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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend «I11IIIIIIIII IIIIIII1II1II,1,IimkIIS M Dti .Ollrndorter Leitung' erscheint Diem* " tag, Oonneretas, und Sonnabend. Der B<;uo,-P:et, wirb n,!< B«<?inn irden Monat» bekannt xrprben. « - ^allr bi'berei b>ra>a!l sKrirn ob. sonst * irhrndwelairr Stiirnn^eo des ^rrknedes det dieitnnz, d. »'ieseranten ad. d. ssiesnrvreunn»» Hinrtchtunarnt hat der Bezieher keinen Du- syruch auf i'ietennra oder Lia^iü-keiun? der " " 7>NN!NI, ob. AüÄiasttlinv d. 'Ie;uq»pre;s„. ü Postscheck-Konto Leipzig Str. 29! 48. Kummer 75 UlkrkliNS' ,K, nS WiMtl Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-OkMa. Wit dm Beilagsri »Neu» Illustrierte", .Mode und Heim" rmd .Der Kobold". Cchri'Mtung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gemetade - Gkv»KmM M. UU Freitag, den 27. IZuni ^930 2Z. Jahrgang Oertlicheri ,rn- Sächsisches. Gttendorf-Vkrilia, am 26. Juni syzo. — Wie wir erfahren, wird daS Fernsprechvermittelungs- omt in HermSdori nunmehr am 28. dss. Mts. nach Ollen dorf Okrilla in daö neuerbante Postamlsgedäude verlegt. Das Vermittelungsamt ist als modernes Selbstanschlußamt ein gerichtet und ermöglicht nun jedem Teilnehmer, sich zu jeder Tages- und Nachtstunde ahne Anrufen des Amtes mit dem anderen Teilnehmer zu verbinden. Mil dieser Verlegung des Amtes werden mehr als 20 Jahre alle Bestrebungen unserer Gemeinde erfüllt. Tö war für unsere große Jndustctegemeinde von jeher ein unhaltbarer Zustand, sich des Amtes einer kleineren Nachbargemeinde bedienen zu müssen. Noch im Jahre 1925 nahm die Oberpostdirektion Dresden hinsichtlich der Verlegung des VermilteluugSamtes eme ablehnende Haltung ein. Unsere Gemeindeverwaltung ließ aber die Verhandlungen »icht ruhen uud war im Verein nnt dem hiesigen Postamt unausgesetzt bestrebt, die Oberpostdirektion von der Notwendig keit dec Einrichtung eines eigenen Fernsprechamtes in Otten dorf-Okrilla zu überzeugen. Wir erinnern uns noch, daß Herr Bürgermeister Richter im Dezember 1926 die Fern- Iplechtcilnehiner zu einer gemeinsamen Besprechung zusammen gerufen hatte, in welcher nach auskläreuden Mitteilungen durch Herrn Postmeister Völker Uebereinstimmuug unter den Teil- «ehmern erzielt wurde. Die ursprüngliche Forderung der Oberposldireltion hinsichtlich der kostenlosen Bereitstellung des Baulandes für das neue Postamt seilens der Gemeinde wurde für die Gemeinde erträglich gemindert, sodaß nun im Herbste vorigen Jahres nach Bereitstellung der Mittel durch die oberste Pvstdehörde mit dem Bau begonnen werden konnte. Es muß zugegeben werden, daß die Helmstätiengesellichast Dresden, welcher die Ausiührung des Baues übertiagen worden war, ein schmuckes allen modernen Ansprüchen genügendes Gebäude errichtet hat. Die Erd- Mauer- und Zimmererarbeiten Hal die hiesige Baufirma Max Lesche aus- geführl. Auch die sonstigen Arbeiten waren meist au hiesige Handwerker vergeben morden. Das Gebäude enthält neben Diensträumen 2 Wohnungen. Unsere Gemeinde kann sich Nun eines weiteren Fortschrittes erfreuen. Möge die neue Einrichtung der Entwickelung unseres Ortes förderlich sein. — Der große Deutsche Sängerbund hat an sämtliche Bruderveretne die Anregung gegeben, zu Ehren des deutschen Volksliedes am 29. Juni in den Vormittagsstunden von 11 — 1 Uhr ein großes deutsches Vollsliedersiugeu zu ver anstalten. Ueberall aus der ganzen Erde, wo Deutsche wohnen und sich in