Volltext Seite (XML)
Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 .LF Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Naum 5 Alles weitere über einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigcnpreisliste. Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor« Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs» für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlaß« prches. anspruch. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zu Radeberg. Postscheckkonto: Dresden 1S488. Druck und Verlag- Buchdruckere' Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 551. — Fernruf: 231. Nummer 11 Donnerstag, den 26. Januar 1939 38. Jahrgang LanaMige Kredite siir die Industrie Tagung der Rcichsgrnppe Banken in Dresden Auf der 6. Landesobmännerkonferenz der Reichsgruppe sanken, in der sämtliche deutschen Kreditinstitute und krcdit- uwerbliche Organisationen zusammengefaßt sind, behandelte >>cr Präsident der Wirischaflskammer Sachsen. Wohlfahrt, ünige für die sächsische Wirtschaft besonders wichtige Punkte ms dem Blickwinkel des Kreditnehmenden: Neben dem kurzfristigen Umschlngkrcdit braucht die säch sische Industrie mit der Zunahme ihrer Aufgaben im Rah- men des Vicrjahrcsplanes im steigenden Mast mittel und langfristige Kredite. Eine volle Deckung des Kreditbedarfs aus den bisherigen Duellen allein sei nicht möglich. Es wäre zu wünschen, daß der Wirtschaft wieder die Möglichkeit gegeben werde, ihren dringlichsten langfristigen Kreditbedarf unmittelbar am Kapitalmarkt zu decken. Einer besonderen Mithilfe der Ban ken bedarf die sächsische Wirtschaft auf dem Gebiet der Aus- suh- Neben den anderen Rednern betonte auch der Leiter der Netchsgruppe Banken. Dr. Otto Ehr. Fischer, die Bedeu tung der Banken im Außenhandelsgeschäft, wobei er beson ders die Anknüpsung und Pflege der persönlichen Beziehun gen zum Ausland forderte Dr. Fischer führte dann aus. daß die Heimkehr der Ostmark und des Sudetenlandes für Deutsch land ganz neue Ausgaben mit sich gebracht habe. Vielleicht eine der größten sei es im Augenblick, die Le- bcnsbedingungcn in Südosteuropa zielbewustt denen des üb rigen Europas anzupassen und damit der europäischen Wirt schaft eine gewaltige Vermehrung ihrer Stoßkraft zu geben. Die Durchführung dieser Ausgabe werde zu einem guten Dell bei Deutschland liegen, eine intensive Mitarbeit der deutschen Bank- und Kreditwirtschaft sei dabei wichtig und Wertvoll. Wetter hob Dr. Fischer die Notwendigkeit hervor, es sei Pflicht, den Reichswirtschaftsminister bei der Erfüllung des wichtigen Auftrages, der ihm durch die Einsetzung als Bevollmächtigter für alle der Leistungssteigerung dienenden Maßnahmen zu unterstützen. An den Führer, an Generalfeldmarschall Göring und Neichswirtschastsminister Funk wurden Telegramme abge schickt. Ministerialdirigent Dr. Gottschick überbrachte die Grüße des Reichswirtschastsministers und Reichsbankpräsidcmen 8unk. Leus a« da; Fachdach — er mehrt dein Könne«! Für jeden Beruf das rechte Buch Das Retchsministerium für Volksaufklärung und Propa ganda veranstaltet in den Monaten März und April 1939 wiederum eine Fachbuchtverbung, mit deren Durch führung die Reichsschrtsttumsstelle beim Retchsministerium siir Volksausklärung und Propaganda beauftragt wurde. In einer Arbeitssitzung, die das Reichspropagandaamt Sachsen einberufen hatte und di« in Vertretung des Landeskultur- Watters unter Leitung von Pg. Hofsmann-Türke stattfand, ent wickelte der Beauftragte der Reichsschrtsttumsstelle, Pg. Bal damus, in einem grundsätzlichen Referat die zentralen Maß nahmen dieser großen Werbeaktion. Außer dem Landesletter der Reichsschristtumskammer waren Vertreter aller an der vachbuchwerbung interessierten Stellen zugegen. Die