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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Eemeinderat M Aretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Aretnig, Grotzrübrssort, Hauswalde, Frankenthal and Umgegend. Inserate bitten mir für die MitttvoL-Rummer bi» Dienstag vormittag l/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag ' »II Uhr einzusenden. Lcbrifileitung. vruck und Verlag von A. Lchurig, Bretnig. 23. Zahrgan«. Rr. 5 Bretnig, am 10. Januar 1913. Petzold, Gemeindtvorstand. die bereit» Untersuchungen bracht worden, vecurtellte de« Schießbuden» richt Rideburg oer Umftan», oaß oa» acht Wochen alte K»a b der Etarkeschen Eheleute am Leben geblieben ist und im Lettchen neben den Leichen auf- zefunden wurde. Die Angelegenheit ist so fort zur Kenntnis der Tlaattanwallschaft ge ¬ bettet Richler hat seiner Frau mit einem Keffer die Schlagader der rechten H,l»seite durchstochen, so daß die Unglückliche sehr bald ihren Geist ausgad. Der Täter brachte sich dann selbst eine Wunde am Hals« bei und suchte sich in dem Waffeldecken auf dem Obec- markt zu ertränken. Dort wurde er von eine« Schutzmann gefunden, der ihn zur Wache brachte. Nachdem ihm ärztliche Hilf« zuteil geworden war, wurde er dem Kcankenhiuse zugeführt. Tein Zustand ist bedenklich. In der Wohn stube, am Ttsche eingeschlafen, auf dem Stuhle sitzend, fand man da» dreijährige Töchterchen oe« Ehepaare». Da« Kind hatte am Gesicht und am Haar Blutspuren. E» muh also noch in der Kammer gewesen sein, al» die Tal au»gefühct wurde. Richter wird von einigen Bekannten al» ruhiger Mensch geschildert, der gern und willig seiner Frau kleinere häusliche Arbeiten adnahm. Nrch Aussagen anderer wieder soll er jähzornig sein, und e» soll zwischen den Eheleuten öfter» Auseinander setzungen gegeben haben. Die Bluttat erregte in der Stadt große« Aufsehen. — Dem Temsindsältesten und OctSrichter Berger inLangedrück, der am Montag bei der Prüfung de« Gangwerks» seiner Mühle in da» Getriebe gezogen und dadurch schwer verletzt worden war, mußte am Donnerstag oer rechte Arm abgenommen werden. Heidenau, 13. Januar. Mord und Selbstmord. Eins Schreckensnachricht durch lief am Sonnabend dis Gemeinde Heidenau. Es wurden 2 Frauen tot und ein Mann sterbend in einer Wohnung, Dresdner Straße 30, 2. Etage, aufgsfundsn. Der Verwalter oe« hiesi.en Postamt», Herr Postsekrstäc Funks, zeigte gegen 8 Uhr abend» der Gemeindebe hörde an, daß der Postbote Max Bruna Starke oan seiner zwischsn 3 und ü Uhr stattfindenüen Liensttouc nicht zurückgekehrt sei und daß 2 in seine Wohnung gesandte Postschaffner diese verschlossen gefunden, aber daraus vereinzelte gewisse Geräuschs vernommen hätten. Infolge oiesec Meldung begab sich Herr Gsmeinoevor- stana Binnswsrg sofort in Begleitung von Schutzleuten sowie de» Herrn Postsekretär Funks in genannte Wohnung, die von einem Schloffsrmristsr geöffnet wurde. Bei dem Eintritte in die Küche fand man de« genann ten Postboten, sein, Frau Liodh und deren Mutter Frau Pauline Baumgärtel au» Copitz eng beieinander auf dem Boden liegen. Die veioen Frauen waren tot, während der Mann mit dem Tooe kämpfte. Sc starb noch am selben Aoenll. Nach Luff'ffang der Vec wandten ist Selbstmord ausgeschloffrn, da die Familie ia den denkbar geordnetsten