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«. kl. 8 - 7-30 6 70 S - 7 35 10 5« Heu 50 Kilo 2 Stroh 1200 Pfd. 16 ----- - '2 Erbsen 50 Kilo 9 Kartosseln 50 Kiloj 2 11. 50 70 50 75 25 - Amtsblatt kür die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. Ädü-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Erogtöhrsdsls, Frankenthal «nd Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend, mnementspreis^inkl. der allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten NnterhaltungSblattes" teljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung dnrch Boten in« Haus I Mark Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl.' Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsbote» jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Nebereinkunft. — Schristleilung, Druck und Verlag von N. ökhurig, Vretnig Mittwoch den 14. Oktober M3. »ir. 82. 13. Jahrgang. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag i/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag l/,11 Uhr einzusenden. Inserate, wclcha»1u den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagsn nur bis vormittags ü Uhr angenommen. Oertliches und Sächsisches. Bretnig. Infolge der Ermittelung des rnsprechwesens auf dem flachen Lande ist ! Reichs-Postverwaltung bereits feit einigen ihren dazu übergegangen, den Unfallmelde infi, der sich vorher nur auf die Beför- kung und Bestellung von Telegrammen er leckt hatte, auch auf die'^Zulasfung von esprachen auszudehnen. Um weitere Kreise Ü diese Einrichtung aufmerksam zu machen, ird folgendes bemerkt: Zum Zwecke der erbeirufung schneller Hilfe in Gefahren aller " können Unfallmeldegespräche zwischen seitlichen Sprechstellen, zwischen Fernsprech- ffchlüssen sowie fischen Fernsprechanschlüffen bd öffentlichen Sprechstellen auch außerhalb ' gewöhnlichen Dienststunden gewechselt den, sofern die Betriebs- und örtlichen fhältniffe die Herstellung der erforderlichen rechve, bindungen zu der ru Frage kommen- s Zeit ermöglichen. Während der Nacht die Abwickelung der Gespräche unter Bs Ung der Apparate der öffentlichen Spiech- m nur Personen gestattet, die dem Ver ter der Stelle bekannt sind; sie kann gewissen Verhältnissen ganz ausge- ^loffen werden. Die Gebühr für ein in der Nacht abzuhaltendes Unfallgespräch dis jur Dauer von 3 Minuten beträgt: n. im Ortsverkehr 20 Pf , b, im übrigen Verkehr dar Doppelte der im 8 7 der Fernsprech' - Gebührenordnung festgelegten Sätze — min- besten» jedoch 50 Pf. — Für Unsallmelde- ! gkspräche in den Dienstpausen währen- des f Tages werden außer den gewöhnlichen Ge- iMächs-Gebühren Zuschläge nicht erhoben. kV den die Empfänger der Unfallmeldungen keinen Fernsprechanschluß, so werden sie, so fern die örtlichen Verhältnisse es gestatten, an den Apparat der öffentlichen Fernsprech zelle herangerufen. Für dieses Herbeirufen kommt eine Gebühr von 25 Pfg. zur Er hebung. Die Gesprächsgebühren und die Ge bühren für das Herbeirufen werden auch dann "hoben, wenn das Gespräch aus irgend einem Grunde a^t zu stände kommt. Bretnig. Am Sonntag fand in unserem, d"i Andächtigen dicht ».füllten Gotteshause bie Einweisung des .neuen Seelsorgers Heun Reinmuth durch Herrn Pfarrer Ditt uch, Hauswalde, statt. Diesem feierlichen «kte wohnte auch der Bruder des Ersteren, Herr Pfarrer Reinmuth aus Reichenbach bei Königsbrück, der. — Eine scharfe aber berechtigte Rüge ^urde kürzlich gelegentlich einer