Gesangvereinen organisiert haben, wird das deutsche Lied am Sonntag von Hunderttausenden im Männer chor mönen. Ebensoviele Deutsche und Nichtdeutsche werden Hörer sein der gewaltigen deutschen Kundgebung und der bezaubernden Allgewalt, die vom deuhchen Liede ausgeht. Auch in unserm One haben sich die zwei Brudervereine M.G.V. A.W.S. uud „Deulfcher Gruß" zusammcngeschiossen und der stattliche Chor wird am Sonntag, den 29. Juni gleich der, andern Vormittags von V, O — V,12 im Goldenen Ring und von */, 12 — l/«1 Uhr Hirsch deutsche Volksweisen erklingen lassen. Hoffentlich zeigt auch die hiesige Einwohner- ichatt durch zahlreichen Befucy der Veranstaltung, daß sie ei» Freund des Männergesanges ist. — Verbandstag deS D. H. V. in Köln. Vom 27.-30. Juni hält der Deutschnationale Handlungsgehilfen-Verband seinen 22. ordentlichen VerbandStag in Köln ab. Die hier zusammenkommrnden Vertreter von über 400 000 deu-schen itaufmannSgehilsen werden über die weiteren Wege deö Ver bandes beraten. Vertreten sind mcht nur die reichs- und Volksdeutschen Ortsgruppen des Verbandes, auch aus dem kUlopäuchen Ausland und drei üderseesichen Erdteilen neymeu Vertreter an der Tagung teil. Dresden. Biersteuererhöhung. In derStadt- berordnetensitzung wurde u. a. eine Erhöhung der stäoti- WN- Biersteuer entsprechend den reichsgesetzlich erlaubten Höchstsätzen beschlossen. Danach beträgt die Biersteuer in Dresden vom 1. Juli d. I. ab 1,2 Pf. für einen Liter ^mjachbier, 1,8 Pf. für Schankbier, 2.4 Pf. .für Boll vier und 3,6 Pf. für Starkbier. Auch dre Kenehmiguixgs- uud Besichtiaungsgebühr für eine Gebäudeeinheit soll von <10 aus 40 Pf. erhöht werden. Dresden. Versuchter Einbruch. Einbrecher ver- lMNtcn sich Zutritt zu Geschäftsräumen in der Stem- acaße. Sie versuchten, den Geldfchrauk aufzubrecheu, sind vabei aber vermutlich gestört worden» Es wird angeuvm- bien, daß in dem Raume zwei Einbrecher längere Zeit gearbeitet und sich dabei stark mit Asche beschmutzt haben, was ihre Ergreifung erleichtern konnte. Sebnitz. Im unbewachten Augenblick. Beim Baden fiel das 5jährige Töchterchen des hier wohnhaften Schlossers Flügel in den mit heißem Wasser gefüllt Waschkessel. Das Kind zog sich schwere Verbrennungen des dritten Grades zu. Schnitz. .Schweres Motorrad Unglück. Der Musiker Martin May aus Sebnitz stieß auf Flur Saups- dorf aus bisher noch nicht aufgeklärter Ursache an einen Baum und erlitt n. a. einen schweren Schädelbruch, der seine Ueberführung in das Krankenhaus nötig machte. Sein Beifahrer kam mit leichteren Verletzungen davon. Zwickau. Zwischen den Puffern. Der Werks bahnarbeiter des Vertrauensschachtes Otto Hildebrandt aus Cainsdors geriet beim Kleben der Stationszettel zwischen die Puffer. Ihm wurde der Brustkorb eingedrückt, was seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. Zwickau. Ein tüchtiger Wächter. Von der Kri minalpolizei war dieser Tage über einen versuchten Villen einbruch berichtet worden, bei dem die Täter geflüchtet sein sollten. Jetzt stellt sich heraus, daß der Wächter den Vorwand erfunden hat, um eine Säumigkeit zu verdecken. Frankenberg i. Sa. Die Gefährlichkeit der Einspritzungen. Vor einigen Tagen hatte eine hier wohnende 32 Jahre alte Weberssrau im»Kranken.hause Aufnahme gefunden. Der Zustand der Kranken zwang zu einer Operation, nach deren Verlauf zur Belebung der Pulstätigkeit eine Einspritzung gemacht werden sollte. Die damit beauftragte Krankenschwester hat bei der Zu