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Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, GrotzröbrSsorf, Hauswalde, Frankenthal and Umgegend. J«fer«te, die 4 gespaltene Korpus,eile 10 Pfg., i« amtlichen Teil« 20 Pf,., sowi, Zungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Ervedition auch »»soe» Holungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. 24. Jahrgang Mittwoch, öen August 1814. Mgememer Anreiger Amtsblatt s«r die Ortsbehorde und de» Kmemderat zu Bretnig. »nz^ger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend J«fer«te, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., i« amtlichen Teil« 20 Pf,., somia beiz,geb »non ^Illustrierten Unterhaltung,blatt«- Bestellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser, 5' 5?, » ? Mark, bei freier Zusendung durch Boten in, Hau, 1 Mark sämtlichen Zeitungsbolen jederzeit gern entgegen. — »ei größeren Aufträgen und Lieder. *n»»ige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Holungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dionetag vormittag >/,I1 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag »,»11 Uhr einzusende». LSristleitung, Druck und Verlag von N. Schurig, Bretnig. Aufruf des Landsturmes. Allerhöchste Verordnung Seiner Majestät de, Kaiser« ist in Verfolg des Gesetze«, Venderungen der Wehrpflicht vom 11. Februar 1888 G 25), die Aufbietung de« zum Schutze unseres bedrohten Vaterlandes befohlen. Der erste Landsturmtag ist der 16. August, » Zweite „ „ „ 17. „ . dritte „ „ „ 18. „usw. ' Landsturm besteht au« allen Wehrpflichtigen, d. h. allen Deutschen vom vollendeten bis zum vollendeten 45. Lebensjahre, die weder dem Heere noch der Marine ange- yiren, in zwei Aufgeboten, und zwar: Aufgebot. Lau-sturmpflichtige bis 31. März desjenigen Kalender- „ jahres, in -e« sie ihr 39. Lebensjahr vollende«; " Aufgebot. Landstnrmpflichtige vvm vollendete« 3S. bis zu« z voLendete« 45. Lebensjahre. ' der Landsturmpflicht sind ''befreit, Landsturmpflichtige, ö) die wegen körperlicher oder geistiger Gebrechen dauernd untauglich zum Dienst im Heere und in der Marine befunden und ausgemustert sind, b) die durch Konsulatsbescheinizungen nachgewiesen haben, daß sie in einem außer europäischen Lande eine ihren Lebensunterhalt sichernde Stellung als Kaufmann, ! Gewerbetreibender usw. erworben haben, für die Dauer ihres Aufenthalts außer- s „ halb Europas; il. ausgeschlossen s) Personen, die zur Zuchthausstrafe verurteilt sind — dauernd, k) Personen, die durch StraferkenntniS aus dem Heere oder der Marine entfernt find — dauernd —, c) Personen, welche mit Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte bestraft sind — für 4 «v, bie Dauer, während welcher sie unter der Wirkung der Ehrenftrafen stehen. ' Aufrufe unterliegen nicht: festangestellte Beamte und ständige Arbeiter der Staats- ,'sinbahn, Reichspost- und Telegraphie und der militärischen Fabriken (z. B. Bekleidungs- Mter), soweit sie von ihren vorgesetzten Behörden als unabkömmlich erklärt werden und 5 entsprechende Bescheinigung erhalten. . e» Deutsche, die zum Dienst im Heere oder der Manne nicht verpflichtet sind, °»nen als Freiwillige in den Landsturm eingestellt werden und sich zum Eintrag in die ^andsturmrolle melden. ' »om Aufruf betroffenen Landsturmpflichtigen und die in Pkt. 5 genannten Personen letztere nach Eintragung in die Landsturmrolle — unterstehen den Militär-Straf- , ^setzen und der Disziplinar-Strafordnung. ' 3«nerhalb 48 Stunden nach Bekanntgabe dieses Aufrufs haben sich schriftlich oder Kindlich unter Vorlegung vorhandener Militärpapiere bei dem Bezirkskommando, in »essen Bezirk sie ihren Aufenhalt haben, zu melden: Sämtliche noch landsturmpflichtige ehemalige Offiziere, Sanitätsoffiziere und obere , -llcilitärteamte des Friedens- und Beurlaubtenstandes des Heeres und der Marine. - Es werden hiermit aufgefordert, in gleicher Weise