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Lokalanzeiger und AnzeigeblaLL für OLLendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungslage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis nionatlich 1.10 einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs« Preises. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zcile oder deren Naum 5 H/. Alles weitere üb« Nachlaß usw. laut aufüegcuder ülnzcigenpreisliste. Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlaß« anspruch. Dieke Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zu Radeberg. Postscheckkonto: Dresden 16488. Druck und Verlag- Buchdruckere? Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 661. - Fernruf: 231. Nummer 32 Donnerstag, den 16. März 1939 38. Jahrgang Illit Sem IMrm mmd ?rag Grobe Leistungen der deutschen Truppen Am frühen Nachmittag tras der Führer, von Berlin lam mend, im Sudetengav ein. Gegen 1S Uhr erreichte der Führer Böhmisch-Leipa. lieber das Böhmische Land tobt seit zwölf Stunden ununter brochen ein schwerer Schneesturm hinweg. Tief sind alle Stra ßen und Wege verschneit. Die Wälder sind mit schweren Schnee lasten bedeckt. Ueberall türmen sich Hobe Schneeverwehungen, er ist eisig kalt, und der Sturm treiht in wirbelnden Wolken den Schnee vor sich her. Schon hier in Böhmisch-Leipa ist es klar, daß die deutschen Truppen, die in diesem Sturm und diesem dichten Schneegestöber Vorgehen, fast Uebcrmenschlichcs leisten müssen. Generalleutnant Höpner erstattete dem Führer Bericht. 2m Besehlswagen des Sonderzuges sindet eine kurze militärische Beratung statt. Der Führer entscheidet obwohl die Truppen erst wenige Stunden in Marsch sind: Es wird nach Prag gefah ren! Trotz Eis und Schnee und Sturm und tief verwehten Ctraken! Trotz alledem! Der Führer laßt sich durch nichts abhalten! Wo deutsche Truppen marschieren, da ist auch der Führer! Wo ihre Kolon nen vorgehen, da fährt auch die Kolonne des Führers. > Sie warten — trotz Schneestürmen Zunächst geht die Fahrt noch durch Dörfer des Sudeten- Kaues. durch Dauba, Töschen und Vallach. Ueberall steht die Bevölkerung an der Straße. Irgendwie hat es sich herumgespro chen, daß der Führer kommt, und nun stehen diese treuen deut- chen Menschen seit Stunden in dem eisigen Schneesturm. Sie ind völlig eingeschnett. aber ihre Augen leuchten, die. Hände liegen empor zum Deutschen Gruß! Jubelnd dringt das Sieg- Heil in das Sturmesbrausen hinein: Der Führer ist da! Der s Führer fährt langsam an ihnen vorüber, und sie alle wissen, wohin er fährt. Ler ErenMertritt bei Liboch Bei Liboch ist die bisherige deutsch-tschechische Grenze erreicht. Dir Schlagbäume haben sich gehoben. Punkt 18 Uhr überschreiten vir die Grenze. Drei tschechische Zollbeamte stehen vor dem provisorisch errichteten Zollhäuschen, Vas ihnen Unter kunft gemährt. In strammer Haltung grüßen sie militärisch den Führer. Weiter geht die Fahrt aus Melnik zu. Kaum sind die Weinberge, die das Städtchen umgeben, in dem rasenden Schnee treiben zu erkennen. Tiefschwarz fließt drunien die Elbe dahin, düster gegen das treibende Weiß der Schneemassen kontrastie rend. Immer wieder muß der Führer seine Fahrt aus der vereisten und verwehten Straße verlangsamen. , Motorisierte Verbände, bespannte Eeschiitzabteilungen kiimp- en sich müysam voran. Alle Wagen sind weiß, wie Gespenster sehen die Kraftschützen aus, die voranzukommen versuchen. Nicht nur sie selbst und ihre Maschinen sind völlig mit Schnee bedeckt, sogar die arbeitenden Motore und der Auspuff starren von Li« Und Schnee. In Melnik gibt es einen kurzen Halt. Die tschechische Polizei salutiert vor dem Wagen. Die Bevölkerung kommt neugierig heran, schaut herein Und gibt auf Deutsch Auskunft nach dem Weg. Der Marktplatz von Melnik ist ein einziger Parkplatz der deutschen Truppen. Srobartige Haltung