sammenstellung des Präparats die Flasche verwechselt, so daß die Patientin statt eine Kochsalzlösung eine Subir- matlösung eingespritzt erhielt. Hierauf waren Vergiftungs erscheinungen eingetreten, an deren Fokgen die Frau ge- storbeu ist. Neber den Vorgang ist Anzeige bei der Staats-» anwaltschaft erstattet morden. Unterkaka. Schweres Unwetter r m Vogtland. Neber dem Ort Unterlosa nnd seine nähere Umgebung ging ein schweres Gewitter init Wolkenbruch und Hagelschlag nieder, das großen Schaden anrichtete. Zittau. Zum Mordversuch bei Zittau. Die Zittauer Kriminalpolizei teilt mit, daß der Schlosser An ton Liebich und sein Freund Paul Mildner in Petersoorf wegen Mordversuch an der Margarete Baumert ver haftet und in das Bezirksgericht in Deutsch-Gabel Lin geliefert worden sind. Die Baumert schwebt noch in Le- bensgesahr. Vom neuen Landtag. - Zusammentritt erst am 18. Juli? Da die verfassungsmäßig vorgeschriebene Zeit für den Zusammentritt eines neugewählten Landtages eine frü here Einberufung nicht zuläßt, rechnet man in Regie- rungskreisen damit, daß der neue Landtag sich nicht vor dem 14. Juli wird konstituieren können. * ! - Vorberatung zur Regierungsbildung. Deutschnationale und Landvolk-Fraktion haben die übrigen, nicht marxistisch orientierten Fraktionen zu einer Besprechung über die Zusammensetzung der neuen Regie rung für nächsten Sonnabend eingeladen. Sie halten demnach die Bildung einer solchen ohne Sozialdemokratie und Kommunisten auf Grund des Wahlergebnisses für möglich. * Die ersten Anträge. Die Kommunisten haben bereits am Tage nach der Wahl beschlossen, im Landtage vier Anträge einzubringen. In dem ersten Anträge verlangen sie den Siebenstundentag, sür Bergarbeiter unter Tage den Sechsstundentag. Im zweiten wird verlangt, den Beschluß des letzten Landtages, die gesamten Mittel aus der Mietzmssteuer für den Woh nungsbau zur Verfügung zu stellen, sofort durchzuführen. Im dritten Antrag werden 70 Millionen RM. für Be schaffung von Arbeit gefordert, nnd der vierte Antrag wendet sich gegen den Abbau der Gehälter der unteren uns mittleren Beamten und gegen das Notopfer, verlangt aber, daß die Beamten- und Ministergehälter auf Höchstens 8000 RM. sestgesetzt werden. < postalisches. Erleichterungen im Pakctverkehr nach öem Auslände. Die Nachrichtenstelle in der Oberpostdirektion teilt mit: 1-Juli an ist es im Verkehr mit Belgien, Dänemark, Fren* Stadt Danzig, Frankreich, Großbritannien - und Aordirland, Litauen, Norwegen, Schweden, Tschechoslo wakei und Ungarn gestattet, auch zwei oder drei gewöhn liche, an denselben Empfänger gerichtete Pakete mit einer Paketkarte zu versenden. Die Angaben in der Zollin haltserklärung sind Möglichst für jedes einzelne Paket getrennt einzutragen. Schule und Rhemlau-befremng. Das Ministerium für Volksbildung und das Wirt- schastsministerium erlassen folgende Verordnung: Der 30»Juni 1930 wird dem weitaus größten Teile )es deutschen Rheinlandes endlich die Befreiung von frem der Besatzung bringen. Zwar sind klingende Feiern nicht am Platze, da das Saarland unter fremder Herrschaft Ueibt und die Lasten der Verträge, die sich aus das Sieger- diktat vou Versailles gründen, unser ganzes Volk schwer drücken. Aber die Bedeutung dieses Tages für das deutsche Land und Volk muß empfunden und vor allem der Heran wachsenden Jugend recht zum Bewußtsein gebracht wer den. Das Ministerium für Volksbildung und das Wirt- ichaftsministerium ordnen deshalb an, daß alle