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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. ^rscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 ^schließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs preis«. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 3 H/. Alles weitere üb« A Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste. Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor» mittags des Erscheinungstages. Lei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr mH. für Nichtigkeit übernominen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlaß» - anspruch. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zu Radeberg. Postscheckkonto: Dresden 15488. Druck und Verlag: Buchdruckerei Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendors-Okrilla. Girokonto: 551. — Femrus: 231. 77- , " ' , ", II ' . . cm— . -I— . I . ' 7 —77-n : — r.'7-77l Kummer 101 Der Jührer öei seinen Gruppen Dienstag, den 5. September 1939 WMselübergang bei Lulm — Bevölte. rung des befreiten Westpreuben empfängt den Führer mit jubelnder Begeisterung — Polnische Korridorarmee vöüig umzingelt Achtbaren Zer/törunZen Mhr, die brutichrn -ouurtituvir K: !^<!N Städte zu sprengen und einzuäsch den dem Führer gereicht. Frauen und Kinder mit Tränen in den Augen, insbesondere dafür, daß der von ihm neugeschäffenen deutschen Wehrmacht Urdeutsch ist dieses Land, urdeutsch sind keine Bewohner, die dank dem schnellen Vormarsch der deutschen Trup pen von den Polen nicht weggeschleppt werden konnten. ^>e Polen hatten nicht einmal, mehr Zeit, das Vieh wegzutrei- oder abzuschlachten, und so sehen wir ein Bild tiefen Frie ds, ein überraschendes Bild angesichts der Tatsache, daß wir wen w Kilometer von der vordersten Frontlinie entfernt M: In den Dorfstraßen gackern die Hühner, schnattern die Men, auleken die Schweine, auf den Wiesen stehen die Kühe grasen in aller Ruhe. . So ist der Bevölkerung ihr Besitz dank dem entschlossenen Ergehen des Führers und seiner Truppen erhalten geblieben. < Ein besonderes Zeichen der Zähigkeit und Bodenverbun- Mheit dieses deutschen Volkes der weftprcußischen Erde ist Ue Tat he, daß überall auf den Feldern, kaum daß verletzte Mnischc Soldat vertrieben war, die Bauern schon wieder hin- N dem Pflug hergehen und im Schutze der Wehrmacht des ^oßdc: chen Reiches ihren nunmehr wieder deutschen Boden M, neue, Saat und neuer Ernte umbrechen. An anderer Stelle ?ieder sind Frauen und Mädchen damit beschäftigt, die letzt« Merwe herein zu holen oder die Kartoffelernte zu bergen. Dazwischen liegt dann wieder plötzlich auf einem abgeernte» ssn Roggenfeld ein Frontflugplatz, auf dem Dutzende von Md- und Auklärungsslugzeugen, von Sturzbombern und Men Bombern stehen. ,, Der Führer besichtigte im Laufe des Tages auch die Front» "m, der Truppen, die nördlich unserer Fahrtroute den eisernen Ring um die völlig eingetreisten polnischen Divisionen Amer enger schnürt. Schwarz und hoch stehen die Rauchfahnen ''Ur dem weiten Waldgebiet, auf vem die Polen zusammen- Drängt sind. Jede Führung hat bei ihnen aufgehört. Auf Mne Faust versuchen immer wieder kleine Gruppen, sich nach Mosten durchzuschlagen. Sie wissen noch Nicht, daß sie re st- t?» e i n g e s ch l o s s e n sind. Sie können es sich nicht vor- , ck- daß die deutschen Regimenter bereits jenseits der Weich- " lieben. . _ . Führerhauptquartier, 4. September. (Von unserem im »uhrerhauptquartier befindlichen W.B.