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u Dresden, den ig» July i8n den die sich Eine sehr zahlreiche Volksklasse unter Hindus sind die Fakirs; Fanatiker, nichts besitzen, an nichts sich hangen, einigen Stunden meldeten, daß der Fakir yoch immer in derselbigen Stellung wäre. Ich weiß nicht, was der Mann in der Nacht anfing; aber in den nächstfolgenden Tage» sah man ihn immer noch auf seinem Platze fast unbeweglich sitzen. Erst nach fünf bis sechs Tagen meldete man ihm, der Porom- Hungse wäre nicht mehr unter dem Baume. Einige anwesende Hindus versicherten sehr ernsthaft, er wäre wahrscheinlich wieder in den Himmel gestiegen, woher er nur herabge kommen wäre, um die frommen Hindus zu b-suchen. Sobald ein Porom-Hungse sich herabläßt, das Haus eines Hindu zu besu chen, ist der Ruf des Bewohners gegründet, und die gan^e Familie steht von nun an in der ganzen Gegend im Gerüche der Heilig keit. Daher nimmt Jedermann einen Po- rom-Hungse mit großer Ehrerbietung auf; besonders macht der Pöbel allerlei Grimas sen um die Fakirs her, und wird nicht müde, diese Männer von heiliger Abstammung mit den lächerlichsten Fererlichkeiten zu ehren. Die Dormatscharyö, eine andre Art von Fakirs, zeichnen sich durch ihre Keusch heit aus, die sie in der That mit großer Strenge zu beobachten scheinen. Sie sind Ggg ganz der Andacht überlassen, überall auf Ko sten Anderer leben, und allgemein eine Ach tung genießen, die zuweilen bis zur ehrer. bietigsten Unterwürfigkeit geht. Zuerst von derjenigen Fakir - Krasse, welche Porom- Hungse heißt. Nach dem abergläubigen Hin du ist der Porom-Hungse ein Mensch, der vom Himmel abstammt, Jahrtausende lebt, ehm Nahrung zu sich zu nehmen, und wenn er ins Wasser oder ins Feuer geworfen wird, nicht umkommt. So viel aber ist wahr, man sieht einen Porom - Hungse nie in Gegen wart anderer Leute essen oder trinken. Sol- vyns sah einst einen Fakir dieser Art in dem Garten eines wegen seiner Frömmigkeit be kannten Mannes unter einem Baume sitzen, und aus Neugierde betrachtete er ihn fast et- nen ganzen Tag. Der Fakir blieb immer in derselbigen Stellung sitzen, und machte fast gar keine Bewegung. Als sich Solvyns nach her entfernen mußte, l» ß er ihn durch seine Diener beobachten, welche ihrem Herrn nach