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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und AnzeigeblaLt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 einschlietzlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Besörderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- pr^ses. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zcile oder deren Raum 5 H/. Alles weitere über Nachlaß usw. laut aufliegcndcr AnzcigcnpreislistL Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor mittags des Erscheinungstagcs. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlatz anspruch. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zu Radeberg. Postscheckkonto: Dresden 15 488. Druck und Verlag- Buchdruckers' Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 551. — Fernruf: 231. Nummer 8 Donnerstag, den 19. Januar 1939 38. Jahrgang Betriebssichrer «nd DAF. von Herbert Hilbig, Gaupressereferent der DAF. Die Deutsche Arbeitsfront als die Organisation aller Schassenden umsatzt nicht nur Arbeiter und Angestellte, also Gefolgsmänner, sondern auch Betriebsführer, die keinesfalls, wie mitunter noch angenommen wird, nur zahlende Mitglieder sind. Im Gegenteil, sie stehen als Aktivisten an der Front; wie mancher Betriebssichrer ist KdF.-Betriebswart, Betriebsberufswalter oder arbeitet in Kreis- und Gauwallung mit. Es ist auch nicht etwa so, daß die DAF. von den Be triebsführern immer nur fordert, seien es soziale Maß nahmen und Einrichtungen oder tätige Mitarbeit, sie ist oft auch der gebende Teil. Dabei lassen wir das Große und Gewaltige ganz außer acht, das die Betriebsführer der DAF. danken: den Betriebsfrieden, Betriebstreue. Leistungssteigerung, srohschaffende Menschen. Wir meinen vor allen Dingen die vielen kleinen und großen täglichen Ratschläge und Hilfen, von denen die Betriebsführer kün den können, die lausend mit der DAF. in enger Fühlung stehen. So sieht es die Deutsche Arbeitsfront im Gau Sach sen als ihre besondere Aufgabe an, die Betriebsführer über wichtige aktuelle Fragen der Mbeits- und Wirtschaftspoli tik zu unterrichten und in ihnen das erforderliche Ver ständnis zu wecken. Deshalb führt die Gauwaltung Sach sen im Januar und Februar für alle sächsischen Kreise Vetriebsführerzusammenkünfte durch, auf denen Gauobmann Peitsch zu den verantwortlichen Män nern der Wirtschaft spricht. Anschließend sollen dann die Betriebsführer ihre Meinungen austauschen und sich gegen seitig ihre Erfahrungen vermitteln. Das ist nötiger denn je: im Zeichen der Leistungssteigerung ist kein Platz mehr für falsche Geheimniskrämerei; einer mutz dem anderen Helsen. Die erste dieser Betriebsführerzusammenkunst fand für den Kreis Grimma statt. Der Gauobmann wies in seinem trefflichen Referat die erforderlichen praktischen Wege zu jener Leistungssteigerung, die heute durch die Beauftragung des Reichswirtschaftsministers Funk ganz besonders aktuell ist. Die Deutsche Arbeitsfront ist ja ganz besonders berufen, auf diesem Gebier mitzureden, denn sie hat ja die meisten Erfahrungen, da sie seit Jahren als einzige Organisation die B e ru f s e r z i e h u n g der Erwachsenen und Jugendlichen sowie die „deutsche" Rationalisierung, die organische Betriebsgestal tung, planmäßig und erfolgreich vorantreibt. Das sind aber die zwei tragenden Pfeiler der Leistungssteigerung: derschaffendeBerufsmensch und dertechn ! sche Betrieb. Beide sind untrennbar; es geht also nicht, Satz der Betriebssichrer sich nur um den Betrieb als solchen kümmert und die Sorge um die Gefolgschaft einem „Sozialdirektor" überläßt. Die Betriebsführer müssen die totaleFührung