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zur Belehrung und Unterhaltu.. r,* Nr. Dresden, den 7» Mürz l8ro. 27. Kohlenstoff als Düngungs mittel» der neuen Chemie ist der Kohlenstoff auestbließend das einzige Dungungsmittol tn der ganzen Natur. Alles und jedes, was als Düngung angewendet wird, die Frucht barkeit zu vermehren und das Wachethum der Pflanzen zu befördern, ist es nur in so fern, als Kohlenstoff darin enthalt.n ist. Und dieses soll hier deutlicher auseinander gesetzt werden. Alle Erscheinungen, alles Wirken der Natur ist ein ewiger Wechsel der Dinge, em immerwahrendes Entstehen und Vergehen; und aus der unaufhaltsamen Zerstörung der Dinge gehen stets wieder neue Schöpfungen hervor. Die Grundstoffe aber, aus denen dir Dinge zusammengesetzt sind, bleiben im mer unverändert dieselben, sind immer vor handen, weder Entstehen noch Vergehen fin det bei ihnen Statt; sie wechseln bloß die Formen. Hier trennen sie sich bet der Zer störung, um dort wieder in eine neue Ver bindung zu treten, ein neues hervorgehendes Wesen zu bilden — und bleiben immer die selben. Die Düngung deö Ackers ist nichts ans bers, als daß abgestorbene animalische und vegetabilische Körper demselben beigewischt werden, die in Verwesung übergehn, d. i.§ deren Stoffe sich auftös-n, trennen und in die neue Pflanzenschöpfung aus dem Acker übergehn. Die Stoffe, die aus den ver wesenden Ueberresten hervorgehen, sind: Wasserstoff, Sauerstoff und Kohl nstoff; denn bloß aus diesen drei Grundstoffen ist das Wesen der Pflanzen zusammengesetzt, einen geringen Theil Erde ausgenommen, der hier, als Düngung, nicht in Betracht gezogen wird. Die beiden ersten Stoffe, der Was serstoff und der Sauerstoff, sind nun ohne dies, schon hinlänglich auf dem Acker vorhan den, so daß es deren nicht weiter bedürfte; denn diese erhält der Acker in hinlänglicher Menge durch Thau und R^gen, aus der Atmosphäre und aus der Luft. Allein diese beiden Stoffe, wären sie auch in überflüssiger Menge auf dem Acker vorhanden, bewirken noch kein Wachsthum der Früchte; nur durch den Zutritt des Kohlenstoffe, der aus der Düngung sich entwickelt, kann dieses erfol gen. Ein jedes Düngungemiltel ist cs also nur in so fern, als Kohlenstoff darin enthal-