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G G V v V v V ß VV VGV W W W^ Lokalanzeiger und AnzeigeblatL für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Stömngen des Betriebes der Zeitung, der Lieseranten oder der Besörderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- Preises. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Naum 5 H/. Alles weitere über Nachlaß usw. laut auflicgenLcr Anzcigcnprcisliste. Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor mittags Les Vrschcmungstagcs. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlatz anspruch. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zu Radeberg. Postscheckkonto: Dresden 16488. Druck und Verlag- Buchdruckerei Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 631. — Fernruf: 231. Nummer 32 Sonnabend, den ^8. März 1939 38. Jahrgang Wien spricht für ganz Deutschland Stundenlanger Jubel um den Führer Ueber Wien sinkt der Abend herab. Die Stadt hat sich in ein Kleid von Licht gehüllt, das Rot der Hakenkreuzsahnen leuchtet blühend im Scheine tausendfacher Kerzen. Die Stunden der Märztage des Jahres 1938 scheinen wiedergekehrt. Wie tief kann der Wiener die Freude der Deutschen in Böhmen und in Mähren ermessen, der Deutschen von Prag, Jglau und Brünn - mit denen die Menschen der Donaustadt durch jahrhunderte- lange politische Gemeinsamkeit und viele persönliche Bindungen durch Amt und Familie noch immer verbunden sind Wieder, wie vor einem Jahr, wohnt der Führer im Hotel „Imperial". Wieder, wie vor einem Jahr ist der weite Schwar- -enbergplatz vor dem Hotel schwart von Menschen In Sprechchören rufen die Zchntauscnde ihre Liebe, ihren Dank zum Fenster des Führers empor, ein Dan!, der nicht nur der eigenen Befreiung gilt, sondern heute der Dank ganz Deutsch lands ist. der Dank von über 89 Millionen für eine neue Frie denstat des Führers, die so ungeheuer groß ist, daß sie noch gar nicht zu erfassen ist. Am Dienstag traf der tschechische Staatspräsident in Berlin ein um den Führer um den Smuk des Reiches für die Länder Böhmen und Mähren zu bitten, am Mittwoch ging die Führer- ftandarte über der Prager Burg hoch, am Donnerstag bereits befindet sich der gesamte böhmisch-mährische Raum im Schutze des Reiches. Unvorstellbar diese Schnelligkeit welthistorischen Gesche hen», atemberaubend das Tempo der Entwicklung, ungeheuer die Krätze des Erschaffenen. Die deutschen Menschen Wiens, sie wissen um die Bedeu tung dieser Tage. Heute ist der Führer bei ihnen, und nun kann nichts sie halten. Ihr Sieg-Heil braust wie das unaufhör liche Rufen Heller Elücksfanfarcn in die Nacht dem Manne empor, der der Führer aller Deutschen und des Reiches größter Staatsmann ist. Immer wieder mutz der Führer sich zeigen. Jedesmal, wenn er aus dem Balkon ins strahlende Licht der Scheinwerfer tritt, steigert sich der brausende Jubel der Massen zu Ovationen unvorstellbaren Ausmaßes. Es ist ein so elementarer Ausbruch jubelnden Glücks und grenzenlosen Dankes, datz sie jeden ergreift bi» in» Innerste. Es ist unmöglich, zu sprechen, zu arbeiten, in den Zimmern des Hotels zu fern — keine Fenster, keine Mauer können den brausenden Zuruf der Menge abschwächen. Er erfüllt jeden Raum, er dringt zum nächtlichen Himmel, er läßt die Straßen der Stadt ertönen. Ganz Deutschland jubelt hier, nicht zu hemmen, nicht zu beschwichtigen. So geht es Stunde um Stunde. — Jetzt ist schon tiefe Dunkelheit, nach 9 Uhr, und das brausende Sieg-Heil hat nicht eine Minute ausgesetzt. . Wien spricht für Deutschland, Wien ist Deutschland» Herz und Mund. . Hier ist das ganze Volk versammelt! zusammengeströmt zu einer einzigen unermeßlichen Kundgebung der Freude, der Liebe lind der Treue