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zur Belehrung und Unterhaltung. Nr. ' Dresden, den 8. July 18n. 5o, Die großmüthtge Wette, ^^eltown, ein junger englischer Offizier, Hane sich durch einige tapfer- Kriegsrhaten lchnell empor geschwungen, und war am Ende des ersten Feldzugs Hauptmann. Sein Glück ward erhöht, als die Liede ihn mit einem schö nen edeln Mädchen verband, dessen Hand der ruhmvolle Mann ohne Schwierigkeit erhielt. Seine Gattin machte ihn zum Vater von vier Kindern. Er kannte kein höheres Glück, als plötzlich das schmerzlichst: Mißgeschick über ihn einbrach. Er hatte sein ganzes Ver mögen einem reichen Kausmanne anvertraut; aber der Mann machte bankerott, und Bel- town behielt mcht die Hoffnung, auch nur für den geringsten Theil seines Verlustes Er satz zu erhalten. Zu derselben Zeit ward ein Offizier von seinem Regiments, der Neffe ei nes angesehenen Großen, in wenig ehrenvolle Händel verwickelt. Beltown, als Zeuge des Vorgangs, ward darüber vernommen, und die Aussage, welche er, der Ehre und der Wahrheit treu, abletzte, entschied den Fall des Offiziers. Der mächtige Oheim des Gestürz ten schwur ihm Rache. Nach dem Ende des Winters ward der Feldzug wieder eröffnet. Die Aussicht, zum Major hinauf zu rücken, spornte Bettown's Eifer. Ihm ward ein ge- fährlicl es Unternehmen oufgetragen, das er glücklich begann; aber als vollkommenes Ge lingen seinen Muth lohnen wollte, ward er verwundet. Es geschah in einem Augenbltcke, wo er es am wenigsten befürchten durste, da die Feinde, welche er aus ihrer Stellung ver trieben hatte, sich eilig zurückzegeu und mit Feuern schon aufgehört hatten. Er glaubte sogar Grund zu dem Argwohne zu haben, daß der Sckuß nicht von feindlicher Sette gekom men wäre. Die Feinde bemerkten tndeß die Unordnung, welche nach Beltown's Entfer nung unter seinem Haufen entstand, sammel ten sich wieder, kamen zurück und gewannen alle ihnen entrissene Vortheile wieder. Man legte dem unglücklichen Beltown diesen Un fall zur Last. Er beknn seinen Abschicd mit der Hälfte seines Soldes. Er konnte es nicht über sich gewinnen, die Verlegenheit offenbar werden zu lassen, worein diese N'ch einander folgenden Unglückefälle ihn stürzten, und sucytr die Lebensweise fortzusetzen, welche er zu der Z it seines blühenden Wohlstandes ge führt hatte. Ader dieß konnte nur eine kurze Zett dauern. Seine Verlegenheiten na^znen Dvd