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Allgemeiner Weiger. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zweiMal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis: viertel jährlich ab Schalter 1 Mark. >ci freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mart 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark ansschl. Bestellgeld. Bc- stellungen'nehmen auch unsere Zeitungsboten gern entgegen. Amtsblatt für die Hrtsbehörde und den Kemeinderat zu Mretnig. I ns er a te, die 4 gespal tene Korpuszeile 12 Pfg- für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 15 Pfg., im amt lichen Teil 20 Pfg. und im Reklameteil 30 Pfg., nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. lMsI-Nnreiger kür sie viMsNrn Srrtnig, SroßlSlma-rf, ßauMaläe, scaMnlbal unä Umgrgenä. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 1/211 Uhr einzusenden. Ar. 54. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Mittwoch, den 5. Juli 1916. 26. Jahrgang siarfe Nachrichten. englisch-französischer Massenangriff brachte dem Feinde, mit Ausnahme eines Abschnittes, keine Erfolge, dagegen sehr schwere Verluste, od den beiden an die Somme anschließenden Divistonsabschnitten wurden unsere Truppen w eine Riegelstellung hinter den vordersten Gräben zurückgenommen. Mdliche Artillerieüberfälle an den Anschluß- irvnten und westlich und südöstlich von Tahure Icheiterten überall. >vks der Maas wurden an der Höhe 304 fran- Mche Grabenstücke genommen und ein fran- .Mschec Handgranatenangriff abgeschlagen, östlich der Maas hat der Feind die deutschen misten beim Panzerwerk Thiaumont angegrif- und mußte im Sperrfeuer unter größten -Verlusten wieder umkehren. d« Gegend der angegriffenen Front und im Maasgebiete wurden 15 feindliche Flugzeuge "geschossen. Angriff der Heeresgruppe Linsingen schrei bt vorwärts; die Gefangenenzahl hat sich um Offiziere und 1410 Mann erhöht. Ätsche und österreichisch-ungarische Truppen haben die Höhe oon Worobijowka gestürmt lind 882 Gefangene gemacht. Maische Angriffe blieben auf der ganzen Front ^^glos; im Ortler-Gebiet wurden 500 Jta- gefangengenommen. östlich von Vaur ist die „Hohe Batterie g" DamloUp" in unserer Hand; feindliche griffe gegen Thiaumont blieben wiederum Hf^bnislos.' E' ött Fortsetzung der Angriffe nördlich der ^°mme erlitt der Feind außerordentlich hohe Verluste. mich ^r Somme wurde die in eine Riegel- Nungzurückgebogene Division in eine zweite v tellung zurückgebogen. Zahlreichen Luftkämpfen wurden sechs, durch ^»ebrfeuer zwei feindliche Flieger und zwei Hz^Msche Fesselballons heruntergeholt. von Smorgon, bei Gorodischtsche und ber Bahn Baranowitschi—Snow wurden Mche Angriffe abgeschlagen; an einer ist noch ein Gegenangriff im Gange. . "che Gegenangriffe konnten die Fortschritte Armee Linsingen nicht aufhalten; die Ge- V^^enzahl ist um weitere 1800 gestiegen. verläßlichen Nachrichten büßte das russische Udwestheer in einem Kciegsmonat kaum -.^iger als 500000 Mann an Toten und Mundeten elli- eschen Bischöfe erklärten, sie betrachteten p irische Frage nicht als gelöst, solange r von Homerule ausgenommen sei. den 76 in Portugal beschlagnahmten s ^^"chen Schiffen sind nur 6 verwendbar. ! b englisch-französische Offensive. Harlin, den 3. Juli 1916. Die große ^ .