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zur Belehrung und Unterhaltung» — .«>«111 - Nr. Dresden, den i. Juni i^io. 6l. Neber den Zweck alles Philosoph!- reue nach Kan lisch er Ansicht. ( Fortsetzung.) on dem, was der Erscheinuna zum Grun de liege, und, wie cs beschaffen s>nn wöge, wissen wir aber schlechterdings Nichts, und können wir nichts wissen, weil unser Er- kenntniß-Vermögen nicht so weit reicht. Aber, daß den Erscheinungen Etwas zum Grunde liege, was uns nicht erscheint, daß irgend eine Kraft da sevn müsse, w.lche in uns mittelst der Erscheinung die Anschauung erregt, das wissen wir, ob wohl nur winel- ba, indem wir von der Wirkung auf eine Ursache schließen. Nachdem dasjenige Erkenntniß? V?rmö' gen, n ecbes speculative Sinnli ch kett heißt, oder das Vermögen der Anschauung m, uns die Vorstellung des Einzelnen gegeben hat, so bringt der Ve-stand mehrere dieser AorsteUungeti unter Einheiten, oder Begaffe, iiidem er ihre Merkmale zergliedert, dieiem- gen, weiche sie gemeinschaftlich haben, oder nicht, aufsaßt, und darnach die Vorstellun, gen classistcirt. Zu dem Ende hat der Vr- fiand gewisse ursprüngliche Begriffe, Late- gorien genannt, an die er die Sinns- Vorstellungen Hult. Und nun entstehet aus mehreren gleichartigen Wahrnehmungen Er- f a h r u n g. Eine der Categorien ist die der Caussa- lität. Denn cs ist ein Natur--Gesetz, für unser Denken, daß, so wie jede Behauptung, nm wahr zu iemi, ihren Grund, also zede V randerung eines Zustandes, nm geschehen zu seyn, eine llrstiche baden niüsse. Wenn nun die Erscheinung das Mittel ist, mittelst dessen ein Otject unsere An schauung erregt, so muß s Etwas geben, welches die Anschauung durch die Erscheinung erregt. Dies können wir aber unmöglich unmit- tssbar, sonst mü te uns dies. Ursache selbst erscheinen, was doch mchl ist, sondern nur Mittelbar durch den Schluß von dem sinnli chen Objecte der Erscheinung auf ein über- sinnliches O ject, das Gegenstand an sich lst, wissen, lind ob wir gleich von dem Geg ns st-nde an sich Niebys weiter wissen, als daß er vorhanden s yn muß, daß er üb?'sinnlich ist, daß er nicht unter den Bedingungen der Zeit, und des Raumes, stehen kann, so wis sen wir doch eoen so g wiy, daß er da ist. Ppp