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Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchenilich'zweiMal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis: viertel jährlich ab Schalter 1,15 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 35 Pfennige, durch die Post 1,15 Mark ausschl. Bestellgeld. Be- stcllungen nehmen auch unsere Zeitungsboten gern entgegen. Amtsblatt für die Gr! Sekörde und den Gemeinderat zu Aretnig. Inserate, die 4 gespal tene Korpnszeile 15 Pf. für Inserenten im Rödertale, für- alle übrigen 20 Pf., im amt lichen Teile 25 Pf., und im Reklameteil 40 Pf., nehmen außer unserer Geschäftsstelle auchsämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. Uslral-Znreigrr Mr Sie viM N» Kremig, grsßrSdrrüorf, stsmwslile, sraMentda! unä tlmgegenä. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nu a ner bis Dienstag vormittags 11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzusenden. Schristleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 24. Sonnabend, den 23. März 1918. 28. Jahrgang Holzversteigerung. 8. April 1918, vorm ^11 Uhr, Gasthof „Hanfe" i« Großröhrsdorf. 2023 w. Stämme 10/19 cm, 275 w. dergl. 20 32 cm, 69 birk. Klötze 12 21 cm, 1031 ». dergl. 7/15 cm, 612 w. dergl. 16/40 cm, 150 fi. Derbstangen 8/l0 cm, 411 fi. Baum pfähle S/6 cm, 570 fi. Reisstangen 3/7 cm. Schläge: Abt. 34, 43, 45, Einzelh. Abt. 3, 8, 11, 18, 20, 22, 23, 25, 28, 29, 32, 33, 37, 39, 40, 41, 44. Kgl. Forstrevierverwaltung Röhrsdorf, 19. März 1918. Kgl. Forstrentamt Dresden. Eine neue Erklärung Loudons. Amsterdam, 20. März. Der Minister des Aeußern Loudon hat heute vormittag in der Zweiten Kammer nvDmals über die Haltung der niederländischen Regierung in der Schifsahrts- frage eine Erklärung abgegeben. Nach den vor liegenden Blättermelbungen sagte er, daß die Re gierung anfangs die Absicht hatte, die Bedingun gen der Verbandsmächte zurückzuweisen, daß sie aber nach gründlicher Ueberlegung wieder davon abgrkommen sei und die Bedingungen, namentlich mit Rücksicht auf die Volksernäh rung, angenommen habe. Sie habe in Was hington gegen die Drohung, die Schiffe zu be schlagnahmen, Einspruch erhoben. Der Minister gab nochmals einen sehr ausführlichen Bericht über die Verhandlungen und sagte, er habe den verbündeten Regierungen die Bedingung gestellt, daß die Einfuhr von 400000 Tonnen Weizen gesichert werde, und daß 100000 Tonnen so fort geliefert werden sollten. Dieser Weizen werde durch niederländische Schiffe eingeführt werden. Er hoffe, daß Deutschland kein Hinder nis in den Weg legen, sondern die freie Fahrt rinne für die Schiffe offen lassen werde. Die Haltung der Niederlande stehe nicht im Wider spruche zur Neutralität. Die Regierung hätte die Forderungen der Verbündeten leicht zurück weisen können. Sie würde sich damit den Beifall des Volkes gesichert haben. Aber sie dürfe sich nicht mit einem solchen augenblick lichen und populären Erfolge begnügen, da sie weitergehen müsse und könne als das Volk und die Volksvertretung. Der Minister schloß da mit, daß er sägte, das niederländische Volk könne völlig versichert sein, daß die Regierung keinen Schritt weiter gehen werde, als sie bisher getan habe. — Nach dieser Erklärung