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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend »»»»I»IIII»»II»»I»»III»»I» - Di« »Ottindorfer ZeUung- «rschrtiü Dien»- tag, D»nn»rrtag »no Sonnabend. - V« B«t»a»-Pr«i» wird niit Beginn - jeden Monat, bekannt gegeben. » 2« Kall« höherer Gewalt (Krieg od. s»nst. - - irgendwelcher Störungen d«, Betriebe, der - L Z^un-, d. Lieferanten od. d. Beförderung«- 2 >> Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Dn- - m sprach aus Lieferung »der Nachlieferung der - >! Dettnng »d. Rüchzahlung d. Bezugspreises. - »III»II»II»IIIIIl»II«lIII»»I»II» Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. UlittftwWS' K Md AuMM Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte', »Mode und Heim' und »Der Kobold'. Echriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. K-nkur, g«U. I»»I«II»»»»»»»I»»»»»» >«liii»»»«»»»»»»iI»lMM ü Anzrigra werd« an d« rrsch«!nung,taa« « bU spiteit,,, »»«Ma» lv hchr i» «, - vt< Seftsrtung b« Nn»fg,n-M,»fs,» I »Kd ick etntrrtwider LntenlUg ck» NuM«« s vorher »«kamligege»«». Gemeinde - Giro - Konto Nr. ISS» Nummer 4 Donnerstag, den Januar 1925 2H. Jahrgang. Amtlicher Teil. Wiefengrundstück ca. 3 Scheffel im Einzeln zu vergeben. Bewerbungen wolle man bi« zum 6. Januar 1925 schriftlich im Pfarramt ab geben. HUeudorf-HkriLa, am 30. Dezember 1924. Der Kirchenvorstauv. Die kette. x Ein Neujahrvsegcn. 0 Von M. Rogge. 9 Wcis?e und schwarze Perlen x Halt' ich in meiner Hand X Und fug' nun voll Wehmut die letzt« v Ein in das schimmernde Band. 8 Dreihundertfünsundsschzig 8 Perlen, zu schlichtem Eeschmeid 5) Vom himmlischen Vater droben Sorglich aneinandergerciht. ft Doch ehe ich ende die Reihe. 0 Mocht' ich sie noch einmal ieh'n ü Und lass' wie im Traume leise l) Sie durch meine Finger geh'n. X Manch Frohes, das längst ich vergessen, Lebt auf da zu flüchtigem Sein. — X Manch Bitt'res, das nie ich verwunden, 0 Verklärt sich in milderem Schein. 8 Weitze und schwarze Perlen o Gleiten so lautlos dahin. — — 0 Ich schau' wie im Spiegel deutlich X Mein eigenes Antlitz d'rim X Weitze und schwarze Perlen X Aus Morgen- und Abendschein, 1/ Oft hüllt der Glanz der Hellen 8 Die dunkeln noch freundlich ein. . . I I Und wenn auch nicht jede Perle 0 > In der Kette leuchten kann, X ' Ich schlich' sie doch dankbar unlMrnge X i Mit Gott eine neue an. Z OQOQOQOQOOQOLOOQQOOOOQQQO Oertliche» «Schßfche». Otttnögef-Vkril!-«, den Ls. Dezember t9rq. —* Am 1. Januar begeht der an hiesiger Postanstalt m Dienst befindliche Postschaffner, Herr Max Schurig sein 2S jährige« Dienstjubtläum. -7* 25 Jahre vollend«« sich am 1. Januar, seitdem Herr Schuhmachermeifler Gustav Klingrr seine Wohnung und Werkstatt im Grundstück der Buchdruckerei inne hat. — Er ist «ine faule Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. Uebersättigte Gefühle machen sich überall be merkbar. Der verdorbene Ragen ist nun wieder autkuriert, der Mensch gewöhnt sich allmählich au den Alltag zurück und das nüchterne, ernste Leben nimmt seinen Fortgang. Im Hause herrscht allerdings noch Festtagsstimmung. Die fleißige Hausfrau ruht sich au« von den Mühen und Strapazen, die ihr die Tage vor Weihnachten und die Feiertage selbst brachten und geht nur schwer an die notwendigsten häuslichen Arbeiten heran. Im nenen Jahre das nimmt fi: sich vo-, wird sie sich mit voller Kraft wieder in die Arbeit stürzen. Viele Leute, selbst die ärgsten Gegner der Kirche, würden sich nicht grämen, wenn die Verfügung de» Kirchenkonzil» zu Rain; au« dem 15. Jahrhundert wieder zu Recht und Gesetz erhoben würde, da» vier Weihnachlstag- cnordnete. Drei Weihnachtsfrierloge waren ehedem in ganz Deutschland üblich, im 18. Jahrhundert noch waren sie eine schöne Sitte, bis 1773 den dritten Feiertag strich und die anderen Staaken