Volltext Seite (XML)
Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Großrührssorf, Hauswalde, Frankentdal und Umgegend Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., sowie Holungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir sür die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag l/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag t/,11 Uhr einzusenden. Lckristleilung, Druck unö Verlag von N. Lchuvig, Dretnig. MNwoch. den 23. Keptemker 1814. 24. Jahrgang fach wird auch an den Stammtisch-n der Es find nur die Gebrauch von Fremdwörtern, besonder« der Porten verzeichnet. Lebendgewicht 48—4S,Schiachtgewichtj61—64. Es find nur die Preise sür die besten Lieh* vareo, stecder, tusikM' aren, reter n. Dresdner Schtachlviehmartt vom 21. Sept. 1914. Zum -Auftrieb kamen 5351 Schrachttiere und zwar 121t Rinder, 1001 Schafe, 2856 Schweine und 281 Kälb-r. Die Preise stellten sich für 50 Kilo m Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 52—54, Schlachtge wicht 95—97; Kalben u.id Kühe: Lebend gewicht 50—52, Schlachtgewicht 93—SS; AuU-n: Lebendgewicht 51—53; Schlachtgewicht 94—96; mittlere Mast- und gute Saugkälber: Lebendgewicht 50—52, Schlachtgewicht 90 di« 92; Schafe 96 — 100 Schlachtgewicht; Schweine: französischen und englischen, durch Abführung eines Nickel» in die Sammelbüchse gestraft, und da alte gedankenlose Sprachangewohnhei- ten sich nur schwer ablegen lassen, klappern die Nickel fleißig in die Büchsen. Das Sam- melergedni» in den Büchsen belief sich nach kurzer Zeit schon auf nahezu 200 Mark. Dresden, 20. Sept. Der Ausschub der Dresdner Turnerschaft hat sich in seiner letzten Sitzung mit der Kriegslage beschäftigt. Es wurde beschlossen, der Kriegeorganisation Dresdner Vereine 200 Mark aus dec Ver einekasse als Spende des Ausschusses der Dresdener Turnerschaft zu überweisen. Be züglich der militärischen Vorbildung der Ju gend werden die Dresdener Turnvereine selbständig die Vorbereitung genau im Sinne des Erlasses übernehmen. W-nn Vereine Schießübungen einführsn wollen, so fallen Liese nur, entsprechend früheren preußischen Richtlinien, nach sorgfältiger Vorbereitung im kleineren Kreise unter sachverständiger Leitung und nur mit Zimmermunilion vsi- genommen werden. Die Einführung von Abzeichen wird den Vereinen empfohlen. Sie werden am linke« Arm getragen uns zwar weiß-rot von oben. Die Breite beträgt 44 Millimeter. Jede Binde soll den Stempel des Vereins sichtbar tragen. -- Unter dem Verdacht des Landesverrat» wurde ein früherer Gutsbesitzer aus der Meiß- rer Gegend in Untersuchungshaft genommen, weil er, wie das dortige Tageblatt mitteilt, auf dem in der Nähe von Krögis liegenden Gute seines Schwiegersohnes, dec sich zurzeit im Kriege befindet und dessen Gut er inzwi schen bewirtschaftet, einem Pferde einen Huf vernagelt haben sollte, um so da« Tier bei der an einem der nächsten Tage statlfinben- den Pserdemusterung zu Krteg«zwecke» vor Ankauf durch die Militärbehörde za bewahren. Od sich das Borgehen mit dem 8 89 de« Reichrstrafgesetzbuches deckt, wird tue Unter suchung ergeben. Lin Zufall fügte es, daß der Verdächtige beim Eintreffen der Anzeige als Schöffe im Schöffengerichttsaale des Amts gerichts Meißen an einer Verhandlung teil nahm. Ec wurde sofort in Haft genommen, aber «ach Hinterlegung eines Sicherheitsde- trages vorläufig auf freien Fuß gesetzt. — Einem Gutsbesitzer au» Lotlengrün, der iu Oelsnitz Vieh verkauft hatte uns den Er lös dafür bei sich trug, ist am Mittwoch gegen 9 Uhr diese beträchtliche Barsumme von 2 Unbekannten abgenommen worden. Der Ueberfoll