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Dresden, den Beitrüge zur Belehrung und Unterhaltung. Beschreibung des oriental. Verfahrens, die Baumwolle mit Krapp ächt zu färben, wie solches von den Ar- menlauern in Astrachan aus« geübt wird :c. ( B e s ch l u ß. ) »,/^ach der im vorigen Stück zuletzt erwähn ten Vorbereitung des baumw. Garns wird eine Bclze von drei MateriaU.ur zubercitct, wUche den Grund der rorhcn Farbe abgeben rnuß. Marr kocht zuerst die gepulverten Gcr- derbaumblätter in kuvfernen Kcsscln, und wenn diese ihre Farbe genugsam von sich ge geben haben, so lhm man zerstoßene Gall apfel hinzu, mit welchen die Materie wieder sieden muß, und dadurch eine trübe unreine Farbe bekommt. Nach genügsamen Sieden wird das Feuer unter den Kessln weggcnommen, und in das noch heiße Kochfe! der Alaun gemischt, wel cher sich darin g( schwind austöst. Die Pro portion dieser drei Ingredienzien laßt sich nicht genau bestimmen, w ü dir Färber sich dabei einiger willkührlichen Maasch bedienen. *) Ein Pud ist gluch vierzig Pfunden. Das Pulver der Gerberbanmblatter wird mit großen Keilen in den Kessel gernessen. Das Wasser gießt man nach einem Kerbe st ock zu, an welchem Zeichen gemacht sind, wie hoch es im Kessel stehen muß, um 6, 8, io Pud *) u. s. w. baumwounes Garn ein zu tränken. Die Gallapfel und der Alaun werden ge gen jedes Pud Baumwolle zu fünf Pfunden bcigeseht. Kurz, die ganze Beize muß ge nugsam gelb, stark und zusammenziehend von Geschmack scyn. Sobald der Alaun aufgelöst ist, muß man keine Zeit verlieren, um die Beize nrcht er kalten zu lassen. Man hat, um das baumw. Garn damit zu tranken, ausgehöhlte Baum, klotze, wie Mcrsel. In jeden wird eine gute Schöpfkelle voll Beize gegossen, die hinrci-cht, um ein Stück Garn so einzutränkcn, daß nichts von der Beize übrig bleibt. Sobald der Arbeiter die Beize in den Mörsii gießt, thut er auch sogleich ein Stück von dem Garn hinein, drückt es darin mit Ler Hand so lange, bis es gleichförmig genetzt ist, und alle Beize eingesogen hat, da er es denn etwas Vvyvvv