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Ottendorfer Zeitung LokalanZeiger und AnZeigeblaLt für Ottendorf-Okrilla u. A » s Erschcinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Besöcherungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung Les Bezugs- Preises. » Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Aeüe oder deren Raum 3 Alles weitere über Nachlaß usw. laut aufliegender Anzetgenpreisliste 4 Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor mittags des Erscheimmgstages. Bel fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für RichtigkÄt übernommen. BÄ Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlaß- Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde z« Ottendorf-QkeMa «nd d«, M Radeberg. Hauptschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeiger ». DW«: Hermann Rühle, Ottendor'-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 136. Nummer 2 F-mms 231 Sonntag, den 3. Januar 1937 DA.xn.-329 35. Jahrgang Herzliches und SächlMes. Gttendorf-VkriNa, am 2. Januar ran Leipzig. Stärkster Festtagsverkehr. Die Weihnachtstage brachten dem Hauptbahnhof eine Ver kehrszusammenballung, die in seiner Geschichte einen Höhepunkt darstellt. Zeitweise waren sämtliche vierzig Fahrkartenschalter geöffnet gewesen. Vor den vierund zwanzig Gepäckannahmestellen türmten sich Berge; von Expreßgutstücken der verschiedensten Art. Das Men schengewoge auf den Bahnsteigen war fast beängstigend. Vom 20. bis zum 27. Dezember wurden an den Schaltern des Hauptbahnhofs 187 200 Fahrkarten verkauft; das bedeutet gegenüber 1935 mit 165 800 Fahrkarten eine Steigerung um 13 v. H.; dabei ist noch zu berücksichtigen, daß der Wintersportverkehr infolge der ungünstigen Wit terung geringer war, als erwartet wurde. Zur Bewälti gung der Verkehrs traten zu den 500 planmäßigen Zügen etwa 100 ankommende, abfayrende und durchfahrende Sonderzüge. Am stärksten entwickelte sich der Erpretzgut- verkehr, der alle Bahnhöfe im Reich übertraf. Außer den planmäßigen Packwagen der Personenzüge mußten 215 Erpreßgutwagcn täglich bcreitgestcllt werden. Am 22. De zember, dem Tag des Spitzcnverkehrs, wurden etwa 60 000 Erpretzgutstücke abgefertigt. Neben 160 Handkarren wurden 50 Elektrokarren eingesetzt, von denen jeder einen Tagesweg von durchschnittlich 150 Kilometer zurücklegte. Die Fahrkarten- und Gepäckabfertigung beschäftigte neben ihrem Stammpersonal von 350 Köpfen rund 230 Verstär kungskräfte. Im Zugbildnngs- und Maschinendienst waren Verstärkungen etwa im gleichen Ausmaß notwen dig gewesen, um den Anforderungen eines reibungs losen Weihnachtsverkehrs gerecht zu werden. Leipzig. Neugeborenes Kind ermordet. In der Nähe der Schreberbrücke fand man in der Elster ein mit Ziegelsteinen beschwertes Paket, in dem die Leiche eines neugeborenen Kindes lag, das erdrosselt worden war. Das Kind muß vor einigen Tagen ums Leben ge bracht worden sein. Leipzig. Winterfreuden durch die Reichs bahn. Das Rcichsbahnverkchrsamt läßt nach vorheriger Ankündigung Sonderzüge nach Johanngeorgenstadt, Oberwiesenthal, in das Äschberggebiet und nach Oberhof verkehren; außerdem ist ein Bedarss-Wochenendsonderzug nach Oberwiesenthal vorgesehen. Im Februar soll eine vierzehntägige Sonderfahrt nach Berchtesgaden erfolgen; die Rundreisekarten werden erheblich verbessert werden. Besonders wird daraus hingewiesen, daß die Ermäßigung für Gesellschastsfahrten bei acht Teilnehmern, früher erst bei zwölf Teilnehmern, gewährt wird. Leipzig. Feuerung durch brennen