kam es zu einer kurzen Aussprache. Der Abgeordnete van Doorn erklärte, er habe keine Ursache, der Regierung sein Vertrauen zu versagen. Troel- stra sagte, die Haltung der Regierung bilde kei nen Widerspruch zur Neutralität Hollands. Hier auf wurde die Erörterung geschlossen. oerllicke» rum ZSwMer. Bretnig. (Familienabend.) Jüng lings- und Jungsrauenverein veranstalten am Palmsonntag um 7 Uhr im Deutschen Hautz mit Hilfe des Kirchenchorcs w-der eine» Fami lienabend zu Ehren der N-udmfirmierten. Zwei Bühnenstücke werden aufgcführt: „Des Fliegers Himmelfahrt" von E. H. Bethge, ein Paradics- stück, von den Unterabteilungen der Vereine ge geben, verbindet in glücklicher niO schlichter, faß licher Weise eine Verherrlichung der staunens werten Leistungen unserer Flieger und der dem Menschen innewohnenden Himmeltzsehnsucht. Die Oberabteilungen wagen sich an Schwierigeres minder Aufführung eines sozialen Stückes von i Otto Glaser, betitelt „Sei unser Gast". Von gläubiger Liebe gerufen, kommt — ein armer Wanderer nur, nirgends auf Erden zuhause, aber mit der Erde Leid und Unrecht vertraut. Er kommt — scheint^ — mit leeren Händen zu Menschen, die äußerlich arm, durch Not und Unrecht, durch Hunger und Härte und durch Unglauben auch innerlich arm, selbst hart zu werden drohen. Aber siehe, der Wanderer weckt in den Herzen, das Beste, 'das in tiefen Schlaf gesunken, er stärkt, was sterben will: die Liebe. Er bringt Frieden den Friedlosen, Freude den Freudlosen. Und vor alleni, er tut ein großes Wunder: er macht ganz neue Menschen aus allen. — Manchen wird er der fremde, unbekannte Mann bleiben; viele — hoffentlich! — werden den erkennen, der auch durch unsere Tage geht, und werden beglückt sein, daß er wandert. Großröhrsdorf. Das Eiserne Kreuz 1. Klaffe wurde dem Unteroffizier Arthur Hofmann im Jns.-Regt. Nr. 351 verliehen. Ohnrn. Unter den Pferden des Gastwirts A. Stange in Ohorn (Ortsteil Röderhäuser) ist die Räude amtlich festgestellt worden. — Butter- und Margarineverkauf. Nach einer Bekanntmachung des Kommunalver bandes der Königlichen Amtshauptmannschaft Kamenz vom 19. März 1918 wird auf Abschnitt 6 f der Landesfettkarte in den Städten Kamenz, Pulsnitz, Königsbrück, Elstra sowie den Gemein den Bretnig, Großröhrsdorf, Hauswalde, Ohorn, Schwepnitz und Wiesa (voraussichtlich Ende der Woche) 40 gr Margarine abgegeben, in allen übrigen Gemeinden darf Pfund Butter verkauft werden. Auf Abschnitt si wird vom 24. März ab '/g Pfund Butter verkauft werden. — Bezugsscheine für Stiefel nur in dringenden Fällen. Die Reichs bekleidungsstelle hat die Bezugsscheinausfertig- uugsstellen angewiesen, von jetzt ab Bezugs scheine auf Schuhwaren nur in dringendsten Notfällen (z. B. bei Verlust sämtlichen Schuh werks, nicht aber Konfirmation, Todesfall und dergl.) auszufertigen, da vom 1. April d. I. ab durch die Reichsstelle für Schuhversorgung eine Neuregelung des BezugsverfahrenS für Schuhwaren erfolgt, durch das Schuhwaren in weiterem Umfange, insbesondere sogenanntes Ersatz- und Kriegsschuhwerk, bczugSscheinfrei werden sollen. — Bezugsscheine für Dameuklei- duug gegen Uniformenabgade. Die RcichsbcUeidungsstelle macht bekannt, daß gegen Abgabe von militärischer Uniform-Oberkleidung