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Dresden, den 19. Ottbr. iZro. lieber denAnbau deö Waid 6 t! u d die Mittel, d e n I u d i g o au 6 dieser Pflanze zu gewinnen. Vom Herrn von Puymaurin, Mitgl. des geseyg. Corps. (AßS dem Moniteur 1310. Nr. 21g. und folg.) (Fortsetzung.) Zweiter Abschnitt. Anbau des Waids. l. §8ahl des Bodens. Mit der größ ten Aufmerksamkeit muß mau die Beschaffen heit des Bodens, den man zur Waidsaat be stimmt, untersuchen. Fettes fruchtbares Land, von der ersten und zweiten Krasse, taugt eben so wenig dazu, als magrer Sandboden. In jenem würde die Pflanze zwar kräftig auf- schießcn und saftreiche Blatter treiben, aber wenig Färbestoff enthalten; in diesem hinge gen würde man nur schwächliche Pflanzen ziehen, und die wenigen Blätter, welche man davon erhielte, würden durch die erd igelt und sandigen Theile, die sich daran hangen, noch verringert werden. Nach den Erfahrungen, welche man in der ehemaligen Landschaft Al- bigcois (in Languedoc), in Lauraguais, in England, in Florenz, so wie im übrigen Ita lien nnd in Deutschland gemacht hat, muß man zum Waid bau einen guten Boden wählen, der mit kleinem Kies und kleinen Kalksteinen vermischt ist, und viel Tiefe hat, weil der Waid eine tief hinab treibende Herz- wurzel hat. Das Feld muß Sonne haben, und von Bäumen frei seyn. Wenn die un tere Schicht des Bodens aus einem schwar zen Sande besteht, welcher die Feuchtigkeit einsaugt, ohne sie zu Hausig aufzubewahren, so wird der Waid trefflich gedeihen. In warmen Gegenden, wie z. B. in Nieti, Citta di Castello, Durgo di San Sepolero, wählt man solche Felder, welche nicht nur von der angegebenen Beschaffenheit, sondern auch so gelegen sind, daß sie den nächtlichen Thau reichlich empfangen, der in einem Lande, wo cs selten regnet, so unentbehrlich ist. Im Departement Calvados und in England baut man den Waid auf solchen Feldern, die den aus dem M-cre aufsteigendcn Dünsten aus gesetzt sind. Umgepflügte Weiden nnd künst liche Wiesen, dcr^n Deden die verlangten Dbbbbb D c i t r zur Belehrung und Un t e r h a l t u n g.