Fachbuchwerbung wird mit einer Kundgebung in Frankfurt am Main eröffnet und steht wettere Hauptveran- nattungen in Berlin, Köln, Nürnberg, Graz, Reichenberg Und Breslau vor. Daneben finden an allen größeren Orten «onderveranstaltungen und Ausstellungen statt. Am 27. und «. März wird in Berlin die erste Reichstagung des „Kura toriums für daS deutsche Fachschrifttum" durchgeführt, die sich besonders mit der Entwicklung und Ausrichtung der Fachbuch produktion beschäftigt. Im Rahmen der Fachbuchwerbung 1939 inden auch eine Reihe von Hauptveranstaltungen des Amtes siir Schristtumspflege beim Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung der NSDAP. Als Werbemittel werden neben dem offiziellen Plakat M Fachbuchwerbung 1939 vor allem die Fachbuchlisten mit « U«»ergruyp«n zur Verteilung kommen, die daS Ergebnis »t*«r mehrjährigen sorgfältigen Sichmngsarbett darstellen In der lebendigen Verbindung mir der Aufgabenstellung des Vier« iahrrSplaneS und des NeichsberussweltkampfeS wird die Fach- duchwerbung auch in diesem Jahr in vorderster Front der Brrussförberung und Leistungssteigerung stehen. Blick aus die Leipziger Messe Einheitliche Schlußtermine der Leipziger Frühjahrsmesse 1939 Bisher war es üblich, daß einzelne Branchenmeßhäuser °er Leipziger Meße bereits einige Tage vor dem Hauptschluß- krmin geschlossen wurden Für die Leipziger Frühjahrsmesse M9 ist für alle Zweige der Mustermesse erstmalig ein ein- bciilicher Schlußtermin festgesetzt worden. Die Textil- und Bekleidungsmesse, die Iportarttkelmesse und die Reichs-Möbel- wesse werden demnach wie die Mebhäuser der übrigen Bran chen der Mustermesse vom Sonntag, 5. März, bis einschlietz- "ch Freitag, 10. März, geöffnet sein. Außerdem werden erst- Aalig aus der Leipziger Frühjahrsmesse 1939 keine jüdischen Ausstellerfirmen, die ihren Sitz in Deutschland haben, «Nehr vertreten sein. Schwere Hrdöeöenk Nach Meldungen aus Santiago de Chile ist die Stadt Concepcion von einem heftigen Erdbeben heimgesucht worden, daß viele hundert Tote gefordert haben soll. Die Hälfte alle> Häuser der Stadt seien zerstört. Die eingesetzten Hilfskolonnei können das Erdbebengebiet nur äußerst schwierig erreichen, dc alle Eisenbahnlinien und Brücken zerstört sind. Empfang beim Führer Die höheren Befehlshaber der Wehrmacht zu Gast Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht sprach in der neuen Reichskanzlei zu den höheren Befehlt Habern des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe, di» im Anschluß daran Gäste des Führers waren. Reiihsjusendsührung tast in Potsdam Vor den Führern der Gebiete der HI., den Amtschefs der Reichsjugendführung und den Obcrgauführerinnen, die sich in Potsdam versamnselt hatten, sprach Reichsjugendführer von Schirach zu den aktuellen Fragen der Jugenderziehung. Er behandelte weiter den Kampf für die Gesunderhaltung der Jugend, die Aktion „Heim aufs Land!" sowie die Maßnah. men zur Behebung des Lehrernachwuchsmangels. Ferner sprach der Ches des ^-Hauptamtes, Gruppenführer Heydrich, aus seiner Arbeit und würdigte das gute Verhältnis der Zu sammenarbeit zwischen HI. und Kameradschaftlich« Berb«nd«nheit Faschistische Miliz ehrt gefallene SA. Männer der Ostmark In Graz trafen der Oberst der Faschistischen Miliz Cap. Uff. Volanti und seine Begleitung ein, die sich von der Tiadt der Volkserhebung aus zu den Winterwehrkämpfen der ZA. begeben werden. Den Aufenthalt in Graz benutzte Oberst Vo« lanti dazu, um im Namen der Faschistischen Miliz das An denken der gefallenen SA.