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Lokalanzeiger und AnzeigeblaLt für OLLendorf-OKMa u. Umg. ^scheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 .T/r ^schließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der hex Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen ^riich «j LWenmg oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs« Buzeigmyreis: Ms ü gefvaltMe mm-Zelle oder deren Raum 8 Alles wettereWrk Nachiaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste L Anzeigen-Annahme bis 10 Uhrvook mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird KÄneMn^E für Richtigkeit überuommeu. Bei Konkurs und Zwangsvergleich «MU Mer^HMMi' anspnrch. Diese Zettung verSsfentNcht »le amtliche« Wekaantmachnngen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf,Okrilla vnd de» Fknanzamtev zu Mütederg. Hauptschrtftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 138. Nummer 101 Fernruf: 231 Hauptsache, daß der Anzug nn, der praktisch denkt, aber sie alle . Diese kleinen Unterschiede merkt am deutlichsten die Mu. Sie weiß genau, ob ein Hut eine gewöhnliche Kopf- ^deckung ist oder ob er auch schön ist, ob ein Stoff warm Mit oder ihr „steht". Man soll nur Frauen fragen, sie Horden einen genau darüber aufklären, daß das gar kein, «einer, sondern ein großer Unterschied ist. Ende August findet in Leipzig die Herbstmesse statt ! °500 Fabriken und Handwerksbetriebe stellen ihre Waren °us und wohl über 100 000 deutsche Kaufleute werden an M Ständen dieser großen Messe vorbeigehen und ihre Bestellungen nach den zur Schau gestellten Mustern auf- Hiben. Die bestellte Ware wird in die Geschäfte und Läger Indern, auf Kunden warten und schließlich im Haushalt ^er Betrieb ihren Platz finden, als Kochtopf auf dem > 0erd, als Stoff eines Kleides, als Teller auf dem Eßtisch, Bild an der Wand oder an tausend anderen Dingen. , Es ist wirklich nicht gleichgültig, ob die Teller nun - Aon sind oder nicht, oder ob das Kleid Freude macht oder Acht. Monate, Jahre oder gar ein ganzes Leben lang be- - Mlten diese Dinge viele Menschen. Es kommt nicht nur Waus an, daß sie ihren Zweck erfüllen, sie müssen auch MN sein. y. Es ist ein Geheimnis der Leipziger Messe, daß sie die Auswahl des Schönen und Zweckmäßigen erleichtert. Wo Me Firmen einer Branche nebeneinander ausstellen und forum werben, Käufer zu finden, da muß schon etwas Be- Meres geboten werden, um ins Geschäft zu kommen. Das Ässen die Kaufleute, und deshalb kommen sie nach Leipzig. Äe können Vergleiche ziehen und wählen. Wer oft auf den Hessen war, der kann es bestätigen, -wie jedesmal Schöne- Besseres und doch Praktisches geboten wird. Jeder Fortschritt der deutschen Industrie, jeder neue Stoff, der die Mästung neuer Formen und Farben ermöglicht, wird M in Leipzig zum ersten Mal gezeigt. Man könnte jA eine so große kaufmännische Veranstaltung wie die s^i'ziger Messe auch als ein seelenloses Nebeneinander Waren denken^ aber das Gegenteil ist der Fall. Natür- muß die Meße in erster Linie dem kaufmännischen schäft dienen, aber ein Gang durch die Messehäuser be- Mt, wie sehr Schönheit der Ware, Geschmack, Farbe und s^eg andere mehr auch im Geschäft Berücksichtigung ge- Adden hat. Man denke nur an die Ausstellung von Por- ^an, Glaswaren und Keramik im Grassi-Museum, an die Mebauten reichgeschmückten Mustertische, an die unend- M Mannigfaltigkeit in Form und Farbe. Vielleicht wird ? in dieser Branche am offenkundigsten, daß auch hinter kB "Fabrikware" von heute der künstlerische Gedanke Immer stärker beteiligt sich aber auch das Kunst- Mdwerk selbst an der Messe. Vollendete Schmiedearbeiten ^ Holzschnitzereien, viele keineren und größeren Gegen- onoe des täglichen Bedarfs sind hier zu sehen und zeigen glicht, wie tief künstlerisches Empfinden, Sinn für Ee- Mack und Stil, gerade im deutschen Handwerk verwur- sind. Eine wahre Symphonie von Farben, Licht- und tzAsyeffekten in der Textilmesse, bei den neuen deutschen Msen, bei Kunstseide, Vistra, Cuprama und wie sie alle /'M, s'eht man, daß es nicht bloß die gefühllose Chemie Technik war, die sie gestaltet hat, oder daß zumindest und Technik Grundlagen für ein reiches künstle- M.ss Schaffen gelegt haben. Daß die Schönheit des Ge- v<Miides in der Schmuck- und Cdelmetallwaren-Jndustrie ?rscht, ist wohl selbstverständlich, aber daß auch die syMlchen Gegenstände, wie Haus« und Küchengeräte, be- W.rs durch die Verwendung der neuen Kunstharze und ßn, offe ungeahnte Möglichkeiten zur Veredlung der h.M und zu schönen fachlichen Farbwirkungen erhalten ist fast ein Wunder. Was alles aus den Fortschrit- ^ber Technik herauszuholen ist, wenn man mit Liebs, für. Schönheit und Geschmack am ihre Erzeugnisse !fn.