vor dem Manne, der in einem Jahr vollendete das Heilige Reich deutscher Nation Für ihn, den Führer kann 'ein Jubel groß genug sein, und wenn er die ganze Nacht währte bis m den Morgen, er erreichte nicht die Größe des Werkes, das «r schuf. Nur «och eine Partei für die Tschechen Auf der Prager Burg fanden Verhandlungen zwischen Dk. Hacha und dem engeren Präsidium der Tschechischen Natio nalen Einheitspartei statt, in denen beschlossen wurde, das tsche chische Volk in einer einzigen Partei zufammenzuschließen. An der Spitze der Partei wird Dr Hacka stehen. Auf Grund der Loslösung der Slowakei und der Karpatho- Ukraine ist das Schicksal des^Prager Parlaments besiegelt. Es bürste noch im Laufe dieses Monats aufgelöst werden. General Sirooy vom Führer empfangen Im Gegensatz zu gewissen Zeitungsmeldungen aus London Mähren wir, daß sich General Sirovy in Prag befindet, wo er sich am Donnerstag beim Führer zu einer freundschaftlich ver laufenen Audienz meldete. Ungarns Gesandter aus Prag abberusen Die ungarische Regierung hat in Zusammenhang mit der Umwandlung der ungarischen Gesandtschaft in Prag in ein Generalkonsulat ihren dortigen Gesandten abberufen. Erkenntnisse in Frankreich Di« totalitären Staaten al» Vorbild Ministerpräsident Daladier Nahm im Zusammenhang mit dem vom Mmisterrat angenommenen Eesetzesvorschlag zur Er- wachtigung der Regierung, Frankreichs Kräfte zu konsolidieren und zu steigern, in der Kammer das Wort. Er betonte die Notwend gkeit einer außerordentlich straffen und schnellen Aktion schon früher einmal habe er gesagi datz das Wohlergehen Frankreichs nicht gewährleistet werden könne ohne daß Frank- Lich die gleichen Anstrengungen unternehme wie die totalitären Etaaten. Damals aber habe man ihm teil» mit Ironie geant- i vortet, teil» seinen Rücktritt verlanat. , - . ! Auf einen sozialdemokratischen Zwischenruf erklärte Data- - bi«: „Ich brauche Ihre Lehren nicht!" (Beifall auf der Rech- , t«n.) „Wenn Sic mich stürzen wollen", so rief Daladier bet Hinken zu, „L . «je «». vorausgesetzt, daß Sie es könne»' j Lalavier führ d. un sult. es seien Maßnahmen zur Verteidigung des Landes notwendig, über die, soweit sie militärischer Art seien vor der Kammer nicht gesprochen werden könne. Die Demokratien müßten aushören, ein Regime der Wider sprüche zu sein Es sei unmöglich, daß Frankreich nicht mit der gleichen Schnelligkeit handeln könne wie andere Länder. In diesem Zusammenhang erklärte Daladier aufs neue, daß die Regierung nicht ein einziges Recht Frankreichs und keinen Zoll breit seines Gebietes preisqeben werde.« Daladiers Rede wurde mit großem Beifall von der Rechten und der Mitte ausgenommen. Die Linke verhielt sich jedoch zurüäh.l r. Ueber 29V sächsische Helfer in Minen Großeinsatz der NSV, — Reichslager in Prag Genau wie schon im vergangenen Jahr — erst in der deut schen Ostmark, dann im Südetenland — hat die NS.-Volks> wohlsahrt sofort die Betreuung der unter den Schutz der deut schen Wehrmacht genommenen Gebiete Böhmens und Mährens übernommen und bereits am 15 März mit dem Großeinsatz begonnen. 2m Rahmen des Betreuungshilsswerkes Böhmen-Mähren der NSV sind im Betreuunasabschnitt Sachsen bis jetzt schon 219 NS.-Schwestern. 89 Feldküchen sowie der Hilfszug Bayern in Marsch gesetzt worden. Für die umfangreichen Lebensmitteltransporte stellte die Wehrmacht der NSV., Gau Sachsen, ebenfalls eine Kolonne von über 80 Lastkraftwagen. Die bewährten und unermüdlichen Mitarbeiter der NSV. haben inzwischen bereits in Prag das sür diesen Abschnitt bestimmte NSV.