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ttendorser Zeitung LokalanZeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Crscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Besörderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs preises. , Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zcile oder deren Raum 5 Alles weitere über Nachlaß usw. laut auflicgender Anzcigeupreisliste. Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor- s mittags des Erschcinungstagcs. Bei fernnmndlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr L für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlaß- anspruch. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zu Radeberg. Postscheckkonto: Dresden 15488. Druck und Beklag: Buchdruckerei Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 551. - Femnif: 231. Nummer 24 Sonnabend, den 25. Februar 1939 38. Jahrgang Dr. Dorpmüller im Sudetenland Betriebsappcll im Ausbesserungswerk Leipa Auf seiner Besichtigungsreise durch das Sudetenland traf Reichsverkehrsminister Tr. Dorpmüller in Begleitung des Gauleiters und Reichskommissars Henlein in Gablonz ein. Der Bürgermeister überreichte dem Reichs- verkebrsminister als Andenken ein Erzeugnis aus der Gablonzer Glasindustrie. Nach einer Besichtigung der Bahnanlagen fuhr der Minister nach Leipa weiter, wo er in Begleitung des Regierungspräsidenten Krebs das Reichsbahnausbesserungswerk, das größte im Sudeten land, besichtigte. In der großen Halle des Werkes war die gesamte Gefolgschaft angetreten. Nachdem die Beamten des Ausbesserungswerkes dem Minister vorgestellt worden waren, gab Werkdirektor Matuschka seiner Freude darüber Ausdruck, daß der Reichsverkehrsminister das Leipaer Reichsbahnausbesserungswerk besuche. Anschließend führte Dr. Dorpmüller aus: „Ich spreche zu Euch als alter Eisen bahner, der schon vom Vater her in diesem Beruf groß geworden ist. Ich freue mich, daß mich der Weg hierher geführt hat und daß ich hier zu Männern sprechen kann, die an der Weiterentwicklung der großen deutschen Reichs bahn tätig sind. Sie gehören mit 950 Mann zu der großen Armee der 125 000 Werkstättenarbeiter, von denen ich Ihnen die besten Grüße übermittele. Sie haben hier schwere Arbeit vor sich. Der Führer hat der Reichsbahn große Aufgaben gestellt. Solange wir selbst unser letztes hergeben, solange arbeiten wir zum Wohle unseres Va terlandes." — Anschließend gab Gauleiter Henlein seiner Genugtuung über den Besuch des Reichsminister Aus druck. Das Sudetenland sei sich bewußt, daß nun nach der Befreiung die Arbeit nicht zu Ende sei, sondern daß man jetzt erst recht anpacken müsse, um die zwanzigjährige Mißwirtschaft gutzumachen. — Nach einer Besichtigung der Werkränme und Anlagen fuhr der Reichsverkehrs- tninister nach Aussig weiter. Um 17 Uhr traf Reichsverkehrsminister Dr. Dorp müller von Leipa kommend in Aussig ein. Nach einer Besichtigung der Staustufe wurde der Elbehafen in Augenschein genommen. Regierungspräsident ^-Ober führer Krebs und Bürgermeister Dr. Tauche sowie die Beamten des Bahnbetriebsamtes erläuterten dem Mini ster die Bedeutung der Aussiger Hafenanlagen. Ueber die Absicht, den Hafen in den Besitz der Reichsbahn überzu leiten, wird eine Besprechung im Bahnbetriebsamt Aussig stattfinden. Sächliche Schuilerien Mg/Ä Die Festsetzung der Schulferien der Volks- und höheren Schulen für das Schuljahr 1939/40 erfolgt auch in Sachsen unter möglichster Berücksichtigung der Neichsordnung für Schulferien und der Erfordernisse des Vierjahresplanes mit dem Ziel, besondere Erntcbeurlaubungen von Schülern nach Möglichkeit zu vermeiden und die Leistungshöhe der Schulen zu sichern. Der Vierjahresplan erfordert, dafür zu sorgen, daß alle Schüler, die überhaupt die Möglichkeit haben, bei der Ernte mitzuhelfen, auch voll zur Einbringung