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«»«I III»»»«« ««« ssess 29. Jahrgang Nummer 84 Freitag, den ^8. Juli MV Mit dm DeUagen »Neue Illustrierte*, .Mode und Heim* und »Der X Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Morgenüienit 00m II. Jutt. Tic Bauhütte Anhalt in ZahlungSschwierigkeiteit. Nach sein nuhattischcu Liedicrvcrbanv ist NUN» mehr arch Vic ^anljüttc Anhalt in Hahlnngsstoüttngcn gerate«. Ans Vern auj vcr ersten Gläubigervcvsamm« lang in Ttj a r crftattctcu Bericht geht hervor, datz die r a rhiitte eine ttuteröilauz von 14V VON Mar< answeist. Es wurde t-ctont. vaß die Zutuust der van» hätte in Hoh u, Ma je al hangig sei von der weiteren Entwicklung scr -Linge t».in« Anhaltischen Siedlerver» band. Tic bUiinv g ncrsammlung stimmte einem aujjertzcrichtlichc» Brrgtrichsvecsahren zu. Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend L VN ,0U«i»d»N«r erscheint VN«»» A N-, Vonnerel», »n» Sennnbend. «» ? v« »ird »it Ve^mi - jeden Menai» tetannt ,«>«»««. » 2» Fall, höherer De»«ll (Urie, »d. senst. - » tr,endw«lchrr Ltirunzen de» Betrieb«, der » 8 Fettung, d. Ltifernnten »d. d. Besdrderunz,- I L tinrichinnzen) h»t der Beg,her »eine« vn» » » sprnch «nf viesernn« »der Nachliisenlnz der »> « getinn, »d. «L»»ahlun« d. Besnsepreise». - »Nlllllllllllldlllllllbllllllbllllbl» Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. jugendliche Arbeiter, Lehrlingsweien", vtc für vre L)essent- liche Berufsberatung und Lehrstellenvermittlung der Ar beitsämter recht wertvoll sind. Im Jahre 1929 sind rund 51000 jugendliche Arbeitnehmer bis zu 16 Jahren in den sächsischen Betrieben gezählt worden. Alle Hilfsmittel zur Abwendung der bekannten Gefahren für arbeitslose Ju gendliche wird die Durchführung oer sogenannten Frei heiten hervorgehoben. Zur Deckung der Unkosten wird etwa die Hälfte der Arbeitslosenunterstützung der Jugendlichen heranaezogen. Der Andrang zu Lehrstellen im Handels- aewerbe bat nachgelassen. Trotzdem wird noch über unge sunde Verhältnisse in der Lchrlingsabteilung geklagt. Auch läßt die Ausbildung der Lehrlinge mitunter viel zu wün schen übrig. Der Bericht geht dann aus das Berufs- und Fach- schuulwesens Sachsens ein. In rund 2000 Schulgemeinden bestehen 845 Berufsschulen, daneben 74 Gewerbe-, 89 Fach schulen, sowie 79 Handelsschulen. Als besonders wirblige erzieherische und soziale Notwendigkeit wird der Werk unterricht für ungelernte männliche Jugendliche bezeich net. Für weibliche Jugendliche ist der Berufsschulunterricht ohnehin schon mit praktischen Unterweisungen im Kochen, Schneidern, Weißnähen für den Hausbedarf verbunden. Im Gegensatz zu solchen neuzeitlichen Einrichtungen stehen die Ausbildungsgelegeuheiten in vie'en Betrieben. Die praktische Allgemeinausbildung der Fa Hai bei er leidet überall dort, wo nicht den Gefahren der fortschreitenden Mechanisierung und Spezialisierung durch geeigneie Maß nahmen begegnet wird. Die Lehrlinge entwickeln sich dann nicht mehr zu vielseitig verwendbaren Facharbeitern, son dern nur zu Teilarbeitern, die nichts Besseres leisten als angelernte Arbeiter. In Bezug auf die Auswirkung der öffentlichen Be rufsberatung der Arbeitsämter wird bemerkt, daß trotz reichlicher Anwärternachfrage nicht alle angebotenen Lehr stellen besetzt worden sind. Die Porl eile der psychotechnischen Eignungsprüfungen der öffentlichen Berufsberatung ma chen sich jetzt bemerkbar. Die Gewerbeaussichtsbeamten haben bei Betriebsbesichtigungen festgestellt, daß