der Soldaten von Melnik aus geht es gerade nach Süden. Wir passieren die große Elbebrücke. die von deutschen Posten gesichert lst. Treu halten die Männer hier Wacht, und als sie an den vordersten Wagen die Führerstandarte erkennen, da leuchten ihre Augen aus. Noch niemals in ihrem Leben haben sie so wunderbar und großartig eine Ehrenbezeugung erwiesen wie in diesem Augenblick hier im sinkenden Abend eines Wintertages auf det Elbebrücke zwischen Melnik und Prag. Wieder passiert der Führer lange motorisierte Kolonnen und erstaunlich ist die Präzision, die großartige Haltung dieser Truppen. Las sind deutsche Soldaten! — Und einen Augenblick schweift die Erin nerung zurück an die Stunden heute genau vor einem Jahr, als di« deutsche Wehrmacht vor der Burg in Wien vor ihrem Füh- r«r und Obersten Befehlshaber paradierte. Welch stolzes Jahr geht heute zu Ende, welch ein Weg von der Burg in Wien zu der Burg in Prag. Es wird dunkel und der Sturm nimmt zu. Fahl liegt das weite Land, das im Sommer voll wogender .Kornfelder bedeckt ist. Nichts ist von Prag zu sehen. Der Schnee- sturm scheint es verschlungen zu haben. Dann Plötzlich taucht sm grellen Licht der Scheinwerfer eine Tafel auf: „Praha Id Kilometer". Prag ist erreicht! Und dann sind auch schon bald die ersten Vorstadthäuser erreicht. Es werden mehr und mehr, sie schließen sich zu ganzen Straßenzügen zusammen, und dan tauchen wir ein rn die Helle der Stadt. Niemand ahnt in Prag, daß der Führer kommt. Die Menschen drängen sich um die Anschlagtafeln der Zeitungen. Straßenbahnwagen sind überfüllt. Lichtreklamen werfen ihre Zuckenden roten "und blauen Lichter in die Straßen. Dir Stadt ist ruhig. Ja, es scheint, als sei nach den ver, wirrten und aufgeregten Tagen der vergaswenen Woche mit dem Verschwinden der Hetzer vom Schlage Beneschs nach dem Ende des letzten Abenteuers auch in diese alte deutsche Stadt Prag wieder der Friede eingekehrt, al» sei rin schwer«» Alpdruck 'm» ihr ge«ich«n. Stätte deutscher Kaiserherrlichleit Am 19.10 Uhr erreicht der Führer den Stadtkern, und kurz vor 20 Uhr fährt die Kolonne in den großen Hof derBurg ein. Es ist ein Augenblick geschichtlicher Größe, als sich die herr liche Silhouette des St.-Veits-Domes aus dem Dunkel hebt und die Schönheit seiner gotischen Fassade sich enthüllt. Histo rische Erinnerungen werden in diesem Augenblick wach, wir denken an die Gestalt Kaiser Karls IV., der in der Mitte des 14. Jahrhunderts Dom und Burg als Stätten deutscher Kaiser herrlichkeit errichtete und hier m Prag die erste Universität Deutschlands schuf. Wir denken an die Huldigung des böhmischen Herzogs Wen zel hier in Prag vor dem Gründer des Ersten Deutschen Reiches, König Heinrich l., vor über 1000 Jahren. Die FiihrerWndarte au! der Burg Und nun zieht de: Führer mit seiner Begleitung in die Burg ein, betritt er die weite Flucht der Gemächer, steigt er die Treppe empor, schaut vom Fenster seines Zimmers aus das Lichtermeer Prags hinunter. Es ist punkt 20 Uhr, und aus dem Fahnenmast der Burg geht die Führerstandarte hoch, von der Burgwache eines Schutzenregimentes feierlich gehißt. Der Führer hat Prag und die Länder Böhmen und Mäh ren in seinen Schutz genommen: Von dieser Stunde an hält er ihr Geschick in seinen Händen. Von draußen her tönt der volle Klang der Glocken vom St.