der Ernte ein gesetzt werden können. Für die Körnerernte kommt in Sachsen hauptsächlich die Zeit von Mitte Juli bis Mitte August in Betracht. In den Gebirgslagen wird die Ernte im Regelfall bis Ende August beendigt sein. Für die Hackfrüchte ist die «sie Oktoberhälfte tzaupterntezeit. Unter Berücksichtigung dieser Verhältnisse gelten — wie dem Verordnungsblatt des Sächsischen Ministeriums für Volksbildung zu entnehmen ist — für die Volks- und höheren Schulen der Städte Dresden, Leipzig, Chemnitz, Plauen und Zwickau folgende Ferienzeiten: Osterferien 1939: vom 30. März bis mit 11. April, 13 Tage; Pfingstferien 1939: vom 27. Mai bis mit 4. Juni, b Tage; Sommerferien 1939: vom 14. Juli bis mit 20. August, 38 Tage; Herbstferien 1939: vom 7. Oktober bis mit 15. Oktober, 9 Tage; Weihnachtsferien 1939/40: vom 23. Dezember bis mit 6. Januar, 16 Lage, zusammen W Tage. Für die Volksschulen aller anderen Orte können die Sommer- und Herbstferien (insgesamt 47 Tage) anders ver teilt werden; jedoch sollen die Sommerferien im allgemeinen dicht später als am 20. August enden. Die für diese anderen Orte zuständigen Bezirksschulämter setzen im Einvernehmen mit dem Kretsbauernfubrer und mit dem Bannführer der Hitler-Jugend sowie nach Fühlungnahme Wit den benachbarten Bezirksschulämtern und mit den Ober studiendirektoren der innerhalb ihres räumlichen Amtsberet- yes gelegenen höheren Schulen die Sommer- und Herbst- erien für die Volksschulen ihres Aufsichtsbeztrkes einheitlich est. Dabet können die Bezirksschulämter Oelsnitz t. V., Plauen l, Auerbach, Schwarzenberg, Ännaberg, Marienberg, Flöha, Freiberg, Dippoldiswalde, Pirna, Löbau und Zittau das Ende der Sommerferten auch auf einen späteren Zeitpunkt, ledoch nicht über den 1. September hinaus, legen, Sei bereit! Lerne helfen M den 5al! MW der N°t - mit im Veutschm ssoien Kreuz! INntß!' An rslcnnnng Francos zu Höh- Hilf« kam, aus- lW Millionen Dollar liir Rohstoffe Der Militärausschuß des Senats nahm einstimmig die Gesetzesvorlage des Senators Thomas an, die 100 Millionen Dollar für die nächsten vier Jahre zum Ankauf kriegs wichtiger Rohstoffe, wie Gummi, Nickel, Zinn, Aluminium usw. vorsteht. Den größten Teil der genannten Rohstoffe mutz Amerika bekannt, ich einführen. Englands und Frankreichs Entschluß Die französische Kammer stimmte mit 323 gegen 261 Stimmen der Verschiebung des Interpellationsantrages der Linken über die Spanien-Politik zu. Tie Regierung hatte mit der Abstimmung die Vertrauensfrage verbunden Gleich nach Eröffnung der Sitzung hatte Ministerpräsident Daladier die Vertagung der Aussprache bis aus weiteres beantragt, wor aus mehrere Abgeordnete der Linksparteien ihre „Äeden-- ken" gegen eine bedingungslose Anerkennung Francos vor brachten. Dabei kam es wieder einmal zu minutenlangem ohrenbetäubendem Lärm. Daladier^gab dann eine Erklärung ab. Er wolle klar und deutlich mitteilen, daß er fest entschlossen sei, auf Grund der letzten Nachrichten aus London und von Bsrard im Ministerrat die Anerkennung General Francos vorzuschla- gen. da Frankreich seit dem Zusammenbruch der katalanischen Front eine gemeinsame Grenze mit Rationalspanien von ca. 600 Kilometer habe. Wer könne noch die Hoffnung auf einen siegreichen Widerstand Rotspaniens haben, wenn er nicht von außen her mit Menschen und mit Material unterstützt werde? Selbst der rote „Präsident" Azana glaube schon lange nicht mehr an die Möglichkeit des Widerstandes und habe daher Negrin empfohlen, mit Franco zu verhandeln. Die engli sche Regierung habe am 22. Februar wissen lassen, daß die Stunde der Anerkennung Francos gekommen sei. Die eng lische Regierung sei entschlossen, zu Beginn der nächsten Woche General Franco anzuerkennen. Die weiteren Aus führungen Daladiers liefen daraus hinaus, daß das Fehlen einer offiziellen Vertretung Frankreichs