Bezugscheine für Damen-Oberkleidung, z. B. gegen Waffenröcke für Damenblusen und -Jacken, gegen Uniformmäntel für Damenmäntel, gegen vollständige Uniformen für Damen- oder Mäd chenkleider ausgestellt werden. — Ein Riesen-Levensmittellager. also, falls eine Herabsetzung des Zinsfußes er- im Werte von 4 200 M. gestohlen worden. Mk. wiedererhalten. — Anteil Sachsens am Wieder aufbau der Handelsflotte. In der ver Das größte deutsche Kühlhaus und gleichzeitig das umfangreichste Lager der Z. E. G. in Fleisch und Butter, das Kühlhaus „Zentrum" in Leip zig, wurde am Sonntag offiziell übernommen. Dieses Lagerhaus ist besonders für Fleisch und Butter eingerichtet. In den sieben Stockwerken des Gebäudes lagern für mehr als 100 Milli onen Mark Butter und Fleisch. Der Butter vorrat allein ist so groß, daß die Leipziger Be völkerung bei der gegenwärtigen Rationierung auf 10 Jahre aus diesem Lager mit Butter versehen werden könnte. Das Kühlhaus „Zen trum", das allein 2 Millionen Mark Baukosten erforderte, kann 200000 Zentner Lebensmittel aufnehmen. — Für ängstliche Gemüter. Man hört manchmal, daß die Last für die Verzinsung und Tilgung der Kriegsanleihen unerträglich werden und deshalb zu einer Herabsetzung des Zins fußes oder gar zu noch schärferen Maßregeln führen müßte. Das ist unrichtig, selbst eine Zinsenlast von 6—7 Milliarden, wie sie als Folge des Krieges vielleicht nötig wird, ist nicht mehr, als die reichliche Hälfte der jährlichen Vermehrung des deutschen Volksvermögens vor dem Kriege. Dagegen gab das deutsche Volk im Frieden für Labak und geistige Getränke jährlich 5000 Millionen aus. Von dieser Aus gabe wird sicherlich infolge der sparsameren Ge wöhnung durch die Kriegsjahre von der Bevöl kerung nach dem Kriege ein erheblicher Teil ge spart werden, der also zu den 10—12 Milli arden jährliche Vermehrung des deutschen Volks vermögens hinzutritt. Außerdem sind die Aus gabebedingungen der Kriegsanleihen bekanntlich durch formelle Erklärungen sowohl der Regierung wie des Reichstages wiederholt nachdrücklich be kräftigt worden, die natürlich nicht für den Augenblick abgegeben sind. Bis 1924 müssen die 5 0/0 Zinsen unverändert gezahlt werden. Nach 1924 steht cs dem Reiche lediglich frei, den Zinsfuß unter der Bedingung herabzusetzen, daß den damit nicht einverstandenen Besitzern von Kriegsanleihe ihre Stücke zum vollen Nenn werte abgekauft werden. Solche Besitzer haben Fall. Weder die Zeichnungsstellcn noch die son stigen, die Zeichnung vermittelnden Personen tei len die erfolgten Zeichnungen den Steuerbehör- uitzer Krimini-'Polizei eine Haussuchung abge halten, die mehr als einen Zentner gestohlener Waren zutage förderte. Der ungetreue Aushilfs- bcamlc Hal für Gefangene bestimmte Feldpost sendungen unterschlagen. machers auf der Förstereistraße zu. Die Ehe frau kehrte von einer Reise aus Bautzen zurück und fand ihren Mann sowie den 5 Jahre alten Sohn in der Küche entseelt vor. Beide hatten den Tod durch Einatmen von Leuchtgas gefunden. Lengefeld i. E. (Untreue im Dienste.) Bei einem hier wohnenden, in Chemnitz tätigen Postaushelser w-^de auf Veranlassung der Chem- gangenen Woche haben, wie der „Dr. Anz." erfährt, Vertreter der sächsischen Handels- und Gewerbekammern, des