lassen! In der Josephinenstraße wurden drei Personen durch aus dem Ofen entströmtes Kohlenoxydgas so schwer ver giftet, daß sie ins Krankenhaus übergeführt werden muß- ' ten. Der Ofen war zu zeitig geschlossen worden, so daß ! die Gase nicht abziehen konnten. Leipzig. .Dank des Oberbefchl-s Habers! der Kriegsmarine. Der Oberbefehlshaber der - Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h.c. Raeder, richtete - an den Oberbürgermeister ein Schreiben, in dem er sich für die liebenswürdige und großzügige Aufnahme der Abordnung des Kreuzers „Leipzig" in der Stadt Leipzig bedankt. Der Generaladmiral drückt seine Freude dar über aus, daß der Besuch den erstrebten Zweck, eine Möglichst enge Verbindung zwischen Patenstadt und Pa- tenschiff zu pflegen, in so erfreulicher Weise sich erfüllte; er bittet, seinen Dank auch der Bevölkerung zu über mitteln. Zwickau. Der Tvd steht beim Bergmann. In einem hiesigen Bergwerk wurde der siebenundzwanzig Jahre alte Bergarbeiter Walter Reichel! von einem Koh lenwagen gerammt und schwer verletzt. Der Verunglückte narb im Krankenhaus. Chemnitz. Besserung auf allen Gebieten. Die Haushaltslage der Stadt erfuhr im abgelausenen Jahr eine wesentliche Besserung. In dem Neujahrsauf ruf des stellvertretenden Oberbürgermeisters wird mtige- teilt, daß die Besserung hauptsächlich ans das Wachsen der Steuereinnahmen und die strenge Ueberwachung zu größter Sparsamkeit zurückzusührcn sei. Kurzfristige Schulden seien nicht mehr vorhanden und die langfri stige Verschuldung werde planmäßig durch Tilgung ge mindert. Neue Schulden seien nur für Wohnnngsbauwn ausgenommen worden. Der Haushaltplan für 1936 gleiche sich aus. --- Zur Verkehrshebung beschloß die Stadt verwaltung Fahrpreisermäßigungen für die Straßen- i bahn und die Omnibusse sowie Verlängerung einer An zahl Omnibuslinien. Klingenthal. Gasthaus niedergebrann t. Durch einen nächtlichen Brand, dessen Ursache nicht fest- gestellt werden konnte, wurden das Gasthaus Pseiser in Ober-Silberbach und eine Scheune völlig zerstört. Schweres BerlehrsungM in Rochlitz Lastzug saust gegen Haus — Drei Todesopfer Am Donnerstagnachmittag versagten aus der stark abfallenden Straße von Mittweida nach Rochlitz bei einem Berliner Lastkraftwagenzug die Bremsen. Der Fahrer steuerte den in hohe Geschwindigkeit kommenden Lastzug über die Muldebrücke in die in dieser Richtung für den Fährverkehr gesperrte Dresdener Straße. Nach einer scharfen Straßenbiegung stellte sich der Lastzug quer und sauste in das Schaufenster eines Musikwaren- gcschäftes. Die vor dem Laden stehende einundzwanzig Jahre alte Gertrud Hollischeck und ihr anderthalb jähriges Töchterchen wurden auf der Stelle getötet; auch die auf der gegenüberliegenden Straßenseite gehende dreiundsechzigjährige Zeitungsausträgerin Ida Sieger wurde von dem schleudernden Lastzug tödlich verletzt. Die Frau des Musikwarenhändlers und der Fahrer kamen mit leichteren Besetzungen davon, während der Beifah rer unverletzt bneb. Auf glatter Straße zu schnell gefahren — Fünf Verletzte In der scharfen Kurve an der Teichmühle der Straße Dippoldiswalde—Dresden geriet ein Personenkraftwagen auf der glatten Straße infolge zu hoher Geschwindigkeit ins Schleudern. Der Wagen stieß auf einen entgegen kommenden Wagen; fünf Personen wurden vorletzt. Geflüchteter Lastkraftwagenfahrer festgcnommen Am 28. Dezember wurde bet Wiederitzsch der sieben unddreißig Jahre alte Radfahrer Emil Glück von einem Lastkraftwagen tödlich angefahren. Die Kriminalpolizei konnte