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LokalanMger und AnzeigeblaLL für Ottendorf-Okrilla u. Umg. ^scheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 ^schließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Stömngen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- peeite». Anzeigenpreis: Die S gespaltme mm-Zeile oder deren Raum 5 AS« wMer« üb« Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste T Anzeigen-Annahme bis 1V Uhr vor» mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine GewLH» für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich eMcht jeder MWatz» anspruch. " " Diese Zett»«, verSffentklcht die amtliche« Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde z« Ottendorf-Okrilla »nd de« KaaktzeMke» zu Raveberg. hauptschrtstleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Derantworüich für Anzeigen u. BLd«: Ermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-OKMa 138. Nummer 33 Fernruf: 231 Dienstag, den 16 März 1937 DA. II.:802 36. Jahrgang Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Invalidenversicherung betr. llsm §. 4. IHZ7 ab werden neue Beitragsmarken vom gleichen Geldwert wie die bisherigen für die Invalidenver sicherung ausgegeben. Die bisherigen Beilraasmarken werden mit dem Ablauf des 4. 4. IYZ7 ungültig. Sie können innerhalb 3 Monaten nach Ablauf der Gültigkeitsdauer bei den Verkaufsstellen, den Postämtern, umgctauicht werden (Z I4II Abs. 3 der Neichöversicherungsordnung). Dresden, den 9. März l 937 ranckttverricbelungsanttatt Sachren Der Leiter Röntsch. GerMches und Sächsisches. Dttendors-Dkrilla, am März,9;?. — In der am 11. dss. MtS. stattgesundenen Beratung des Bürgermeisters mit den Gemeinderäten bildete die Be ratung des Haushaltplanes für das Jahr 1937 den Haupt punkt der Tagesordnung. Nach Erstattung einiger Mitteilungen berichtete der Bürgermeister zunächst darüber, daß die Rück zahlung der auf den Gemeindewohnhäusern Radeburgerstrahe 29—31 ruhenden Auswerlungsforderung des Staates von 2988 RM- beabsichtigt ist, wenn der jetzt in Aussicht gestellte Nachlaß, wie bei einem anderen Grundstück bereits geschehen, von 2b auf 40erhöbt wird. Zum vorliegenden Haus haltplan gab der Bürgermeister eingehende Erläuterungen und begründete dabei die in Aussicht genommenen Maßnahmen, von denen hcrvorzuheben sind die Aufstellung eines Flächen- aufteilungsplanes (2000 RM.), Anlegung eines erhöhten Fußweges an der Königsbrückerstraße im Anschluß an den im Vorjahre hergestellten Fußweg an der Radebergerstrabe (11 000 RM. einschl. Brückenverbreiterung), Ausbau der Straße „an den Erlwiesen", Oberflächenbehandlung der Förstereistroße, Beschotterung des von der Radeburgerstraße nach Medingen abzweigenden Weges, der Straße „Siedlung", der Südstraße und der Straße „Frankcnfurt" sowie die Be festigung von Fußwegen und die Errichtung von Volks- ivohnungen. Der im Haushaltplan 1936 auftretende Fehlbe trag von 32500 RM. konnte vermieden werden. Der vor liegende Haushaltplan gleicht sich im ordentlichen Teile aus und sieht hinsichtlich der Wohlfahrtspflege einen Fehlbetrag von 25800 RM. vor, dessen Deckung durch Eingang von 15000 RM. Sonderbeihilsen und durch sonstige Einnahmen erwartet wird. Nachdem der Bürgermeister noch eingehende Ausführungen über die Neuordnung der Gewerbesteuer ge wacht hatte, die nach dem Gewerbesteuergesetz vom 1. 