^Vösische Offensive, die seit langem s?kp pn Trommelfeuer von Worten und ein Up^lges Trommelfeuer von Granaten ein- Mw! worden war, hat begonnen. Es ist aus- die Offensive, die doch nur zu dem ""^rnommen ivird, die Franzosen aus der t>?u Verdun zu befreien, nicht nur von siM^iändern, sondern auch oon starken fran- ^im^ Streitkräften geführt wird. Auch hier in h, England wieder seinen alten Grundsatz H M andern mitleiden zu lassen, wenn ^hirie s^her einmal aufrafft, etwas zu unter- ^Arjss ganz erklärlich, daß bei einem ."Wim der mit so ungeheuren Massen unter- wird, die erste Linie des Angegriffenen Haufen gerannt werden und daß da- ^i^p'Erial und auch eine Anzahl Gefangene Hst z " muß. Das sind Anfangserfolge. Angreifer nur zu leicht zu überspannten Erwartungen verleiten können. Wir Deutschen, als die Angegriffenen, haben auch dieses Mal keinen Grund, irgendwie den jetzigen Ereignissen an der Westfront mtt Unruhe entgegenzusehen. Unsere Heeresleitung wußte seit langer Zeit, was kommen würde, und man kann auch wohl vermuten, daß sie wußte, wo der Hauptstucm des Feindes erfolgen würde. Einen gewissen Fingerzeig für die augenblickliche militärische Leistungsfähigkeit unserer beiden Gegner an der Westfront mag der Umstand geben, daß 'sich bisher nur die Franzosen einiger örtlicher Er folge rühmen können, während die Engländer schon in dem letzten ihrer jetzt massenweise in die Welt versandten Berichte zugeben mußten, „einige Punkte im Gelände" nicht halten zu können. Hoffen wir, daß dieses Eingeständnis sich noch recht oft in den englischen Berichten wiederholen wird. vertliM uns ZaM»i5. Bretnig. Bei der hiesigen Sparkasse wur den im Monat Juni in 60 Posten 25 039 Mk. 88 Pfg. eingezahlt und in 112 Posten 13 586 Mk. 17 Pfg. zurückgezahlt, 11 neue Bücher ausgestellt und 9 Bücher kassiert. Grohröhrsdorf. Der Feldwebel Mar Droht oon hier im Jnf.-Reg. Nr. 106, welcher bereits das Eiserne Kreuz und die Friedrich-August-Mevaille besitzt, erhielt jetzt auch die St.-Heinrichs-Medaille. — Die Gerichtsserien beginnen am 15. Juli und endigen am 15. September. Wäh rend der Ferien werden nur in Feriensachen Termine abgehalten und Entscheidungen erlassen. — Vorsicht Biehbefitzer! Die in letz ter Zeit so häufig oorgekommenen Ästschlach tungen und das plötzliche Vecendön von Rind vieh nach nur kurzem Kranksein richten die Auf merksamkeit der Viehbesitzer auf die jetzt mehr denn je gemachten Beobachtungen über das Auf finden von Drahtstückchen oder Nägeln im Magen der Tiere. Auch hieran ist, wie geschrieben wird, der Krieg mit seinen veränderten, wirtschaftlichen Verhältnissen die Ursache: aus Mangel an Bind faden und Sackbändern werden die Säcke, in denen künstlicher Dünger oder die künstlichen Futtermittel versandt werden, mit Draht ver schlossen. Achtlos, ohne sich der Tragweite ihrer Fahrlässigkeit bewußt zu werden, werfen die mit dem Ausschütten der Säcke betrauten Arbeiter nach dem Oeffnen der Säcke den Drahtverschluß beiseite. So kommen die Dcahtstückchen auf den Acker, später mit den Fe^dfrüchten in die Vieh- ställe und werden oon oen Tieren nur dem Fut ter ausgenommen. — Ueber die Waldbeereaernte wird aus Auerbach i. V. geschrieben: Nach einer Mitteilung aus Untersachsenberg soll die gesamte Heidelbeerernte im Vogtlands durch die Mai fröste vernichtet sein. Das ist nicht richtig! Es ist allerdings festzustellen, daß nicht allein durch die Maifröste, sondern auch durch kalte Nächte im Juni dem Hcidelbeeransatz auf einigen Waldtcilen des Vogtlands großer Scha den zugefügt worden ist. Doch wird sich vor aussichtlich auch hier noch nachträglich bei der Reife manche Beere finden lassen, die der Fcost- wirkung entgangen find. Außer dem Frost ist Heuer eine kleine Raupe in großen Mengen mancherorts aufgetreten, die auf großen Flächen das Heidelbeeckcaut abgefressen und damit die Beerenernte vernichtet hat. Es gibt aber ander seits große Gebiete in den vogtländischen Wäl dern, die eine gute oder stellenweise sogar reiche Heidelbeerernte versprechen. Kamenz. Eine Vermehrung der hiesigen Garnison, die