Verhält» liffsn lebte. E» kann sich daher nur um eine Vergiftung Hanseln, und dafür spricht auch dssitzer Paul Moritz Brocke au» Dce»de», vurch dessen Unvorsichtigkeit in Berbi»dorf einem Knaben da» rechte Auge autgeschoffea wurde, zu I Monat G-sängni». Die von Brocke eingelegte Berufung wuroe heute von dem hiesigen Landgerichte verworfen. Dressen. (Lach eine Folge oer Krieg«» furcht.) Ein alte» Mütterchen von 73 Jah ren hatte .seine Ersparnisse von 300 Mack bei einer Dcs»onec Bant deponiert. Äu» KriegSfuccht hatte es vor einiger Zeit diese Summe abgehoben, um seins ia Banknoten bestehenden Ersparnisse gut zu verwahren. Al da» Mütterchen an osn Wsihnacht-seiertagen nachsah, wuroe e» zu seinem Schrecken gewahr, oaß Mäuse alles zusammengsfrefssn uno auch verschleppt htttsn. Nan lief vir Frau mit den wenigen Ueo-cbleroseln auf di» betreffende Bankhaus uno wehklagte. Da auch die Num mern der Kassenscheine vernichtet waren, konnte ihr luder nicht geholfen werden. — Tot auigsfunoen. Die Witwe Sei früheren Garmustecs Schlegel, seit 1. s. M. Bismarckstcaße, 4, 3. Etage in Meißen wohnha t, war schon seit einigen Tagen im Hause nicht mehr oemsikt wocoen. La» Aul- warteNärchen hatte schon am vorigen Diens tag früh nicht mehr-zu ihr gekonnt. Der Schlüssel zur Vorsaallür steckte innen im Schloß. Al» Lis Polizei Nachricht von der Sache erhielt, ließ sie dis Wohnung öffnen und fand die Frau in der Küche aus orm Sofa in sitzender Stellung tot aus. Der Tod scheint schon vor mehreren Tagen eingetretea zu sein. Da» Hündchen der Verstorbenen lag neben dem Soia unter einsm Stuhle uno war ebenfalls tot. Ein Schlaganfall dürfte Sen Tod der Frau heroeigesühcl haben, und der Huns dürfte verhungert sei». Im Haus« will niemand «inen Klagelaut des Ti-re» ge hört haben. — Ein bedauerlicher Unfall ereignete sich am Fceitag vormittag in einem Hause der Südoocstadl m L h e m n i tz. Ai» eine junge Eh:frau Mil dem Baden igre» 7 Monate allen Söhnchen» beschäftigt war, erlitt sie einen OgnmachiSanfall uno siel zu Bollen. Ji- bliev einige Zeit liegen uno ai» sie oa» Bewußtsein wieder erlangte, fano sie ihr Kmo im Bade tot vor. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöche«tlich zwei Mal: Mittwoch «nd Sonnabend bonnenWttprei» i»kl. de» allwöchentlich beigegebenen .Illustrierten Unt«rhaltnng«blatte»* vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Bote« in» Hau» 1 Matt AO Pfennig«, durch die Post 1 Mark «xkl. vesttllgeld. angestellt hat. Dresden, 11. Jan. Da» Schöffenge- Zmsen uns 1—1'/z> Proz. «Zahlung stehen vleidt. Die gesamten Arbeiten de» Oaer- lausitzsr Heimatbunde« werden gänzlich kosten los geleistet im Interesse der Heimat. Be werber werden geoeten, sich zu melden und anzugeben, an welchem Oct sie ein Hau» zu besitzen wünschen. Die Durchführung ist am leichtesten, wenn mindesten« 7 Häuser an einem Orte gewünscht werben. Briefe find mit folgender Aufschrift zu versehen: Sn O.'erlauf. H-imatbund zu Dee bei Niesky O.