Verbandes Sächsischer In dustrieller und des Sächsischen Submissionöamts sowie Vertreter der sächsischen Staatsregierung Werften und industrielle Anlagen in Bremen, Bremerhafcn-Geestemünde und Hamburg besucht. Der Zweck dieser Reise war, der sächsischen In dustrie und dem sächsischen Gewerbe einen ent sprechenden Anteil an den Arbeiten zum Wieder aufbau der deutschen Handelsflotte zu sichern. Die Teilnehmer überzeugten sich davon, daß in gewissem Umfange das sächüsche Gewerbe bereits . jetzt mittelbar und unmittelbar an den Lieferun-! _ «aaerraiim gen für den Schiffsbau beteiligt ist, daß dieserj B' „„„ 4WO M 'r 000 Zigaretten Anteil sich jedoch noch beträchtlich erweitern lasse. "" von 4-00 M. gestohlen worden. Allerdings wurde es für notwendig gehalten, daß f sich das Handwerk zu diesem Zweck noch mehr zu Lieferungsverbänden zusammenschließt. — Deutschlands Isolierung nach dem Kriege. Wird Deutschland nach dem Kriege wirtschaftlich mit seinen Verbündeten allein sein? Nein, denn nicht nur die neutra len Länder, sondern auch Rußland und seine Randvölker, aber auch die Feinde selbst brauchen zahlreiche deutsche Erzeugnisse so dringend, daß sie sie wieder einführen werden, sowie sie nur können. Wer in England, Frankreich oder Ita lien deutsche Farben, deutsches Kali, deutsche Kohle oder deutschen Stahl braucht, wird sie so fort nach Friedensschluß wieder einzuführen ver suchen, wenn auch bann noch einzelne Heißsporne die deutschen Waren dort weiter in Verruf er klären sollten. Auf diese Weise wird Deutsch land nach dem Kriege die Mittel zur Bezahlung seiner eigenen Einfuhr an Rohstoffen und Nah rungsmitteln gewinnen und außerdem einen gro ßen Teil des zur Verzinsung und Tilgung der Kriegsanleihen alljährlich nötigen Betrages. — Der Kurs ausländischer und in- ländischsr Staatspapiere. Die 2 /^ ° oigen Konsols, das verbreiteste englische Staatspapier, hatte vor dem Kriege einen Kurswert von weit über 73 "/y. Die 3 0/0 französische Rente, bas beliebteste Staatspapier in Frankreich, stand vor dem Kriege auf weit über 78 6/^. Heule haben beide Papiere einen Kurswert von nur noch 55 Die deutsche 3°/yige Reichsanleihe hatte vor dem Kriege einen Kurswert von 74 o^, heule dagegen einen solchen von 70 o/g. Der Kurs rückgang der englischen Staatspapiere ist also gegenüber der Friedenszeit etwa 5 mal so groß, der der französischen aber mehr als 5 mal so groß als wie der Rückgang der deutschen 3°/oigen Reichsanleihe. Dies beweist am besten, wessen Wirtschaftskraft durch den Krieg am wenigsten erschüttert ist. — Es wird nicht selten angenommen, daß die Zeichnung von Kriegsanleihe als solche der Steuerbehörde bekannt werde. Das ist nicht der jfolgt, keinen Schaden, sondern sogar noch einenden mit. Die Einkünfte aus Kriegsanleihe sind Gewinn, weil sie für 100 Mk. Anleihe bekannt- lediglich ebenso wie alles sonstige Einkommen lich nur 98 Mk. bezahlt haben, dagegen 100 aus Wertpapieren oder Grundbesitz usw. beider f Selbsteinschätzung zur Steuer anzugeben. Dresden. Ein Familiendrama trug sich am Dienstag in der Wohnung eines Zigarren- Es ömyA ein Ays wie Donnechall durch alle deutschen Lande! Von Hsute an gibt es nur einen Willen, eine Pflicht: Kriegsanleihe zeichnen!