von der Bewohnerschaft unserer Stadt mit lebhafter Freude uno Genugtuung begrüßt werden wird, steht durch Einrichtung einer Fliegerstation in Kürze bevor, nachdem zwischen den beteiligten Behörden seit Monaten umfängliche Verhandlungen geführt worden sind. Als Flugplatz wird voraussichtlich, nach nicht unbeträchtlicher Vergrößerung, der jetzige Exerzier platz des 178. Regiments dienen, während ein neuer Regiments-Exerzierplatz in unmittelbarer Anlehnung an den städtischen Forst aufJesau— Nebelschütz—Deutschbaselitzer Flur geschaffen werden soll. Möge unserer Stadt auch dieser Garnisonvermehrung, die natürlich nicht unbe deutende Opfer städtischerseits erfordert, reicher Segen ersprießen. Königsbrück. (Kriegsgefangenenzuwachs.) Am Donnerstag traf hier wiederum ein Trans port französischer Kriegsgefangener, etwa 500 Mann, ein. Dem Vernehmen nach kamen die selben aus den Kämpfen vor Verdun. Es war eine buntgcmischte Gesellschaft: Europäische Fran zosen schienen in der Minderzahl zu sein; dage gen waren fremdländische Typen, wahrscheinlich aus den überseeischen Kolonien, zahlreich vertre ten, der Hautfarbe nach vom hellbraunen Nord afrikaner bis zum fast schwarzen Bewohner der heißen Zone, meist mittlere, wemg kräftige Ge stalten von verschiedenstem Älter, darunter auch 16- bis 17 jährige Burschen. Zittau. Die in der Nacht zum 24. Juni aus dem Kriegsgefangenen-Lager Groß-Poritsch entwichenen Kriegsgefangenen, ein russischer Feldwebel, ein russischer Unteroffizier und zwei französische Secganten, sind in der Umgegend von Bautzen ergriffen und am 30. Juni ins hiesige Lager zurückgeführt worden. Dresden. (Eine Millionenstiftung.) Der am 20. Mai 1916 verstorbene Kaufmann Bern hard Hepke in Dresden, Seestraße 10, hat in seinem letzten Willen bestimmt, daß aus dem größten Teile seines Vermögens eine Stiftung zum Wohle und zur Freude der Bewohner der Stadt Dresden geschaffen werde. Das Nach laßvermögen ist noch nicht genau festgestellt, wie aber verlautet, wird der Stiftung eine Summe von mehr als 2 Millionen Mark zufließen. Dresden. (Warnung.) Vor Teppichhänd lern, die mit ihrer Ware von Haus zu Haus ziehen, muß immer wieder gewarnt werden. Kürz lich kam bei der Dresdner Polizei ein besonders krasser Fall solcher Nepperei zur Anzeige. Ein hiesiger Geschäftsmann wurde zunächst von einem Unbekannten telephonisch darauf aufmerksam ge macht, daß ein gutes Geschäft in Aussicht stehe. TagS darauf erschien der Unbekannte in der Wohnung des Geschäftsmannes und bot Teppiche im angeblichen Werte oon 7000 Mark zum Kaufe an, die schließlich für 2200 Mark erstan den wurden. Trotz dec anscheinend guten Kapi talanlage mußte der Käufer erfahren, daß er um zirka 700 Mark geprellt worden war. Dresden. (L>turz von der Brücke.) Am Sonnabend, abends ^10 Uhr, spielte sich vor den Augen zahlreicher Leute ein aufregender Vorgang aus der Maciendrücke ab. Dort stürzte sich vom mittleren Pfeiler ein unbekannter, etwa 35 Jahre alter Mann hinab in die Elbe und verschwand in den Fluten. Dresden. Der Gau Sachsen im Verbände der Rabattsparvereine Deutschlands hielt am vergangenen Sonntag nachmittag im Künstler hause zu Dressen eine aus allen Teilen Sach sens stark besuchte Kriegstagung ab, an der u. a. der Vorsitzende des Verbandes der Rabatt sparvereine Deutschlands Stadtrat Findeisen (Plauen l. V.) uno der Vorsitzende der reichS- deulschen Mittelstandsoeteimgung Bürgermeister Dc. Eoerle (Nossen) teilnahmen. Nach der vom Vorsitzenden Stadtrichlec Gottlrbe sPirna) ge haltenen Begrüßungsansprache und einem von ihm auögebrachlen Hoch auf den König als den Schutzherrn des deuffchen Mittelstandes für Han del uno Gewerbe erstattete