Vormarschversuche ab gewiesen worden. Im Geb.et von Kuhmo hätten die Finnen ihre Tätigkett aeaen die russischen Stützpunkte fortgesetzt An den anderen Frontabschnitten herrschte Patrouillen- und klei nere Gefechtstätigkeit. Die finnische Luftwaffe habe wiederum Erkundungsflüge durchgeführi und militärische Ziele der Russen anaegrifsen. Die sowietruffische Lufttätigkeit konzentrierte üch auf den Kriegsschauplatz der Karelischen Landenge und nord östlich des Ladogasees, aber auch über dem nördlichsten Front abschnitt in Petsamo seien ruffische Flugzeuge beobachtet wor den. Im Heimatgebiet seien u. a. die Orte Hanko «HangS» Kouvola und Hamina (Fredriksham Lustangriffen ausmettt gewesen. Zwei russische Bomber, so schließt der Heeresbericht, seien abgeschoffen worden. ————— - Stalienistzes Raffegesetz in Kraft Am 1. März tritt die Durchführungsbestimmung der ita lienischen Rassegesetze zum Ausschluß der Juden aus oem Arzt-, Rechtsanwalts- und Schriftleuerberuf in Krast. Die rumMischen FUM i ker in Berlin Am Freitag trafen die rumänischen Iugendführer und Iugendsührertnnen die zum Studium von Einrichtungen der HI längere Zeit in Deutschland weilten, aus Osnabrück wm- mend in Berlin ein. Die Gruppe der Iugendführer wird von Oberst Pohontu geführt, an oer Spitze der Iugendführerltt- nsn steht die Kommandantin der weiblichen Jugend RumS^ niens, Viorica Letztes Anläßlich des rümänischen Besuches findet am Sonntag in Berlin eine iestliche IugendnlmstnüdS statt, in dsr ein Film vom Leben der rumänischen Jugend ge zeigt werden wird. „Das hatten die Franzosen nicht erwartet" Pariser Meldungen über die Einführung des Karten- svstems für Lebensmittel und Gebrauchsgüter in Frank reich werden von der italienischen Presse m größter Auf machung gemeldet. Vielsagend sind die Ueberschriklen der Blätter: „Was die Franzosen bestimmt nicht erwarteten" memt das Mittaasblati des „Giornale d'Italia" wäbrenv „Teuere" vor allem das Einaeständnis des sranzöstschen Fi- nanzministers „Wir befinden uns auf einem scheußlichen rb- schüssiaen Gelände" unterstreich: Frankreich, so beroni „Gwr- nale d'Iialia" in einer Pariser Korrespondenz, das zusammen mi: England die Blockade orgamüerl har. Frankre:ch. das üch reich an unerschöpflichen Möglichkeiten preist, ist nach sechs Monaten Krieg zu schär: st en Einschränkungen ge zwungen Frankreich muß verspätet zu Maßnahmen greisen, die sein Gegner in kluger Voraussicht bereits rechtzeitig zur Anwendung brachte Gleichzeitig müssen französische Blatter, wie beispielsweise der „Intravnaeanl" wenn auch widerwil- lia, zuaeben, daß Deutschland die Einschränkungen besser er trage als jedes andere Volk und daß in Deutschland zwar der Luxtzs verboten, das Notwendige aber stets vorhanden sei. Todessohri nach England verweigert Die gesamte Besatzung des jugoslawischen Frachters .La- bud" der Suschaker Atlantik-Schiffahrtsgesellschaft weigert« sich, nach England weiterzufahren. Der Dampfer, der in Kal kutta Baumoolle geladen Hane, konnte daher von Port Said aus nicht nach England fahren, sondern mußte Split anlau fen, Hier will er versuchen, eine neue Besatzung anzuheuern, welche die Todesfahrt nach England wagen will. Konfektionierte Feldpostbriese? sNSG.) Es ist zweifellos ein beglückendes Zeichen der durch den