-Veits-Dom, den deutsche Baumeister schufen; sie schlagen laut über Böhmen und Mähren und das ganze Deutsche Reich hinweg die Stunde, da der Führer einzog auf der Bürg in Prag. Deutsche höslichleitsbesuche Am Mittwochnachmittag zeigte Präg bereits wieder das gewohnte Bild. In den Straßen ist ein verstärkter Verkehr zu bemerken. Sonst haben die Prager durchweg den Aufforderun gen des Rundfunks, Ruhe zu bewähren, Folge geleistet. Alle Weisungen der Sicherheitsorgane wurden diszipliniert befolgt. Am Vormittag stattete der Kommandierende General dem Minister Dr. Havelka auf der Prager Burg einen Höflichkeits besuch ab. Auch dem Vorstand der Militärkanzlei des Präsi denten der Republik, Oberst Nemecek, und dem Militärkomman danten der Prager Burg Kvapil, wurden Besuche abgestattet. Vom Vormittag bis m den Nachmittag passierten die Burg motorisierte Einheiten des deutschen Heeres, die sich dann am Pohorelec und am Hradschin-Platz formierten. Da; Schicksal Ler Karvatho-lllrame Woloschin will in Budapest verhandeln Der karpatho-ukrainische Ministerpräsident Woloschin Hal am Mittwoch um 19 Uhr die bis 20 Uhr befristete Aufforderung der ungarischen Regierung beantwortet, die Staatsgewalt in der Karvatho-Ukraine an vcn militärischen Oberbefehlshaber der einruckenden ungarischen Truppen zu übergeben. Woloschin teilt mit daß drei seiner Vertrauensmänner sich auf dem Weg nach Budapest befändcn. Er bitte die ungarische Regierung, die militärischen Operationen in der Karpatho-Ukraine unver züglich einzustellen. Außenminister Graf Lsaky ließ daraufhin Woloschin wissen, daß seine Abordnung in Budapest mit der bekannten ungarischen Gastfreundschaft ausgenommen werden würde, daß es aber ihm, Csakv, unmöglich sei. die militärischen Operationen aufzuhalten, da diese bereits an verschiedenen Stellen zu weit vorgeschritten seien Er, Csaky. hoffe, daß Woloschin als Priester seinen gan zen Einfluß in der Karpatho-Ukraine geltend machen werde, damit unnützes Blutvergießen vermieden werd«. Drei SÄrgäme mobilisiert Von seilen der karpatho-ulrainischen Regierung wurdc die Mobilisierung von drei Jahrgängen für die Verstärkung vet karpatho-ukraunschen Truppen ungeordnet. 2000 Sic-Leute sind aus Thust an die Front abgegangen. Der tschechische Militärbezirkskommandant des Kreises Chust weigerte sich, die Waffen des dort stationierten tschechischen Mili tärs zu übergeben. Die karpatho-ukrainische Regierung ist unter allen Umständen gewillt, die tschechischen Truppen zu entwaff nen und die Waffen an die mobilisierten einheimischen Jahr gänge zu geben. Von der Front wird gemeldet, daß die Kämpfe mit den «ingedrungenen ungarischen Abteilungen andauern. Da; Recht der vollziehenden Etwa» in Böhmen Und Mähren dem Oberbefehlshaber des Heere» übertragen Anläßlich des Einmarsches deutscher Truppen in Böhmen und Mähren sind durch Befehl des Führers dem Oberbefehls haber des Heeres die Befugnisse zur Ausübung vollziehender Gewalt in den unter den Schutz der deutschen Wehrmacht gestell ten Gebieten übertragen. In seinem Aufträge üben vollziehende Gewalt aus: in Böhmen der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 3, General der Infanterie Blaskowitz. ^n Mähren der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 0, General der Infanterie List Dem Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 3 ist der Reichs kommissar und Gauleiter Konrad Henlein, dem Oberbesehls- haber der Heeresgruppe 5 der Reichskommissar und Gauleiter Bürckel als Bearbeiter für alle zivileit Fragen beigegeben Wor ten . Amtlicher Teil Hauptkörung 1S3S. Z Die Hauptkörung der gekörten und nicht gekörten deck- »ähigtn Zuchtbullen und Eber findet in den Monaten März >is Juni lS39 statt. Dit Halter der körpflichtigen Vater- irre werden ersucht, diese Tiere bis 27. März I939 m Nalhause — Verwaltungszimmer — anzumelsen. Hiirvdors-Hksissa, am l3. März >939. Der Bürgermeister. Ausr«fbe;vberbefehl;haber;be;tzeere; Nach dem Willen des Führers und Obersten Befehlshabers der deutschen Wehrmacht sind deutsche Truppen in Euer Land eingerückt mit dem Auftrage, Ruhe und Ordnung aufrechtzuer halten und den Schutz der Bevölkerung zu übernehmen. In den unter deck' Schutz der deutschen Truppen gestellten Gebieten ist die vollziehende Gewalt auf mich und die Ober befehlshaber der Heeresgruppen übertragen. Die gesamte öffentliche