Volltext Seite (XML)
Allgemeiner Anzeiger. ' Der Allgemeine Anzeiger «scheint wöchentlich zweiMal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis: viertel- iShrlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark ausschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere Zeitungsboten gern entgegen. Amtsblatt für die Hrtsbehörde und den Hemeinderat zu Vretnig. Inserate, die 4 gespal tene Korpuszeile 12 Pfg. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 15 Pfg., »m amt lichen Teil 20 Pfg. und im Reklameteil 30 Pfg., nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. LoksIHnreiger Mr Sie vttMNr» ürrüNg, grsßrödrrüork, fis«ZWiae, frsimrutdal «nO Umgegenä. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 1/211 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 32. Mittwoch, den 19. April 1916. 26. Jahrgang Bekanntmachung. Die Brotmarken und Butterkarten find Sonnabend, den 22. d. M. nachmittags von 3—6 Uhr in der oberen Schule gegen Vorzeigung der Answeiskarte nur von solchen Personen abzuholen, welche ge- »aue Auskunft über die Familieu-Verhültnifse geben können (nicht verbrauchte Marken sind zurückzugeben). Bretnig, den 18. April 1916. Der Gemein bevor ft and Bekanntmachung, Fleischmarken betr. Die Fleischmarke« sind von heute ab mhiefigen Gemeiudeamte zu entnehmen. , Bretnig, den 18. April 1916. Der Gemeindenorstand. Bekanntmachung. In Gemäßheit von 8 46 des Einkommensteuergesetzes vom 24. Juli 1900 und bcz. 8 28 btt Ergänzungssteuergesetzes vom 2. Juli 1902 werden alle Personen, welche hier ihre Bei- ^agspflicht zu erfüllen haben, denen aber der für laufendes Jahr ausgesertigte Steuerzettel Zücht hat behändigt werden können, hiermit anfgefordert, wegen Mitteilung des Ein schätzungsergebnisses sich bei der hiesigen Ortssteuereinnahme zu melden. Bretnig, am 18. April 1916 Der Gemeiudevorstand. fiurfe Nachrichten. Heischen Douaumont und Baur würben starke französische Angriffe unter schweren feindlichen Verlusten abgewiesen; etwa 200 unverwundete Gefangene fielen in unsere Hand. Beiderseits des Kanals von La Bassee fanden lebhafte Artillerie- und Minenkämpfe statt. 3» der Gegend von Bermelles wurde die eng lische Stellung in etwa 60 Meter Ausdeh- nung durch unsere Sprengungen verschüttet. A" der italienischen Front zeigte die feindliche Artillerie eine lebhaftere Tätigkeit; östlich von Selz sind wieder kleinere Kämpfe im Gange. Nilson wird eine neue Note an Deutschland richten, die Amerikas letztes Wort bedeuten soll. ^ie holländische Regierung richtete an die eng lische und die französische Regierung gleich lautende Einspruchsnoten gegen die Beschlag nahme der Ueberseepost. Auf Korfu wurden mehrere griechische Schiffs- leute erschossen, weil sie serbischen Soldaten jur Fahnenflucht verhalfen; die Fälle von Fahnenflucht mehren sich. Veröffentlichung des deutsch-rumänischen Handelsabkommens mußte nach einer „Temps"- Meldung in der französischen Presse zunächst unterbleiben. ^ie rumänische Kammer ermächtigte die Regie rung zur Aufnahme einer inneren Anleihe von 150 Millionen Lei. ^vr Flottenkorrespondent der „Morning Post" bezeichnet die Zerstörung der Handelsschiffe als ernsteste Seite des Krieges, was England selbst betreffe. dec Gegend von Pervysc (Flanderns wurde ein feindliches Flugzeug durch unsere Abwedc- Alchützc zum Absturz gebracht; Oberleutnant Verthold schoß nordwestlich von Perrone sein fünftes feindliches Flugzeug ab. oberen Sereth schlugen die österreichisch ungarischen Feldwachen einen russischen Bor- y floß ab. lach den letzten Zeppelin-Angriffen auf Eng- and sind die Anmeldungen der Schabcner- - latzansprüche auf 15 Mill. Schilling gestiegen. 'M Golf von Korinth sind über 80 Einheiten englisch-französischen Flotte zusammenge- jogen. Clemenceau ruft Alarm. du, Phraseiigewäsch der gegenseitigen Be- y, ?