Fehlgriffe bei der Auswahl van Lehrlingen nach diesen Prüfungen kaum mehr Vorkommen. Tas Handwerk nimmt infolgedessen die ösfentliche Berufsberatung in steigendem Maße in Anspruch. Llu- dem Landtage Voraussichtlich er Land a ;sschluß am 24. Juli In parlamentarischen Kreisen nimmt mail an, daß sich der Landtag am 24. Juli bis zum Herbste vertagen wird. Der Landtag wird sür den Ferienabschnitt einen Zwi« schenausschuß einsetzen. Die Donnerstag-Sitzung dürste von nur kurzer Dauer sein. Nachmittags werden sich die Aus schüsse mit dem ^Arbeitsbeschasfungsprogramm der Re gierung befassen, das am 22. Juli wahrscheinlich vom Ple num in Schlußberatung genommen werden wird. Dann dürste man es noch einmal versuchen, den Ministerpräsi denten zu wählen und die Regierung zu bilden. Mißlingt der Versuch wieder, dann bleibt die Geschäftsführenve Regierung Schick bis zum Herbste im Amte. Neue Anträge , Die sozialdemokratische Landtagsfraktion ersucht in einem Anträge die Regierung, bei den zuständigen Reichs stellen dafür einzutreten, daß die Krisenfürsorgc unter Ver längerung der Unterstützungsdauer auf alle Berussgruppen ausgedehnt, das sog. Gemeindesünftel auf das Reich über nommen Und die Erstellung von Wohnungsbauten durch Mittel der werteschaffenden Erwerbslosenfürsorge grund sätzlich zugelassen wird. Endlich soll die Regierung beauf tragt werden, für eine unbedingte Sicherstellung der Un terstützungen für die Wohlfahrtserwerbslosen Sorge zu tragen und den Bezirkssürsorgeverbänden oie hierzu not wendigen Mittel zur Verfügung zu stellen. — Ferner rich tet die sozialdemokratische Fraktion eine Anfrage an d« Regierung, ob die Gerüchte und Pressemeldungen über die Umtriebe des Kohlenmagnaten Ignaz Petschek, Aussig, den Tatsachen entsprechen. Aufhebung des Stahlhelm-Verbots Erklärung der Stahlhelmführer In den Abendstunden des 16. Juli ging im preußischen Ministerium des Innern die nachstehende Er klärung der Bundesführung des Stahlhelm, vom ersten Bundesführer Sclüte und zweiten Bundesführer Düster berg gezeichunet. ein: Erklärung: 1. Die Bundesführer des Stahlhelm haben erneut von der Auffassung des preußischen Staatsministeriums über die Vorgänge, die zu der Auflösung des Stahlhelm in der Nheinprovinz und in der Provinz Westfalen geführt haben, Kenntnis genommen. 2. Unter Zugrundelegung dieser Auffassung geben die Bundesführer des Stahlhelm die Erklärung ab, daß sie in Zukunft solche Uebungen, wie sie im Oktober 1929 zur Auflösung Anlaß gegeben haben, unterlassen werden. Sie versichern ferner, daß eine den Vorschriften des Ge- >-tzes vom 22. März 1921 zuwiderlausende Betätigung, namentlich auch die Ausbildung und Uebung oer Mit glieder im Waffenhandwerk und im Gebrauch vonKriegs- waifen im Stahlhelm nicht geduldet wird. Der Stahlhelm wird sich mit allen Mitteln dafür einsetzen, daß diese Verbote restlos befolgt werden und daß Mitglieder, die den Verboten zuwiderhandeln, aus dem Bunde ausge schlossen werden. 