den schuldigen Fahrer, der nach dem Unglück flüch tete, ermitteln und fesiaehmen. Es hundelt sich um den Johannes Coutureau aus Berlin-Adlershof. Zusammenstoß am Bahnübergang — Ein Toter, zwei Verletzte Am Neujahrstag gegen 15 Uhr fuhr auf dem vor schriftsmäßig gesicherten Bahnübergang beim Bahnhof Markersbach der Kraftwagen des Arztes Dr. Adel bert Hennig aus Schweinsburg-Cutten in einen Perso nenzug der Linf^ Buchholz—Schwarzenberg. Der Wa gen wurde erfaßt, etwa zwanzig Meter mitgcschleift und vollständig zertrümmert. Bei dem Unfall wurde Dr. Hennig getötet, während seine Gattin schwere und der Assistenzarzt Schönfuß aus Zwickau leichtere Verletzun gen davontrugen. Der Lenker hatte wahrscheinlich die Läute- und Pfeifsignale des Auges überhört. Ivr Jahre all gestorben Am Silvestertag starb in Hoyerswerda, drei Tage vor Vollendung seines 102. Lebensjahres, der Rek tor i. R. Höhler. „Vater Höhler", der älteste Lehrer Deutschlands, überlebte seine Gattin, die im Alter von fast einundneunzig Jahren verschied, nur um vierundzwanzig Tage. Sachse« auch iUeuen 3ahr a« der Spitze Stolzer Rückblick auf das vergangene Jahr Das vierte Aufbaujahr unter nationalsozialistischer Führung war wieder erfüllt gewesen von unermüdlichem Schassen, für das in unserem Heimatgau die neuerstan denen Siedlungen und Wohnblocks, die mit neuem Leben erfüllten Fabriken und Werkstätten, die ständig wachsen den Straßen des Führers und die kühn sich spannenden Brücken tausendfältig Zeugnis ablegen. Von Januar bis Oktober entstanden rund 20 vüü neue Wohnungen in Sachsen. Nicht nur der Wohnungsnot wurde durch ihren Bau wei terhin erfolgreich entgegengewirkt, sondern Tausenden brachte er wieder Arbeit und Brot. Von Monat zu Mo nat wuchs das Heer der Arbeit, schrumpfte die Elends zahl der Arbeitslosen mehr und mehr zusammen. Wie viel Glück und Lebensfreude, wie viel erfüllte Hoffnung und gefestigter Glaube wurden den 110 000 Volksgenossen zuteil, die im letzten Jahr wieder eingegliedert wurden in die Front der Schaffenden! « Wie viel Not und grauenhaftes Elend wurde durch die siegreiche Fortsetzung der Arbeitsschlacht gebannt? Wo aber die Sorge noch in den Stuben hockt, wo immer noch Hunger und Kälte ihre grausame Herrschaft behielten, dort sprang die Gemeinschaft helfend ein. Der Gedanke der Schicksalsverbundenheit, des Einstehens eines für alle und aller für einen, wurde immer fester im deutschen Volt verankert. Den besten Beweis dafür gibt die allge meine Opferfreudigkeil, deren stolzestes Ergebnis der Tag der nationalen Solidarität erbrachte. Das Grenzlanv Sachsen marschiert hier wieder an der Spitze. 100 000 Reichsmark mebr als in den Vorjahren stellte es allein an diesem Sammeltag dem großartigen Hilfswerk zur Verfügung. Das Glück zog wieder ein in jedes deutsche Haus. Mit der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" reisten die Menschen der Arbeit in die herrlichen deutschen Gaue, fuhren auf stolzen Schiffen in den Norden und den Süden, weiteten ihren Blick und erfrischten ihre Kräfte. An den Schätzen deutscher Kunst und Kultur nahmen sie iminer stärkeren Anteil, ein vielgestaltiges, reiches Erle ben stählte sie für ihr hartes Tagewerk. Besondere Pflege wurde dem sächsischen Volkstum zuteil. Gauleiter Mutsch mann und die Bewegung sagten allen den Kampf an, die durch blöde Witzelei das sächsische Wesen verunglimpften. Auf der Gaukulturwoche setzte der Gauleiter zahlreiche Preise aus, die alle schöpferischen Kräfte zur Förderung des Heimatgaues aufriefen