städtischen ^ubniiffion in Worms den dortigen Hand werksmeistern erteilt. Der derzeitige Stadt- öaumeister Hofmann, jetzt im Ministerium für Bauten in Darmstadt, hielt dem Oberbürger- Geister von Worms Vortrag, rn welcyem er für ganz unmöglich erklärte, daß man die unzelnen Schundpreise annehme. Von einem Verdienst änne keine Rede mehr sein, da die Auslagen kaum gedeckt seien. Der Oberbür- üttmetster brachte die Sache in einer Magist- ^kssitzur.g zur Sprache und erhielt den Auf« "Ug, sich derselben anzunehmen. Alle Hand- Arker wurden aufs Rathaus geladen und der Oberbürgermeister setzte den im grogen Saale versammelten Handwerkern in längerer, ener- Dcher und klarer Weise auseinander, daß jetzige SubmlffionSwirtschast nicht so ^tgehen kö. ne, daß es gauz unmöglich sei, ^Uen gesunden, kräftigen Handwerkerstand U den abgegebenen Submissions-Preisen zu Mlten. Mit Angeboten, welche die eigenen Kosten nicht decken, müsse der Handwerker zu Grunde gehen uno die Stadt habe statt eines guten Handwerkerstandes, der gerne seine Ab- gaben und Steuern bezahle, arme Leute. Gehe das in solch unsinniger Weise weiter, dann falle die Familie früher oder später der Stadt zur Last. Jedes Handwerk solle in den nächsten 3 Tagen sich die Preise über legen und richtig einsetzen, einen Obmann wählen und dieser solle die Preise dem Stadt baumeister übergeben. Wcgzuwerfen hat die Stadt nichts, bemerkte der Oberbürgermeister während seines Vortrages, es ist uns aber darum zu tun, unsern Handwerkerstand als einen zahlungsfähigen Mittelstand zu erhalten. Dieses Vorgehen des Herrn Oberbürgermeisters von Worms verdient überall Nachahmung. — Die Sterblic! keit an Diphtherie hat in Sachsen innerhalb der letzten Jahre nicht unbeträchtlich abgenom.ueu. Es dürste diese Annahme nicht zum geringsten der Anwendung de« Diphtherie - Antitoxin, -es von Prof. Behring entdeckten Diphtherie-Heilserums, zu danken sein. Im Jahre 1892 starben in Sachsen an Diphtherie 3783 Personen, im Jahre 1893 sogar 3887, im Jahre 1394 noch 3460, im Jahre 1895 aber, nachdem das Behringsche Serum mehr und mehr zur Anwendung gelangte, nur 2610, und seither fiel die Zahl der durch Diphtherie verursach ten Todesfälle alljährlich immer mehr bis auf 960 im Jahre 1900. Während im Jahre 1894 noch 4 Proz. aller Todesfälle aus Diphtherie zurückzuführcn waren, ist die Pro zentzahl der Todesfälle, die Diphtherie als Ursache verzeichneten, seitdem alljährlich immer mehr von 4 Proz. auf 2,9 Proz., dann auf 2,5, weiter auf 1,7 Proz, 1,6 Proz, 1,5 Proz. bis auf 1 Proz. gefallen. Bischofswerda, 9. Oktober. Bei dem vorgestern auch in hiesiger Gegend auf getre tenen Sturm wurde vormittags ^12 Uhr das massive Arbeit»« und Niederlagsgebäude des Bauunternehmers Zimmermann an der Dresd- ner Straße umgeworfen. Zwei Zimmerleute kamen bei diesem Vorgänge mit dem Schrecken davon, während Zimmermann Vogel aus Burkau Verletzungen am Kopfe und dec rechten Schulter erlitt. Dresden, 10. Oktober. An der Freien Konferenz, welche zur Vorberatung der Re gierungsvorschläge zur Abänderung des Land- tagswahlrechts am 26. d. M. im Königlichen Ministerium des Innern zusammentritt, nehmen außer einer Anzahl Mitglieder der Ersten und Zweiten Kammer auch mehrere Vertreter von Industrie und Handel teil, die dem Säch sischen Landtage nicht angehören. Bei den Beratungen werden neben der Regierungsvor lage auch eine Anzahl Reformvorschlägr zum Vortrag