^rung zwischen England und Frankreich o aufhören, schreibt Clemenceau in seinem „Homme enchaine". Ich bin erstaunt, daß das Londoner Kabinett die Wehrpflichtfrage absichtlich verzögert und nicht Ansehen will, daß die Verzögerung von einem Monat die Niederlage besiegeln könnte. Angesichts der Lage Frankreichs, dessen letzte Reserven verblu ten, bleibt Asquith ruhig und speist uns mit Worten ab. Nein, so geht es nicht mehr wei ter, jetzt heißt es, sofort handeln, damit vollwer tige Truppen zu dem richtigen Zeitpunkt auf dem Schlachtfeld eintreffen. Die Frage an Eng land lautet: Seid ihr enffchlossen, gleich uns alles auf eine Karte zu setzen? Dann aber schnell; heute noch, sonst könnte es zu spät sein. Beruft sofort Lord Curzon, den einzigen Eng länder, welcher die englische Tatkraft verkörpert, an die Spitze und betäubt das Volk nicht länger durch Phrasen. Eure Tätigkeit erinnert an Kinofilms, welche nur eine scheinbare Aktion statt der Wirklichkeit zeigen. Unsere Soldaten fallen; die Ablösung tut not. Wir brauche» Soldaten für den Endsieg, England muß sie geben. Die französischen Gegenangriffs versuche. Der Kriegsberichterstatter der „Tägl.Rundsch." meldet aus dem Großen Hauptquartier: Seit einigen Tagen gefällt sich die französische Presse darin, unsere Teilangriffe an den verschie densten Punkten des westlichen Maasufers als ein System der kleinen Stöße zu bezeichnen, deren logische Folge früher oder später ein all gemeiner Angriff sein müsse. Sie bezeichnet diese Art der Kriegführung als Aufreibungs schlacht, bei welcher der Angreifer sich unter un geheuren Berlusten mehr als der Berteidiger er schöpfe. Zwar gesteht man zu, daß unsere tap feren Feldgrauen aus diese Weise einige Erobe rungen machen, bezeichnet diese Eroberungen aber als keineswegs hinreichend, um die allge meine Lage zu beeinflussen. Man gesteht offen die Erfolge unserer Truppen zwischen „Toter Mann" und Cumieres, nördlich des Clairette- waldes, zu, findet aber seinen Trost darin, daß der „Tote Mann" und Höhe 304 nur Bor sprünge (!) zur Deckung der Hauplstcllung Hesse wald—Bergrücke von Eönes—Höhe 310—Wald von Bourrus—Marre seien und die deutschen Sturmwellen bisher vergeblich gegen die Vor stellungen schlagen, deren Verlust auch nicht zu erwarten sei. Trotz unserer Fortschritte aus sen Abhängen des „Toten Mann" preisen die Fran zosen unter Hinweis auf die angeblich ungeheu eren Opfer unserer Erfolge die gigantische Ent wicklung der unerschöpflichen französischen Kampf mittel und ganz besonders den französischen Oberbefehl, der im geeigneten Augenblick seine Stunde wählen werde, um aus seiner absichtlichen Verteioigungshaltung herauszutreten. Unsere Erfolge, haben den Gegner veranlaßt, zu einem Gegenschlag auszuholen. Nach großer Artillerie vorbereitung haben die Franzosen am Freitag zwischen der Tote-Mann-Stellung und Cumieres aus einer schmalen Front von 2 vis 3 Kilometer in mehreren gewaltigen Angriffswellen unsere Stellung angegriffen. Aber schon im Ausbau sind die Angriffstruppen von unserer Artillerie beiderseits der Maas beschossen worden. Die anstürmenden Wellen wurden niedergekämpft, uns die geringen Kräfte, die bis an oder in unsere Stellungen gelangen konnten, fielen im Nahkampf. Diese zähe Abwehr starker llebrr- macht ist der beste Gegenbeweis für die immer wtederkehrende Behauptung der Franzosen von der Mutlosigkeit unserer Truppen. Recht nett ist übrigens der französische Zusatz, unsere Trup pen beschwerten sich, daß sie „zur Hinschlachmng bei Verdun" geführt würden, und bettelten so gar, bclm Mangel an weißer Wäsche, die be hördlich verboten sei, die Bevölkerung um wei ßen Stoff an, um sich besser ergeben zu können! vermcde; uns ZacvMer. Bretnig. In diesem Jahre wurden hier konfirmiert: 40 Knaben und 30 Mädchen. Bretnig. Dem Schuivirckioc Heern Frit sche in Leipzig ^Schwiegersohn des hiesigen Herrn GemeinoevocstanoeS) wurde das KciegSveroienst- kreu; verliehen. Bretnig. Am vergangenen Sonntag ver anstalteten der ev.-luth. Männer- und Jungttngö- verein und der ev.