haben, also auch wirkliche Mensche». sÜhrer sein. Auch die Tagung der Arbeitskammer Sachsen am 20. Januar wird sich mit diesen Aufgaben befassen. Ins besondere wird sie auch die Freimachung weiterer falsch und unnütz angesetzter Arbeitskräfte behandeln, die aus dem ambulanten Gewerbe, der Heimarbeit, dem Handel und Handwerk bestimmt noch in größerer Zahl herausge zogen und zur Minderung unseres Facharbeitermangels in die Industrie geholt werden können. Diese und noch viele andere Probleme mehr sind es, die die Deutsche Arbeitsfront tatkräftig anpackt, um den Detriebsführern zu helfen, nicht um deren selbst, sondern um des ganzen deutschen Volkes willen. Berufserziehung und Betriebsführung Zwei Studienfahrten nach Mönchen Im Dezember ist im Haus der Deutschen Kunst zu München di« zweit« Architektur» und Kunsthandwerkerausftellung eröffnet worben. Eine Fülle von Planungen der Bauvorhaben des Rei» ih« und der Partei ist dort in Form von Modellen, Plastiken «nd Bildern zu sehen. Daneben ist das deutsche Kunsthandwerl in der Vielgestaltigkeit seiner Erzeugnisse vertrete«. Auch di« zweit« Architekturausstellung wird weit über die Fachkreise und bi« Grenzen des Reiches hinaus besondere Beachtung und viel Aufmerksamkeit finden. Di« Ausstellung vermittelt ein ein drucksvolles Bild von dem baulichen Geftaltungswillen des n«u«n Reiches. — Die Gauwaltung Sachsen der DAF. führt nun zu Vieler außerordentlich wichtigen Ausstellung zwei Wirt» schaftskundliche Studienfahrten durch. Die eine beginnt am 1l>. Februar in Dresden und endet am 13. Februav. Die andere beginnt am 17. Februar und endet am Lsi. Februar. Durch diese beiden Fahrten soll sächsischen Architekten und Kunsthandwerkern Gelegenheit gegeben werden, sich an Ort und Stelle im Haus der Deutschen Kunst Über die großen Planungen dieser Zeit zu unter richten und an den von reicher schöpferischer Kraft zeugende« Gegenständen des Kunsthandwerkes neue Anregungen und Pläne für das eigene Schaffen zu holen. — Auskunft Über die Fahrten gebe« dir Kreiswaltungen der DAF. Nichteinmischung sp olitik In politischen und diplomatischen Kreisen gibt man in Zusammenhang mit der Diskussion über die Spanienfrage die Auffassung wieder, nach der die französische Regierung weiter hin an der Nichteinmischungspolitik festhalten würde. Dieser Eindruck beruht vorläufig aus keinerlei Stellungnahme von zu ständiger Seite, sondern lediglich auf der Beurteilung der allge meinen Stimmung im Parlament und in den der Regierung nahestehenden Kreise. Wie in den Wandelgängen der Kammer verlautet, hat der Heeresausschuß der Kammer in seiner Sitzung mit großer Mehr heit einen Antrag des kommunistischen Abgeordneten Gitton ab gelehnt, der die sofortige Oeffnung oer Pyrenäengrenze und die Entsendung von Kriegsmaterial nach Rotspanten ver langte. Chamberlain ließ sich nicht sprechen Englischer Kommunistenhäuptling abgeblitzt Gewisse unverbesserliche Linkskreise in England suchen die Regierung unter Druck zu setzen, in letzter Stunde in Rotfpanlen noch zu helfen. Namens der Labour-Party hat Attlee zu diesem Zweck sogar die Einberufung des Parlaments verlangt. Einige unverbesserliche Freunde des bolschewistischen Spaniens darun ter die „rote" Herzogin von Atholl. Vernon Bartlett. Professor Haldane, Sir Walter Layton usw.. Haven sich mit einem offenen Brief an die Oeffentlichkeit gewandt, in dem in Verdrehung der Tatsachen behauptet wirb, daß die Nichteinmischung heute eine Waffe sei. mit deren Hilfe man dem spanischen Volk leinen Willen auszwingen wolle. In dem offenen Bries wird die Oessnung der Grenzen nach Spanien und die sofortige