-Sonderberichterstatter.) Der Führer, der Sonntag abend von Berlin aus an die Mront abgereist ist, begab sich Montagvormittag zu seinen puppen, die im Korridorgebiet den Durchbruch durch die pol- Rlche Front vollendeten und starke polnische Truppenteile voll- Mmen einkreisten. Der Führer traf nach mehrstündiger Fahrt entlang den marschierenden Truppen kurz nach Mittag an der Weichsel südlich von Culm ein, wo soeben deutsche Truppen den Uebergang über den Fluh erzwun gen hatten. Der Führer wurde bei seiner Fahrt an die vorderste Front M den Soldaten des nationalsozialistischen Deutschland überall Ermisch begrüßt. Besonderen Jubel löste sein Eintreffen bet Un Truppen der ersten Linie aus, die den Weichselübergang !» Angesicht des Führers durchführten, bis auf die gegenüber- Menden Höhen vorstießen und damit sich die beherrschenden Mitionen für den weiteren Vormarsch sicherten. Aber nicht nur die Truppe, die sich in einer ganz hervor- Menden Stimmung befindet und in diesen ersten Tagen Ein- Mrtiges geleistet hat, überschüttete den Führer mit brausen- Um Jubel — auch die gesamte Bevölkerung des westpreußischen Mes drängte sich auf allen Straßen und Dörfern, die der auhrer passierte, zusammen, um ihm für ihre Befreiung aus Manzigjähriger Knechtschaft und Verelendung aus übervollem Mrzen zu danken. Jedes Haus dieses deutschen Landes, in dem noch bis vor wenigen Tagen und Stunde» die Polen hausten, prangt im Schmucke der Hakenkreuzfahncn. ,^ie meisten Fahnen sind primitiv zusammengenäht. Das Haksn- Leuz ist ost mir Tusche oder schwarzer Farbe ausgemalt. Man Uht, daß die Fahne, die nun froh im Winde flattert erst vor Wenigen moen hergestellt wurde. Sträuße von Astern und Mllei den dem Führer gereicht. Frauen und Kinder Unken mit Tränen in den Augen, insbesondere dafür, daß Ee ihm der von ihm neugeschäffenen deutschen Wehrmacht Ulang, die Polen so rasch und so nachdrücklich aus diesem Land i» verjagen, daß sie keine Zeit mehr hatten, die vorbereiteten Zerstörungen durchzuführen. Es gelang ihnen nicht deutschen Bauernhöfe und Bauerndörfer, die deut- , te zu sprengen und einzuäschern. Nur einige Eisen- Uhm und Flußbrücken sind von ihnen gründlich gesprengt wor- Un, aber schon sind unsere Pioniere dabei, Notbrücken aufzu- Men. Wir selbst passieren mehrfach bereits fertiggestellte Not- Uucken. Diese polnischen Sprengungen haben den deutschen Mrm - sch nicht aufhalten können, der mit einer geradezu un- Mubl.chen Wucht vorwärtsgetragen wurde. Die polnische Ar- Mführung wurde Lier völlig Überrascht. Man sieht weiß-rot Utrichene Schilderhäuser, die dir höheren polnischen Komman- Ustäbe kennzeichneten, umaestiirzt im Straßengraben. Die pol- U <hen Kommandotafeln hangen zum Teil noch an den Häusern, Ue von den Polen zur Unterbringung ihrer Stäbe beschlagnahmt Mden waren. Wir hören den ganzen Tag über nicht ein cin- i'Ses Wort polnisch. Hier treffen wir lange Züge von Gefangenen, die einen erbarmungswürdigen Eindruck machen. Sie sind völlig demoralisiert. Die Uniformen hängen ihnen zum Teil Vie Lumpen am Körper Seit drei Tagen haben die pol nischen Soldaten nichts mehr zu essen bekommen. Ihre erste Bitte ging nach einem Schluck heißen Kaffees und nach einem Stück Brot. Sie haben jedes Vertrauen auf ihre Führung verloren und berichten, daß bei den eingeschlossenen Truppenverbänden ein unvorstellbares Durcheinander herrscht. Jede zusammenfassende Besehlsgewalt hat dort bereits ausge hört. Noch ist die Zahl der polnischen Gefangenen nicht zu übersehen. Sie wird sich in den nächsten Tagen vervielfachen. Wird hier ein zweites Tannenberg geschlagen? Wir werden es bald wissen. Wir passieren in kaum 400 Meter Entfernung eine abgeschnittene polnische Kompanie, die so überrascht ist, daß sie auch nicht einen einzigen Schuß abzugeben wagt. Deutsche Bomber fliegen über uns nach Osten. Meldefah rer, über und über mit Staub bedeckt, überholen in rasendem Tempo ostwärts marschierende Kolonnen, die gleichfalls alle von einer dichten Staubschicht bedeckt sind. Der Staub auf den polnischen Straßen ist ein großes Uebel für unsere Soldaten. Hinter jedem Fahrzeug, jedem Motorrad weht eine ungeheure Staubfahne empor. Auch nicht eine einzige Straße ist von den Polen asphaltiert. Sie haben in den zwanzig Jahren, in denen dieses Land ihrer Willkür