-L. Bisher steht der Oberlausitz» Hermal- »und bereit« mit 3 bi« 5 Orten in Unter handlung, wo ganze Kolonien errichtet werden soll.'N. Pulsnitz. (Sittlichkeitsverbrechen.) Unter der Anschuldigung, sich an einer großen An zahl schulpflichtiger Mäochen in schwerster Weiss unsittlich vergangen zu haben, wurde der hier wohnhafte Schuhmach-rmeistsr P. festzenommen und an das Amtsgericht abgeliefert. Kamenz, 13. Januar. Auf klösterlichem Revier Pierkowitz wsrsen gegenwärtig Boh rungen nach Kohle unternommen, lieber da» Ergebnis ist noch nichts bekannt. Elstra, 13. Jan. Jin Wohlaer Rüter- gutswalde wurde beim Holzfällen der 54 Jahre alte, verheiratete WirlschaftSdesitzer Karl Scheibe aus Boderitz von einem umfallsnllen Baums oecart unglücklich getroffen, daß er einen Schä- sslbruch erlitt, an dem der Mann verstorben ist. Fischbach, 10, Jan. Ja unseren um- lisgsnsen Wäldern sind in letzter Zeit ver schiedentlich Wildschweine bemerkt worden. Am HohasujlhcStage wurde ein stattlicher Schwarzkittel beobachtet, der von Sseligstrdi herüber wechselte uno im Fischbachec Walas Zuflucht suchte. Trotz oer sofort aufgsaon- msnsn Verfolgung konnte man de» Tieres nicht habhaft werden. Aller Wahrscheinlichkeit nach stammen die Lrere au» dem Moritzburger Tiergarten. Schirgiswalde. (Unglückifall.) Im benachbarten Wrhrsoorf wurde durch einen Husschlag der 17 Jahr, alte Knecht Ernst Besser getötet. Da» Unglück ist im Stalle beim Füttern der Pferde geschehen. Löoau. (Eine rohe Tat.) Mit der Nistgabtl ein Pferd erstochen hat i« Stalls oe» Lohnfahcwecktbesitzec» Ritscher der bei >hm beschäftigte Kutscher Weiß. Schon eine gilbe Slunae nach dem Vorfall starb da» wertvoll« Tier an den Folgen der schweren Verletzung. Dec Katscher soll durch die rohe Tat seinem Unmut darüber Ausdruck gegeben yrben, daß ec da« Pferd putzen sollte. Pirna, 11. Jan. Ems schwer« Bluttal hat sich in oer vorletzten Nacht im Hause ücau- stcaße ü zuzetragen. Dec dort wohnende A - Auferute, die 4 gespalten« Korpu«zeil« 10 Pfg., sowie Bestellungen «uf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitungtbot«» jederzeit gern entgegen. — Bet größeren Aufträgen »nd Wiederholungen 5«»ähr«n Mr Rabatt »ach llebertinkunft. von dtn wählbartü Gtmtindtmitglitdttn so genau und dergestalt anzugtben, daß über deren Per son kein Zweiftl übrig bleibt. Nach den Bestimmungen der residierten Landgemeinde-Ordnung vom 24. April 1873 und dem Abänderungsgesetz vom 24. April 1866 sowie vom 4. Juli 1912 find im Allgemein«» stimmberechtigt alle Gemeindeglieder, welche die sächsische Staatsangehörigkeit besitzen, da» 25. Lebensjahr erfüllt haben und im Gemeindebezirk ansässig find, oder daselbst seit wenigstens 2 Jahren ihren wesentlichen Wohnsitz haben. Unansässigen Frauenspersonen sowie juristischen Per sonen steht ein Stimmrecht nicht zu. Wählbar ist jede» stimmberechtigte Gemeindemitglied, welches im Gemcindebezir! seinen wesent lichen Wohnsitz hat. Die Fälle der dauernden oder vorübergehenden Ausschließung vom Stimmrecht sind in Z 35, die Gründe der Ablehnung der Wahl in tz 38 der revidierten Landgemeinde-Ordnung be zeichnet. Einwendungen gegen da« Wahlverfahren sind nach der in tz 51 der revidierten Landge meinde-Ordnung festgesetzten Frist und zwar bis mit dem 1 Februar 1913, nachmittags 6 Uhr bei der Königlichen Amtshauptmannschaft Kamenz anzubringtn. VerMchei» u»v «Lchksch-s. Bretnig. Di« im Bezirke der Kreis hauptmannschaft Bautzen wohnenden Hand werker, welche sich in diesem Frühjahre der Musterprüfung im Sinne von tz 133 der Gewerbeordnung unterziehen wollen, «erden darauf hlngewiesen, daß sie ihr Gesuch um Zulassung zur Prüfung bi« zum b. Februar an die Seschäftistell« der Gewerbekammer Zittau, Lesstngkraße 24 einzusenven Haden. In dem Zulaffung«gesuche ist da» Handwerk zu bezeichnen, in dem vte Prüfung erfolgen soll. Al« Unterlagen sind betzufüzen.' 