-Reichstage:: Prag eingerichtet, von dem aus die Versorgung im Gebiet erfolgt Mit beispielhaftem Einsatz sind die außerordentlichen Schwie rigkeiten überwunden worden, die Kälte, Schneesturm und Glatt eis der letzten Tage mit sich brachten. Kaum passierbar schei nende Straßen wurden fast ohne Aufenthalt bezwungen. Wo immer einmal ein Wagen liegenblieb, war er in kürzester Zeit flottgemacht oder umgeladen, so daß alle schon abaesertigten Transporte ihre Ziele planmäßig erreichten. Die NSV. hat mit diesem Sosorteinsatz wiederum ihre Schlagkraft auch für di« schwersten Aufgaben bewiesen. Eine LehrWimg der MF. Wohnstättenbau nach nationalsozialistischen Grundsätzen In Niedersedlitz bei Dresden wird zur Zeit ein großzügiges Siedlungsprogramm durchgesührt, das in seiner gan zen Art vollkommen von nationalsozialistischen Grundsätzen bestimmt ist. Der ganze Baukomplex, der nach Fertigstellung insgesamt 1199 Wohnungen — Kleinsiedlungen, Eigen heime und Eeschoßwohnungen — enthalten wird, stellt die erste Lehrsiedlung der Deutschen Arbeitsfront des Gaues Sachsen dar, und nach diesem -Muster soll dann allenthalten im Gau gear beitet werden. Vom ersten Bauabschnitt sind 141 Siedlerstellen und Eigen heime bereits im Laufe des Jahres 1938 beendet worden, wäh rend für die 111 Eeschoßwohnungen dieses Bauabschnittes am Donnerstag das Richtfest stattfand. Der zweite Bauabschnitt mit 600 Eeschoßwohnungen und 100 Kleinsiedlungen soll im Laufe dieses Jahres erstellt werden Der restliche Teil bleibt für das Jahr 1940. Da alles in dieser Siedlung aus die Gemein schaft abgestellt ist, erhält auch einen Marktplatz, um den sich die verschiedenen Kaufläden und ein Gasthaus grup pieren. Anschließend an den Marktplatz sieht die vom Reichs heimstättenamt genehmigte Planung einen Aufmarschvlatz mit Bauten für die Partei und ihre Gliederungen sowie ein Feier haus vor. Auch ein Arbeitsveteranenhaus wird an geeigneter Stelle seinen Platz finden. Daß ferner im Hinblick auf den kommenden KdF.-Wagen für Gemeinschaftsgaragen gesorgt ist, versteht sich am Rande. So entsteht hier eine in feder Beziehung vorbildliche An lage, die die nach Tausenden zählenden Werksangehörigen dieser inoustriereichen Gegend endlich näher an die Werke heranholt und ihnen die kilometerweite Ansahri erspart. Außerdem find die Mieten so berechnet, daß sie nicht mehr als ein Fünftel des Einkommens des Mieters betragen. Anläßlich des Richtfestes sprach Eauobmann Peitsch allen Beteiligten und insbesondere dem Gauleiter und Reichsstatt halter Martin Mutschmann für seine warmherzige Förde rung durch Uebernahme der Schirmherrschaft aufrichtigen Dank aus. Im gleichen Sinne äußerte sich Pg. Lochmann von bei Trägerschaft, der Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft der DAF. „Neue Heimat" Lerlehr teilweise unmöglich Der Straßenwetterdienst Der Straßenwetterdienst Sachsen meldet Freitag früh um 7.30 Uhr: Reichsautobahnen: Durchweg festgesahrenc und festgescorene Schneedecke, Schneeglatte, ost Glatteis. Berkehr durch Spurrinnen erschwert- Meist sind Schneeketten unbedingt ersorderlich. Auf der Strecke von Zwickau nach Pirl ist der Verkehr stellenweise behindert. Reichs st raßen und Strotzen im Sudetengau: Im Flachland wie im Gebirge sestgcsahrcNc und sestgcsroreNe Schneedecke Mit Schneeglätte, streckenweise sehr ost Glatteisgesahr. In höheren Gebirgslagen ost Schneedecke übet lö Zentimeter, Erschwerung durch SpuninneN und Glatteis- gesayk, Schneekette» unbedingt erforderlich. Straße Nr. 95 Streck« Oberwiesenthal bis zur alten RcichsgreNze sehr stärke Mrwe» Hungen und gesperrt« Verkehr Unmöglich« Straßen werden geräumt Und gestreut. Amtlicher Teil. NaLLeubeLLmpsttNg. Nach der Bekanntmachung des Herrn LanbratS zu Dresden vom 9 ds. M. ist vom 28.