ausgeliefert war, nicht einen einzigen Spatenstich an dem Verkehrsnetz getan. Im Gegen teil, sie haben die damals hervorragenden Straßen von West preußen zu Feldwegen verfallen lassen. Wir passieren Crohe an der Brahe, auch hier von der Be völkerung jubelnd begrüßt. Noch vor kurzem wurde hier ge kämpft. Jetzt rumpeln schon wieder die Milchkarren durch die Straßen, um die Bevölkerung zu versorgen. Draußen dröhnt das „Heil Hitler" dem Führer entgegen. Bei einem kurzen Halt erzählen uns die Bewohner, daß die Polen vor ihrem Abzug die Führer der Volksdeutschen aus der ganzen Um gebung zusammentrieben, um sie mit sich ins Innere Polens zu schleppen. Sie berichten von entsetzlichen Greueltaten in den letzten Tagen, von Vergewaltigungen deutscher Mädchen, und sie erzählen endlich mit Tränen in den Augen, daß die Polen vor ihrem Abmarsch die deutschen Geistlichen aus ihren Häusern holten und sie kurzerhand erschossen. Von Prüft aus erreicht dann der Führer die Weichest. Vor wenigen Stunden erst sind die ersten Truppen über den, Fluß herüber, haben sich auf Eummiflößen den Uebergang erkämpft, und die genüberliegcnden Höhen besetzt. Jetzt, gerade als der Führer entrifft, wird mit dem Uebergang starker Kräfte be- gönnen. Links voraus aus der Höhe liegt die Stadt Culm. Deutlich sind auf ihren Türmen weiße Fahnen der Kapitula tionen zu erkennen. Längere Zeit verweilt der Führer aus einem Hügel, der eine weite Sicht in die Weichselniederung erlaubt, und beobachtet aufmerksam das Vorrücken der Truppe. Rasch hat sich die Kunde von seiner Ankunft verbreitet. Alles, was im Augenblick abkommen kann, eilt herbei. Bald ist der ganze Hügelhang von jubelnden Soldaten erfüllt, die ihrem Obersten Befehlshaber eine große Huldigung im Angesicht des Feindes darbriugeu. Brausend tönen die Heilrufe durch die klare Sommerlust wett über die Weichsel hinüber. Der Führer bei seinen Truppen — der Führer in der vor dersten Front: Das ist für alle die Gewißheit des Sieges! Hinter ihm aber liegt schon der Friede, her Friede, der dieses nun befreite westpreußtsche Land zwei Jahrzehnte lang ent behren mußte und den es nun unter der Fahne de- Führers gefunden hat. »Nl kenau gezielte Bombengarben Fahrzeugkolonne vollständig auseinandergesprengt Die Staffel erhält den Befehl, um 1S Uhr zur Aufklärung und Vernichtung feindlicher Streitkräfte erneut gegen die Straße Rheden—Briesen vorzustoßen. Bei herrlichem Sonnen schein nähern wir uns der polnischen Grenze. Kurz vor der Grenze steigen wir über eine fast geschloßene Wolkendecke hin auf, um uns von hier aus dem Gegner verdeckt zu nähern. Ein Loch in der Wolkendecke gibt dem Staffelführer Gelegenheit, seine Richtung zu überprüfen. Schon taucht das Gebiet, dem die Erkundung gilt, vor uns aus. Der Beobachter stellt fest, daß die feindlichen Klarstellungen schon geräumt sind und die polnischen Truppen sich in kleinen Haufen aus der Flucht befinden. Ucber einer Kolonne in einem Waldstück wird zum Ties- slug angcsetzt. Der Flugzeugführer hat das Ziel erkannt und stürzt mit rasen der Geschwindigkeit auf das Waldstück zu. Der Beobachter drückt auf die Bombenabwurfvorrichtung und schon sausen die ersten vier Bomben der Erde zu. Da die Geschwindigkeit so groß und der Flug der größeren Sicherheit wegen sehr tief geht, können wir die Wirkung der Einschläge nicht genau erkennen. Als nächstes Ziel fliegen wir die Straße Rheden—Briesen an. Wir sichten lange Kolonnen von MilitärfahMUgen, deren Fahrer bei unserem Herannahen eiligst in den Straßengräben und unter den Bäumen Fliegerdeckung suchen. Da fallt auch schon die erste Reihe unserer Bomben, die schnurgerade der Straße folgend, das Ziel trifft uNdheilloseVerwirruNg auf der Straße anrichtet. Ein Bombe trifft genau in «in Fahrzeug, das wie eine «eiienblaie auMuvndMM». 38. Jahrgang Die Aufgabe ist erfüllt, denn die Kolonne ist vollständig gs» sprengt. Der untere MG.