-Männer der Ostmark durch eine Kranzniederlegung zu ehren. Hierdurch wurde erneut der Ler- bundenheit der kämpferischen Ideen und der Freund Haft »wischen der Faschistischen Miliz und ocr SA. Ausdruck ver lieben. Rotspanische Bost stellt den Betrieb ein Nach einer Meldung aus Seret an der französisch-spani schen Grenze ist von rotspanischcr Seite in Perthus mitgeteilt worden, daß Post und telegraphische und telephonische Ver bindungen mit Barcelona und den übrigen katalanischen Städ ten nicht angenommen werden. Der roffpanische „Verkehrsminister" ist — einer Meldung der „Information" zufolge — in Perpignan eingetroffen, wo er zunächst zu bleiben gedenkt. Ernste Warnungen an den USA-Kongretz Der demokratische Senator Lewis warnte den Bundes- kongretz vor einer Aushebung der Waffensperre für Notspa« nie», wobei er auf die Gefahr kriegerischer Verwicklungen hin- wies. Lewis widerlegte die Behauptung, daß Roosevelt das Recht habe, derartige Maßnahmen ohne Gesetzesänderung treffen zu können. Er fordert« im Gegenteil «ine Verschaffung der Sperre. Gemeinsame Front gegen da; Welt- judentum Roberto Farinacci und Julius Streicher sprachen * im Berliner Sportpalast Der Gau Berlin der NSDAP, hielt im Sportpalast eine Großkundgebung ab, auf der der italienische Staatsminister Roberto Farinacci und der Frankenführer Gauleiter Sirci- cher, die beiden Vorkämpfer gegen die Böllerpest „Das Welt! judenlum", sprachen, Die Möglichkeit, einen der ältesten Mitkämpfer Mussoli ttis und der befreundeten faschistischen Revolution gemeinsam mit dem Frankenführer Iulius Streicher zu hören, dessen Kamps gegen die Schrittmacher der Weltrevolution ein Pro- gramm ist, halte die Traditionsstätte für die großen Porte», kundgebungen der Reichshauvtstadt bis in den letzten Winkel gefüllt. Unter den Ehrengästen sah man den könialich-ita- lienischen Botschafter Attolico, den Landesgruppenleiter des Fascio in Berlin, Graf Ruggeri, den Leiter des Berliner Fasclö, Oberleutnant Savini, Botschaftsrat Gras Magistrali, Generalkonsul Reuzetti und deutscherseits zahlreiche Vertre ter von Partei, Staat und W-Hrmacht, unter ihnen die füh renden Männer der Kampfformationen der Gliederungen der Bewegung. , , , . Sowohl die Ausführungen des italiemschen Frontsolda- ten und alten Faschisten Farinacci, die, obwohl sie abschnitts weise Übersetzt wurden, doch nichts von ihrem mttrSißcuvc» Schwung verloren, als auch die ves Frnnlensührers. der durch seinen kompromißlosen Kamps gegen das Wcttj-.Wemum den Berliner Parteigenosse» besonders Nahesteht, Und dir in einem Bekenntnis zur geMettisamcti Front gipfelten, lösten wahre NürM der Begeisterung aus. atastropße in Chile Farinacci spricht Minister Farinacci wies auf die enge Verbindung zwi schen Deutfchland und Italien und vor allem auf den regen Austauschverkehr zwischen den nationalsozialistischen und den faschistischen Organisationen hin. Farinacci wandte sich dann der Iudenfrage in Italien, wo kein geringerer als der Duce im Jahre 1919 bereits das Rasfenproblem in seiner wahren Tragweite fest umrissen habe, und der alte Vorkämpfer Dr. Giovanni Preztosi seit 1914 nnd der Redner selbst seit 1921 das Judentum als den Urheber allen Unheils bekämpfte, zu. „Was wir noch nicht verstehen können", so führte der Redner aus, ist hierbei die Haltung der katholischen Kirche, jener Kirche, die gerade eine lange Tratdition in der unerbitt lichen, ja manchmal grausamen Verfolgung der Juden und des Judentums aufzuweisen hat." Warum dieser plötzliche Kurswechsel? Warum sei es den Juden gelungen^ hohe Prälaten zu umgarnen und in Frank reich unv anderswo die katholischen Massen zu schänden? Heut« habe die Kirche eine größere Sympathie für die judensreund- lichen Staaten als für uns, die wir in Schule und Volk die Moral und in dem Staat wieder Ordnung eingeführt haben. Ueber diese seltsame und arglistige Haltung würden die fa schistischen Katholiken schmerzlich berührt sein. „Wir sind uns aber darüber