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H c r r'M a n n- Dcut' y lands Befrei? r. ( Fortsetzung.) Äte römische Arn-'e hatte den großen dickten T eutoburger Bcrgwaid m der Grafschaft Mark, im Süden der Lippe *) zu durchziehen, t'.ni an die Weser zu gelangen. Durch enge Thaler zwischen Bergen mußte der Weg gesucht werden. Allenthal ben versperrten ihn dickt an einander stehende Bau me; nirgends war Bahn. Die Bäume mußten gefallt, Brücken geschlagen, Waldsümpfe und Ver tiefungen ausgefüllt werden. Dieses erschöpfte das Knegsvolk. Mit jedem Schritte mehrten sich die Schwierigkeiten, zumal daVarus, der sich mit ten im Frieden und unter Freunden zu befinden glaubte, einen ungewöhnlich großen Troß und Ge- P^ke bei sich führte, wahrscheinlich um tiefer in Deutschland seinen Sitz aufzuschlagen, und die rö- nusche Herrschaft zu etabliren. Wagen, Lastthiere und Soldaten waren auf dem Marsche unter einan der gemengt. In dieser Unordnung überfiel ihn obendrein in der Wildnis; ein heftiger Sturm und ^gen, der den Boden schlüpfrig und die Waffen schwer und unbrauchbar machte. Da erschinen die Cherusker unter He rrm an ns Anführung von allen Seiten; Varu 6 glaubte zu Winer Hülse; aber sie waren zu seiner Vernichtung gekommen. Jetzt gingen ihm erst die Augen auf; lchr glaubte er erst an eine Verschwörung, und ' E. Männert a. a. O. S. 97« noch jetzt beging er die Thorheit, die Häupter der selben vor firnen Nichterstuhl zur Verantwortung vorzulaHFU. Die Waffen der andringenden Deut schen gaben ihm die Antwort darauf. Der Wege und des Waldes kundig, halten sie ihn von allen Sechen umringt. Anfangs griffen sie ihn aus der Ferne an, um den Muth und die Kräfte der Rö mer auf die Probe zu stellen. Da sie keines von beiden und nur geringen Widerstand fanden, rück ten sie naher an, und verdoppelten die Anfälle. Der Troß und die Bagage erlaubten dem schon abgemat teten Heere nicht, sich in Ordnung zu stellen. Nicht dem Siege galt von Seiten der Römer der Kampf, nur dem Durchwege ins Freie. Unter großem Ver luste erreichten sie am folgenden Tage ein lichte- Feld und einen kleinen Hügel, wo man ein Lager errichtete und zu verschanzen versuchte. Um dm Marsch dahin zu decken und sich zu erleichtern, hat ten sie selbst vorher ihre Bagage in Brand gesteckt. Aber auf jenem Hügel war auch kein Bleiben für sie, Varuö hielt es für rathsam, den nächsten Weg nach dein Rheine zu nehmen. Allein dahin hatte das Heer abermals einen dichten morastigen Wald zu durchziehen, abermals unter Regen und Sturm, und unter noch heftigeren Anfällen der muthiger gewordenen Deutschen. Die Römer fie len bei Haufen, fast wehrlos, da sie sich nicht ord nen, nicht feststehen, nicht sicher fortschreiten, und nicht ihre Waffen gebrauchen konnten. Gegen dle Nacht wollten sie sich wieder verschanzen ; allein die rastlosen Anfälle der Deutschen machten es ihnen unmöglich. Am dritten Tage war aller Muth und