in Burgos nur zum Schaden Frankreichs sein würde. nationalen Marxismus zu suchen. Aber «S fehlt ihnen, wk immer, an der nötigen Phantasie, um wenigsten» GtschtM lügen. — Franco dank dem Führer Telegrammwechsel zwischen dem Führer und Generalissimus Franco Der StaatSchef Nationalspaniens, Generalissimus Franco, hat anläßlich der von ihm in Barcelona abgehal« tenen Truppenschau an den Führer das nachstehende Te legramm gerichtet: „Als nach dem Abschluß des FeldzugeS in Kakal»- ttien die siegreichen Truppen in Barcelona einzogen, be- fanden sich unter ihnen die heldenmütigen deutschen Frei willigen, und das spanische Volk inbclte in ihnen Deutsch land und seinem Führer zu. Ich grüße Sie aus das herz lichste, zugleich versichere ich Sie der größten Hochachtung unseres Heeres für das Ihre. (gez.) General,sslmuS Franco." Der Führer hat hieraus wie folgt geantwortet: „Für das mir aus Anlaß der Truppenschau in Bar celona übersandte Telegramm danke ich Ihnen herzlichst. Deutschland und seine Wehrmacht sind glücklich darüber, daß deutsche Freiwillige in Ihrer jungen* ruhmreichen Armee an der Seite der italienischen Kameraden kampsen dursten und so einen bescheidenen Beitrag für die Be freiung Ihres Landes und zur Wiedcraufrlchtung eine» nationalen, stolzen Spanien leisten konnten. (gez.) Avals Hitler." Hotel GalsbergWtze abgebrannt Das Hotel Gaisbrrg-Spitze, oas in 1286 Meter über Salzburg liegt, wurde durch Feuer zerstört, war infolge des hohen Schnees nicht möglich. Dazu daß der Föhnsturm das Feuer, das in einem Kamin gekommen war, stark ansachte. i Und trotzdem bedrohen wir sie! Sie verlangen von uns eine Geste der Freundschaft oder der Bereitschaft zu internatio- , naler Zusammenarbeit Nun heißt das, die Dinge auf den j Kopf stellen. Die Demokratien haben Deutschland von 1918 bis 1933 in einer Art Und Weise gequält, gedemü-, j, iat und «rvei«iat. wie das in d«r Weltgeschichte ein ¬ zig dastehend ist. Soweit Deuischland seine hoffnungslos« Lage ändern konnte, verdankt es vas ausschließlich seiner eigenen Kraft, dem Mui und der Weitsicht seiner Führung und der Disziplin und der Geschlossenheit seines Volkes. Die Demokra tien aber haben nicht einen Finger gerührt, um uns in un serer verzweifelten Lage Erleichterung zu verschaffen. An wem also wäre es, eine Geste der Freundschaft oder der Be reitschaft zu internationaler Zusammenarbeit zu machen — an Deutschland oder den demokratischen Staaten? Sie wiegen sich in der Hoffnung, daß es irgendwann doch noch einmal gelingen könnte, Zwiespalt zwischen die deutsche Führung und das deutsche Volk zu bringen. Das wäre auch die einzige Möglichkeit, Deutschland aufs neue niederzuschla gen und zu demütigen. Vor ein paar Tagen hat ein großes englisches Blatt bei der Besprechung der deutschen Nachrichten sendungen im englischen Rundfunk die Katze aus dem Sack gelassen: Das „News Chronicle" schrieb am 20. Februar, daß «S bei der Fortsetzung dieser Sendungen möglich sei, „einen Keil zwischen das deutsche Voll und feine Herrscher, die «S i« Dunkeln zu halten suchten, zu treiben." Das also ist gemeint! Und in dieser kühne« Hoff nung treffen sich die Feinde des deutschen Volkes im Aus land mit der kleinen Clique von Intellektuellen und gewerbs mäßigen Neinsagern im Lande selbst. Sie bilden, so hart die ses Urteil klingen mag, zusammen die Internationale der Reichsfeindschaft. Oft bewußt oder unbewußt, spielen fie sich gegenseitig in die Hände und betreiben gemeinsam die Ge schäfte der Gegner des deutschen Volkes. Darum beispiels weise auch schwärmen die deutschfeindlichen Blätter in Paris, London und Newyorl für Niemöller und für die Bekenntnis front, darum nehmen sie die politischen Witzemacher in Schutz, darum plädieren sie für das Recht der freien Meinung und legen eine Lanze ein für den angeblichen in