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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. ^rscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.16 Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum v L-/. Mrs —»k— »U 'mschlietzlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der HM Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreislistr. Anzeigen-Annahme bt» oettung, der Lieserantm oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird Krim LmW Anspruch auf Lieferung oder Nachüeferung der Leitung oder Rückzahlung des Bezugs- Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergletch «lischt sck« WWW MW». anspruch. Diese Seit«»« neevffentticht die ««tNchr« ««Mmitntnchnnge» der Gemeinde »Behörde z« Ottendorf-Okrilla und de« Finanzamtes M WGeWe» Postscheckkonto: Dresd« 184«, Druck und Berlag: Buchdruckerei Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 881. — Fernruf: 281. »in» Kummer 80 Dienstag, den 9. ^uli 1940 39. Jahrgang Einzigartige Gemeinschaft Weier leit Das Mittagsblal: bes „E i o r n a l e d'Italia" erklärt, deutsche Volk hat nach dem triumphalen Empfang des Füh- M auch den Grafen Ciano als treuen Mitarbeiter des Duce sonders herzlich begrüßt. Wie verschieden das Verhältnis der Verbündeten der Achse von dem der enlente vordiale ist, ergibt U? ohne weiteres daraus, daß die Achse die Schöpfung z: äuhrer. zweier Revolutionen, zweier Völker ist . England in Ausregung "euer Kriegskredit verlangt — Krampfhafte Erdölsuch« — Eisen wird gesammelt >tn Bild Londons, wo Vie Menschen mit geschulterten Spa« -.-.und hacken ausgerüstet werden, sogar die Frauen Schutzen« an» ausheben sollen Vie Ankündigung, baß sogar Schul« »'Men beschlagnahmt werden sollen diele Dinge sind nicht ae« ein Zeichen von Optimismus, und wenn Oisenvadnatttet Mm vom Schicksal vorgezeichneten Ziel zustreben, während das Ästige Bündnis der beiden Demokratien nichts anderes war, 5?.. der Zusammenschluß zweier auf ihrem Reichtum und ihr stolzen Hegemonien, von denen jede sich der anderen als ""Nzeug der eigenen Vorherrschastsgelüste bedienen wollte. In allen entscheidenden Augenblicken der Geschichte Europas Md der Welt, so betont der nach Berlin entsandte SonDerbericht- "nattei des „Messaggero" haben die deutsch-italienischen Bera- ungen stets zu Initiativen entsprechend den Absichten der Achse und dem Programm der nationalsozialistischen uns faschistischen Revolutionen geführt. . Di« beiden Staaten und Völker werden auch in engster Soli- "urität weitermarschieren. Zu Beginn der zweiten Phase des Sieges ist die Lage ebenso klar wie zu Anfang. Deutschland und Falken sind entschlossen, den Krieg gegen England mit äußerster Energie bis zum Siege weiterzuführen, bis die englische Hege- u>«nie, die das Gleichgewicht in der Welt stört und der Wieder» Erstellung des Friedens im Wege steht, gebrochen ist. „ , Siegreich an allen Fronten, jo schreibt der Mailänder „Po- uu>v d Italia", und der Zukunft sicher, zeigt das deutsche Volk Kühe des Starken. In diesem Kriege, den es nicht gewollt siegle Deutschland, weil sein Voll »ruchtbar geblieben war. es Glauben Disziplin und vollkommene geistige Einheit UW. In dieser Verwandtschaft der Auffassungen verstehen und putzen sich Deutsche und Italiener. England das sich einbil- W beiden Achsenmächte entzweien zu können, ist heute ^bsi eingekreist. Gegen die Achsenmächte ist nichts anderes zu buchen, als sich zu ergeben oder die Niederlage zu erleiden. . Gras Ciano ist nach den Schlachtfeldern abgereist, um den Uslreichen deutschen Streitkräften den Gruß des Duce zu über- "Ungen. Dir granitene Solidarität der Achse wird jo auch dort hastig, werden, wo die Briten für immer ihre kontinentale Mherrschast verloren haben. ^deremlomme» rum WasseMMand pkeilassung von Haft- und Strafgefangenen in Frankreich, " wegen einer Tat zugunsten des Dentschen Reiches