Aufhebung der Embarges gefordert. Der Generalsekretär der Kommunistischen Partei, Harry Pollitt, versuchte, noch vor der Kabinettssitzung Premierminister Chamberlain zu sprechen. Es wurde ihm jedoch bedeutet, daß Chamberlain ihn nicht empfangen könne. Man nimmt an daß Pollitt einen Vorstoß in der spanischen Frage unternehmen wollte. Außer dem Vorstoß Attlees hat der Exekutivausschuß der Labour-Party eine Entschließung gefaßt, in der die britische Regierung und die Bevölkerung aufgefordert wird, die franzö sisch-spanische Grenze unverzüglich zu öffnen und den Verkauf von Waffen an Rotspanien zu erlauben. Der liberale Abgeordnete Mander, der in Wolverhampton sprach, griff in seiner Rede Chamberlain wegen seines Rom« Besuches scharf an und stellte die ebenso lächerliche wie verlogene Behauptung auf, daß dieser Besuch in einem Augenblick stattge- funden habe, „wo die italienischen Truppen gegen Barcelona vorrückten", was zu einer ernsten Drohung für die Unversehrt heit Frankreichs und Englands führe. Er forderte, daß Rot spanien dir Möglichkeit gegeben werben sollte, Waffen zu kaufen. ... aber er antwortet den Kriegshetzern Premierminister Chamberlain hat aus den Brief des Oppo sitionsführers Attlee, in dem dieser die Einberufung des Par laments und Aufhebung des Verbotes von Massen- und Muni tionslieferungen an Rotspanien gefordert hatte, mit einem Schreiben geantwortet. I« diesem Schreiben führt Chamberlain aus, daß die Auf hebung des Verbotes von Waffenlieferungen nach Ansicht der britischen Regierung unvermeidlich zu einer Ausdehnung des Konfliktes führen würde. Die Regierung sehe auch k-üne Vorteile in der vorzeitigen Einberufung des Parlamentes. Bezüglich der Frage der Hun gersnot im roten Spanien wird in dem Schrecken angeführt, daß augenblicklich keine Gelegenheit vorhanden sei, uni einen Plan auf der Basis internationaler Hilse und in dem Umfange, wie ihn die rotspanische Regierung ins Auge gefaßt habe, durch- zuführen. Ein solcher Plan würde in jedem Falle erne längere Zeit beanspruchen, wenn er wirkungsvoll burchgeführt werden solle. Die Regierung werde weiterhin die Situation m Spanien verfolgen und, wenn die Umstände es erfordern sollten, das Parlament etnberufen. Deutsch-italienische StndienMnng Im Goethe-Saal des Harnack-Hauses in Dahlem sand in Anwesenheit von Mitgliedern der italienischen Botschaft und Kolonie die Erössnungsseier der Deutsch-Italienischen Studien stiftung statt. Der italienische Botschafter Atto!ico dankte Reichserzie hungsminister Rust für seine großen Verdienste um den Abschluß eines Kulturabkommens zwischen Italien und Deutschland. Die Studienstiftuna gründe sich auf den großzügigen Beitrag deutscher Industrieller. Beide Länder setzten ihre ganzen Kräfte ein für die Schlacht um die Selbstversorgung, die lediglich dahin strebe, dem Volke auch in den Stunden der Gefahr eine Existenz zu garantieren, um das Vaterland zu schützen gegen internationale Bedrängungen, wie sie Italien in der Zett der Sanktionen erfah ren habe Reichserziehungsminister Rust betonte nach Vergleichen der Geschichte Deutschlands und Italiens mit der der westlichen Demokratien, daß das geistige Schaffen des deutschen und des italienischen Volkes für die Kultur der Menschheit unermeßliche Werte geschaffen habe. Deutschland und Italien haben heute ihre gemeinsame historische Mission erkannt aus dem Gebiete des politischen Wollens und auf dem bes kulturellen Schaffens. Dann folgte der Vortrag des Präsidenten Onorevole Alesi sankro des neugearündeten Instituts für die kulturellen Bezie hungen Mit dem Auslände in Rom. Er behandelte das Thema: Die Achse und die kulturellen Beriedunaen" und führte etwa ' roigenves aus: Die Kulturverträge find eine Neuheit der moder nen Diplomatie. Der reichhaltigste aller in der Geschichte der Diplomatie verzeichneten Kulturverträge ist der zwischen den beiden Mächten der Achse. Er schließt die Kultur in allen ihren Abstufungen ein. Er wendet sich an die beiden Völker in allen ihren Standen von der Sprache bis zum Buch, vom Theater bis zum Radio, und vernachlässigt keine Ausdrucksmöglichkeit sowie keine Mittel und Wege zur Verbreitung der Kultur. j Wir erblicken in der Achse das Rückgrat des erneuerte« Europas, den Lichtstrahl zu seinem geistigen Wicderausschwung ! und das Bollwerk der Verteidigung seiner Kultur -ege« di« Wiederkehr der Barbarei. Die neuen Wirtlchastslormen Den Abschluß der Eröffnungsfeier bildete eine Rede des Präsidenten der Deutsch-Italienischen Studienstiftung Dr. Lud- - wig von Winterfeld über das Thema: „Die europäische Bedeu- > tung der neuen Wirtschaftsformen in Deutschland und Italien". ! Er entwickelte dabei folgende Gedankengänge: * Deutschland und Italien haben Europa das Beispiel der europäischen Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft gezeigt, die sich aus heimischen Boden und Fleiß gründet ond nicht auf den Schultern sremder Völker in Ueberser steht. Drutfäiland und Italien haben die Donaustaatcn nicht nor vor den schlimm sten Auswirkungen des Bolschewismus und des internationale« Liberalismus durch feste Handelsbeziehungen bewahrt, sie haben ihnen auch das Beispiel dafür gegeben, wie man in einem kapi talarmen Lande die heimischen Wirtschaftskräfte bis zum letzte« lusnntzcn kann. Das Geheimnis dieser Erfolge ist ihre Systematik, die einen lebendigen Kreislauf der Kräfte schafft. Diese neuen Wirtschafts formen haben gegenüber den Ueberseemächten eine selbstän dige Wirtschafts- und Staatspolitik Kontinentaleuropas ermög licht und in ihrer europäischen Wesensverwurzelung und Lei stungsfähigkeit den Bolschewismus auch in wirtschaftlicher Hin sicht zu einem Zwittergebilde der europäischen Landzone deklas- siert. Schon das gibt den neuen Wirtschaftsformen eine unabseh bare Bedeutung für die Zukunft Europas. Reue amerikanische FIugreugWtzvimkte Bau von neuen Panamakanalschleusen geplant Der Militärausschuß des Unterhauses begann mit der Be ratung des sich über einen Betrag von SSL Millionen Dollar erstreckenden Wehrprogramms Roosevelts. Hierbei erklärte Gene ralmajor Arnold, der Leiter des Fliegerkorps der Bundesarmee, daß zur Verstärkung der Landesverteidigung innerhalb der nächsten zwei Jahre vier neue Flugzeuastützpunkte gebaut wür den, und zwar auf Portorico, Alaska und zwei auf dem Festland der Vereinigten Staaten. Arnold forderte dann auch die Erwei terung des Flugzeuastützpunktes auf Hawai. Wie verlautet, hat Kriegsminister WoodriNgdem Militär ausschuß empfohlen, Bonds im Betrage von 20Ü Millionen Dol lar auszugeben zur Finanzierung des Baues einer dritte« Eruvpe von Schleusen des Panamakanals. Die Tilgung der Bonds könnte durch die Einnahmen der Kanalgesellschast erfol gen. Die neuen Schleusen würden unter Benutzung der natür lichen Seen einen neuen Wasserweg der Kanälzone, etwa ti« bis vier Meilen vom jetzigen Kanal entfernt, schaffen. Lesorderungen in der Wehrmacht Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmach» hat mit Wirkung vom 1. Januar 1939 den Kommandeur der 24. Division, Generalmajor Olbricht, zum Gene ralleutnant, und den Kommandanten von Dresden, Oberst Mehnert, zum Generalmajor befördert. //Krn^menst ist ekrenälenstl" MMt M N AeWqm bei allen p-u.Vv>» IMMen una ardeitsÄmüm