sich zu melden die vom Aufruf zwar v^ mcht betroffenen, aber rum freiwilligen Eintritt in den Landsturm bereiten s) ehemaligen Offiziere, Sanitätsoffiziere und oberen Militärbeamten des Friedens- und Beurlaubtenstander de« Heere« und der Marine, b) ehemaligen Vizedeckoffiziere und Deckoffiziere des Frieden«- und Beurlaubten- standeS der Marine, c) ehemaligen Unteroffiziere de« Heeres, dir mindesten« 8 Jahre aktiv gedient habe« und sich mit einer etwaigen Verwendung al« OffizierSstellvertreter einverstanden erklären. S. Ohne weiteren Gestellungsbefehl abzuwarten, haben von den ausgebildeten Landsturm pflichtigen zum Dienst einzutreffen: Die Unteroffiziere un- -ie «»»gebildete« l«»dftxr«pflichtigen Gemei«e« der Feldartillerie . . die Jahrgänge 1895 «nb 1894, der F«tzartillerie . . die Jahrgänge 1895—1891, der Pivniere ... die Jahrgänge 1895 «»d 1894 am 3. Landst»rmtage, vor«. 9 Ahr i» Dautzen, Hof der König-Albert-Kaserne; die Unteroffiziere nnd die ausgebildete» landstrermpflichtigerr Gemeinen der Infanterie (einschl. Jäger, Schütze«, Garde, Gre«adiere, Verkehrs« truppen nnd Trai») . Jahrgänge 1895—1892, der Kavallerie . . . Jahrgänge 1895—1893 am 7. Laudsturmtage, »orm. 9 Uhr i» Bautze«, Hof der Kvnig-Albert-Kaserne. 10. Benutzung der Eisenbahn nach dem Gestellungtort (Pkt. 8) ist kostenfrei. Es genü gen als Ausweis die Militärpapiere, im Bedarfsfälle die Mitteilung über den Zweck der Fahrt. Marschgebührnisse werden nachträglich beim Truppenteil gezahlt. 11. Alle Eintreffendrn bringen etwaige Militärpapiere mit und versehen sich zweckmäßiger- weise mit Verpflegung für 1 Tag. 12. Die unausgebildeten Landsturmpflichtigen melden sich bis 19. August unter Vorzei gung etwaiger Militärpapiere bei der Ortsbehörde ihre« Aufenthaltsortes zunächst zur Landsturmrolle an und «arten weiteren Befehl zur persönlichen Gestellung ab. 13. Landsturmpflichtige, die sich im Ausland aufhalten und nicht gem. P. 3 lb ausdrücklich be« befreit sind, haben sofort nach Deutschland zurückzukehren und sich zum Dienst zu melden. 14. Wer als Landsturmpflichtiger diesem Aufruf zur Gestellung oder Eintragung in die Landsturmrolle nicht binnen 3 Tagen nach Ablauf der bestimmten Frist Folge leistet, wird mit Freiheitsstrafe von 6 Monaten bi« zu 5 Jahren bestraft, sofern nicht wegen Fahnenflucht eine strengere Strafe eintritt (M. Str. G. §8 67, KS, 71). Für die im Auslande Aufhältlichen verlängert sich die Meldeftist um die nach erlangter Kenntnis zur Rückreise erforderliche Zeit. Im Anschluß an den obigen Lanäliurm-Aulrul wird noch er läuternd bekannt gegeben: Durch den Aufruf werden nicht mit betroffen: AMe ArhrpNich- tigen bis xur Erreichung Ses miMSrilchen Wirers (das sind die in den Jahren 1895, 1896 und 1897 geborenen). Ferner werden durch den Aufruf nicht mit betroffen: Diejenigen unaurgebilUrten Landsturmpflichtigen II. Aufgebots, die in den Jahren 1875 und, früher geboren sind. Die nicht vom Aufruf Betroffenen haben sich nicht zur Stamm rolle (Landsturmrolle) anzumelden. Königliches Bezirkskommando Bautzen. , >. ««» «»«stich-- ds« erschwerten BahnverkehrS !h, -»I«e Beilage» „Stadt und Land" nun M breiten Male nicht angetammen ^selben sosart nach Eingang 1 " Nummern beilegen. Wir bit- die« gefl. entschuldige» zu „^"lag de« »Allgemeinen Anzeiger»", ^kt. Baterland braucht die -in« alten gedienten Unter- E. di* iung, in da« Heer Mannschaft im Woffenhandwerk Hilden und zu erziehen. L« „geht d-r- 'n alle gedienten ehemaligen Unter- Ausbildung der Mannschaften Wirken bereit sind, dieser Aufruf, sich dei Ersatztruppenteilen zur Einstellung zu ihr Teil zur Verteidigung be ende« bei,»tragen. h- Da« Vaterland ruft nicht nur die ih» sondern auch die Frauen. B-n den ^»ideten Schwestern der Hubertnsburaer ^,^'rnsch,ft fall eine Zahl für den Kriegs- ^,,'i«»st zur Verfügung gestellt werden, sh ergeht an alle tüchtigen Mädchen, der jetzigen großen Zeit