°Mht, kann man auf Schritt und Tritt beobachten. «imrm reizvoll sind auch- die neuen- Korbmöbel. .. Täglich und überall im Leben können wir sie bemerken, A sogenannten „kleinen Unterschiede"! Ob eine Straße mit Daumen bepflanzt ist oder nicht, ob in einer Wohnung Aumen stehen oder nicht, ob ein Fleck den Anzug verun- Mt oder nicht, sicher wird der eine oder der andere sagen "Straße ist Straße", und „Hauptsache, daß der Anzug warm hält". Das ist der Mann, der praktisch denkt, aber Arum soll das Praktische und Zweckmäßige nicht auch Mn sein? Donnerstag, den 26. August 1937 DA.: VII. 26z 36. Jahrgang großer krkolg Her franco-Gruppen MumM in Santander Schwere Straßenkämpfe vor dem Einzug — Bolsche wistenhäuptlinge geflüchtet Der nationale Rundfunksender an der Madrider Front teilt mit, daß am Mittwoch um 18 Uhr mehrere nationale Bataillone in Santander einmarschiert sind. Ueber die Entwicklung in den letzten Stunden vor dem Einmarsch dieser Truppenteile wird von anderer Seite berichtet, daß sich ein Teil der Bevölkerung Santanders unter Beihilfe der Zivilgarde und eines Teiles der Milizen gegen die Bolschewisten er hoben habe und daß schwere Strahenkämpfe stattgefun den hätten; schließlich habe die Stadt um Ueber gäbe nach gesucht. Der „Präsident" der,sogenannten bas kischen „Regierung", Aguirre, der, wie bereits gemeldet, flüchtete, sei mit seinem früheren „Finanzminister" und „Justizminister" bereits am Mittwochnacksmittag in Bayonne eingetroffen, während der frühere „Arbeitsmi« Nister" und der „Jndustrieminister" in Paris angekom men seien. Der Haupteinzug der Rationaltruppen sei für Donnerstag früh angesetzt worden. London beachtet Francos Anregungen Kennzeichnung englischer Schiffe im Mittelmeer Die Besprechung des englischen Ministerpräsidenten Chamberlain mit dem Außenminister Eden und dem Lordsiegelbewahrer Lord Halifar wurden am Mittwoch abend beendet. Von amtlicher englischer Seite wird dar auf hingewiesen, daß die Lage im Fernen Osten und die Frage des Schutzes der Handelsschiffahrt im Mittelmeer im Vordergrund der Besprechungen standen. Die Chefs der Waffengattungen seien auch nicht zu den Besprechun gen hingezogen worden; außer mit Lord Halifax, Eden und Vansittart habe Chamberlain mit keinem Kabinetts- miglied Fühlung genommen. — Ministerpräsident Cham berlain reiste abends noch nach Schottland zurück. Infolge der zahlreichen Angriff auf Handelsschiffe im Mittelmeer gab das englische Handelsministerium neue Anweisungen an die britischen Schiffe, die in spa nischen Gewässern Handel treiben. Die Schiffe werden aufaeiorderl. die englischen Nationalfarben to auffällig wie möglich anzubringen, den Schiffsnamen in möglichst großen Buchstaben an Steuer- und Backbord aufzumalen und die sowjetspanischen Häfen nur vor Morgengrauen oder nach Eintritt der Dunkelheit anzulaufen oder zu verlassen. Bekanntlich sind dem britischen Botschafter in Hendaye durch einen Vertreter Generals Franco anläßlich einer Zusammenkunft vor einigen Tagen Empfehlungen dieser Art gemacht worden, wie sie jetzt vom englischen Han delsministerium verwirklicht wurden. Was sagen London und Paris? Die römische Presse sieht in dem Fall von Santander ein in mehr als einer Hinsicht bedeutsames Ereignis, weil hierdurch die caniabrische Küste mit ihrer arbeitsamen Bevölkerung an Franco gefallen ist, der so nicht nur die Erzgruben, an denen auch England interessiert ist, in Besitz nimmt, sondern von jetzt ab n u r n o ch a n e i n e r Front zu kämpfen haben wird. Man glaubt, daß mit diesem Erfolg die Lösung im Sinn