und anspornten. Den sächsischen Erziehern wurde die große Aus gabe gestellt, schon den Kindern die Liebe zur Heimat ins Herz zu senken und die unwürdige Gassensprache auszumerzen. Bei der Volkssenderaktion zeigte Sachsen schon seinen unermeßlichen Reichtum an heimatlichen Bräuchen und Künsten des Erzgebirges, des Vogtlandes und der Lausitz. Die Ausstellungen der sächsischen Schnitzer im Erzgebirge und die Weihnachtsschau in Breslau fanden im ganzen Reich ihre Anerkennung. Die gewaltige Erziehungsarbeit der Nationalsozia listischen Bewegung wurde auch im vergangenen Jahr mit gewohntem Eifer fortgesetzt. In den fünf Gauappel len in Plauen, Chemnitz, Leipzig, Dresden und Zittau zeigte es sich, daß in den braunen Bataillonen Sachsens der alte Kampfgeist, der unüberwindliche Glaube und die Treue zum Führer unerschütterlich weiterleben. In Zwickau, wo einst Gauleiter Mutschmann mit wenigen Getreuen das Hakenkreuzbanner ausrichtete, gedachte man des fünfzehnjährigen Kampfes um das Sachsenland. Bei der Reichstagswähl bekannte sich das schaffende Volk unserer Heimat geschlossen und einmütig zum Führer und seinem Werk; freudig wird es auch im neuen Jahr seine Pflicht erfüllen! LmdesbmerAas i» Leipzig vom 15. bis 17. Februar Der vierte Sächsische Landesbauerntag 1937 wird vom 15. bis 17. Februar in Leipzig abgehalten. Die für die Oeffenttichkeit bestimmten Sondertagungen finden am 16. und 17. Februar statt. Aus diesen öffentlichen Ver anstaltungen werden bedeulcude Redner sprechen. Der Landesbauerntag endet am Nachmittag des 17. Februar mit einer Großkundgebung. Reue Oienstbszeichnung im Handwerk Durch Erlaß des Netchsorganisaliousleiters Dr. Ley wird die Dienstbezeichnung für die mit der Durchführung der Betreuung für das Handwerk in der Deutschen Ar beitsfront Beauftragten einheitlich geregelt. Danach werden die Bezeichnungen wie Gau-, Kreis- und Orts- betriebsgemeinschaftswalter ersetzt durch die Dienstbezeich nungen Gauhandwerkswalter, Kreishandwerks- walter und Ortshandwerswalter. .Die Dienst stelle des Handwerkskameraden im Betrieb, ganz gleich, ob Meister, Geselle oder Lehrling, ist der Ortshandwerks« Walter, der sämtliche handwerkliche Betriebe in einer Ortswaltuna betreut. Dar SpammLer der Lamar Die Jahreswende veranlaßt manch einen, sich Rechenschaft über das eigene Leben abzulegen. Mit s ernsten Vorsätzen wird das neue Jahr begonnen. Eine Rückschau auf die verflossenen zwölf Monate des alten Jahres läßt in diesem oder jenem Menschen neue Pläne reisen, wie die jetzt beginnende Zeitspanne fruchtbarer, als Vie alte vielleicht war, ausgefüllt werden kann. Nicht zuletzt ist es del» Gedanke der Fürsorge für andere und - der Vorsorge für das eigene Leben, der manchen Volks genossen beim Eintritt in das neue Jahr stärker als sonst beschäftigt. Hieraus erklärt es sich, daß die Notwendigkeit, Rücklagen zu bilden, im Januar eines jeden Jahres ver stärkt erkannt wird. Bei den Sparkassen fließt gerade in " diesem Monat ein besonders reicher Strom neuer Spar einlagen zusammen. Das Vorbild, das beharrliche Sparer im ersten Monat des neuen Jahres bieten,*möge auch anderen ein Anlaß sein, ernsthaft mit sich darüber zu Rate zu gehen, ob die von ihnen bereits gebildeten Spar« rücklagen ausreichend erscheinen, ob sie nicht vielleicht über haupt erst daran gehen müssen, sich etwa ein Sparkassen buch einzurichten. Das in dem sogenannten „Spar wunder des Januar" gegebene Beispiel vermag sich so für immer weitere Volksgenossen fruchtbringend auszuwirken.