geschah in einem vor Lotten- grün gelegenen Gehölz, dem sog. Forst, und so plötzlich, daß der Ueberfallene seiner An gabe nach sich der Räuber gar nicht zu er- wehren vermochte. Sie entkamen unerkannt, und es besteht auch kein Verdacht, wer sie gewesen sein könnten. l geg» SSt« IW E dmegM 8ttl nur: 0o-, t. 31- neu ..rZ S-ü- n E A z. de« Verwundeten fitze ich mit entsicherter Pistole, neben dem Chauffeur der Grenadier mit schußfertigem Gewehr. Nach ^4 Stunde Fahrt hält plötzlich der Chauffeur vor einem Baumverhau, der die ganze Straßenbreite sperrt. (Vor sechs Stunden, als wir vorbei marschierten, noch nicht vorhanden.) Im selben Moment pfeifen uns schon die Kugeln um die Ohren. Wir erwidern sofort da« Feuer in der Richtung der Schüsse, gleichzeitig fährt der Chauffeur rückwärts, um das Auto zu wenden. Da« gelingt nicht auf einmal, da das Auto länger als die Straße breit ist. Eben als die Hinterräder des Wagen« im Straßengraben stehen, härt der Motor auf zu arbeiten. Ein kritischer Moment. Die Schüsse fallen in verstärkter Zahl. Nach bangen Mi nuten gelingt es wieder anzukurbeln und in rasender Fahrt geht es rückwärts nach Dinant zurück." Großröhrsdorf. Der hiesige Schutz mann Petzold, der jetzt im Felde steht und vor einiger Zeit zum Sergeanten befördert worden ist, wurde kürzlich durch Verleihung des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Königsbrück. (Kommunales.) Da eine größere Zahl von Bürgern zu den Fah nen einberufen worden ist, beschloß der Sladl- gemeind-rat, in diese« Jahre Stadtoerorone- tenwahlen nicht vorzunehmen. Die oclSg-setz- lich 1914 aurscheidenden Stadtverordneten, Ersatzmänner und Ausschußmitglieoer haben noch vis Eads 1915 ihre Asmter zu bekleiden. Die 1915 zu wählenden Stadtverordneten und Ersatzmänner werden nur auf 5 Jahr« ge wählt. — lieber 20000 Kriegsgefangene im Be reich de« 12. Armeekorps. Bon der großen Zahl gefangener Feinde sind im Bereich de« 12. Armeekorps in Königstein, Königs brück, Bautzen und Zittau unterge- bracht: 23 französische Offiziere, 1 englischer Offizier, 9 russische Offiziere, 12 143 russische Gefangene, 8720 französische Gefangene, zu sammen 20896 Gefangene. Darunter befinden sich über 1000 Verwundete in Lazarettbehand- lung. Neustadt. Wir berichteten kürzlich von der tollkühnen Tat, die der Lehrer Alfred Herbert (Lehrer in Copitz) vollbrachte, als er sich freiwillig meldete, in einem höchst wich tigen Auftrage die Maa« zu durchschwimmen. Al« wohlverdienten Lohn ist demselben kürz lich das Eiserne Kreuz überreicht worden. Dresden. (Rudolf Eacken über den Krieg.) Lor einer den großen Saal des Verein-Hause« fast bi« auf den letzten Platz füllenden Zuhörerschaft, unter der sich auch Se. Königl. Hoheit Prinz Johann Georg be fand, sprich ain Sonnabend abenv Geheimrat Professor Dr. Rudolf Eucken über: „Unsere gerechte Sache". T« war in der Tat ein erlesener Genuß, de« der berühmte Jenaer Gelehrte den Dresdnern mit seinem formvoll endeten und durch eine abgeklärte philosophische Ruhe ausgezeichneten Vortrag, dessen Erlös dem Roten Kreuz und der Kriegsnotspende zur Verfügung gestellt wird, bot. Nicht die historische Entwickelung de« heutige« Weltkrie ge» »ar e», die Eucken einer Kritik unterzog; seine so stark« sittliche Philosophie wertste den Kampf ver Völker »0« der ethischen Seite au«. Der greise Gelehrte erinnerte zunächst oaran, wie un« Neid und Bosheit überfielen, da wir mit Werken de« Frieden« beschäftigt waren und die Völker des Erdballes einluden zum friedlichen Wettbewerb, wie der jähe An sturm einer feindlichen Welt un« nicht er schreckt, sondern