fest- « genommen oder verurteilt wurden s>. Zwischen der deutschen Wassenstillstandskommission und der yMosischen Abordnung wurde ein Uebereinkommen getroffen, ÜM, - Hast« und Strasgesangenen. Vie wegen einer Tat mnsten des Deutschen Reiches von den Franzosen sestgenom- "der verurteilt wurden, aus freien Fuß gesetzt werden und s^Ut unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit, also auch El» Martini-ue vollkommen abgelchnttten h.» Der französische Nachrichtendienst teilt aus Washington mit, d" vie Insel Martinigue tatsächlich von aller Verbindung mit s.' Außenwelt abgeschnitten lei durch die britische Flotte. An «Malischen Flottenemheiten befinden sich in den dortigen Aen noch einige Unterseeboote. * di. Dir sind gespannt aus die amerikanische Haltung, nachdem b„^icherheitsinteressen und die Monroe-Doktrin so entschieden worden sind. >. »Corrirre della Sera" erklärt, seit ihrem Entstehen die Achse nicht nur ein einfaches Bündnis zwischen zwei großen Staaten gewesen, sondern eine kameradschaftliche Ge» UWchaft »iveier Revolutionen und zweier Völker. Die Z Md vor agxm dxi Krieg haben die Bande einer engen G H« italienische Presse im Zeichen des Ciano-Besuches - llner» s bittliche Fortsetzung des Krieges gegen England . Der Empfang bes italienischen Außenministers Gras Ciano Mch den Führer steht im Mittelpunkt der römischen Presse, die Mereinstimmend die ungeheure Bedeutung hervorhcbt. die ven Uutjch-jtalienischen Besprechungen zV,' einem Zeitpunkt zukomme, v° eine Phase des Krieges vorüber j«i und eine neue bevorstehe. Die Blätter unterstreichen in ihren Berichten den außsr- vrdentlich herzlichen Empfang, der dem Sendboten des Duce Mn der Berliner Bevölkerung im Namen des gesamten besreun» Mn und verbündeten Deutschlands bereitet wurde. M» vor allem der Krieg haben die Bande einer engen Ge« UEI nsamkett der Ideale und der Interessen durch das Blut w«iter befestigt, so daß Viese Gemeinschaft so eng und MW geworden ist, daß sie in der Geschichte der Beziehungen seichen den Staaten als absolut einzigartiges Bei» Mel dastehl. Ein Beweis Dafür ist der Empfang, den Berlin ein Erafxu Liano bereitete. Nichts Konventionelles lag darin, M°ern es war eine herzliche und offene Kundgebung der Sym« Wie und der Bewunderung für den Mitarbeiter eines Staats» Uns. der der treue Freund Adolf Hitlers und des deutschen enrrernr weroen, um sisen zu sammeln — vteseive Maßnahme, über die man Deutschland höhnte —. wenn die Bäume an den Strecken und in den Parks fallen um der Holzknapphen zu steuern, dann ist die Ursache zum Chock für den Engländer gege ben. zumal die Rekrutierung der männlichen Bevölkerung ,Neivs Chronicle" zufolge, unmittelbar bevorstehe Churchill, der jetzt den dritten Kriegskredit, diesmal eine Milliarde, vom Unter haus verlangen wird, läßt eifrig nach Erdöl bohren und gibt damit vollends zu, daß ihm die Rohstoffe ausgehen. Ob freilich jetzt die Hast nützen wird? Sich selbst widerlegt „Sundaq Times" gegen Londoner Rundfunk Wie schnell die amtlichen britischen Stellen mit Falsch» meldurmen zur Hand sind, beweist folgende Sendung des Lon doner Rundfunks vom 7. Juli: Deutsche Bomber haben am ver gangenen Sonntag bei Tageslicht versucht, Luftangriffe auf Großbritannien zu unternehmen. Von diesen Versuchen sind sie edoch von den Jägern der Royal Air Force schon beim Ueber» liegen der Küste vertrieben worden, während diejenigen Deut- chen Flugzeuge, denen es gelang, die Verteidigungssperren zu durchbrechen, nur geringe Erfolge erzielten und nicht unbeträcht liche Verluste erlitten. Im Gegensatz zu dieser Zweckmeldung des englischen Rund funks gibt „Sunbay Times" erfolgreiche deutsche Aufklärungs- flüge über England am genannten Tage zu Man habe wieder holt ieststellen können, das; zahllose feindliche Flugzeuge in großer Höhe England und insbesondere die Küstengebiete über flogen, ohne dabei