-lurh. Frauen- und Jungfrauen- verem zu Ehren unserer Koilficmanden im Deut schen Hause einen Familienadend, der sich eines überaus starken Besuches erfreute. Nach dem All- gemeingesange „Ein feste Burg ist unser Gou" begrüßte Herr Pfarrer Schneider all die Erschie nenen, dabei auf die Zwecke und Ziele genannter Vereine hinweisend. Wirkungsvoll brachte als dann der hiesige Männergesangvereln 3 Volks lieder zu Gehör, worauf die Aufführung des Bolksstückes in 4 Bildern „Kameraden, edel Blut" erfolgte. Sämtliche Mitspieler entledigten sich ihrer Aufgabe unter der äußerst geschickten Leitung des Herrn Pfarrers Schneider aufs beste und vermochten durch ihr sicheres, gewandtes Auftreten die Zuhörer von Anfang bis Ende zu fesseln und ihnen lebhaften Beifall ubzuringen. Eine zum Besten des „Heimaloank" veranstal tete Tellersammlung ergab einen sehr ansehnlichen Belrag. Das Schlußwort des Herrn Pfarrers Schneider und oas Scharlieo „O, Deutschland hoch in Ehren" beendeten den wohlgelungenen Abend. Es ist nur zu wünschen, daß sich recht viele Konfirmierte dem Jünglings- uno oem Jungfrau-nverein anschließen, deren Ziel, wie Herr Pfarrer Schneider in seiner trefflichen An sprache auSführte, vornehmlich die geistige Er tüchtigung unserer Jugend ist. Bretnig. Am Mittwoch den 19. April wird voraussichtlich hier Gelegenheit geboren sem, einem militärischen Schauspiel berzuwohnen. Dle 3. Kompagnie oes 2. Erf.-Btl. des K. S, Jnf.- Reg. Nr. in Kamenz beabsichligl, an diesem Tage einen Uebungsmarsch zu unternehmen und in Bretnig auf den in entgegenkommender, dankenswerter Weise zur Verfügung gestellten Turnplätze Hall zu machen uno daselbst ihre Zelte aufzuschlagea uno abzukochen. Sie wird gegen 10 Uhr vormittags hier euilressen und von der Bataillons-Musikkapelle, die ihr vorausgefahren ist, empfangen werden. Wahreno ihres Aufenthalts, der bis gegen 4 Uyc dauern soll, wird sie durch ein Freikonzert für angenehme Unterhaltung sorgen. Die Bewohner des Röder- tales, denen der gute Rus der Gastfreundschaft vorausgeht, werden den Vaterlanvsvecteioigern sicher auch diesmal einen herzlichen, in gulec Er innerung bleibenden Empfang berellen. Bretnig. (Anrechnung dec Vorräte an Fleisch.) Die Königliche Amiöhauplmannfchafl Kamenz weist in einer Bekanntmachung darauf hin, daß, wenn die Vorräte an Fleisch m einer Haushaltung größer als 3 Pfund für jede zum Haushalt gehörige Person sind, oer oer Anrech nung der Vorräte auf den gleis chmartenbezug für feve zum Haushalt gehörige Person 3 Pfund von der Gesamtmenge außer Betracht zu bleiben haben. Bretnig Die Königliche AmlShauptmann- schafl macht folgendes bekannt: ES ist wieder holt beobachtet woroen, saß Gänse uno Hühner frei umherlaufen und an den Frühjahrs- und Wintersaaten viel Schaden verursachen; auch werben vielfach Gänse unbefugt auf Fluren ge. hütet. ES wird ausdrücklich darauf hmgewlesen, baß nach sj 17 und 24 des Forst- uno Feld- strafgesetzbuchS vom 25. Febr. 1909 das unbe fugte Weide» von Vieh uno das schädigende Umherlaufen von Hausgeflügel verboten ist uno Zuwiderhandlungen mit Gero oder Haft bestraft werden. Großröhrsdorf. Am 13. April konnte das Julius Schurlgsche Ehepaar die Diamantene Hochzeit feiern. Pulsnitz. (Soloaienheime.) Pastor Lic. Stange hier ist für oen Monat Mai mit einer Revision dec deutschen Solvalenheime bei der deutschen Südarmee beauftragt. Lögnitz i. Eczgeb. (Klndesmvro.) Die Ehe frau des Schlossers Becher hier stellte sich auf dec Polckluuk mn oer Selbstbezichiigung, ihr am 1. April angeblich an Zahntrampfeu verstorbenes und am 4. Äpnl begrabenes, drei Monate altes Kino aus Nahrungssvcgeii vorsätzlich im Bade ertränkt zu haben. Lie polizeilichen Ermitte lungen lassen diese Selvstvezichtiguiig als be gründet erscheinen. Die Leiche des Kindes wirb voraussichtlich auSgegraben und gerichtlich geöff net werden. Werdau. Kommerzienrat Schwalbe hier hat seine Stiftung für die hiesige städtische Web- schule von 3800 Mk. auf lOOQO Mk. erhöht. Auszug aus der Verlustliste Nr. 274 der Königlich Sächsischen Armee, ausgegeben am 15. April 1915. Ersatz-3nfa«terie-Reg. Nr. 40. Schurig ll, Alfred (9. Komp.), aus Großröhrs dorf, infolge Unfall verletzt. Feldartillerie-Reg. Nr. 192: Thomas, Max (1. Batterie), aus Großröhrs dorf, leicht verwundet, bei der Truppe. Pionier-Bataillon Nr. 12: Richter, Edmund (5. Komp.), aus Röhrsdors, gefallen. Infanterie-Regiment Nr. 35L: Schurig, Ernst (6. Komp.), aus Bretnig, leicht verwundet, Kopf. Res-Jnf.-^eg. Nr. 232 (Preuben): Frenzel, Kurt (7. Komp.), aus Pulsnitz, bisher vermißt, in Gefangenschaft.