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Dresden, den 3. October i8n H 75. Das Jagdschloß Doppelburg und der Mil tschau er Berg in Böh ui e n. Schönau bei Teplitzim August iZrr. ()ast glaubte ich schon auf Las V rgnügcn, mtch mit Ihnen, bester Freund! iuer die rei zenden Umgebungen meines jetzigen Aufent halts noch ferner in Briefen zu besprechen, völlig Verzicht leisten zu müssen. W>r Haden hier seit einiger Zeit wahres Aprilwetter ge habt. Um so mehr eilten wir, die heitern Launen der Witterung zu benutzen, zumal da wir überhaupt dießmal nicht so lange in Böh men verweilen werden, als wir uns anfäng lich vorgenommen hatten. Judeß durften wir es nicht sogleich wagen, uns allzuweit von un sern Wohnorten zu entfernten. Die Lipp- uay, eine hinter dem, der Stadt Teplitz ge hörigen, Schießhause liegende Anhöhe, auf deren Gipfel sich eine niedliche Eremitage, welche rings mit Gebüschen umgeben ist, be- findet, und das Fürstlich Klarrsche Dorf Prob stau, das eine englische Anlage, von Fasanen und weißen Hirschen bewohnt, nebst seiner bezaubernden Situation in der Nahe des Erzgebirges höchst sehenswürdig macht, waren die einzigen ländlichen Spaziergänge, die wir unter diesen Umstanden unternehmen konnten. — Endlich aber zerstreuten sich die Wolken, der Himmel klärte sich auf, und nun zögerten auch wir keinen Augenblick länger, unfern Wanderstab erwas weiter zu setzen. Besonders verdienen zwei interessante Lust- pcrrthien, die wir in diesen Tagen machten, erwähnt zu werden. Die erste war eine Wallfahrt nach Doppelburg, und die an dere die schon im vorigen Jahre projektiere, aber damals nicht zu Staude gekommene Reise auf den berühmten Mill sch au er Berg. — Von beiden will ich Ihnen jetzt Rechenschaft geben. Ein freundlicher Nachmittag lud uns zu der Promenade nach Doppelburg ein. Dieß ist ein, dem Herrn Fürsten von Klary und Aldringen gehöriges, etwa andert halb Stunden von Teplitz entferntes Jagd schloß. — Nach der hiesigen Mundart wird es gewöhnlich Dopperlburg genannt. — Der Weg dahin führt von Teplitz aus durch das Waldthor, vor welches jetzt die noch in der Stadt befindlichen Scheuern verlegt werden sollen, in einer schönen Kastanienallee bis zu einem schattenden Wäldchen, das links Ffff