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Beiträge zur Belehrung und Unterhaltung. Nr. Dresden, den 25. Juni rZio. 6y. Einige Bemerkungen über daö Pflaster in Dresden. ^s ist bekannt, daß Einheimische, und Fremde darüber klagen, daß in mehreren an deren Städten das Pflaster weit ebener, dauer hafter und schöner sey, als in Dresden. Es ist kein Zweifel, daß die Behörde es an nichts fehlen lasse. Fist das ganze Jahr hindurch findet man eine Menge Leute mit Pflastern beschäftigt. Dem Grunde der Straßen kann die Schuld nicht beigemessen werden. Ec beste het meistentheits aus untermengtem Sande und Kiese, einer Bodenart, auf welcher sich die dauerhaftesten Straßen bauen lassen, weil sie sich trocken hält. Was das Material anbelanget, so sind die hiesigen Pflastersteine dazu nicht ganz un geschickt, und hauptsächlich sehr dauerhaft. Die Ursache liegt also meistenthcils in der Behandlung und Anwendung derselben, llnd hierüber will ich die, von mir gemach ten, Bemerkungen den Sachkundigen zur nähern Deurchetlung öffentlich verlegen, und sie bitten, ihre Meinungen über die von mir beigefügten Vorschläge in diesen Blättern miftutheilen. Betrachtet man nämlich das Psiaster in Dresden mit emiger Aufmerksamkeit, so fällt es sogleich in die Augen, baß die Steine nicht mit Auswahl, und nach Regeln, geletzt sind, die der Dauerhaftigkeit des Pflasters wegen zu beobachten nöthig sind, und nach welchen der Setzer bei dem Verarbeiten zu überlegen hat, welche Steine sich zufammen- schtckcn, welche Lage sie haben müssen, und wie sie zu verbinden sind, damit nicht, nur ein gleiches Pflaster erhalten werde, sondern dieselben auch den Erschütterungen der dar über fahrenden Lastwagen gehörigen Wider stand leisten, und nicht aus ihrer L^ge ge drückt werden können. Dagegen findet man die Steine ohne aUe Ordnung, große und kleine, in willkührlichen Richtungen unter einander gelegt, so daß man vielmehr glau ben sollte, der Zufall habe sie hier zusammen gebracht, als daß es ein Werk der Kunst wäre, und man dabei die Absicht gehabt habe, mit einer Ebenheit der Straße zugleich Dauerhaftigkeit zu erhalten. Beobachtet man die Steinsetzer bei ihrer Arbeit, so fin det man ferner, daß sie keinem Steine, er