Bomben abzuwersen. Alle diese Einflüge feien bemerkenswerterweise bei Tageslicht ausgeführt worden. Gerade diese Tatsache gäbe zu besonderer Beuruhigung Anlaß. Echt vlutokratisch Verauktionierung der besten Arbeitskräfte — Sklavenhändler manieren in der englischen Industrie Wie aus London bekannt wird, kamen im Untersuchungs ausschuß über die Zustände in der englischen Flugzeugindustrie skandalöse Vorgänge bei der Werbung von besonders guten Fach arbeitern zur Sprache. Es gibt schwarze Arbeitsbörsen der In dustrie, ber denen Vermittler wie Börsenmakler auftrelen unv die Bestarbeiter, die sie „an der Hand haben" buchstäblich meist bietend versteigern. Der Zuschlag für gute Mechaniker oder Werkzeugmacher oder ähnlich begehrte Arveitergruppen erfolgte stets nach einer versteigerungsähnlichen Umsprache an den Meist bietenden. Das kann man Ml vergessen! So wurden unsere Soldaten in französischer Gefangen schaft behandelt (PK.) Deutsche Offiziere berichten: Wir fahren zum Flugplatz Bordeaux, vorüber an Wein pflanzungen, die hierzulande wachsen wie bei uns die Kartof felfelder, an kastaniengroßen blühenden Magnolienbäumen, an Palmen und Pinien. Ein seltsames Bild bietet der Flughafen mit seinen riesigen Hallen und und dem Rollfeld auf dem einträchtig deutsche und französische Kampfflugzeuge aller Typen beisammenliegen. Auf der Terrasse des Restaurants treffen wir etwa 120 deutsche Offiziere der Luftwaffe und des Heeres. Sie schauen nach jeder In S2 aus, die hier landet: eine innere Bewegtheit ist in ihnen und nach wenigen Worten des Gespräches erfahren wir: Hier warten deutsche Offiziere, die seit zwei Tagen aus der Kriegsgefangenschaft befreit sind, daräuf, in die Heimat zu fliegen, um zu neuem Kamps antreten zu können. Wir haben so viele tausend französische Kriegsgefangene aus unserem Vormarsch schon gesehen, die zu Fuß, auf Rädern, ja sogar in zahlreichen Omnibussen und selbstgesteuerten Kraft wagen dem Eesangenensammelplatz zustrebten. wir haben so viele Worte ehrlicher Anerkennung der vornehmen und sogar kameradschaftlichen Haltung deut scher Soldaten aus dem Munde französischer Gefangener selbst gehört, daß wir nun voller Erwartung sind, zu erfahren, ob die Fälle schlechter Behandlung deutscher Gefangener, die wir von befrei ten Kameraden während des Vormarsches erfuhren, vereinzelt oder durch besondere Umstände bedingt waren oder ob sie — unseren Herzen unverständlich — die Regel bildeten. Hier sind 120 deutsche Offiziere, die meisten seit dem 1v. Mat an verschiedenen Stellen Der Front in französische Kriegsgesan- genschaft geraten, hier sind 12V verschiedene Erlebnisse und doch nur ein einziges: Bodenlose an Grausamkeit sich sättigende Ge meinheit sranzösischer Soldaten und Zivilisten gegenüber weh«- losen deutschen Gefangenen. Wie anders soll man es bezeichnen, wenn deutsche Osfiziere zu zweien aneinandergebunden ihrer Kleider beraubt, nackt im Freien übernachten müßen. Was sind Das für Berichte! Stammen sie wirklich aus unse rer Zeit: sind Menschen fähig, das zu tun? „Wir fuhren stundenlang im Eisenbahnzug und wäh rend der ganzen Zeit lösten sich auf den Trittbrettern Sol daten ab, um uns ins Gesicht zu spucken. Da uns der ganze Inhalt unserer Taschen abgenommen war, hatten wir auch kein Taschentuch, um uns wenigstens das Gesicht abzu- wischen." ..Wir waren acht Taae lang in einem KuhstnÜ eingeschloffen und jede Nacht spritzten französische Sökva- ten etwa zehn Zentimeter hoch Wasser in den Stall, um uns das Liegen unmöglich zu machen." Leutnant H. geriet in Gefangenschaft, als er eben einen Erkundungsflug erfolgreich beendet und die Anfrage: „Wann landen Sie?" beantworten wollte. Ein Lrd-MG. zerschlug sei nen Benzintank. Des Brennstoffes beraubt, mußte er notlanden. Eine Stunde lang beschoß ein ganzes französisches Bataillon mit MGs. die vier Mann starke Besatzung, ohne zu tresfen. „Ich