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4 r- Beitrage zur Belehrung und Unterhaltung. Nr. Dresden, den i8. April igio. 44» Grundsätze zur Darstellung eines w a h r e n m i l i t a r l s ch e n Heldenget - st e s, n e d st A n g a b e der Mittel, wo durch man ihn wecken und be fördern kann. I (Beschluss.) I ^st nun Alles auf diese Weise eingeleitet, um dem Kämpfer möglich zu machen, daß er stch im Streite in eine solche geistige Verfass sung setzt; so wird es auch das Vaterland nicht an dem fehlen lassen, was zur Ernähr rung und Pstegung des Körpers gehört, weil ohne Stärkung der Kraft desselben keine Stärkung und Erhöhung der geistigen mög lich ist. Nur solchergestalt kann sich echter Helden« geist darthun, nur so kann er geweckt und durch ihn Gefühl der Menschenwürde erregt werden. Er ist gerade das Entgegengesetzte vom Afterhelbengeiste, der eine wahre Miß geburt ist und jenen schändet, der ebendeswe gen nur in einem Anfalle von aberwitziger Verblendung Heroismus genennt werden kann. So wir- kein vernünftiger, vom wahren Heldengeiste entflammter Mann es darin begründet finden, wenn man, schön ge schmückt, in seine Handlungen ein schimmern« des Aeußere legt , um das l^ere Inner-' zu verbergen, wenn man durch manckerl i fro stige W tzeleicn, die man m den ersten besten Romanen aufgefaßt, oder aus seinem eigne» faden Gehirne genommen hat, diejenigen, welche für den Schein einen Sinn h.chcn, blendet; wenn man nach verrichtetem leichten Dienste wähnt Wnnderthaten vernetztet zu haben; wenn man anspruchsvoll Achtung, auch in dem Falle, wo man sie nicht verdient, fordert; wenn man durch gleichgültige Hand lungen, welche kein unbefangner Mensch zum Verdienste anrechnet, auffalien will, Eben so wenig wird er durch unbedeutende Begriffe, denen oft nichts als Unanständigkeiten zum Grunde liegen, beleidigt werden, und um dem sogenannten Ehrgefüh e Genugthuung zu geben, die Sache durch den Zweikampf ent scheiden wollen. Er wird nicht ernsthafte Beschäftigungen, zumal mit den Wissen schaften, unter seiner Würde halten, er wird es sich zur Schande anrechnen, wenn er kei nen vernünftigen Gedanken in sich bilden, ja wohl in seiner Muttersprache schriftlich auf setzen kann, wenn er ftine Z.it und fttn Vermögen mit unnützen Dingen verschleudert.