folgten. Dresden. D:r Lnchnam d r jungen Rädchen« ist am Fccitag nachmittag von Po'izeibeomten in Flur Bries- nitz-Kemnitz au« der E be .gezogen word n Wir gemrldet, hatte die G oßm um am 20 Oktober abends wie sonst regeiwübig ihre D enstfi-Ü- ini Giselaverein verlassen und blieb s-ik dieser Zeit velschwnnden. Bei Neigung der Leiche sehltrn Mmlel, Hut und Handtasche. Scittn» der Polizei wurden erneut umfangreiche Ermittlungen anzestellt, um die Angelegenheit restlos oufzuklären, da die Angehörigen, ins besondere der Vater nicht an einen Selbstmord des erst 16 Jahre alten Mädchen» glauben. — Wie mehrfach gemeldet, wurde von verschiedenen Staatranwülschaften und Polizeibehörden der 25 Jahre alte Molkeceigehilf« Rudolf Mictzsch aus Wilsdruff fleckbrief- lich gesucht. Er hatte seit langer Zeit vielfach als Allein- täter und spä rr in Gemeinschaft mit feinem 1903 zu Wilsdruff geborenen Bruder Fritz Metzsch, der trotz seiner Jugend wegen schweren Straßenraub» vorbestrast ist und der ferner am 23. Oktober in der Nikolaistraße den Schlofsermeister Eichner niedergeschossen, in Dresden und Umgebung eine große Anzahl Fohrräder und Krafträder ge stohlen. Derartige Diebstähle, die oftmals unter äußerst erschwerend n Umständen zur Ausführung kamen, wurden u. a. auch in Dippoldiswalde, Pretzschendorf, Grumbach, Kesselsdors, Zöllmen, Braunrdorf, Brockwitz, Sörnewitz, KleinbobritzH, Zschachwitz, Heidenau, Oberschloltwitz verübt und die jeweilige Dikberbeute alsbald wiederum ver wertet und auch über die Grenze gepascht. Während der Mörder Fätz Rictz'ch unmittelbar nach der Bluttat in der Nikolaistraße festgrnomwen werden konnte, vermochte sich Rudolf Mietzsch unter Benutzung aller möglichen AuSweiS- papiere der Verhaftung zu entziehen. Einer Meldung aus Braunschweig zufolge hat er sich am 23. Dezember auf der Flucht erschossen, nachdem er zuvor aus seine Verfolger mehrere Schüsse abgegeben hatte, die aber fehlgegangen waren. Rudolf Rietzsch hatte für di« vielen Straftaten schwere Strafe zu erwarten, er hat sich nun selbst ge richtet. — Vergiftet aufgefunden wurde Ende vergangener Woche in Dresden-Blasewitz der 24 Jahre alte Inhaber einer Reparaturanstalt, Georg Klotz, der zuvor Konfekt ge nossen hätte. Die gerichtsärztliche Sektion ergab, daß einige Konfektstücke durch Anbohren mit Zyankali vergiftet worden find. Klotz hat die« unzweifelhaft srlbst getan. Borge- sundene Schriftproben ergaben, daß d«r bet ihm anonym eingegangene kleine Postkarton von seiner Hand beschrieben worden ist. Klotz hat den Selbstmord auf diese Weis« mit Zyankali begangen, um nach außenhin al« Opfer eine« Verbrechens betrachtet zu wrrden. — Der Zirkus Sarrasani, Dresden, dessen Besitzer Hans Stosch-Sarrasani mit seinem großen Tierpark noch in Südamerika auf Gastspielreisen weilt, war im November und Dezember an die beiden Brüder Haimoviei verpachtet worden, die durch die verkrachten „Mda"-Auffühmngeu in Berlin und Wien mit Mascagni bereit» große» Aufsehen erregt haben. Die beiden Brüder Haimoviei find unter Hinterlassung einer großen Schuldenlast bei Nacht und Nebel verschwunden. Ihre Weihnachtreinnahmen waren be- reit» mehrfach verpfändet. Die Künstler hatten seit Anfang Dezember an Gagen nur wenig odrr gar nichts erhalten so daß st« am 31. Dezember mit dem Htr«ik drohten. In ¬ zwischen ist nach der Flucht der beiden Direktoren Haimoviei die Internationale Artistenloge eingesprungen und hat den Artisten die Gagen vorgeschoffen nnd ein Weiterspielen unter eigener Regie bis zum 4. Januar ermöglicht. Wie die Dinge sich dann weiter entwickeln werden, steht noch nicht fest. Der Zirkus Sarrasani, der selbst großen Schaden durch da« F'asko erlitten hat, hängt selbstverständlich mit der Pleite der beiden Pachtdirektorrn nicht zusammen. Dippoldiswalde. In