3. Insbesondere werden die Bundesführer dafür Sorge tragen, daß im Falle der Neubildung des Stahl helm in der Rheinprovinz und in der Provinz West falen nur solche Landesverbände und Unterorganisationen gebildet werden, bei denen die Gewähr dafür geboten ist, das; die Anordnungen und Zusicherungen der VunoeSsüh- rung von allen Mitgliedern befolgt werden. Auf diese Erklärung hin ließ der preußische Minister des Innern der Bundesführung des Stahlhelm folgendes Schreiben zugehcn: „Nachdem die Bundesführung des Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, die Erklärung abgegeben hat, daß in Zukunft die Veranstaltungen solcher und ähnlicher Uebungen. wie sie zU der Auflösungsverfügung vom 8. Ok- roher 1929 Anlaß gegeben haben, sowie die Beschäftigung mit mi itärischen Dingen im Sinne des Gesetzes vom 22. März 1921, namentlich auch die Ausbildung und Uebung der Mitglieder im Waffenhandwerk und im Ge brauch von Kriegswaifen im Stahlhelm verboten ist und das; der Bund sich mit allen Mitteln für die künftige Befolgung dieser Anordnungen einsetzen wird, werden der Neubildung von Organisationen des Stahlhelm in »er Nheinprovinz und in der Provinz Westfalen von der Po lizei keine Hindert i se bereitet werden. Die preußische Staatsregierung setzt dabei im Ver trauen auf die gegebenen Zusicherungen voraus, daß der etwa neuzugründende Stahlhelm in den genannten beiden Provinzen damit einen wesentlich anderen Charakter ha ben wird als die seinerzeit aufgelösten Teile des Bundes und daß auch bei der Führerauswahl diesen Gesichts punkten ausreichend Rechnung getragen tvird. Die preußische Staatsregierung erachtet es im übrigen als selbstverständlich, daß die Wiederzulassung des Bun des nicht zum Anlaß neuer Angriffe gegen die Staats- rcgierung genommen wird und daß schwebende Beschiveroe- vcrfahren seitens des Stahlhelm gleichfalls als erledigt angesehen werden. (gez.) Dr. Waenti g." , Gleichzeitig hat der preußische Minister des Innern die Nachgeordneten Behörden in der Rheinprovinz uno in der Provinz Westfalen hiervon unterrichtet und mitgetcilt, daß eine etwaige Neubildung des Stahlhelm in den ge nannten beiden Provinzen nicht zu beanstanden sei. Sa- Urteil im Heimbürger-Prozeß Westenberger erhält 5 Jahre Gefängnis Das Schwurgericht beim Landgericht 1l verurteilte den Nationalsozialisten Westenberger wegen vollendeten Tot schlags tn Tateinheit mit schwerem Landfriedensbruch und Rauftanoel zu 5 Jahre Gefängnis und fünfjährigem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Die sechs Mitan geklagten Nationalsozialisten erhielten Gefängnisstrafen in Hohe von 2 Jahren bis zu 9 Monaten. Auch ihnen wur- den tue bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von S, bzw. 3 Jahren aberkannt. Die Untersuchungshaft wurde den Angeklagten in voller Höhe angerechnet. Wettern,tssichten^ Das über der Nordsee lagernde regnerische Wette« ist Nach dem Osten abgezogen, lieber der Irischen See. ist von Westen ein Sturmtief heraufgekommen. Voraussage: Gewitter, bösartige Regenschauer. Wechselnde Bewölkung, Temperaturen weite« niedrig Bautzen. 90. Geburtstag. Der hier im Vereins hause wohnende August Hinz beging m seltener kör perlicher und geistiger Frische seinen 90. Geburtstag. Zwickau. Ein populärer Künstler gestorben. Nach schwerem Leiden ist hier im Alter von 62 Jahren der Schauspieler und Theaterdirektor Wilhelm Mittelmeier gestorben. Aus der Oberpsalz gebürtig, war dieser Künstler 40 Jahre auf der Bühne tätig, davon 22 Jahre am hiesigen Stadttheater. Jahrelang hat Mittelmeier das frü here Sommertheater in Zwickau geleitet. Zwickau. Noch ein Todesopfer. Das schwere Autounglück, das sich bei Lauter i. E. ereignete, hat noch nn zweites Todesopfer gefordert, die Angestellte Krämer aus Aue. Falkenstein i. V. Familiendrama. Der 28 Jahre alte Erwerbslose Otto Weidlich schnitt seiner 7jährigen Tochter und seinem 5jährigen Sohne mit einem Naiier- Aesser die Kehlen« durch und erhängte sich daraus. Die Tat geschah in