ruhig und sicher gesunden, beseelt von fester Sieze«gewißheit dank dem Vertrauen auf unseren Staat und auf die Persönlichkeiten, die hinter ihm stehen und diese Organisation zum wohlgefügten Qrgani«. mu« machen. Die felsenfeste Usberzeugung, daß wir für eine gerechte Sache kämpfen, gibt uns die moralische Ueberlegsnheit übed unsere Feinde. Ihr allein danken wir jene unbegrenzte Opferfreudigkeit, die wir jetzt er leben durften, sie ist e«, die alle Scheidewände zwischen den Ständen und Parteien in dieser großen Zeit fallen ließ, sie, nur sie erzeugt j-nes wahre Heldentum, das unsere Feinde so türchten. Eucken musterte darauf demgegen über unsere Feinde und tue Beweggründe, welche diese Völker in den Krieg getrieben. Zunächst Serbien mit seiner Blutschuld und da« Verhalte» Rußland«. Dem österrei chischen Vunvesbruder die Treue in schwerer Zeit zu halten, war die Ehrenpflicht Deutsch lands. Rußland mit seinem Panmosko- witertum und seiner asiatischen EroberungS- gier trägt allein die Schuld an dem gegen wärtigen Wcltbrand. Weder Rußland, noch das reoanchedürstize Frankreich, dem gegenüber wir nur alldeutsches Land vertei digen, vermögen eine stichhaltige sittliche.Be rechtigung für den Kampf der Völker aufzu. weisen. Die größte Erregung in unserem Volke herrscht gegen Englanü, und zwar mit vol lem Recht. Was un» moralisch so erregt, ist die Unwahrhaftizkeit und die Frivolität, mit der unsere britischen Vettern den Krieg be gonnen. Die englische Politik ist völlig skru pellos seit Jahrhunderten, sie benutzt die Mo ral nur so lange, als sie ihr Nutzen bringt. Dar beweist bis schurkische Aufhetzung Japans. Also auch hier kein Krieg sür die gerechte Sache. Wo sollte sie auch dort vorhanden sein, wo man nur einen vom Krämergeist be rechnete« Nutzen wertet und jeder Heilige, Große fehlt. So gewiß e« eine moralische Ordnung gibt, so gewiß haben wir da« sichere Vertrauen, daß wir siegen werden. Wir müs sen siegen, handelt es sich »och bei un» um den Fortbestand und die Fortentwickelung der deutschen Wesen», jenes Lebens von Innen heraus, da» der Deutsche in sein ganzes Füh len und Denken, in seine gesamte Arbeit legt. Dieser deutsche Ernst, diese Gewissenhaftigkeit und diese Heiligung der Arbeit muß der Menschheit erhalten bleiben. Wir kämpfen für den gesamten Kulturbesttz. Wir streiten heule für die Seile Ser Menschheit, für die Freiheit de« Wesens. Unser Kampf ist also ein ««rechter Kampf für eine große, not wendige Sache. Dieses Bewußtsein ist uns alle eigen, es hat bereit« Taten gewirkt, Sie man nie für möglich gehalten. Die innerpo litische Zerrissenheit ist mit einem Schlage ver flogen, alle» Faule und Morsche abgefallen, der alte Kern ist gesund. Da« zeigt die Be geisterung und »er Opfermut, Sie u«ser Volk in dieser schweren Zeit durchwehen wie nie zuvor. Konnte da« alle« geschehen ohne da« Bewußtsein einer gerechten Sache? Nie und nimmermehr. Unser Volk ist höher, kräftiger geworden, wir sind einig. Da« soll und wird auch in alle Zukunft bleiben. Unser »arten große Aufgaben nach dem Siege, sie sollen die Wirklichkeit dann veredeln. Dan» wird auch die Wirkung nach dem Kriege ein Zeug nis sein für Sie gerechte Sache. Brausender Beifall lohnte den trefflichen Redner. — „Unsere Krieger opfern alles, wir — einen Nickel*. Wie wohltätig nationaler Sinn sich auch rm Kleinen fruchtbringend betätigt, ergibt solgendeS Beispiel. Ein ongesehLier Dresdner Stammgast in dem bekannten Dresd ner „Pilsener Bielstall" stijtete sür diese Gast wirtschaft fünf Sammelbüchsen, für deren Fül lung er im Dienste der KriegSorganisation