gelangen, die in der letzten Zeit ihren Weg durch die Presse genommen haben Der Landtag wiro, wie nunmehr als bestimmt verlautet, am 10. November durch König Georg eröffnet werden. Dresden, 8. Oktober. Das entsetzliche Bauunglück wird hier noch aufs lebhafteste erörtert. Die Meinungen der Laien und Fachleute, ob einem der Bauleiter ein Ver schulden nachzuweisen sein wird, sind sehr ge teilt. Der gerichtliche Sachverständige, Bau meister und Architekt Wunderlich, hat bereits eine eingehende Besichtigung der Trümmer- siätte vorgenvmmen und die einzelnen Gerüst- balken rc. sorgfältig auf ihre Stärke und Tragfähigkeit geprüft. Da« Ergebnis dieser fachmännischen Untersuchung wird von der Königl. Staatsanwaltschast streng geheim ge halten. Wir erfahren aus zuverlässiger Quelle, daß aller Voraussicht nach Anklage gegen die Bauleitung erhoben werden wird, um sestzu stellen, ob ein Verschulden von irgend einer Seite vorliegt. Die 3. Straskammer unter dem Vorsitz des Landgerichtsdirektors Abse wird sich voraussichtlich mit der traurigen An gelegenheit zu beschäftigen haben. Dresden. Alfred Görnemann tot Der bekannte Berufsfahrer Alfred Görnemann, der am Sonntag sich im Mctorrennen über '00 Kilometer mit Robl und Dangla auf der Dresdner Radrennbahn maß und infolge Platzens des Vorderreifens seines Motors einen ans nend nicht schweren Sturz erlitt, ist am -sonntag abend ^8 Uhr, wenige Stunden nach dem Sturze, im Johannstädter ürankenbause an schwerer Gehirnerschütterung plötzlich gestorben Kurz vor seinem Tode hatte der Radrenr.er noch einen lichten Augen blick und fragte seine Umgebung, wo er denn eigentlich sei. Görnemann erreichte ein Alter von 27 Jahren. Er war einer der ersten deutschen Steher. Sein Tod wird in allen sportlichen Kreisen lebhaftes Bedauern erwecken. — Se. Majestät der König hat dem Ber lmer Zeughause den Feldzugssäbel weiland König Albert im Jahre 1870/71 überwiesen. — Am Sonntag ist einer der beim Gerüst einsturz am Elbberg zu Dresden Verunglück ten im Johannstädter Krankenhause seinen Verletzungen erlegen. Der Unfall hat dem nach 4 Todesfälle zur Folge gehabt. — Von den in Wiederau bei Mittweida unter dem Verdachte der Unterschlagung von Sparkaffengeldern verhafteten beiden Beamten ist Kassierer Steinert bereits wieder entlasten worden. — Den vielen Hoffmännern, d. h. denen, die den Familiennamen „Hoffmann" führen, ist oieser Tage von einem spekulativen Ramens, oetter, einem gewissen R. Hoffmann in Neu strelitz, eine Lotterie Offerte zugegangen, bezw. dürfte ihnen noch zugehen, worin ihnen ein bisher von einem „Kunden am dortigen Platze" gespieltes, aber soeben zurückgesandtes Los „zum Weiterspielen" angeboten wird. Die Offerte ist mit folgenden Worten eingeleitet: „Ew. Hochwohlgeboren I Em Namensvetter gestattet sich, Ihnen hiermit eine sehr günstige Offerte zu machen." Eine Nachschrift lautet: „Daß wir zufällig denselben Namen führen, dürfte für Sie ein besonders günstiges Zeichen sein, diese Offerte anzunehmen und hoffe ich, daß Sie einen Glücksversuch machen werden. Wer Hoffmann heißt, darf immer hoffen! Warum denn auch nicht? Die Hauptsache dabei aber ist, daß nicht bloß gehofft, sondern auch tüchtig — gespielt wird. Roßwein, 6. Oktober. Der früher hier wohnende Fleischermeister Otto Springcfeld, welcher im vorigen Herbste vom Königlichen Landgerichte Dresden wegen Entwendung von zwei Ochsen zu mehrjähriger Gefängnisstrafe verurteilt