Abwesenheit der Frau. Der Grund sind Mißliche wirtschaftliche Verhältnisse. Zittau. Vom Motorrad gestürzt. Die 46 Jahre alte Frau Tschapert aus Großschönau stürzte bei der Heim fahrt vom Soziussitz eines Motorrades und zog sich ha bet so schwere Schädelverletzungen zu: dciß sie bald dar auf starb. GWnmStz. Festnahme zweier Räuber. Wienoch Mvmt ist, wurde am 3. Juli, nachts gegen 3 Uhr, auf «r Aunaberger Straße ein Ingenieur, der mit einer Kraft- droschke «ach seiner Wohnung fuhr, von drei Personen, die 'hm i« einer anderen Droschke nachgefahren waren, an- Mallen und seiner Brieftasche und Uhr beraubt. Als Täter «nuten nunmehr drei auf der«Wanderschaft befindliche Maurer im Alter von 18, 22 und 23 Jahren ermittelt Arden. Einer der Täter ist von einem Chemnitzer Kri minalbeamten ist Einsiedel festgenommen worden und hat A, Tat zugegeben. Seine beiden Komplizen waren bereits Mertergereist. Der eine konnte alsbald in Plauen fest genommen werden und bezüglich des anderen wurde fest- Wellt, daß er sich in Hof wegen Bettelei in Haft befindet. Zk der Erörterung mehrerer, in letzter Zeit verübter Haubüberfälle hat sich herausgestellt, daß die überfallene» Personen die Täter vorher stets freigehalten haben. Bav Schanoau. Elbstrandfest. Nachdem sein erstes großes Strandfest im Vorjahre und vor kurzem auch die P'erteljahrtausendfeier zu Ehren seiner heilkräftigen Eisen« Melle glänzende Erfolge gezeitigt hatten, unternimmt es LA Schandau, am nächsten Sonnabend wiederum ein Elbstrandfest zu veranstalten. Der großangelegte Festzug Ad di« nächtliche Lichtfeier am Strom versprechen zu un« "trgehlichen Erlebnissen zu werden. Wilsoruff. Hockersteuer. Nachdem das neue Gast« Iwtiengesetz Ueberschreitungen der Polizeistunde wieder als Ad«tretunsc« ansieht und zuläßt, daß sie im sogenannte« ?ogekür»te« Strafverfahren geahndet »verden können, hat A diesig« Stadtrat beschlossen.» Uebertr«tungen der Poli- Mmd« bis 2 Uhr nachts mit 1 NM., über 2 Uhr nachts M ? RM. zu bestrafen, sofern der Betroffen« die Straf« M*t am d«n revidierenden Polizeibeamten bezahlt, die Mviderhaudlmtg nicht unter erschwerenden Umstände« ^gauge« hat und sich nicht ungebührlich benimmt. «geMche Arbeiter und Lehrling-Wesen Jahresberichte der sächsischen Gewerbeaussichts- Wmten über das Jahr 1929 bringen sehr beachtliche ""tteilunaen in den Abschnitt >,So»derbcstitiiwnnaen für OertlicheS und Sächsisches. Dttendors-Dkrilla, am >?. Juli ;9zo. — Utber daS Vermögen der io L quidation befindlichen hiesigen Schiff! L Sohn, A.-G. wurde am 14. Juli das Üonkursveifahren eröffne«. , Hartha. Kraftomnibus aus dem Bürger steig. An einer Kreuzung der Dresdner Straße stieß der Mittweidaer Omnibus mit einem Motorradfahrer zu lammen und geriet dadurch ani den Bürgersteig, wo er einen Lichtmast umbrach. Die beiden Passagiere des Mo torrades erlitten zum Teil schwere Verletzungen, wäh lend die Insassen des Kraftomnibusses mit dem Schrecken davonkamen. Beide Fahrzeuge wurden stark beschädigt. Göppersdorf. Nicht abgeblendet. Ein Chemnitzer Auto fuhr nachts gegen einen Baum, «veil ein entgegen kommendes Auto mcht abgeblendet hatte, Der Führer und Ast Passagier wurden verletzt, letzterer erlitt einen schweren Schädelbruch. BifchosSwer-a. Schwerer Motorrad-Unfall, üwei iugendliche Einwohner aus Frankenthal kamen in folge sandigen Untergrundes mit ihrem Motorrade zum «kurz und erlitten schwere Verletzungen. Der Sozius starb noch im Laufe des Tages in einer Bischofswerdaer KlmU.