-Schütze ist auch nicht müßig gewesen und hat die in den Gräben Deckung suchenden Mannschaften unter Feuer genommen. An einem alleinstehenden größeren Gehöft neben der Straße können wir größere Truppenbewegungen fest stellen, wobei uns ein MG-Nest mit Feuer bestreicht. Ihm gilt der nächste Bombenabwurf und mit großer Treffsicherheit gelingt es, die Bombengarbe genau in die Mitte des Hofes zu setzen, so daß dieser militärische Stützpunkt in weni gen Sekunden vernichtet ist. Der Auftrag ist erfüllt und ohne weiteren Zwischenfall fliegen wir wieder den Heimathafen an. FWzehv polnische Flugzeuge vernichtet Am Montag nachmittag wurden bei einem Luftkampf ln der Nähe von Lodz von einer einzigen deutschen Jagd staffel vier Bomben- und zwei Jagdflug zeuge der Polen abgcschossen. Darauf versuchte der dort auf der Erde befindliche polnische Fliegerverband, seinen Flughafen beschleunigt zu velassen. Ein Teil der deutschen Jagdflieger griff die startenden Flugzeuge an. Neun polnische Maschinen blieben kampfunfähig am Bo den. Die deutsche Jagdstaffel, die somit insgesamt fünf zehn polnische Flugzeuge vernichtete, kehrte ohne Ver luste heim. Stündiges Vordringen Wich der WeWei Die im Korridorgebiet bei Culm an der Weichsel iu raschem Entschluß von Westen über die Weichsel geworfe nen deutschen Truppen sind bereits aus dem Ostufer der Weichsel im ständigen Vordringen. Kroße Teile der Provinz Pose» in Flammen Die deutsche Lustaufklärung hat festgestellt, daß die pol nischen Truppen auf ihrem Rückzug große Teile der Pro vinz Posen in Brand gesteckt haben. Die Dörfer und Gehöfte der Volksdeutschen Brüder stehen in Flammen. Bis in die jüngste Zeit haben die Polen die Stirn gehabt, zu behaupten, Träger und Verteidiger der europäischen Kultur gegen „germanische" Barbarei zu sein. Ihr un menschliche« Verhalten straft sie Lügen. Polen stechen deutschem FllegeroMer die Augen aus Nach einer Truppenmeldung ist nördlich Mlawa die Leiche eines deutschen Fliegerofsiziers gefunden worden, der anscheinend aus einer beschädigten Maschine mit Fall schirm abgesprungen ist. Es wurde sestgestellt, daß diesem Offizier die Augen ausgestochen wurden und daß zahlreiche Schädelverletzungen vorliegen. Mit Sicherheit kann angenommen werden, daß der FNegerofsizier wehr- los in die Hände polnischer Franktireurs fiel und von die sen derart bestialisch ermordet wurde. Ersolaioler Loritoß englischer Bombensiugzeuge Ueber Wilhelmshaven und Cuxhaven — Bon zwölf Angreifern fünf abgeschofsen Am Montag gegen 18 Uhr griffen .englische Bombenflugzeuge neuester Bauart die Orte Wil helmshaven und Cuxhaven an. Die Bombenabwürfe rich teten keinen Schaden an, da sie im stärksten Abwehrfeuer stattfanden. Von insgesamt zwölf angreifenden Flugzeugen wur den allein fünf abgeschossen. Die Angreifer versuchten, sich in südwestlicher Richtung dem Flakfeuer zu entziehen und nahmen Kurs auf holländisches Hoheitsgebiet. England beginnt Blockade Holländischer Dampfer von britischem Kriegsschiff angehalten Wie das „Allgemeen Handelsblad" meldet, ist von einem britischen Kriegsschiff der holländische Dampfer „Groenlo" angehalten und gezwungen worden, Ramsgate anzulaufen, um dort untersucht zu werden. Das Schiff hatte Erze geladen, die möglicherweise für Deutschland be» stimmt waren. Es handelt sich hier um den ersten Fall der Anwendung der Blockade, der bisher bekannt wurde. Gewaltiger Andrang von Freiwilligen Wie wir vom Oberkommando der Wehrmacht erfah ren, haben die Meldungen zum freiwilligen Ein tritt in die Wehrmacht bei den Wehrersatzdienststellen einen derartigen Umsang angenommen, daß eine recht zeitige Abfertigung nicht möglich war, und die Dienststel len vorübergehend keine Meldungen mehr annehmen kön nen. Die Freiwilligen werden gebeten, sich zu gedul den und weitere Richtlinien des Oberkommandos der Wehrmacht über freiwillige Meldungen abzuwartrn.