bin der einzige dieser vier Mann, der aus der Gefangensachft zurückgekehrt ist, und auch ich hatte mit all meinen anderen Kameraden, die Sie hier sehen, nicht mehr zu hoffen, in die Heimat zurückzukehren." Nur langsam, in kurzen Sätzen, erzählt Leutnant L. uns aus unsere Bitte von seinen Erlebnissen. „Acht Tage lang mit mehreren Kameraden in einem Reservelazarett bei St. Sier eingesperrt, in dem sich nur geschlechtskrankc Neger befanden. Eine Woche lang in einem Zuchthaus in Einzelzelle bei verdunkeltem Zimmer mit der einzigen Unterbre chung des täglichen viertelstündigen Spazierganges unter Be wachung im Zuchthaushof. Tagelange Fahrt in einem Eisenbahnwagen (Viehwagen), dessen Türen nicht geöfsnet werden dursten, so daß ein Gummi» stiesel den Dienst des WC erfüllen mußte. HMMlM Ler MlMMung Wie überhaupt die Eisenbahntransporte Höhepunkte der Mißhandlung darjtellten. Bon zwei Seiten her stachen Soldaten und Flüchtlinge. Frauen und Kinder nicht ausgenommen, durch die Fensteröfsnungen aus die wehrlosen Gejangenen, spieen ne an. warfen Steine aui sie. Bei Tage konnte man sich noch durch Ausweichen helfen, aber in der Nacht traf die entmenschte Meute ihr Ziel." Wir sind erschüttert von Diesen Berichten. „... UnD haben Sie niemals eine Regung Der Menschlich keit erlebt?" fragte ich Der junge Offizier schaut in Fernen. „Nur einmal", sagte er. „ein einziges Mal. Die Meute Der Flüchtlinge und Soldaten stürzte sich wieDer einmal auf uns Gefangene Da stanD ein junges, blondes, etwa zwanzigjähriges Mädckjen mit Tränen in den Augen und wandte sich von diesem Anblick weg." — ..Und das französische Rote Kreuz?" „Bei Bourges hatten wir 48 Stunden für acht Stunde« Bahnfahrt hinter uns ohne Essen und Trinken. Der Leiter De» dortigen Roten Kreuzes weigerte sich, uns zu verpflegen. Nur die Wachmannschaft erhielt Verpflegung. Unsagbar niedrig war auch Die BehanDlung der Verwun deten. Männer mit Steckschuß im Bauch kamen mit aus Trans port, ohne andere Behandlung als einem Pslaster Über der Wunde. AnDeren waren Durch Negerjoldaten Die Ohren abgebisjen worden. Wenn nun diese kriegsgefangenen deutschen Offiziere zum Appell antreten dann fehlen in ihren Reihen viele, Die mit ihnen ip Gefangenschaft gerieten. Wer weiß, welches Schick sal ihnen bereitet würbe! Aus der Terrasse des Fluarestauranls blühen Heckenrosen, friedlich wölbt sich der blaue südliche Himmel über dem weiten Feld, in der Ferne flutet wie im Frieden Del Verkehr einer lebensfrohen französischen Großstadt Die Blicke der Soldaten gehen in die Ferne. „Es ist gut, daß man all das Schlimme wieder vergißt. Man kann es ja gar nicht sagen." Aber wir werden nicht vergessen! A. Haas. MMlM WM. MM Die Versenkung von 21500 Bruttoregistertonnen feind» lichen Handelsschiffsraumes im Seegebiet vor der spanischen Küste meldet u. a. der gestrige Wehrmachtbericht, den wir auf Seite 3 zum Abdruck bringen. Maits ii. MxsMjen bombsrälett Rom, 8. Juli. Das Oberkommando der italienischen Wehrmacht gibt bekannt: Am gestrigen Tage sind die Luft angriffe auf die Flottenstützpunkte von Malta und Alexandrien mit größten Erfolgen erneuert worden. Zwei unserer Flug zeuge sind nicht zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. An der Cqrenaika-Grenze kam es für uns zu erfolg« reichen Zusammenstößen mit feindlichen motorisierten und ge panzerten Einheiten, von denen einige vernichtet worden sind. Ein Tank und ein Panzerspähwagen sind erbeutet worden. Aus nachträglichen Feststellungen ergibt sich, daß während des Luftangriffs vom 5. Juli bei Tobruk drei feindliche Flug zeuge abgeschossen worden sind und der Abschuß eines vierten wahrscheinlich ist. In Ostafrika hat unsere Luftwaffe Erkundungsflüge über Zafsala hinaus ausgeführt und dabei feindliche motorisiert« Einheiten wirksam mit Bomben belegt. Außerdem wurden die feindlichen Flughäfen Malakal und Perim bombardiert.