Volltext Seite (XML)
B e i t r ä g e zur Belehrung und U n te r halt u n g. Dresden, den 5. Februar iZr 2. IO» lieber das Brennen der Essen. Fürchterliche eiu r jeden Gefabr verliert dadurch am mei- sieU/ wenn wir mW »nic der Gefahr seldst bekannt m.ichen. «<_)el aller Vorsicht, welche in Dresden angewendet wird, die Feuersgefahr in einem jeden Hause zu verhüten, die Anlagen und Einrichtungen der Küchen, Feucrunqsplätze und Esien so zu ordnen, daß dieselben feuerfest erbaut werden und nicht so leicht ein Feuer in den Gebäuden. entstehen könne, ist cs dennoch nicht selten, daß die ganze Stadt durch einen Feucrlarm aufgeschreckt und in eine ängstliche Bewegung gebracht wird. Glücklicherweise sind cs aber gemeiniglich nur brennende Esten, welche ein so allgemeines Schrecken verursachen, und die noch eine be sondere Aufmerksamkeit und Einrichtung verdienen. Es wird daher nicht überflüssig scyn, dieses genauer zu erör tern und einige Ursachen anzuführen, wodurch das Bren nen der Esten entsteht, und durch welche Mittel solches am leichtesten verhindert oder im eingctretcnen Falle so gleich wieder gedampft werden kann. Bei dem Verbrennen dcS Holzes werden nemlich in unsern gewöhnlichen Oefen und Feuerungen nicht alleBe- standthcilc desselben vollkommen aufgelöst und zersetzt, sondern einige davon blos getrennt, durch die Hitze abde- stillirt, und geben mit dem entweichenden Stickgas da von. Diese Tkeile hängen sich hernach beim Erkalten wieder in den Essen an, bilden den Ruß und können, als noch nicht ganz verbrannte Theile, alsdann noch einmal in Brand gergthen- — Es giebt zweierlei Ruß, den Glanz ruß und den Fluqruß- Der Glanzruß entsteht von den flüchtigen Oelthcilen des Holzes, welche bei dem Ver brennen nicht Stich halten, sondern von der Hitze Heraus getrieben und in Dampf verwandelt werden. Diese Oel- theile verdichten sich aber in einer etwas nieder» Tem peratur wieder, ziehen die Feuchtigkeit der Luft an und legen sich als ein zähes Harz über den Ofenlöchern und vom Anfänge des Schorstcins bis in die Essen an die Wände. Wenn sich nun eine Menge solchen HarzeS an- gebäuft hat und etwas trocken geworden ist, so brennt dasselbe mit einer Hellen Flamme wie Pech, wenn es bi§ zum Schmelzen erwärmt und durch irgend einen bren nenden Funken angezündct wird- — Der Flugruß hinge gen entsteht von den gummösen und harzigen Theilen deö HolzeS; diese Theile brennen zwar in der Flamme, aber in unsern gewöhnlichen Oefen und auf den Heerden nicht vollkommen, sondern hinterlassen erne flüchtige Kohle, welche als Rauch entweicht, sich zum Theil in den Essen anhängt und den Flugruß bildet- Dieser Flugruß, als eine rückständige Kohle, der, wie jede andre Kohle, nicht mit Flamme brennt, sondern blos glimmt, ist eigentlich nicht Gefahr bringend in den Esten. Daher auch Essen, die blos Flugruß enthalten, als bei Torf- und Stein- kohlenfcuerungen, niemals in Brand gerathen oder mit Flamme brennen. D e Erzeugung beider Rußarten ist nicht bei allen Holzsorten oder andern Brennmaterialien gleich. Da harte Holz, als Buchen-, Eichen-, Birken-, Ahorn- und dergl. Laubholz, hat mehr flüchtiges Oel, als daS weiche Nadelholz, bei dessen Verbrennung auch der meh- reste Glanzruß entsteht. Das Kiefern-, Fichten- und Tannenholz hingegen hat mehr Harztheile und wenig flüchtiges Oel; daher setzen dieselben auch wenig Glanz- ruß, aber desto mehr Flugruß ab- Bei Verbrennung