12. 36 eine Gemeindesteuer unter Beteiligung des Staates am Steueraufkommen wird, stellte er die Einnahmen im ordent lichen Haushaltplan auf 349595 RM., die Ausgaben auf 375395 RM. und im außerordentlichen Haushaltplan die Einnahmen und Ausgaben auf 8600 RM. fest. Es wurden weiter in Uebereinstimmung mit der Auffassung der Gemeinde räte festgesetzt: Die gemeindliche Zuschlagssteuer zur Grund steuer auf 150 vg, der allgemeine Hebesatz für die Gewerbe steuer nach dem Gewcrbeertrag und dem Gewerbekapital auf der Hebesatz für d>e Zweigstellensteuer auf 150 «/o, die Bürgersleuer auf 600 0^ des Reichssutzes. Der vom Bürgermeister beabsichtigte Verkauf eines Gemeindewohnhauses> und die Festsetzung des Kaufpreises fanden die Billigung der Gemeinderäte. — Im amtlichen Teil dieser Ausgabe veröffentlicht die Landesverstcherungsamtalt Sachsen eine Bekanntmachung über die Ausgabe neuer Marken für die Invalidenversicherung vom - 4. 1937 ab. Die genaue Beachtung dieser Bekannt- »nachung liegt im Interesse aller Belriebüführer und freiwillig 'versicherten. Aufklärung über Heilkräuteranbau . Der Aufruf zur Förderung des Heilpflanzenanbaucs w»d überall lebhaften Widerhall. Beim Amt für Volks- Gesundheit, Gau Sachsen, in Dresden sind Zuschriften Anfragen in so großer Anzahl eingegangen, daß zu Wr Erledigung eine besondere Ausknnftsstelle einge« ucyte^ worden ist. Volksgenossen, die sich für den Anbau »"Heilkräutern interessieren, wollen sich künftig an die Deutsche Apothekerschaft. Dresden-A., Striesener Straße 2. wenden. Dort ist Montag und Donnerstag von " vis is uv» «in« Beratungsstelle eingerichtet worden, Malerarbeiten in Siedlungen Die Fachgruppe „Bauhandwerk", das Gauheimstätten amt der DÄF. und die zuständigen Meister haben zur Selbsthilfe bei Siedlungsbauten folgende Vereinbarun- . gen getroffen: a) Bei der Ausführung von Malerarbeiten in Siedlungen, die nach den Richtlinien des Reichsar- bcitsministerinms im Weg der Selbsthilfe durch die Sied ler durchgeführt werden, sollen grundsätzlich, um die Ver schwendung von teueren, ausländischen Rohstoffen zn vermeiden, die Malerarbeiten durch das selbständige Ma lerhandwerk ausgeführt werden, b) Wo Selbsthilfelei stung durch den Siedler bei der Ausführung von Maler arbeiten nicht zu umgehen ist, sollen zumindest die ge samten Oelfarbenanstriche vom selbständigen Maler aus geführt werden, damit auf jeden Fall die Gewähr ge boten ist, daß diese Arbeiten gemäß der Anordnung 12 der Ueberwachungsstelle für industrielle Fettversorgnng ausgeführt werden und weil bei der Ausführung dieser Arbeiten durch den Fachmann unnötige Verluste von Farben durch Vertrocknen und Vermischen sowie unsach gemäßes Streichen vermieden werden. — Die in diesem Fall vom Siedler auszuführenden Leim- und Kalkfar benanstriche der Decken, Wände und Außenfronten sollen in der Ausführung sowie im Anmischen der Farben, von dem Malermeister, der die Oelfarbenanstriche aus führt, überwacht werden; es ist in diesem Fall dem be treffenden Malermeister eine Pauschalsumme zu ver güten. Arbeitswochen für Bilanzbuchhalter Im Gau Sachsen der DAF. wird eine Arbeitswoche für Bilanzbuchhalter durchgeführt. Diese Arbeitswoche setzt sich das Ziel, im Rechnungswesen tätigen Kaufleu ten eine zusätzliche Berufsschulung in Buchfiihrungs- und Bilanzkunde, Steuerrecht, Handelsrecht und Gesellschafts recht zu