oer Vorsitzende den Geschäftsbericht und Stadtverordneter Schöne (Pirna) den Kassenbericht, worauf der Vorstand einstimmig entlastet wurde. Alsdann berichtete in längeren mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen Verbandsdirektor Beythien (Han nover) über: „Die Not der Zeit in ihrer Wir kung auf den handelsgewerblichen Mittelstand". Die durch Englands gemeine Kriegführung nötig gewordenen tiefgehenden Eingriffe in die freie Verkaufsbetätigung müßten getragen, aber so ge staltet werden, daß sie einen Erfolg verbürgen. Die örtlichen Preisprüfungsstellen hätten sich, wenn praktische Kaufleute zugezogen worden seien, bewährt, und in mehreren hundert Städten seien Vorstandsmitglieder der Rabattsparvereine in diese Stellen berufen worden. Zu warnen sei davor, den jetzt herrschenden Staatssozialismus auf die Friedenszeit zu übertragen. Der Kleinhandel müsse seinen Zusammenschluß in den Rabatt sparvereinen hochhalten. — Nach dem Vortrage wurde der Gesamtvorstand einstimmig wiederge wählt und beschlossen, daß Pirna Vorort des Gaues bleibt. Alsdann berichtete das Vorstands mitglied Schmid (Plauen) über die bei den Vereinen gehaltenen Umfragen und Anregungen zur Gründung von Einkaufsvcreinigüngen. Dem gemeinsamen Warenbezug, dem Einkauf im Gro ßen, der Errichtung von Einkaufsvereinen auf genossenschaftlicher Grundlage sei mehr als bis her erhöhte Bedeutung belzumessen, und mit der Gründung derartiger Einrichtungen dürfe im Allgemeininteresse nicht länger gesäumt werden. In der sich anschließenden Aussprache wies u. a. der Vorsitzende der reichsdeutschen Mittelstands vereinigung Bürgermeister Eberle darauf hin, daß es Hauptaufgabe des gesamten Kleinhandels sei, dafür zu sorgen, daß sich jeder Kleinhandel treibende einer Standesorganisation anschließe, die sich zu Ortsausschüssen des Kleinhandels zusammenschließen müßten und Bezugsvereini gungen zu bilden hätten. Letztere hätten den Zweck, die von den Stadtverwaltungen bezw. dem Einkaufsbezug Ost- und Westsachsen zugewiese nen Waren in die richtigen kaufmännisch geschul ten Hände und dann an die Verbraucher zu leiten. — Weiter wurde auf Vortrag des Vor sitzenden beschlossen, dem Lanvesausschusse für Kleinhandel im Königreich Sachsen belzutreten. Als Gründungsmittel wurden 200 Mk. bewil ligt und für 1916 ein Jahresbeitrag oon 100 Mk. bestimmt. — Mit der Besprechung dec Tagesordnung des vom 20. bis 23. August rn Görlitz statrfindcnden Verbandstages wurde die Tagung beendet. Marienberg. Sonnabend früh verließ die Kgl. Unteroffizierschule ihre alte, langjährige Garmionstadl, die ihr seit 1873 eine Heimat gewesen ist, um sich nach Frankenberg zu be geben. In einer schlichten Äbschiedsfeier wünschte Herr Bürgermeister Dr. Heinze der Schule im neuen Garnrsonorte Blühen und Gedeihen. Herr Major Fischer, der Kommandant der bei den Miliiärschulen, der vorläufig noch iic Marienberg bleibt und oon hier aus die Schule in Frankenberg mit leitet, dankte für alles Gute, was hier der Schule erwiesen worden ist. Merrane Hier find 200 Zentner von der Stadt bezogene Frühkartoffeln eingetroffen, die zum Preise von 12 Pfg. für das Psunr an die Bewohner verkauft werden. — In der letzten LÜoche wurden auf einer hiesigen Eco- beerplantäge 9000 Pfund Erdbeeren geerntet. Göppersdorf bei Burgstädt. (Unfall.) Im Fabrikhofe dec Akttengefellschaft Friedrich Amon Köbke u. Co. stürzte eine inehrere Meter hohe Wand ein und begrub umer sich die beiden Arbeiter Eugen Berger und Mar Keller. Ber ger wurde schwer verwundet und starb bald. Keller hingegen ist leichter verletzt. Oer Ein- Mrz der Wand dürste auf die heftigen Regen güsse der letzten Wochen zurückzuführen sein.