—30. März d. I. in iämtUchen bebauten Grundstücken sowie aus Garten- md Wlejengrundstücken eine allgemeine Rattenvertilgung durchzu- führen. Die BrkämpfungSmittel sind» in den Apotheken m d Drogerien erhältlich. Die bet Entnahme der Bekän psungs- mittel vom Verkäufer auszustcllende Bescheinigung (Master ist dis 27. Mäiz d I. an die Ortspolizeibehörde (Naihauv, Zimmer 5) abzngeben. Wer die Bekämpfung durch einen Kammerjäger auöführen läßt, hat die von diesem auszu stellende Bescheinigung (Muster L) ebenfalls bis zum gleichen Termine an die Ortspolizeibehörde abzuliefern. Im übrigen wird aus die im Rathaus angeschlagene Bekanntmachung ver wiesen. Die Durchführung der Rattenbekämpfung wird polizeilich überwacht. Zuwiderhandlungen werden bestraf!. Httevdorf-Htrill«, am 18. März 1939. Der Bürgermeister» Eine GemeiMaslrverpffichtuns „Tag der Wehrmacht" — „Winterhilfswerk" Zum „Tom der Wehrmacht" stellt der Kom- mandierende General des IV Armeekorps den nach stehenden Aufsatz zur Verfügung: Die Wehrmacht als ein Teil der großdeutschen Bolts- gemeinschaft stellt sich erneut in den Dienst des Winter hilfswerkes. Sie reiht sich damit ein in die helfend« Kameradschaft des gesamten Volkes. Die starke, vollsbewußte Gemeinschastsverpflichtung der Wehrmacht fördert die Bereitwilligkeit zu kamerad schaftlicher Haltung und Tat. Sie kennt keine Partei- und Klassenunterschiede und erzieht zur sozialen Gemeinsam keit. Was im Winterhilfswerk des deutschen Volkes seit Beginn geleistet wurde, ist inzwischen zur größten sozialen Wohlfahrtsarbeit aller Völker und Zeiten emporgewachscn. Daran hat auch die Wehrmacht ihren Anteil. Sie reiht sich auch in diesem Winter in stolzem Opferwillen und freiwilliger Einsatzbereitschaft für Volk und Vaterland in die Front der Kameradschaft ein. Damit bekundet di« Wehrmacht erneut ihre unauflöslich eVerbun- den heil mit dem Volksganzen. — Die Grotzdeutsch« Wehrmacht richtet am 19. März 1939, dem „Tag der Wehr macht", einen erneuten Appell an dir Opferbereitschaft aller Volksgenossen. Auch die Truppen des Wehrkreises IV stehen nicht zurück in der Betätigung eines einsatzbereiten Kamerad schaftswillens. In allen Standorten des Wehrkreises, nicht zuletzt in denen des jüngsten Gaues Sudetenland, werden sie als Teil der grotzdeutschen Gemeinschaft bewei sen, daß sie dem Rufe des Führers folgen: „Jeder sür alle! — Alle für Deutschland! Großdeutschland — eine Schtcksalsgemeinschaft!" gez. vonSchwedler, General der Infanterie, Kommandierender General des IV. Armeekorps r und Befehlshaber im Wehrkreis IV. Neuregelung der KündigungsMen Der Reichstreuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Sachsen, Stiehler, hat folgende „Allgemeine Anordnung" erlassen: Aus Anlaß des Inkrafttretens der Zweiten Durchführung»- anordnung zur Verordnung zur Sicherstellung des Kräftebedarfes für Aufgaben von besonderer staatspolitischer Bedeutung (Be schränkung des Arbeitsplatzwechsels) vom 19. März 1939 (RE.- Blatt I S. 444> verfüge Ich folgendes: 1. Ich hebe meine Anordnungen vom 19. September und 29. Oktober 1938 über die Verlängerung der Kündigungsfristen (meine amtlichen Mitteilungen Nr. 19 und 20) auf. 2 Hinsichtlich der Wirtschaftszweige, die in 8 3 der Zweiten Durchführungsanordnung vom 10. März 1939 nicht aufgeführt sind, gilt folgende Ucbergangsregelung: Ist die Kündigung vor dem 15. März 1939 erfolgt, so werde ich noch gemäß meinen Anordnungen vom 19. September und 20. Oktober 1938 ent scheiden. * 3. Diese Anordnung ist sofort in allen Betrieben an geeig neter, den Angehörigen des Betriebes zugänglicher Stell« i« Wortlaut auszühängen. 4. Diese auf Grund von 8 1, Satz 1 der Verordnung über die Lohngestaltung vom 25. Juni 1938 (RGBl l, S. 691) erlas sene Anordnung tritt am 15. März 1939 in Kraft.