Mithelferinnen Hellen,der Aufruf: Tretet ein in die Lücken, i^hmt die Arbeit dieser Schwestern, meldet l'-tm Eintritt in da« Schwesternhaus! ist Baterland«dienst. Näher; Auskunft " Oberpfarrer N »umann, Rektor des Kgl. Schwesternhauses in Hubertusburg bei Wsrm«-! darf, Bez. Leipzig. Seeligstadt, 16. Aug. Sin frecher Ueberfall wurde gestern vormittag ^9 auf ein 1S jährige» Mädchen von hier in der Nähe de» Bretniger Weges am Waldrand, «»»geführt. Da» Mädchen trug Reisig ,u- samme», «ährend ein etwa 28 jähriger Mann in der Nähe Pil,e zu suchen schien. Plötzlich ergriff er die Hände de« Mädchen» und riß ihr di« Kleidung»stücke 00« Leibe, auch be drohte er sie mit einem Messer und Revolver, fall» sie schreien würde. Da kam glüSitcher- wets« da» Geschirr, na» da» Reißig holen sollte. Infolgedessen ließ der Mensch da» Mädchen lo» und zog sich unter Vorhalten de» Revolver» in den Wald zurück. Ec trug schwarzen Filzhut, graue», gestreiften Anzug, gelbe Schnürstiefel, Vochemdchra ohne Kragen und Schlip», er hat schaurze» Haar und dunkle Lugen, kleine» Schnurbärtchen, die Sprache «ar Lausitzer Mundart. Hoffentlich gelingt es der Polizei, recht bald den Räuber fest- zunehmen. Schmiedefeld, 14. Aug. Am Frei tag flatterte in der Nähe unsere» Orte» eine Felopoftkarte auf den Bahnkörper. Sie bringt einen rührenden Bewri» ehrlicher Dankbarkeit. Ihre Aufschrift lautet: »An die guten Spender »e« Königreich» Sachsen. Bon ganze« Herzen danke» wir sür die herzliche Aufnahme, die l un« in dem schönen Sachjenlanve zuteil ge- l worden ist. Ade, auf Wiedersehen!" Dann folgen di« Namen eine» Wachtmeister», de« Trompeter» und mehrerer Mannschaften eine» auawärlige» Feldartillerie-Regiment«. Arn»dorf. (Verbesserung im Eisen bahnverkehr auf der Linie Acn»dorf—Dre»- den-Hdf.) Ab 17. August find folgende Züge neu eingerichtet worden: Ad Lrn.dorj vorm. 6,21, nach«. 12,21, 2,01 und abend« 6,21 Uhr nach Dre«d«n-Hbf.; ab Dre»- de»-Hbf. oorm. 10,06, nach«. 12,06, nach«. 4,24, und abend» 10,06 nach Arns dorf. — Tin ganzer Kciegerverein i« Felde. Ein vielleicht einzig dastehende» Borkommnt» dürste e» sei», daß ein ganzer Kctegerverein in» Feld rückt. Sämtliche Mitglieder de« Verein» ehemaliger l6Ler zu Quedlin burg sind zur Fahne etnberusen worden und haben diesem Ruie bereits Folge geleistet. — Platzgeld am Stammtisch. Eine recht nachahmenswerte Einrichtung hat für die Dauer de« Kriege» ein bekannter Stammtisch in Mittweida getroffen. Dessen Mitglieder zahlen täglich, wenn sie sich zum Schoppen niedeclassen, in eine ausgestellte Sammelbüchse einen Betrag fü-» Rote Kreuz. Allwöchentlich wird Kassensturz gemacht und der Büchseainhalt einer offisiellsn Samaul- stslle überwiesen. Selbstoerstänsiich erstreckt sich »a» Seve» nicht nur auf die regelmäßige« Stammgäste, sondern auf alle, die an dem betreffenden Tische Platz nehmen. Die «Platz- geld-Echedung* wird überall zur Nachahmung empfohlen. Lhemnitz. (Verhaftung eine» LebenS- mittelwuch'.r».) Zu außerordentlich erregte« Szenen kam e» am Freitag hier auf de« Wochenmarkte. Ein Händler, der anfänglich für ein Pfund Kartoffeln S Pfl verlangte, erhöhte schließlich de» Pcei« auf 12*/, Pf. Mehrere Marktbesucher gerieten hierüber so in Wut, daß fie den Verkäufer tätlich an- griffea, den Berkaufsstanv stürmten »nd zer störten. Der Gemüsehändler wurde von der Polizei festgenommen und abgeführt. Zu seiner Entschuldigung gab der Händler an, er habe die Kartoffeln von einem Landwirt gekauft und fie aber für den Preis von 6 Mk. selbst ausmachen müssen, da es den Landwirten an Arbeitskräften fehle. Der Preis von S Pf. sei daher angemeffen. In folge der lebhaften Nachfrage habe er sich zur Ford-run; eine» höheren Preise» veran« iaht geschen. Stadt Wehlen, 17. Aug. Am Sonntag nachmittag in der 4. Stunde ertrank beim Basen in der Elb« der 14 Jahre alte Kuobc Max Gotliövec. Der Lerchnam könnt« dis jetzt noch nicht geborgen werden.