worden war, wurde gestern uach- mittag vom Königlichen Schwurgericht Frei berg wegen Verleitung zum Meineide zu 6 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrenrechls- vertust und dauernder Unfähigkeit, als Zeuge dienen zu können, verurteilt. Der Gehil e Sps, Lehmann, der auf Wunsch seines Meisters fatsch geschworen hatte, wurde zu zweijähriger Zuchthausstrafe verurteilt. — Infolge des heftigen Sturmes ereignete sich in Zöpen bei Rötha ein tödlicher Unglücks- fall. Der Getreidemakler und Agent Ernst Brant aus Rötha, ein Mann in den siebziger Jahren, ging neben einem mit Stroh bela» denen Wagen, als plötzlich ein heftiger Wind stoß dos Gefährt umwarf und den Unglück lichen unter der Last begrub. Trotz sofortiger Hilfeleistung konnte B. nur als Leiche unter dem Geschirr hervorgezogen werden. Zittau, 9. Oktober. Auf hiesigem Schlachthofe wurde eine Kuh, Oldenburger Raffe, geschlachtet, welche das respektable Ge wicht von 955 ir§ hatte. Es ist dies bis jetzt die schwerste Kuh, die auf dem Zittauer Schlachlhofe gcschlachtet worden ist. — 81 jähriges Micterjubiläum! Im Hause ^eaterstraße Nr. 15 zu Zittau wohnt seit Oktober 1822, seit ihrer Geburt, also 81 Jahre lang, eine Mieterin, Fräulein Schäffer, und zwar ohne Unterbrechung. Dieser außer ordentliche Fall dars gewiß als ehrenvolles Zeugnis vcn seltener Harmonie zwischen Haus wirt und Mieter gelten. Beim Ausschachlen des Jahnschen Grundstückes in Naunhof bei Leipzig wurde an der Giebelmauer, ungefähr Meter un ter dem Grunde, eine Kiste mit einem mensch lichen Skelett gefunden. Dasselbe mag 21 bis 23 Jahr gelegen haben. Nachdem die Polizei benachrichtigt worden war, wurde die Kiste mit dem Skelett dem Bürgermeisteramts übergeben. Vermutlich liegt ein Verbrechen vor. Die Staatsanwaltschast zu Leipzig ist gleichfalls davon in Kenntnis gesetzt worden. — Der Revolver — aus verschmähter Liebe. In der Nacht zum Montag gegen ^4 Uhr spielte sich in Leipzig ein blutiges Dra ma ab Es schoß daselbst der 1877 zu Markweben geborene Markthelfer Paul Otto Hübner auf seine bisherige Geliebte, die Fal zerin Augüste Selma Schacht, in Leipzig bei ihren Eltern wohnhaft, mehrere Revolverschüffe «b. Der Revolverheld verletzte die einstmals Geliebte dabei durch einen Schuß in !den Rücken ganz bedenklich.. Dann richtete der Rachebube den Revolver gegen sich selbst und flachte sich eine leichtere Verletzung am Kopfe oe». Beide Leute wurden nach dem städt'schen Krankenhaus St. Jakob übersührt. Der Grund zu der blutigen Tat ist darin zu suchen, daß das Mädchen das Verhältnis mit dem Geliebten gebrochen hatte. Hübner harte sein Opfer offenbar abgewartet. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 12. Oktober. Zum Auftrieb kamen: 3437 Schlachtticre und zwar 655 Rinder, 964 Schafe, 1636 Schweine und 182 Kälber. Die Preise stellten sich sür 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen Lebendgewicht 39—41, Schlachtge wicht 69—71; Kalben und Kühe: Lebend gewicht 37—40, Schlachtgewicht 14—68; Bullen: Lebendgewicht 38—40, Schlachtgewicht 63—68; Kälber: Lebendgewicht 55—56 Schlachtgewicht 76—80; Schafe: 74—76 Schlachtgewicht; Schweine: Lebendgewicht 44—45Schlachtgewicht 57—58. Es sind nur die Preise sür die besten Viehiorten verzeichne Marktpreise in Kamenz am 8 Oktober 1903 chöchster^nieditgst-rL ^PreiS. 50 Kilo!«, kl. Korn ! 640 Weitzen z 7 65 Gerste ! 6 75 ^afer 7 50 Heidekorn i 7 50 Hirse > 18 —