vermitteln. Sämtliche Fragen werden unter Be rücksichtigung der Anforderungen behandelt, die in der Fachprüfung für Bilanzbuchhalter der DAF. gestellt wer den. Werbeblätter für diese Arbeitswoche, die vom 4. bis 10. April im Kurhaus Talsperre Malter bei Dippoldis walde durchgeführt wird, können von der DAF., Gan- betriebsgemeinschaft Handel, Dresden-A. 1, Platz der SA. Nr. 14. sowie von allen Kreisdienststellen der DAF., Abt. für Berufserziehung und Betriebsführung, bezogen wer den. . Neue Lehrgänge in der 1. Bezirksfachschule der Fleischer Die Deutsche Arbeitsfront, Gauwaltung Sachsen, gibt bekannt, daß in der 1. Bezirksfachschule der Fleischer in Dresden wieder neue Lehrgänge beginnen, und zwar vom 19 April bis 15 Mai und vom 25. Mai bis 19. Juni. Für beide Lehrgänge steht noch eine Anzahl Plätze frei: es empfiehlt sich rechtzeitige Anmeldung. Der Lehrgang enthält auch wieder die Behandlung der wichtigsten Auf gaben, die dem Fleischerhandwerk im Kampf für unsere Ernährunasfreiheit zufallen, wie die Herstellung von Dauerware im Schnellverfahren, handwerksmäßige Kon- servcnherstcllung. Ablösung ausländischer Naturdarme durch inländische Kunstdärme usw. D,e Lehrgänge stel len wieder eine ausführliche Vorbereitung avf die Meister prüfung dar. — Es wird noch darauf hingewrescn. daß zu diesen Lehrgängen nicht nur Fleischergesellen aus Sachsen sondern auch aus anderen Gauen zugelassen wer den. Alte Geschäftsakten zum Einstampfen geben Vielfach werden alte Geschäftsakten, die schon länger als zehn Jahre aufbewahrt worden sind, in der Meinung, haß sie nicht vernichtet werden dürfen, länger aufgehoben; diese Akten dürfen jedoch ein gestampft werden. Durch das Einstampfen der alten Ge schäftsakten wird es möglich gemacht, eine Erhebliche Menge Rohmaterial für die Papierherstellung bereitzil- stellen. Jeder Geschäftsmann und Büroinhaber Prüfe des halb nach, ob sich in seinen Schränken und aus seinen Re galen Akten befinden, die zum Einstampfen reif geworden Zwei Brüder tödlich verunglückt Ans einer Kreuzung bei Plöhn bei Lengenfeld im Vogtland stießen die im Alter von 48 und 37 Jahren stehenden Brüder Eckstein aus Reichenbach mit ihrem Kraftrad mit einem Personenkraftwagen zusammen: das Kraftrad stürzte eine drei Meter tiefe Böschung hinab. Die beiden Kraftradfahrer waren infolge der Wucht des Zusammenpralles auf der Stelle tot. Die Insassen des Kraftwagens blieben unverletzt. Dresden. Der Tod aus der Kreuzung. Auf der Kreuzung Holbein- und Elrasstraße wollte die sechzig Jahre alte Ehefrau Glöckner vor einer Straßenbahn die Kreuzung überqueren, wurde von der Straßenbahn erfaßt Und tödlich überfahren, Dresden. Der älteste Geistliche Sachsen- und wahrscheinlich auch Deutschlands, Pfarrer i. R. Eduard Müller, verschied im Alter von 99 Jahren. Er amtierte lange in Glauchau und Zwickau und lebte seit dreißig Jahren im Ruhestand. Pfarrer Müller wurd« b«- kannt durch seine Weihnachtsfestspiele. Dresden? Wieder ein Rasseschänder. Der am 4. März 1902 in Neuwied geborene Volljude Norbert Matthes wurde verhaftet; er hatte bei einer Firma, wo er als Monteur beschäftigt gewesen war, eine 32 Jahre alt« Arbeiterin kennengelernt und mit ihr Raffeschand« ge trieben. - Freiberg. Wiedersehen der 103er. Di« An- - gehörigen des ehemaligen Reserve-Jnfanterie-Regiment- und des aktiven Regiments 103 treffen sich am 8. und 9. Mai auf dem