Verwaltung arbeitet, soweit nicht» anderes bestimmt wird, weiter. Dies gilt auch für Polizei, Post und Eisenbahn sowie für die öffentlichen Betriebe. Das gesamte Wirtschaftsleben läuft weiter. Leder bleibe an seiner Stelle und führe seine Arbeit fort. Arbeitsniederlegung wird als Sabotage gewertet. Den Anordnungen der deutschen Militärbehörden ist unbe dingt Folge zu leisten. Jeder halte sich an die gegebenen Besehle, die dem Wohl« der Gesamtheit wie des einzelnen dienen. Berlin, den 1S. März 1939. Der Oberbefehlshaber des Heeres von BrauSitlck. Slowakei bleibt ungeteilt Propagandaches Mach im Rundfunk Propaqandachef Mach hielt im Rundfunk eine Red«, in der er zu Ruhe und Besonnenheit ausforderte. Er erklärte, die Ereignisse überstürzten sich in so raschem Tempo, daß vielleicht mancher zweifle, ob sich die Slowaken halten könnten. Man dürfe jedoch keinen Augenblick daran zweifeln und den Glauben an die große nationale Sendung nicht verlieren. Mach betonte weiter, daß im Hinblick aus die Ereignisse in Böhmen und Mähren gewisse Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden müß ten, um Blutvergießen zu vermeiden und den Frieden zu sichern. 2n diesen Bemühungen habe die Slowakei an ihrem großen Nachbarn eine Stütze An einer anderen Stelle betonte Mach, daß die slowakische Nation nicht werde geteilt werden und daß sich die alarmierenden Nachrichten über Vorfälle an der Süd grenzs als unwahr erwiesen hätten. khmnlmfmn über die neue Lage Verteidigung der englischen Politik - Für eine Atmosphäre des Verstehens Premierminister Chamberlain sprach im Unterhaus über die Lage. Der Premierminister, der mit lautem Beifall von den Regierunqsankängern begrüßt wurde, begann seine Erklärung mit der Aufzählung der bekannten Tatsachen. Er gab weiter, wie Lord Halifax im Oberhaus, die Vertagung des Berliner Besuches Stanleys und Hudsons bekannt mit der Begründung, daß der gegenwärtige Augenblick hiersür nicht geeignet sei. Nach dem Hinweis, daß die englische moralische Garantie für die Grenzen der Tschecho-Slowakei aufgehört habe, ging er dazu über, das Abkommen von München zu verteidigen. Der Staat, von dem man gehofft habe, daß er nach dem Münchener Abkommen eine neue und sichere Laufbahn begin nen werde, sei nunmehr auseiaandergesallen. Er lehne es daher ab, sich iEndwelche Vorwürfe des Treubruchs zu eigen zu machen. Was erfolgt sei, sei mit Zustimmung der tschecho slowakischen Regierung erfolgt. Allerdings könne er die Art und Weise, in der die Aenderungen herbeigeführt worden seien, nicht als in Uebereinstimmung mit dem Geiste des Münchener Abkommens ansehen. Chamberlain schloß mit den Worten: Er bedauere, was sich gegenwärtig ereignet habe „Aber laßt uns deswegen", so fuhr er fort, „nicht von unserem Kurs abweichen. Laßt uns daran erinnern, daß der Kurs der Völker der Welt noch immer aus den Frieden gerichtet ist und darauf, daß eine Atmosphäre des Verstehens und des guten Willens zurückkehrt, die so ost gestört worden ist. MMsuiig bi; aus weitere; Der ReiÄsminister des Innern gibt bekannt: Das End« ' der mit meiner Anordnung vom tS. Mär, vrrfügtrn Beflagg««, der DicnstacbLude. der staatlichen und kommunalen Verwalt««- - gen und der Körpcrschasten Anstalten und Stiftungen des öffent» lichen Rechtes wird besonders bekanntgegeben «erden. Erotz-MIWN-AiMeg m LytMMtz Nm Sonntag, 19. März wird 10 Uhr aus dem Städtischen Sportplatz im Stadtpark die n«ue Füllanlagc für Freiballone offiziell übergeben und in kurzrr Feier die Platzweihc statt- linden. Danach werden fünf Ballone des NSFK. starten, und zwar die beiden Eordon-Benrit-Nennballone „Sachsen" und „Chemnitz X" unter Führung ver NSFK.-Scharsührer Kreytz und Lehm, ferner Ballon „Chemnitz VlU" geführt von NSFK.» Sturmsührer Seidel, Dresden, und die Ballone „Reich-Haupt, 'tatst Berlin" und „Riedersachirn". .