klar", so fuhr der Minister fort, „daß sich diese politische Einstellung unheilvoll aus die Kirche auswirken mutz. Die Religion darf nicht mehr mit Po litik verwechselt werden. Von der Kanzel soll das Evangelium gepredigt werden, und der Pfarrer soll durch das Beispiel aus das himmlische Reich vorbereiten: Alles andere ist Mißbrauch, Verrat und Betrug!" In seinen weiteren Ausführungen gab der Redner eine Schilderung des gesamten politischen Fragenkomplexes, der seit Schluß des großen Krieges zur Entwicklung der erwen Verbindung zwischen Deutschland und Italien und zur Bil dung der Achse Rom—Berlin geführt hat. Er griff dabei einige Vorgänge dieser Entwicklung heraus, um aufzuzeigen, daß die deutsch-italienische Freundschaft nicht erst nach der Wirtschaftsblockade in Zusammenhang mit dem Abessinienfeld zug entstanden ist. Die Haltung Deutschlands damals habe im italienischen Volk einen tiefen Eindruck hinterlassen, und dies habe stets im gegebenen Augenblick seiner Dankbarkeit durch Taten Ausdruck gegeben. Die Achse Rom—Berlin habe ihr« Bewährung in der politischen Entwicklung des vergangenen ' Jahres vollauf unter Beweis gestellt. Das gemeinsame Ziel Deutschlands und Italiens sei die Verteidigung der eurmEischen Kultur gegen die kommunisti sche Gefahr und die Vertiefung der italienisch-deutschen Kul turbeziehungen. „Von letzt ab", so sagte Farinacci unter Be zugnahme auf die Schaffung der Achs« Rom-Berlin, „bL- ginnt jene innige, brüderliche italienisch-deutsche Zusammen arbeit, die auf einer langen Vergangenheit voller Loyalität beruht. Es ist dies eine Zusammenarbeit, die nicht aus rein rhetorischen Gründen als ein Einvernehmen Meier Völker und zweier Führer und nicht als eine bloße Verständigung zwischen Regierungen zu kennzeichnen ist. Es ist eine Zusammenarbeit, die nicht nur diplomatisch, sondern auch auf jenem anderen Gebiet das italienische Volk mit dem deutschen verbindet, um so eine einzige Einheit im Herzen Europas zu bilden und geistig wie formal eine ge rechtere und schönere europäische Kultur zu schaffen." Mit dem Hinweis, daß die Achse Rom—Berlin jetzt die Früchte ihres Eintretens für die europäische Kultur ernte, Woraus Farinacci in seiner Rede am Donnerstag in Nürn berg noch näher eingehen werde, schloß der italienische Mini ster und Vorkämpfer des Faschismus seine wiederholt von lebhaften Zustimmungskundgebungen begleiteten Aus führungen. Zweijährige Dienstzeit in Frankreich Heeresausschuß der Kammer billigt Regierungsvorlage Der französische Heeresausschuß der Kammer Hal mit Ein stimmigkeit einen Bericht des rechtsgerichteten Abgeordnete» ve Jsnard angenommen, der die Regierungsvorlage zur Aus rechterhaltung der zweijährigen Dienstzeit über das Jahr 1940 hinaus billigtz Zollgrenze zum Sudetengau besteht uoch Der Obersinanzpräsidem in Leipzig teilt mit: In weiten Kreisen der Bevölkerung herrscht die irrige Auffassung, daß eine Zollkontrolle und Zollabfertigung von Personen und Waren im Verkehr über die alte Grenze zwischen Mtreich und Sudetengau nicht mehr stattsindet. Aus die Beibehaltung der Zollgrenze zwischen Altreich und Sudetengau kann jedoch einstweilen nicht verzichtet werden. Die Belange der land wirtschaftlichen Marktregelung und die Vergün- stigung der zollfreien Einfuhr von Waren tschecho-slowakischen Urfprungs in den Sudetengau erfordern zunächst noch vie Aufrechterhaltung des bisherigen Zustandes. Die Zollbeamten an der alten Grenze tun daher nur ihre Pflicht, wenn sie Zoll kontrollen und Zollabfertigungen durchführen. Die Bevölke rung wird gebeten, diesen im dringenden Interesse der Volks wirtschaft liegenden Maßnahmen Verständnis entgegenzubrin gen und durch ihr Verhalten den Zollbeamten ihre Tätigkeit zu erleichtern. . - -