Feldkameraden-Bundestag; und »war , im „Sächsischen Hof", Berthelsdorfer Straße. Leipzig. August Brecht 1°. Nachdem vor ein«» Woche Professor Wohlgemuth, der Ehrenchormeister de- Deutschen Sängerbundes, zu Grabe getragen worden ist, verschied jetzt im Alter von 59 Jahren Rechtsanwalt und Notar August Brecht an einem Herzschlag. Bis zu seinem Tod arbeitete der Verstorbene für die deutsche Sänaer- beweauna und erwarb lick aroße Verdienste. Bautzen. An den Anhänger gehängt und getötet. In Weißig bei Groß Särchen hängte sich der elf Jahre alte Kurt Hanske an einen Anhänger eines aus mehreren Wagen bestehenden Lastzuges. Der Junge rutsch- te ab, ein Rad des letzten Anhängers ging über seinen Kopf; der Tod trat auf der Stelle ein. Meisten. Reichs st atthalter Mutschmann und Minister Lenk nahmen an einem Betriebsappell der Staatlichen Porzcllanmanufaktur teil. Nach einem Rund gang durch den Betrieb betonte der Reichsstatthalter, daß er sich bei der eingehenden Besichtigung habe davon über zeugen können, daß ave ihr Bestes gäben, um die groß« Ueberlieferuna des weltbekannten Werkes zu wahren und seine Leistungsfähigkeit zu erhöhen. UM ältere AnMMe I« Sachse» wolle« arbeite«! Im amtlichen Mitteilungsblatt der Wirtschatt-kam» mer Sachsen. „Die Sächsische Wirtschaft", wird folgend«» Aufruf veröffentlicht: § „In Sachsen sind immer noch Über 11 008 Liter« An gestellte erwerbslos. Ihre Unterbringung ist eine vor dringliche Aufgabe der Wirtschaft, die sie aus eigener Lai kraft erfüllen muß, ohne dast es gesetzlichen Awange- bedarf. Durch die 5. Anordnung zur Durchführung de-Vier jahresplanes vom 7. November 1936 ist nochmals auf di« j wirtschaftliche Not der älteren Angestellten hingewiesen worden. Auch in dieser Anordnung ist davon Abstand ge nommen, Betrieben mit mehr als zehn Angestellten zwangsweise arbeitslose Angestellte zuzuweisen, vielmehr ist an die Initiative, die Einsicht und das Verant- wortungsbewnßtsein der Betrieb sfüh- rer appelliert, daß sie sich nunmehr nachdrücklichst der älteren Angestellten bei Neneinstellungen annehmen. Die Arbeitslosigkeit der älteren Angestellten bedeutet eine Verschwendung volkswirtschaftlicher Werte, die sich die deutsche Volkswirtschaft heute nicht erlauben darf. Vielfach bestehen auch noch falsche Vorstellungen über da- Ausmaß sozialer Pflichten gegenüber älteren Angestellten. Der neneingestellte ältere Angestellte beansprucht lediglich das Gehalt, das der von ihm geforderten Leistung eM> . spricht. Die Wirtschaftskammer Sachsen richetet deshalb an alle Betriebsführer der sächsischen Wirtschaft, gleichviel, ob es sich nm Betriebe der Industrie, des Groß- und Klein handels, des Handwerks, um Banken, Versicherungsunter nehmungen, um Betriebe des Verkehrs oder der Energie wirtschaft handelt, den eindringlichen Appell, sich an daS zuständige . j Arbeitsamt wegen der Einstellung einer an gemessenen Anzahl von Angestellten über vierzig Jahre zu wenden. Es wird erwartet, daß diese Aufforderung auf frucht baren Boden fällt und daß sich jeder Betriebsführer-der Verpflichtuna bewußt ist, an seiner Stelle die Not der älteren Angestellten lindern helfen zu müssen. Die Hoff nung, die die erwerbslosen älteren Angestellten auf die neuerliche Anordnuna setzen darf keinesfalls enttäuscht werden. Deshalb müssen wir alle mithelfen. WirtschastStammer Sachsen gez. Wohlfahrt gez. S ack gez. Naumann