Deutschland >»- schmähten und verfolgten Intellektuellen. Aber so leicht, wie sie es in der Vergangenheit hatte«, haben sie es nun nichl mehr. Denn die Führung des Rei ches steht auf der Wacht und ist entschlossen, radikal alle De»- denzen auszurotten, die der Freiheit und der Ehre des dani- scheu Volkes abträglich sein könnten. Wie weit diese internationale Hetze geht und zu welch«« absurden Konsequenzen sie führt, das legt Reichsminister Dr. Goebbels dann an einer Fülle instruktiver Beispiele dar. Er fährt dann fort: „Die Völker selbst werden in furchtbarste Unruhen und Nervcnkrisen hineingestürzt, nur damit verant wortungslose Journalisten etwas zu schreiben haben «nb ebenso veraniwonungslose Staatsmänner, die Aug«« ihn» Völker mit boshaften Schlagworten von den tnnerpoltltsch«« Sorgen ab- und zu angeblichen außenpolitisch«« Schah«« hinlenken zu können. Dieser ganze Unrat kommt auS einer elmzig«« O«M«. Die Hintermänner dieser Hetze sind uns wohl bekan«. St» sind in den Kreisen des internationalen J»b«>- iums, der internationalen Freimaurerei und d«S inte» „Kries i« Sicht?" Ein Aussatz von Dr. Goebbels Reichsminister Dr. Goebbels veröffentlicht in der Sonn abendausgabe des „Völkischen Beobachters" einen Aufsatz „Krieg in Sicht?", in dem er u. a. ausführt: Wer in diesen Tagen und Wochen die ausländische Hetz- und Lügenpresse durchblättert, könnte leicht auf den Gedan ken kommen, daß Europa am Rande eines neuen Weltkrieges steht. Dabei ist es allgemein bekannt, daß sich in d'er inter nationalen Lage selbst seit der Führerrede vom 30. Januar vor dem Deutschen Reichstag nichts Wesentliches ge ändert hat. Daß Deutschland seine Kolonie zurücksordert, ist wohl bekannt und daß diese Forderungen noch einmal von der autoritativsten Stelle aus vor dem deutschen Volk und vor der ganzen Welt erhoben worden sind, erhärtet nur noch mehr die Tatsache, daß das Reich keineswegs ge willt ist, von ihr abzulassen. Auch daß mittlerweile im Spa nienkonflikt ein grundlegender Wandel der Dinge eingetreten ist, kann den Kenner der Dinge nicht überraschen. Es mußte das über kurz oder lang etntreten. und die Demokratien haben nur wieder einmal, wie bei allen großen weltpolitischen Vor gängen der vergangenen Jahre, das zweifelhafte Vergnügen, hinter der Entwicklung herhtnken zu müssen. Wozu also der Lärm? Was wollen diese Demo kratien eigentlich? Man könnte säst auf den Gedanken kom men, als erhöben sie sporadisch ein lautes Geschrei, um da mit gewisse Minderwertigkeitskomplexe abzureagieren. Das wäre verständlich; denn sie haben in den letzten Jahren, wie man so sagt, immer zwischen den Stühlen gesessen. Es fehlt also den westeuropäischen Demokratien offenbar an dem nö tigen Instinkt, um die internationale Lage richtig beurteilen zu können. Die Demokratien hätten das alles viel billiger haben können, und zwar dann, wenn sie rechtzeitig begriffen hätten, worum es sich dabei überhaupt handelte, und die Machtstellung der autoritären Staaten richtig eingeschätzt hät ten. Das aber war keineswegs der Fall und scheint auch heute noch nicht der Fall zu sein. Nun mit einem Mal erheben sie ein großes Kriegsgeschrei. Sie erklären, ihre Vol ker müßten ungeheuere nationale Opfer aus sich nehmen, um ihre Rüstung in Ordnung zu bringen, damit sie sich nicht wei terhin die uebergrisfe der autorttären Staaten gefallen zu lassen brauchten Was soll das heißen? Man ist also offenbar entschlossen, die autoritären Staaten in einem geeignet erschei nenden Augenblick nicderzuschlagen, wenn diese Rüstungen überhaupt noch Sinn haben sollen. Denn wir wollen ja bekanntlich von den Demokratien gar nichts. Ein ideologischer Kreuzzug der autoritären Staa ten gegen die Demokratien gehört in das Reich der Fabel. Wir wollen sie nicht angreifen. Wir wollen sie nicht zum Nationalsozialismus bekehre«.