der national spanischen Regierung einen großen Fortschritt gemacht hat, und nicht nur in London sondern auch in Paris auf die Haltung der Regierung einen Einfluß ausüben dürfte, um so mehr, als es sich zugleich um einen gewaltigen moralischen Erfolg handele, weil die bolschewistischen Machthaber von der Bevölkerung zur Uebergabe gezwun gen wurden. Ein „Gpaß^ kostet neun Kindern das Leben Wie die Moskauer „Jswestija" berichtet, trug sich in Rowo-Sibirsk ein schweres Kraftwagenunglück zu, dem eine große Zahl Kinder zum Opfer fiel. Zu einer Veran staltung wurden 26 Kindern in einem Lastkraftwagen be fördert. In einer Kurve überschlug sich der Wagen und sämtliche Kinder wurden herausgeschleudert; neun Kinder kamen ums Leben und die übrigen trugen schwere Ver letzungen davon. Wie sich nachträglich herausstellte, war der unverletzt gebliebene Fahrerschwerangetrun- k e n gewesen; er sagte aus, daß er ..sich einen Spaß" habe machen wollen und deshalb mit hoher Geschwindigkeit ge fahren sei. Man kann von all diesen Dingen so vieles sagen. Ueberall, in jedem Messehaus, in jedem Stockwerk wird man entdecken, wie bei den Tausenden und Abertaufenden von Mustern nicht nur die Technik, nicht nur die Fabrik maschine, Pate gestanden hat, sondern der Künstler, der angeborene Schönheitssinn des deutschen Handwerkers, die, einer künstlerischen Tätigkeit gleichzusetzende, sorgfältige deutsche Arbeit. Viele Jahre lang haben manche gedacht, daß die soge nannten Fortschritte der Zivilisation wahre Geschmacks kultur, Kunst und Schönheit vernichten wurden. Man Hai prophezeit, daß das Kino, das Theater, das Radio die Oper verdrängen würde, daß die Museen und Kunstaus- 5 SS sssdoMsv und Linck nE auf ck«r (Zrichmmg: H, Bauer.) stellungen immer weniger Besucher haben würden, usw. Daß diese Prophezeihungen falsch waren, haben die letzten Jahre, besonders der diesjährige Tag der Deutschen Kunst in München gezeigt. Im Gegenteil ist Kunst und Schönheit durch KdF., durch das Amt für Schönheit der Arbeit noch weiter verbreitet worden, um alle an ihr teilnehmen zu lassen. Die deutsche Mode, die deutsche Industrie das Handwerk, alle arbeiten mit. Die Leipziger Herbstmesse 193? wird da» wieder beweisen: Nicht nur gut- auch schön! Großfahrt ins Egerland Größe und Schönheit zeichnet die Egerländer Heimat aus, das Herzstück des Böhmerlandes. 750 000 Köpfe zählen die Egerländer; aus dem Nachbargau Bayern zogen ihre Ahnen vor fast tausend Jahren mit Pflug und Schwert ins Land, gerufen von den Königen Böhmens. Drei Bergesketten teilen das Egerland: im Süden der Böhmerwald, im Norden der Erzgebirgskamm und nui- tendrinn der tannendunkle Kaiserwald; der Egerfluß glei tet durch die breiten Täler und die Klüfte des Gebirges. Am 26. August, 20.10 Uhr, sendet der Reichssender Leipzig die Hörfolge „Großfahrt ins Egerland", die die Hörer zugleich die Landschaften mit ihren Menschen: den Felsrücken des Hohen Steins bei Schönbach, den Kam merbühl, Weltbad Franzensbad, die alte Staufenstadt Eger, den sagenreichen Tillenberg, Burg Psraumberg, das liebliche Amseltal, die alte Bergstadt Mies, den Bene diktinermünster zu Kladrau, die Ruinenreihe an der Schnell«, Burg Rabenstein, den dräuenden Wladarsch- berg mit seinen Kellenwällen, das Buchauer Hochland, das Duppauer Ländchen mit seinen Bergen, Engelhaus, das berühmte Karlsbad, das Waldtal der Eger bei Rodis fort, den Hans-Heiling-Fels, Burg und Stadl Elbogen, das egerländische Rothenburg, die Bergstädte und den Krudumberg, dann die Perle des Kaiserwaldes: Marien bad, den Nordkamm bei Kirchenbirk, die alte Egerländer Lanzstätte, die „Schwell" von Mostau" miterleben läßt. Reich ist bas VolkstumSbild des alten Bauernlandes, dem die aufstrebende Industrie seine Urtümlichkeit nicht nehmen konnte. Volkstrachten, Volkstanz, das alte Lied und Väterbrauch, fanden und finden heute noch liebevolle Pfleger und Betreuer im Egerland; deswegen blieb diese große sudetendeutsche Landschaft immer arteigen und schön. * Willst aüch Du beitragen zu einem macht und glanzvollen Verlauf des dies jährigen Reichsparteitages, dann erwirb und trage die Neichsparteitagsplakettei