Schulen während des Unterrichts in den Klassen vom 5. Schul jahre ab aufwärts am 1. Juli 1930 die Befreiung des Nheinlandes wirksam für die Jugend würdigen. Nötigen alls sind Stunden für Deutsch, Erdkunde, Geschichte oder Staatsbürgerkunde auf diesen Tag zu verlegen. In den Klassen der Berufsschule, die am 1. Juli keineu Unter richt haben, ist der Befreiung am nächstfolgenden Unter richtstage zu gedenken. . . , ''WA»- AuswettunOhYpotheken. Gutachten der sächsischen Industrie- und Hanoelskammern. Die sächsischen Industrie- und Handelskammern haben ich seit langem mit der Frage besaßt, wie den Schwierig keiten zu steuern sei, die durch die Fälligkeit der Auf- wertnngshypothekeu am 31. Dezember 1931 voraussichtlich entstehen würden, wenn keine anderweitige gesetzliche Re gelung erfolgte. Sie haben dabei grundsätzlich den Stand- innkt vertreten, daß ein weiteres allgemeines Mora- orium oder eine Regelung, die ein verstecktes Moratorium bedeuten würde, keiuessalls in Frage käme, da hierdurch die Rechtssicherheit und Kreditfähigkeit Deutschlands erneut chwer geschädigt werden würden. Nach dem jetzt vor liegenden Gesetzentwurf muß der Gläubiger ausdrücklich kündigen, wenn er Rückzahlung an dem gesetzlichen Fäl ligkeitstag wünscht, während der Schuldner durch die Auf wertungsstelle unter gewissen Bedingungen einen weiteren Zahlungsaufschub bis 31. Dezember 1934 erhalten ka in. Mit dieser Lösung können sich die Kammern nur unter dem Zwange der Verhältnisse abfinden. Sie wünschen je doch Abänderung einiger Bestimmungen des Entwurjs, die eine durch den Sinn des Gesetzes nicht gerechtfertigte Be günstigung des Schuldners bedeuten. Insbesondere wün schen sie, daß die Bertragsfreiheit nicht so weit zu Gun sten des Schuldners eingeschränkt wird, wie es im Ent wurf verschiedentlich geschieht und halten auch die Voraus setzungen, unter den ein Zahlungsaufschub gewährt werden soll, für zu leicht erfüllbar. Weiterhin fordern sie eine Ein schränkung des im Entwurf vorgesehenen Rechtes der Reichsregierung, zu dem Gesetz Verordnungen zu erlassen, da nach der jetzigen Fassung Verordnungen möglich wer den, die praktisch eine Abänderung des Gesetzes bedeuten könnten. Wetteraussichten. Das Tief zwischen Schottland und Norwegen zeigt wieder steigenden Truck. Tie zwischen Lüdmest und Nordwest wechselnde kühle OzeatUust trifft trotz allgemeiner Abkühlung noch auf erheblich warme Luft über Land — Vorhersage: Wechselnd bewölkt, Fortbestand der Gewitterneigung, weitere Ab- knhlrwa. ». Landes-Turnfest er Sächsische» Turnerschaft » Chemnitz, am 6.-KA. Juli KSAV — Dresden zum Landesiurnsest. In allen Gauen der Sächsischen Turnerschaft wird eifrig an den Vorbereitungen für daS vom 6. bis 13. Juli in Chemnitz statlfindende 5. Landesturnfest der Sächsischen Tmnerschait gearbeitet. AuS Dresden liegen- zur Zeit folgende Beteiligungsziffern vor, die als vorläufige nnzusprechen sind uud deren starke Erhöhung in den letzten Wochen vor dem Feste zu erwarten ist: Im Festzug beteiligen sich bis jetzt gegen 2000 Turner und 1000 Turnerinnen. Die Teilnahme an den Festfi eiübungen ergibt folgendes Bild: 1500 Turner, 400 ältere Turner, 600 Turnerinnen, 150 Frauen, 300 Volksiänzerinnen. Zu den Freiübungen des TurugaueS Mittelelbe-Dresden Haden sich bis jetzt gemeldet über 1100 Turner und über 500 Turnerinnen. Zum Gauwertungsturnen werden rund 80 Riegen antreteu. An den Wettkämpfen beteiligen sich über 350 Turner und Turnerinnen.