Dre-dner Vereine unermüdlich tätig ist. Mehr MD kS deöü-lH v-rttt»-» n«d SSchstsA-S. Nach einer Umfrage bei den sächsischen Achten ist von der Füglichkeit zur Berich- Mg v,n SchuldverbinSlichkeiten gerichtliche Münz,fristen zu bestimmen, in zahlreichen Mn Vebrauch gemacht worden. Die An- "Se wurden vornehmlich in Sachen amts- NMicher Zuständigkeit, und zwar sowohl , ? Prozeßgericht wie beim Vollstreckunz«- h Me gestellt. Ban 376 Anträgen, die in «eit vom 7. bis zum 25. August ein- »sanden 342 volle Beachtung, in drei - wurde den Anträgen teilweise ent- und nur in 31 Fällen erfolgte Zu- ^ ?iisung de« Gesuche«, zum Teil au« for- !iz Gründen. Mitunter fehlte es bei Än- am Friftbewilligung an der Glaubhaft- tatsächlichen Behauptungen, die tz^"irag begründe« sollten. Erfreulicher« d," ist aber auch in diesen Fällen zwischen 's»! «^öten unter Mitwirkung der Gerichte ^«igung über die Zubilligung ange lt Fristen erzielt worden^ h. . Anfuhr von Schlachtvieh. Nachdem der r Minister für Landwirtschaft usw. Muhr von Wiederkäuern und Schweinen H ^chizwecken au« den Niederlanden bis «Heiteres gestattet hat, wird dieses Vieh solchen öffentlichen Schlachthäusern zur alsbaldigen Schlachtung zuge- ^»t 'n r welche die Zufuhr on Schlachtvieh ^I,^'teich-Ungarn gestattet ist. Die Mn 4 Tagen wird auf 8 Tage Diese schlachtsristvsrlängerung sich auch auf die au« Dänemark, ^^u und Norwegen eingeführten Rinder. Während die Niederschläge " Wo!ho allen anderen noch an- 1»" Boden-Gewächsen einigem Vor- sind sie bisher dem Wachstum itz. ^s^pllze völlig nutzlos gewesen. Außer wenigen Giftpilzen sind in unseren ^»len vorläufig gar nicht wahrzu- ,S°lbsi der Champignon, der in den wahren auf unseren Wiesen massenhaft H ^°le« Jahr nirgends zu sehen. . °on vielen Menschen so gern genossene hh der Waldes" überhaupt diesen lgerbst doden schießen wird, ist sehr können sich Pilzliebhaber den Ausflug in den Wald, wenn i^Mt lediglich Pilze zu sammeln bezwecken, ^Ovaren. Friedrich Christian von Sachsen »iz '"verwundeter Kamerad. Dem Briefe M.,^siitäc,rzte» an seine Jenaer Ange- M, «"nehmen die „Dr. N." eine kurze beweist, wie hilfsbereit Se. Hoheit Prinz Friedrich Christian sich ^ii.Erwundeten Kameraden annimmt. Der I),^-iber schildert ein Erlebnis vom 23. „Müde »um Umfallen stehe Wa nner Gruppe von Grenadieren. Da Wh ein Hauptmann auf mich zu und bittet zum Prinzen Friedrich Christian d„ Kronprinzen von Sachsen) zu der in einem Nachbarhaus« sein « aufgeschlagen hat. Dort angekommen, ^r Prinz, seinen eben schwer ver- Freund, einem Leutnant vom Leib- »»»t, ,u Helsen und wenn möglich, in das Feldlazarett zu bringen. Diese« ist Mn/"» mehrere Stunden rückwärt« gelegen, mein Regiment eben abrücken will, M Me ich den Auftrag. Der Prinz stellt Maikin große« Auto zum Transport zur außerdem einen Grenadier mit UA Ich selbst nehme außer meiner M Mol, noch einen geladenen Karabiner Mehreren Paketen Reservepatronen mit. M,°kkht e« mühsam auf der überfüllten M «in die Nacht hinaus. Neben der Trage snad soL, -M, bke, s- ver Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend -5 s—- nbonnementsprei« inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" Bestellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser« ^rrleljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in» Hau« 1 Mark sämtlichen Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wieder» Pfennige, durch die Poft 1 Mark exkl. Bestellgeld. Holungen gewähren mir Rabatt nach Uebereinkunft. U Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für -ie Ortsbehorde unö den Gemeinderat zu Rretmg.