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Beiträge zur Belehrung und Unterhaltung. Nr. Dresden, den 7. September 1312. I 68. Bemerkung über die Oekonomie. rühmt die Art, wie mm letzt die Landgüter be- nirthschaftct, und muß in dies ». Hinsicht e r eie A uße- rung hören, daß jetzt die Oekonomic auf Las Höchste ge- trieoen werde. Es ist nicht zu läugnen, daß man seit 20 bis 30 Jahren drc Feldwirlhschaft, vorzüglich in Mehrern Thei len SachsenS, weit besser betreibt, als sonst, und die gewesene Theuerung des Getreides hat eS bewirkt, daß man die Felder besser bearbeitet, alle Dünaungsmittel hervorsucht, und keine Kosten scheut, um FeUer und Wiesen zu verbessern, da der gute Erfolg durch die Ho den Preise des Getreides, des VieheS und der Butter so sehr bemerkbar wurde. Allein jene Aeußerung ist nun wohl unwahr, und bloß von solchen Personen, die weiter nichts wissen, als waö sie gesehen, oder in ihrem Be zirke von gewöhnlichen Oekonvmen gehört haben, und die die nöthigen Kenntnisse eines Lekonomcn, wie er seyn so!!, Nicht haben. Ich will hier nicht berühren, daß es vorzüglich in den niedern Gegenden Sachsens, besonders auch an der schwarzen Eister, ricle Felder, Wissen und Huthungs platze giebt, welche bei nassen Jahren fast gar keinen Ertrag geben und d..rel) offene oder bedeckte Graben sehr verbessert werden könnten, ingleichen, daß oft neben ei nem Sumpfe ein Sanohüqel angetroffen wird, welche beide, wenn ersterer mit dem andc n ausaefüllt und ver mengt wird, sehr brauchbar würden, nicht welliger, daß in manchen Sandqeqenden Thon'.ager, womit die Felder und Wiesen am besten gedüngt werden können, unbenutzt liegen, und daß man viele Sandflachen antrifft, welche besonders bei trockenen Jahren als Huthungsplatze kei nen Nutzen bringen, und die man weder durch Dün gungsmittel zu Feldern brauchbar macht, noch mit Na- dss- oder Laubhel; bepflanzt oder besäet, wo sie großen Nutzen bringen könnten. Ich will ebenfalls nicht untersuchen, ob es wohlge- than ist, Grundstücke, die vieler Verbesserung benöthigt sind, wie ;. B. die Wiesen an der schwarzen Elster, auf etliche Jahre gegen Laaßzins auszuthun, ohne daß sie der Eigentümer vorher verbessert und mehr brauchbar macht- Denn Jeder sieht von selbst ein, daß sie auf solche Art unverbessert, zum TheU unbrauchbar bleiben, weil der Aufwand, den die Verbesseruna erfordert, nicht eher, alS tn mehrern Jahren und modt in der kurzen Zeit, wo sie Jemand zur Benutzung hat, gewonnen wird. Ich weiß zwar wohl, daß die Grundherrn und deren Administratoren gegen die erbliche UedeUrssung vielleicht emwenden, die Erfahrung lehre, daß die gegen Laaßzins ausgethanen Grundstücke mcyr Gewinn geben, alS die gegen ErbzinS überlassenen Güter, weil der vor hin bestimmte ErbzinS bei dem jetzigen geringer« Wcrthe des Geldes wenig ausmacht, der Laafzins aber nach Verhältnis des Wcrthö dcS Geldes erhöht werden, und künftig erhöht werden könne. Allein dieses Vorbringen fällt sogleich weg, wenn der ErbzinS nicht in Gelde, sondern in Getreide festgesetzt wird, weil solches mit dem Werthe deS Geldes steigt und fallt, und jeder Tvcrl da bei bestehen kann. Man muß auch bei der Vrr raltung dre Sache nicht bloß von einer Seite ansehen, son crn alles thun, was zum möglichst guten Anbau und Be-