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Dresden, den 24. Decbr. igio den Genuß des Lebens in allen Ständen be- in Ausfindigmachung eines Mittels liegt, wo <^7reibt wohl in jedem kultivirtcn Lande das Grundprineip einer guten Gesetzgebung, und die unermüdete Besorgung zu Befolgung die ses Grundsatzes, nebst muthvoller Ergreifung aller Mittel zu diesem Zwecke, erhöhet nicht nur den National - Charakter, und macht ihn edel, sondern sie beschützt auch Leben, Ehre und Eigeuthum, und wmkc in alle Zweige, die lich ist das Land, in welchem Policcianstalten sich befinden, welche diesem Entzwecke Ge- nüge leisten. Von der Anwendung des im Anfang ge- dachten Grunisatzes auf olle Arten der Ver- brechen will «ch mich nur hier, bei der tägli chen Gefahr des durch die bisherigen Kriege stets mehr und mehr anwachsenden lüderli- chen Gesindels über Leben und Eigenthum, zu der Dieberei wenden, welche s hr allge mein zu werden anfängt, wovon der Grund Verbrechen eher zu verhüten, als zu bestrafen, festigen. So viele Criminalisten über Be strafungen nach vollbrachter Handlung vo luminöse Werke geschrieben haben, und noch schreiben; so viele sonst gute Köpfe sich mit Anwendung der vorhandenen sogenannten Cnminalgesetze beschäftigen, und, diesen ge mäß, Todes - und Leibesstrafen, mit allem, was dahin gehört, erkennen und in Ausü bung gebracht haben: so wenig ist geschehen, dem Verbrechen vorzubeugen. Seit Becca- ria's Zeiten hat jedoch manches eine Abände rung in der Ansicht erhalten, und das Crimi- nalsystem hat, zum Voetheil der Menschheit, sich zu dem im Eingänge unleugbar angeführ ten richtigen Grundsätze hlngeneigt. Glück das menschliche Gefühl von Recht und Un recht erregt, erhöhet und erholten, und da durch der Ursprung der Dieberei in ihrer er sten Quelle, wenigstens auf dem Londe, er stickt wttd, wenn auch nachfolgender zur Prüfung der öffentlichen Meinung überqe- bende Gedanke in Städten nicht anwendbar werden möchte. Unleugbar ist es, daß kleine Diebereien den Anfang machen, bei deren öftern Aus übung und Vergrößerung der Mensch endlich zum Räuber und Mörder wird. Aber jede D eberct null der Dieb dergestalt ausüven, daß sie verborgen bleiben möchte, damit man ihn für einen ehrlichen Menschen halte.