Nationalsozialismus geschaffenen Betriebsgemeln- jchast wenn heute die Betriebe mit ihren einberufenen Ar- beitskameraden in einer regen Verbindung stehen, ihnen lau send Zeitungen und Zeitschriften, Päckchen und Briese senden. Es handelt nw dabei nicht um jene Sendungen, die rein per sönlicher Natur und, sondern um die Briefe und Päckchen, Vie die Betriebsgemeinschaft gleichmäßig allen Einberufenen zu kommen läßt, Wenn in diesem Falle die Betriebsgememichast durch den Betriebsführer oder durch den Betriebsoomann ver- rieten wird, Vann können diese nicht unzählige persönliche Briefe schreiben, sie diktieren dann vielmehr ein möglichst nett gehal tenes Schreiben, das vervielfältigt allen Kameraden gleich- mäßia zugehl. Das ist gewiß sehr schön, auch gut gemeint und bestimmt besser als gar nichts. 2s es aber das Ideal? Ob nun aus dem einzelnen Betriebe 10 oder 20 oder 30 vom Hundert der Arbeitskameraden einberufen sind, ist ganz gleich Auf jeden Fall werden stets insgesamt mehr zurück geblieben kcm, als zur Fahne geeilt sind. Es besteht also durch aus die Möglichkeit, für jeden einzelnen Einberufenen ein oder zwei zurückgebliebene Arbeitskameraden zu bestimmen, die die- ien zu betreuen und nicht im eigenen, sondern im Namen der ganzen Betriebsgemeinschaft zu schreiben haben. Ob das nicht mel netter ist und ob diese Briefe nicht viel lieber gelesen werden uni deshalb größere Freude auslösen als inhaltlich noch io ichön gehaltene die vervielfältigt sind? '^ewiß eignet sich nicht jeder zum Brieffchleiben und man Sie Betreffenden schon mit etwas Sorgfalt auswählen. Aber das ist ja noch lange kein Grund diesen Vorschlag nicht einmal zu probieren Es gibt ja genügend geeignete Arbeits- fgmeraden. die sich gern zu diesem Ehrendienst bereitfinden. Denken wir an Sie Politischen Leiter, Angehörigen der Gliede rungen. TAF.-Walter und KdF.-Warte. Werkschar- und Ver- rrauenswänner und Werksrauen Also nicht immer nur verviel- rältiate Feldpostbriefe, dis doch immer etwas konfektionier« wirken! wird daß wir Deutschland zerstören und zerschmettern müssen. Ich glaube aber, daß Schrecken und Elend über alles Maß hinaus uns besallen wird, wenn dieser Krieg andauen. Wir England rechnet mit Spaniens Schwäche Die spanische Zeitung „Arriba" sieht sich veranlaßt, aus unlautere Absichten Englands in Spanien hinzuweisen. Das Blatt führ: als Beweise hierfür einen be zeichnenden Aufsatz der englischen Zeitschrift „Weeklv Review" an. in dem der Publizist Hilaire Belloc nachweist, daß Spa niens Schwäche ein wichtiges Moment für die britische Politik j bild«. Teuerung in England * dienst den Abgeordneten und keinen Diener wegen seiner politischen Haliuno kaltblüna ermorvei hat. D. h.. daß nun nach den zahlreichen Morden der letzten Zeii, die der Intel ligence Service wieder aus dem Gewissen Hai, hier ein neuer Mordsall hinzuaekommen ist, der um so beachilicher ist, als es von 45 00^ ART. gemeldet Das u Boot hat damit in zwei Fernunter ewmngen die l esamtversenkungsziffer von 80 000 BRT. er icht. ! Englisch-1 Baffagierd smpser aus Grund gelaufen Das englische Motorschiff „Ulster Queen" <3791 BRT) lief Mittwvci früh bei der Fnsel Man auf dem Wege von Li verpool lwH Belfast „auf Grund" Die 93 Passagiere wurden gerettet und bei Belfast an Land gebracht.