der Nacht zum Sonnabend gegen 12 Uhr war ein Dippoldi«waldaer Auto mit fünf Insassen, dem Baumeister Nibische nebst Gattin ein«r Dam« und Irl. Gönnert aus Dippoldiswalde, vom Gasthof Ralter kommend, kurz hinter der Talsperrenbrücke zu scharf lmk« gefahren, hatte da« Geländer und die Bäume gestreift, war dabei zurückgeschleudert worden und über den rechten Abhang hir.abgestürzt. Sämtliche Insassen wurden herauSg, sch rudert und vier Personen leicht-, Fil. Gönnert aber schwerverletzt, daß fi« inzwischen gestorben ist. Löbau. Eine schwere Explosion ereignet« sich i« Hause Johnstraße Nr. 6. Auf d«m Fußsteige war ein Gasrohrbruch eingetreten. Die vom Gaswerk dahin ent- sandten Leute untersuchten di« Ursache im Keller. Der Zufall wollte es, daß in diesem Augenblicke iu eine« Zimmer der in diesem Hanse untergebrachten Hundelsmühlru- c-esellickast ein Ösen explodierte. Darauf entzündete sich cvch d.-« tm Keller «»«strömende Ga« mit lautem Knall. Die Männer wurden gegen die Tür geschleudert, die Dielen in den Räumen der Handelsmühlengesellschaft au« den Nägeln gerissen und hochgehoben, die Möbel umgeworfen, die Korridortüren eingedrückt, gegen 20 Ftusterschelbeu zer trümmert. Wir durch ein Wunder find Menschen dabet nicht zu Schaden gekommen, dagegen ist der Materialschaden groß. Warn « d 0 rf. In der Gla«schleiferei Claar in St. Georgenthal wurde am Weihnacht«hriltgab«nd ein zehn- pferdiger Elektromotor aufmontiert. Al» man eben d«v zentnerschweren Motor vom Gerüst auf den Sockel heben wollte, gab da« Gerüst nach und drr Rotor sanfte iu die Tiefe, wobei er den darunter arbeitenden Hilf«arbeiter Anto« Pohl au« Niedrrgrund so unglücklich traf, daß ihm der Kopf total zerquetscht wurde. Zwei andere Arbeiter, Süßmilch au» Teichstatt und Kloog au» Warnsdorf wurden auch gestreift und erlitten schwere Verletzungen. Chemnitz. Der hier am heiligen Abend von dem unbekannten Straßenräuber am Ftschweg angeschossene Kassenbote Richter der Sächsischen Webstuhlfabrik ist, oh«« da« Bewußtsein wiedererlangt zu habe», aa den schweren Verletzungen gestorben. Falkenstein. Infolge Funkenflug« einer Loko motive brach in der zum Rittergut Dorfstadt gehörigen Waldparzelle oberhalb de» Bahnhofes ein Walvbrand au«, wodurch Hektar junger, kräftiger Fichteubestand zerstört umde. Das Feuer wurde von herzuetlenden Bahnpersonal uad anderen Personen gedämpft, ehe er größere Ausdehnung annahm. Plauen. Dienstag früh waren durch einen Brand in der Teichgaffe der 75 Jahre alt« Sticker Kraner, sein« gleichaltrige Ehefrau und die 41 jährige Tochter Marie Kraner in eine ernste Lebensgefahr geraten. Leider sind alle drei ihren schweren Brandwunden erlegen, denn d«u noch am Dienstag ab«nd verstorbene» Elter« ist am zweite« Feiertag abends die Tochter im Tode uachgefolgt. Zu den Brandwunden war noch eine Lungeututzüuduug getreten, die die unmittelbar« Todesursache geworden ist. Da» tragische Ende der ganzen Familt« Kraner ist offenbar auf eine fahrlässig« Handlungsweise zurückzuführen. Anhalt«- punkte für eine vorsätzliche Brandstiftung haben sich nicht er geben. Die Familie Kraner erfreute sich allgemeiner Wert schätzung. Vater, Mutter und Tochter lebten in trautester Gem«inschaft, und die letztere sorgte mit rührender L «b« für ihre hochbetagten Eltern, die sie auch in der Stunde der g'.öbten Erfahr nicht verlassen hat, obwohl e« ihr sicher ein leichtes gewesen wäre, durch ein Fenster «ach dem Nachbar haus zu gelangen. Ebmath i. B. An der sogenannt«« „Drei-Län'oer- Eck«', wo Sachsen, Bayern und Böhmen (Tschecho-Slowakei) zusammenstoßen, wurden am Weihnachts-Heiligabend dwch Beamte der bayrischen ZollauffichtSstelle Prex ein wertvoller Ochse und eine hochtragende Kuh beschlagnahmt. Die V,eh- pascher entkamen unerkannt im Dunkel der Nickt. Hierzu eine Verlas?,