1. ein voll Gesuchsieller selbständig verfaßter und eigenhändig geschriebener Lsben«lauf; 2. der Nachweis über die Zeit, die der Äesuchsteller al« Gesell« in dem betreffenden Handwerk tätig gewesen ist (ArblttSzeugniff-); 3. vie Zeugnisse der gewerblichen Bildungsanstalten, die der Gssuchsteller etwa besucht hat; 4. das Lehrzeugni«, und, wenn der Gesuchsteller die Gesellenprüfung abgelegt hat, da« Zeugnis über deren Ergebnis; 5. eive behördliche Luf- enthaltsbescheinigung; 6. Vorschläge für das Meisterstück; 7. die Prüfungsgebühr (30 Mk., sür Maurer und Zimmerer 50 Mk); 8. die Versicherung, daß oer Prüfling sich noch nicht anderwärt» zur Prüfung gsmelvet hat, oder die Angabe, wo und wann die« bereits ge schehen ist. — Unser Odsrlausitzer Hsimatbund, dessen oberste Aufgabe cs ist, oie Liebe zur Heimat zu pflegen und zu fördern, bemüht sich mit Erfolg „Heime" zu schaffen, wo sie fehlen. Wie soll die Liebe zur Heimat bei dem ge- gefedert werden, der nicht weiß, wo " sein Haupt übers Jahr hinlsgea wird. Mio Hsimzr schaffen ist die Hauptaufgabe jur sie fehlt. Jetzt werden unsere Fabriken, Gruben und Güter überflutet mit Ausländern, während die kräftigste Bevölke rung ^>e« Lander und der kleinen Städte ab wandert »n tu« Großstädte, um dort oft ein Leben dr» Elend, zu führen. Da» Lohn der „fremden" Arbeiter gehr ins Ausland, stärkt unsere Feinde — und könnt« im Lande blei ben zum Segen der Heimat. Der Oberlau sttzer Heimatbund errichtet unter gewissen Voraussetzungen an allen Orten, wo Bedarf vorhanden und Land zu haben ist, für Ar beiter und kleine Gewerbetreibende Einfami lienhäuser und macht aber zur Bedingung, daß zu jedem Hause — j« nach Oct — Hektar Land (mindesten» aber r/g Hektar) ge hören muß, der untrennbar beim Hause bleibt. D«r K«usprei» ist je nach gewünschter Grüß-, Lage und Kosten de« Lande« auf 3300 tu» 4000 Mk. anzunehmen. Anzahlung ist min desten» i/g—V« de» Kaufpreise» bar zu zahlen, während der Rest gegen 3'/, bezw. 4 Pcoz. Mittwoch, de« 15. Januar 1813. l Bekanntmachung. Gemäß des Statuts 88 4 und 7 Abs. 2 über die Zusammensetzung des GemeinderateS «lacht sich die Wahl von 2) 3 Ersatzmänner« an» -er 1. Klaffe der ansässigen, b) 2 Ersatzmänner« ans der 2. Klaffe der ansässigen und c) 1 Ersatzmann ans der Klaffe der nnansLffigen Gemeindeglieder für die Jahre 1913 und 1914 nötig. Die Wahl selbst ist für alle Klassen auf Sonnabend, den 18. Januar 1913 von nachmittags 5 bis 8 Uhr anberaumt worden. Es werden hiermit alle ansässigen und unansässigen stimmberechtigten Gemeindemitglieder geladen, sich zur Vornahme der Wahl am genannten Tage im Wahllokal Gasthof ZUM Anker 1 Treppe für die Ansässigen 1. Klasse im kleinen, für die Ansässigen 2. Klafft im großen Ge sellschaftszimmer und für die Unansässigcn parterre im Hinteren Gastzimmer einzufinden, mit der Vtrwarnung, daß die bis 8 Uhr nachmittags noch nicht Erschienenen nicht weiter zur Teilnahme an der Wahl zugelassen werden. Auf dem in dem Termin persönlich abzugebenden Stimmzettel haben die Wähler die Namen